Gemeinschaft besessen hatte. Das übrige blieb im gemeinsamen
Besitz der beiden sächs. Hauptlinien bis 1660, wo folgende
Teilung zu stande kam: der
HerzogMoritz zu
Sachsen-Zeitz erhielt als seine fünf Zwölfteile Schleusingen,
Suhl,
[* 2] Kühndorf, Benshausen,
Rohr und Veßra, welche
Stücke 1718 an die kurfürstl. Linie zurückfielen und von dieser 1815 an
Preußen
[* 3] abgetreten wurden. Von den übrigen sieben Zwölfteilen erhielt die Hälfte, nämlich
Meiningen,
[* 4] Maßfeld,
Behrungen-Milz und
Henneberg, das Haus
Altenburg;
[* 5] ein Viertel, nämlich Ilmenau und Kaltennordheim, kam an
Sachsen-Weimar; das letzte Viertel aber,
Wasungen
und Sand, an Gotha,
[* 6] welche Linie auch 1672 den altenb.
Anteil erbte.
Bei den Erbteilungen zwischen den
Söhnen und Nachkommen
Herzog Ernsts des Frommen ist Henneberg gänzlich
zerstückelt worden; an die ehemalige polit. Einheit der
Grafschaft erinnert nur noch das den Teilhabern der Hennebergischen
Erbschaft gemeinsame gräfl.
Archiv zu
Meiningen. Doch hat
Meiningen vermöge des gothaischen Erbteilungsvertrags von 1826,
wo es
Hildburghausen
[* 7] und einige andere
Stücke erhielt, den größten
Teil des Hennebergischen
Erbes, mit
Ausnahme der
Weimar.
[* 8]
Stücke, des gothaischen
Amtes Zelle,
[* 9] des preuß. Anteils (die
Kreise
[* 10] Schleusingen und Schmalkalden),
[* 11] wieder zusammengebracht.
Die Hennebergische Mundart gehört der ostfränk. Gruppe der mitteldeutschen Mundarten an. (S.
Deutsche Mundarten,
[* 12] Bd. 5,
S. 31 a.) -
Rudolf,
Maler, geb. zu
Braunschweig,
[* 14] widmete sich seit 1845 der Rechtswissenschaft in Göttingen
[* 15] und
Heidelberg
[* 16] und trat 1848 in den braunschw.
Staatsdienst. Die Liebe zur Malerei veranlaßte ihn aber 1850 zum Besuch der
Akademie in
Antwerpen.
[* 17] Von
Antwerpen wandte er sich nach
Paris,
[* 18] trat in das
Atelier Coutures, wirkte dann
aber selbständig während eines zehnjährigen Aufenthalts in der franz. Hauptstadt. Obwohl
in dem vom
Braunschweiger Kunstverein erworbenen Gemälde: Der
Zigeuner und sein Liebchen, das überschäumende phantastische
Wesen seiner jugendlichen Kunstrichtung noch stark an den
Tag trat, schuf Henneberg 1856 in dem Wilden
Jäger
(nach
BürgersBallade) eine technisch wie inhaltlich meisterhafte Leistung, wofür ihm bei der
Ausstellung im Salon 1857 die
goldene
Medaille zu teil wurde.
Das
Bild befindet sich in der Nationalgalerie zu
Berlin,
[* 19] eine kleinere Wiederholung in der
GalerieSchack zu
München.
[* 20] Es folgten:
Die Hasenhetz, Der Verbrecher aus verlorener Ehre (1860;
Berlin, Nationalgalerie) und einige Landschaften.
Eine Umwälzung in H.s
Stil und
Auffassung, besonders in koloristischer Hinsicht, brachte sein Aufenthalt in
Italien
[* 21] 1861 - 63. Nach
erfolgter Rückkehr schuf er 1868 in der Jagd nach dem
Glück
(Berliner
[* 22] Nationalgalerie und in der
GalerieSchack) eine der geistreichsten
Kompositionen der neuern Malerei. Seit 1865 in
Berlin ansässig, verherrlichte er 1870 - 73 die kriegerischen
Erfolge
Deutschlands
[* 23] in dem
BildeBismarck und die
Germania,
[* 24]
ging dann 1873 wieder nach
Rom,
[* 25] wo die großen Gemälde: Reiter in der
Campagna, Der Mönch und die
Phantasie u. a. entstanden. Im
Frühjahr 1876 kehrte Henneberg nach
Braunschweig zurück
und starb daselbst
Wilh., Agrikulturchemiker, geb. zu Wasserleben in der
GrafschaftStolberg-Wernigerode, studierte
in
Jena
[* 26] und Gießen
[* 27] Naturwissenschaften, wurde 1852 Sekretär
[* 28] der königl.
Landwirtschaftsgesellschaft in Celle,
[* 29] wo er ein
agrikulturchem. Laboratorium
[* 30] einrichtete und 1853 die Herausgabe des «Journals
für
Landwirtschaft» begann. Bei der Verlegung des Laboratoriums nach Weende bei Göttingen, 1857,
wurde es zu einer landwirtschaftlichen Versuchsstation unter H.s Leitung erweitert. 1874 fand ein nochmaliger Umzug der
Station
nach Göttingen statt. Seit 1865 als außerord., seit 1873 als ord. Professor an der
Universität Göttingen thätig, hat
sich Henneberg besonders um die wissenschaftliche
Begründung der
Fütterungslehre Verdienste erworben. Er starb in
Greene. Er schrieb: «Beiträge zur
Begründung einer rationellen
Fütterung der Wiederkäuer»
[* 31] (mit F.
Stohmann, Heft 1
u. 2,
Braunschw. 1860
u. 1864),
Bergland, der nach
NO. gegen das Werrathal am weitesten vorgeschobene
Teil des Rhöngebirges
mit
Geba (751 m) und
Bleßberg (645 m), beide im Herzogtum
Meiningen.
(spr. enn'bóng),Hauptort des Kantons Hennebont (172,24 qkm, 4 Gemeinden, 18107 E.)
im
Arrondissement Lorient des franz. Depart. Morbihan, 15 km
vom
Meere, auf zwei Hügeln, an der Linie
Landerneau-Savenay der Orléansbahn, welche hier den
Blavet auf
einer 222 m langen
Brücke
[* 32] überschreitet, hat (1891) 5240, als Gemeinde 6972 E., einen kleinen
Hafen, eine schöne got.
Kirche
(16. Jahrh.), Reste von Befestigungen;
Pferdezucht,
[* 33] Bootsbau und
Handel. Hennebont war bis zum 16. Jahrh. einer der festesten Plätze
der
Bretagne.
Dorf im
Siegkreis des preuß. Reg.-Bez. Köln,
[* 34] an der
Sieg, in herrlicher Gegend, an der Mündung des Bröl-, Hanf- und Wahnthals in das Siegthal, an der Linie
Deutz-Gießen der
Preuß.
Staatsbahnen
[* 35] und an den
Nebenlinien Beuel-Hennef-Asbach und Hennef-Waldbröl (31,1 km) der
Brölthalbahn, Sitz eines Amtsgerichts
(Landgericht
Bonn),
[* 36] hat (1890) 676 kath. E., Post zweiterKlasse,
Telegraph,
[* 37] viele Villen;
fünf Fabriken
für landwirtschaftliche
Maschinen, Eisengießereien und eine Fabrik automatischer Wagen.
(lat. Hannonia; frz. le Hainaut), Landschaft
im wallon.
Teile der
Niederlande,
[* 38] der
Heimat der altenNervier, gegenwärtig teils zu
Frankreich, teils zu
Belgien
[* 39] gehörig. Der
Name war ursprünglich der eines fränk.
Gaues und wird zuerst erwähnt im 7. Jahrh.; im 9. Jahrh.
wurde er auf eine
Grafschaft übertragen, welche sich hier in stetigen Kämpfen mit den
Normannen bildete. Die
Grafen führten
den
Namen Reginar oderRainer und spielten in Lothringen mehrfach eine bedeutende Rolle; die Tochter und
Erbin des letzten
Rainer, Reichhilde, brachte durch ihre
Ehe mit
Balduin VI. von Flandern die
Grafschaft an diesen, der sich
in Hennegau
Balduin I. nannte.
Balduin II., sein Sohn, verlor Flandern an seinen Oheim, Robert
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