bald darauf nach Konstanz
[* 8] und 1810 als «Herdersche Universitätsbuchhandlung»
nach Freiburg
verlegt. Herder druckte seit 1813 die
«TeutschenBlätter» mit den offiziellen Armeenachrichten und
begleitete 1815 als
k. k. Feldbuchdrucker im Gefolge Metternichs die Verbündeten nach
Paris.
[* 9] Nach der Rückkehr verband er
mit der Buchdruckerei Anstalten für
Lithographie, Kupferstich und plastische Kunst, aus denen hervorgingen die
«HeiligenSchriften
Alten und
NeuenTestaments mit biblischen Kupfern» (200
Tafeln),
Wörls
«Atlas von Südwestdeutschland», Kauslers «Schlachtenatlas»
(1830‒38, 213
Blätter). Der Verlag umfaßte außerdem kath.
Theologie, Erziehungsschriften, Naturwissenschaften, Geschichte,
darunter Rottecks
«Allgemeine Geschichte» (9 Bde. bis zur 14. Aufl.
1840). Den kath. Charakter des
Geschäfts entwickelten seine
Söhne und Nachfolger,
Karl Raphael Herder
(geb. 1816, am
Geschäft beteiligt bis 1856, gest. 1865) und
Benjamin Herder (geb. gest. besonders
letzterer, noch kräftiger und machten es auf diesem Gebiete zu einem der bedeutendsten in
Deutschland.
[* 12]
Besitzer seit 1888 ist
der Sohn des vorigen,
Hermann Herder (geb. Teilhaber seit 1868
Franz Jos.
Hutter, geb. in
Ravensburg.
[* 13]
Der Verlag umfaßt das «Kirchenlexikon oder
Encyklopädie der kath.
Theologie», hg. von Herdersche J. Wetzer und B. Welte (12 Bde.,
1847‒56; 2. Aufl. 1882 fg.),
zahlreiche Unterrichtsbücher
für kath. Elementar-, mittlere und höhere Schulen, die «Theol.
Bibliothek» (Bd. 1‒24, 1873 fg.),
Hefeles «Konziliengeschichte», die «Collectio
Lacensis conciliorum recent.» (7 Bde., 1870‒92),
Apologien des
Christentums von C. Herdersche
Vosen, F. Hettinger,
A. M.
Weiß, die
polemischen
Schriften J. Hergenröthers, die Sammlung histor. Bildnisse (40 Bändchen, 1857‒91),
oder Schlüsselgeld, eine
SummeGeldes, die in manchen Gegenden herkömmlich an die
Ehefrau des Verkäufers
oder an dessen
Töchter beim
Kauf eines Landgutes oder eines Hauses außer dem Kaufpreis vom
Käufer gezahlt wird.
Republik
Costa-Rica, 10 km im NW. von der Hauptstadt
San José, am
Südfuße des erloschenen
VulkansBarba, an der Eisenbahn nach
Alajuela, hat (1892) 6047 E., Viehzucht
[* 24] und Kaffeeplantagen.
1)
Grafschaft im westl. England, grenzt imW. an Wales, hat 2156,56 qkm und (1891) 115986 E.,
d. i. 54 auf 1 qkm.
Hereford bietet einen schönen Wechsel von Hügeln,
Thälern und Ebenen dar. Am höchsten sind die Malvern-Hills an der Ostgrenze.
Gegen S. abgedacht, sendet das Land seinen bedeutendsten
Fluß, den Wye (s. d.), zum Severn. DerBoden
ist so fruchtbar, wie sonst nirgends in England. Neben Getreidebau, namentlich Weizen und Gerste,
[* 25] herrscht Obstkultur.
Apfel-
und Birnwein ist ein
Stapelartikel.
Der
Absatz geht meist nach
London
[* 26] und
Bristol, von da nach
Amerika
[* 27] und Westindien.
[* 28] Nebenbei wird Hopfen
[* 29] gebaut. Das hier gezüchtete
Rindvieh wird sehr geschätzt, weniger bedeutend ist die Schaf- und Pferdezucht.
[* 30] Die
Wälder geben viel
Eichenholz, das
Mineralreich fast nur
Eisen
[* 31] und Marmor. Mit Ausnahme des Webens grober Wollstoffe fehlen Manufakturen. Nur 10 Proz.
der
Bevölkerung
[* 32] ist industriell thätig und die früher schwunghafte Tuchbereitung in Ledbury ist eingegangen.
Heremans - Herford
* 33 Seite 59.67.
Die
Grafschaft sendet zwei
Abgeordnete in das Parlament. – 2) Hauptstadt der
Grafschaft Hereford. Municipal-
und Parlamentsborough, in freundlicher und fruchtbarer Gegend links am Wye und am Gloucesterkanal, Kreuzungspunkt von fünf
Eisenbahnen, ist seit 673 Sitz eines
Bischofs, hat (1891) 20267 E., ein College für kath. Theologen und eine 1070 begonnene, 1530 vollendete
und 1856‒63 restaurierte
Kathedrale, 104 m lang, in den Querschiffen 44 m breit, die in ihren verschiedenen
Teilen alle engl.
¶
mehr
65 Baustile aufweist. Das Innere, besonders der Chor, enthält viele Kunstwerke. Andere Bauwerke sind: das Denkmal Nelsons, der
bischöfl. Palast, Gerichtshalle, Stadthaus, Museum, das Coningsby-Hospital, das Theater
[* 34] und das jetzt als Bank dienende Old
House. Man fabriziert Handschuhe, Flanell und Hüte und treibt Handel mit Landesprodukten, hauptsächlich Obstwein, Hopfen und
Lohe. Die Rosen von Hereford sind berühmt. Hereford ist der Geburtsort Garricks. Ehemals war die Stadt befestigt.
Das starke Schloß ist gänzlich verschwunden.