1743 Erzieher der geistreichen Julie Bondeli und trat mit
Bodmer zum Kampf gegen Gottsched in
Verbindung. 1744 unterzeichnete
er mit mehrern Patrioten eine
Bittschrift an den
BernerRat um zeitgemäße Linderung
der Verfassung und wurde dafür mit seinen
Genossen auf zehn Jahre verbannt. Henriette ging nach Neuenburg
[* 2] und gab den «Misodème»
in franz.
Sprache
[* 3] heraus, der gegen Gottsched und seine
Anhänger gerichtet war, dann die «Messagerie du l’Inde» und das
«Journal helvétique» und schrieb das
Trauerspiel«Grisler(Geßler)ouI’ambitionpunie» (gedichtet 1748,
erschienen 1762).
Henriette wurde 1748 begnadigt und kehrte nach Bern
[* 4] zurück. Er wurde Unterbibliothekar, gedachte aber wieder
in modenesische Dienste
[* 5] zu treten. Inzwischen kam Henriette mit Männern in Berührung, die einen Umsturz
der Verfassung planten.
Henriette, des
Glaubens, es handle sich nur um eine neue
Bittschrift an die Regierung, ließ sich herbei, die betreffenden
Entwürfe
auszuarbeiten. Das Unternehmen wurde jedoch entdeckt, Henriette mit seinen Mitverschworenen verhaftet und nebst
Wernier und Fueter hingerichtet. H.s Ende gab Lessing den
Stoff zu einem dramat. Fragment. –
der als Gott vorgestellte Morgenstern
[* 8] (s.
Phosphoros). ^[= oder (lat. Lucifer), der Lichtbringer, Name des Planeten Venus, welcher als Morgenstern ...]
(grch.),
Leberkolik,
Gallensteinkolik, s.
Gallensteine. ^[= Lebersteine (Cholelithi), eigenartige Konkremente von verschiedenartiger Form und Größe, die ...]
Leberblümchen, Unterabteilung der Gattung
Anemone (s. d.). Die hierher gehörigen
Arten unterscheiden sich
von
Anemone durch das Vorhandensein eines dreiblätterigen
Kelchs und durch nackte Blütenstiele. Die bekannteste
der
Arten ist Hepatica triloba DC.
(AnemonehepaticaL.), durch ganz Europa
[* 9] in lichten Laubwäldern auf Kalkboden gemein, einen schönen,
aus dreilappigen, glänzenden
Blättern gebildeten
Busch darstellend, aus dessen Mitte sich im
Frühjahr zahlreiche langgestielte,
sechs- bis neunblätterige, sternförmig ausgebreitete blaue, auch weiße und rosenrote
Blumen erheben.
In den Gärten sind
Varietäten mit dicht gefüllten blauen und ebensolchen roten
Blumen entstanden, welche besonders beliebt
sind. Sie erscheinen schon in den ersten Frühlingstagen. Noch schöner ist Hepatica angulos Lam.,
mit noch größeren hellblauen
Blumen.
Ihre dreiteiligen
Blätter sind wieder lappig eingeschnitten. Sie
wächst in Laubwäldern Siebenbürgens und Galiziens und gedeiht auch unter
Bäumen. Beide
Arten werden durch
Teilung des Wurzelstocks
vermehrt, doch darf diese Procedur höchstens alle vier bis fünf Jahre vorgenommen werden. Sie gedeihen am besten im Schatten
[* 10] der Gebüschränder in etwas feuchtem
Boden oder auf schattig liegenden künstlichen Felsenanlagen.
leberartige Beschaffenheit der
Lunge
[* 11] oder einzelner Lungenabschnitte bei der kruppösen
Lungenentzündung,
bei der die lufthaltigen
Lungenbläschen mit einem faserstoffigen Exsudat angefüllt sind und das entzündete Gewebe
[* 12] Aussehen und Konsistenz des
Lebergewebes annimmt. (S.
Lungenentzündung.)
(grch.), die
Entzündung der
Leber, s.
Leberkrankheiten. ^[= Krankheiten, die entweder nur den serösen Überzug der Leber betreffen, wie die sog. Schnürleber, ...]
[* 13] (Hephästus), der griech. Gott des
Feuers, ist der Sohn des Zeus
[* 14] und der Hera
[* 15] (erst eine spätere Sage läßt
ihn von der mit Zeus entzweiten Hera allein abstammen), ein Gott des
Feuers, insbesondere des himmlischen
(des
Blitzes) und später auch des namentlich in den
Vulkanen wirksamen Erdfeuers.
Nach der einen Sage war er von
Geburt an lahm, daher seine
Mutter, die sich des mißgestalteten
Sohnes schämte, ihn vom Olymp
hinab ins
Meer warf, wo ihn
Thetis und Eurynome, dieTöchter desOkeanos, in ihrem
Schoße aufnahmen und
neun Jahre lang in einer
Grotte im
Okeanos verborgen hielten. Aus dieser Wasserhöhle, unter welcher ursprünglich die den
Blitz bergende
Wolke zu verstehen ist, wird später durch die
Verbindung des Hephaistos mit vulkanischem
Feuer die unter dem Feuerberg
liegende Schmiede des Hephaistos. Nach einer andern Sage wollte Hephaistos einst bei einem
Streite zwischen Zeus und Hera der letztern beistehen, worauf ihn Zeus am Fuße erfaßte und auf die Erde herabschleuderte.
Hephaistos fiel auf die
InselLemnos (eine Hauptstätte seines
Kultus wegen des Feuerbergs Mosychlos), wo er von dem Volksstamme der
Sintier verpflegt wurde.
Ebenso ist er als Blitzgott zu erkennen, wenn er in späterer Sage durch einen Beilschlag das Haupt des Zeus (d. h.
die
Wolke) spaltet, aus dem dann die junge Blitzgöttin
Athene
[* 16] hervorspringt. Hephaistos ist auch der Gott der Erzarbeit. Auf dem Olympos
hat er sich und den übrigen
GötternPaläste, für sich selbst goldene Dienerinnen gefertigt; auf Bitten
der
Thetis schmiedete er für
Achilleus kunstreiche Waffen.
[* 17] Während seiner
Verbannung aus dem Olymp machte er für Hera, um
sich an ihr zu rächen, einen goldenen Thronsessel mit verborgenen
Fesseln.
Als Hera sich darauf setzt, kann sie nicht wieder aufstehen, und keiner der übrigen
Götter ist im stande,
sie zu befreien, sodaß man genötigt ist, den Hephaistos in den Olymp zurückzurufen.
Da er sich weigert und es dem
Ares
[* 18] nicht gelingt,
ihn durch Gewalt zur Rückkehr zu zwingen, macht Dionysos
[* 19] ihn trunken und führt ihn so im heitern Zuge seiner
Satyrn
[* 20] wieder
in den
Kreis
[* 21] der olympischen
Götter zurück, wo er versöhnt die
Mutter befreit, ein Zug
der Sage, der von
der ältesten Kunst oft dargestellt worden ist.
Als Gemahlin des Hephaistos erscheint in der Ilias und bei Hesiod eine der
Chariten,
[* 22] sonst gewöhnlich
Aphrodite,
[* 23] d. h. der im befruchtenden
Gewitter thätige Blitzgott ist mit der Göttin weiblicher
Fruchtbarkeit verbunden. Als
Söhne des Hephaistos werden
genannt: Eros,
[* 24] Palaimon, Ardalos, Periphetes und Erichthonios. Man verehrte ihn außer auf
Lemnos besonders in
Athen,
[* 25] wo er
eng mit
Athena verbunden ist und ihm zu Ehren ein Fest Hephaisteia mit Fackelläufen gefeiert wurde. Die bildende Kunst des
Altertums stellte ihn dar als kräftigen Mann (oft mit
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