jener Zeit wird der damit getriebene Aufwand wiederholt eingeschränkt. Später kommt vielfach der Spitzenbesatz in
Aufnahme,
der eine gleiche Entfaltung üppiger Mode gestattet, Heute ist dem Leinenhemd durch die sog.
Jägerhemden,
d. i. wollenen Tricothemden, eine große Konkurrenz erwachsen, die noch durch die
Verbreitung der baumwollenen
Tricothemden
(System Lahmann) verstärkt wird.
(spr. hemmĕl hemmstedd),Marktstadt in der engl.
Grafschaft Hertford, an einer Zweiglinie der Nordwestbahn, besteht aus einer langen
Straße, hat (1891) 9678 E., Strohflechterei,
Papierfabrikation,
[* 3]
Brauerei und Getreidehandel.
Staatsbahnen,
[* 7] hat (1890) 4152 meist evang. E., Post zweiter
Klasse,
Telegraph;
[* 8]
etwa 30 Cigarrenfabriken, welche für
Bremer Firmen arbeiten,
Brauereien, Silberwaren-,
Aluminium- und Magnesiumfabrik, Ziegeleien, Jutespinnerei und
-Weberei, Eisengießerei,
[* 9] Glockengießerei, Fabrikation von
Maschinen, Etuis, Kartonnagen, Likör,
Dachpappe und Kisten.
Ober- und
Nieder-, Dörfer im
Kreis Iserlohn
[* 10] des preuß. Reg.-Bez.
Arnsberg,
[* 11] 6 km im O. von Iserlohn, an der Öse
und an der
Nebenlinie Lethmathe-Fröndenberg der
Preuß.
Staatsbahnen, haben (1890) 1757
bez. 1499 meist evang. E., darunter 464
bez. 728 Katholiken,
Post zweiter
Klasse,
Telegraph, evang. und kath.
Kirche;
ein Messingwalzwerk mit Rohrzieherei, Drahtziehereien, Eisengießerei
und Fabrikation von
Maschinen,
Tombak-, Neusilber-,
Messing- und Eisengußwaren, Nieten,
Drahtgewebe, Papier und
Pappe.
(grch.), Nacht- oder
Schneeblindheit (Caecitas nocturna), eine
Anomalie
[* 12] der Sehfunktionen, infolge deren
die befallenen
Augen bei herabgesetzter
Beleuchtung,
[* 13] in der Dämmerung oder nachts auffallend schlechter als gesunde
Augen,
oder auch gar nicht sehen, während ihr Sehvermögen bei guter Tagesbeleuchtung ein vollkommen normales oder doch ein
verhältnismäßig gutes ist. Sie hat ihren
Grund in einer herabgesetzten Empfindlichkeit der Netzhaut gegen Licht
[* 14] (torpor
retinae).
Die Hemeralopie ist häufig die Folge einer Überblendung der Netzhaut, befällt ganz gesunde
Augen, wenn diese längere Zeit ohne
genügenden Schutz einer sehr grellen
Beleuchtung ausgesetzt werden, namentlich wenn die betreffenden Individuen sich
in einem mangelhaften Ernährungszustande befinden. Längerer Aufenthalt in Gletschergebirgen, auf Schnee- und Eisfeldern,
an oder auf der spiegelnden Meeresfläche oder einem von der
Sonne
[* 15] grell beschienenen hellen
Boden bringt die Gefahr der Erkrankung
mit sich, die daher besonders
Alpen- und Polarreisende,
Schiffsmannschaften u. s. w. befällt und dann leicht einen epidemischen
Charakter annimmt. Von den Seeleuten wird das
Leiden
[* 16] auch häufig als Mondblindheit bezeichnet. Die
Krankheit
heilt leicht bei kräftigender
Ernährung durch einen mehrwöchigen Aufenthalt in dunkeln Räumen, in denen die überblendete
Netzhaut ihre Empfindlichkeit für
geringere Lichtmengen wiedergewinnt, ähnlich wie ein gesundes, aus dem
Hellen ins Dunkle
gebrachtes
Auge
[* 17] erst allmählich die Gegenstände erkennt. ^[]
Eine zweite Form der Hemeralopie ist in gewissen krankhaften anatom.
Veränderungen des innern
Auges begründet, zu denen allermeist
eine angeborene
Anlage vorliegt und deren hauptsächlichste darin besteht, daß die Wandungen der Netzhautgefäße zu dick,
die Lumina der letztern sehr eng sind, und daß somit die zur
Ernährung der dem
Sehen
[* 18] direkt dienenden
Netzhaut bestimmte Blutmenge eine anomal geringe und unzureichende ist. Der
Torpor der Netzhaut ist dann der direkte
Ausdruck
einer mangelhaften
Ernährung derselben, die, zuerst die äquatorialen
Teile der Netzhaut betreffend, schließlich, meist unter
gleichzeitig austretender
Bildung eines schwarzen Pigments in ihrem Gewebe,
[* 19] zu vollkommener, auch auf
den
Sehnerven selbst sich erstreckender
Atrophie ausartet (getigerte Netzhaut,
Pigmentamaurose,
Morbus Arianus).
Diese Art der Hemeralopie ist mithin als
Vorläufer einer zwar nur sehr langsam sich entwickelnden, doch aber schließlich unfehlbar
eintretenden unheilbaren
Erblindung von schwerster Bedeutung. Charakteristisch für diese Form ist in funktioneller
Beziehung
die schon in den Anfangsstadien nachweisbare, immer mehr zunehmende Verengerung der
Gesichtsfelder, welche
die Orientierung der
Kranken, auch während sie central noch gut sehen, sehr erschwert. Wie die angeborene Taubstummheit,
so wird dieses
Leiden, das stets beide
Augen befällt, ziemlich häufig bei Individuen getroffen, die aus
Ehen von Blutsverwandten
entsprossen sind, und nicht selten finden sich bei denselben beide
Leiden gleichzeitig vor.
Endlich kommt,
jedenfalls am seltensten, eine dritte Art von Hemeralopie vor, die angeboren ist, auf erkennbaren krankhaften anatom.
Veränderungen nicht beruht, mit Gesichtsfeldbeschränkungen nicht verbunden ist und ebensowenig in wahre
Sehschwäche oder
Erblindung ausartet.
L.,Taglilie, Pflanzengattung aus der Familie der Liliaceen (s. d.). Man kennt
nur 5
Arten, die in Europa
[* 20] und im gemäßigten
Asien,
[* 21] besonders in
Japan,
[* 22] vorkommen. Es sind ausdauernde
Pflanzen mit knolligem
oder zwiebeligem Rhizom,
[* 23] langen, schmalen, gekielten
Blättern und blattlosenStengeln, welche eine
Doldentraube
schöner
Blumen tragen. Mehrere
Arten sind schon seit langen Jahren in den Gärten beliebt, so Hemerocállis flavaL. mit sehr wohlriechenden
orangegelben
Blumen im
Mai und Juni, Hemerocállis fulvaL. mit bräunlich-orangeroten, geruchlosen
Blumen im Juni und Hemerocállis gramineaAndr.
mit feinen
Blättern und größern gelben, angenehm duftenden
Blumen.
Noch schöner ist Hemerocállis Middendorffiana Traut. et Mey, die sibirische
Taglilie, mit einer viel reichern
Doldentraube großer goldgelber
Blumen, von denen sich während längerer Zeit täglich zwei bis drei zugleich öffnen. In kräftigem
Boden und von Zeit zu
Zeit etwas begossen, blüht dieselbe im Mai, zum zweitenmal im September. Man verwendet die Hemerocállis im
Garten
[* 24] als Einzelpflanzen im Rasen, an Teichufern, an
Fontänen und Rändern von Gebüschen; sie lieben etwas feuchten
Boden
und
Dünger. Durch Stockteilung im
Frühjahr oder durch
Aussaat lassen sie sich leicht vermehren.
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