kung nicht ausgesprochen. Nach dem Sächs. Bürgert. Gefetzb. Art. 1259 und nach kurhess.
Verordnung von 1804 ist das Versprechen für Nachweisung oder für Vermittelung nichtig. Der Deutsche
[* 2]
Entwurf hat eine ähnliche
Bestimmung abgelehnt. Wird der Maklerlohn für Nachweisung versprochen, so muß dem Betreffenden irgend eine für die Verheiratung
mit der nachgewiesenen
Person erhebliche, ihm bisher unbekannte
Thatsache mitgeteilt sein, sei es die Existenz
jener
Person als einer heiratsfähigen, sei es eine andere
Thatsache, welche es ihm wünschenswert erscheinen lassen, sich
mit dieser
Person zu verbinden. Macht sich der Heiratsvermittler betrügerischer Vorspiegelungen schuldig, so kommen in strafrechtlicher
und civilrechtlicher
Beziehung die Bestimmungen über den
Betrug zur Anwendung.
wurde im frühen Mittelalter von dem
Vater gegen die Tochter, von dem
Bruder gegen die in
seiner
Vormundschaft befindliche Schwester mit rechtlicher Wirksamkeit geübt.
Daß ein Heiratszwang durch königl. Ehegebot nicht gestattet
sei, wurde im 7. Jahrh. auszusprechen für notwendig gehalten.
Der
Kirche gelang es, den Heiratszwang überhaupt, selbst gegen Hörige,
zu beseitigen.
Eduard, Astronom, geb. zu Köln,
[* 5] wurde 1827 daselbst, 1837 in
Aachen
[* 6] Gymnasiallehrer und 1852 Professor der Mathematik und
Astronomie
[* 7] an der
Akademie in
Münster,
[* 8] wo er starb.
Heis widmete sich namentlich der
Beobachtung der
Sternschnuppen, der veränderlichen
Sterne, der
Milchstraße, der Dämmerungserscheinungen,
des Zodiakallichts und des Nordlichts. Besonders berühmt ist sein
«Atlas
[* 9] coelestis novus» (Köln 1872),
in welchen alle mit bloßem
Auge
[* 10] sichtbaren
Sterne aufgenommen sind, und seine «Zodiakallicht-Beobachtungen» (ebd.
1875). Auch veröffentlichte er eine «Sammlung von
Beispielen und
Aufgaben aus der allgemeinen
Arithmetik und
Algebra» (85. Aufl.,
Köln 1891),
ferner mit Eschweiler
[* 11] ein «Lehrbuch der Geometrie»
(Tl. 1: «Planimetrie», 7. Aufl., ebd.
1881;
Tl. 2: «Stereometrie», 4. Aufl., ebd. 1881;
Tl. 3: «Ebene und sphärische
Trigonometrie»,
[* 12] 3. Aufl., ebd. 1888),
und gab
die «Wöchentlichen Unterhaltungen aus dem Gebiete der
Astronomie und
Meteorologie» heraus.
Peter, dän.
Komponist, geb. in Kopenhagen,
[* 13] gest. daselbst
erhielt seine musikalischeBildung auf dem
Leipziger Konservatorium. Er hat sich besonders durch Lieder,
Balladen und die
Oper «Die Tochter des Pascha» 11869) bekannt gemacht.
(Raucedo), diejenige krankhafte Beschaffenheit der
Stimme, bei welcher sie ihren reinen, vollen
metallischen
Klang verliert und statt dessen rauhe, schnarrende oder klanglose, auch wohl lispelnde, zischende oder pfeifende
Töne hervorbringt. Den höchsten
Grad der Heiserkeit, bei welcher die
Stimme vollkommen klanglos ist und der
Kranke sich
nur durch Lispeln
verständlich machen kann, nennt man
Stimmlosigkeit oder
Aphonie. Die nächste
Ursache dieser Unregelmäßigkeit
liegt in entzündlicher Schwellung, Auflockerung und Schlaffheit der Kehlkopfschleimhaut, namentlich der die
Stimmbänder
überziehenden, mitunter auch in Erschlaffung,
Lähmung, Zerstörung der
Stimmbänder selbst.
Zumeist ist es ein Katarrh des
Kehlkopfs, welcher die Rauhigkeit der
Stimmbänder verursacht, und mit der Intensität des Katarrhs
nimmt die Heiserkeit. Zu und ab; in andern Fällen wird die Heiserkeit durch tuberkulöse,
syphilitische oder typhöse
Geschwüre der Kehlkopfschleimhaut oder durch
Geschwülste im Innern des
Kehlkopfs hervorgerufen.
Unter den Gelegenheitsursachen der Heiserkeit sind namentlich übermäßiges Reden,
Singen und Kommandieren, das
Einatmen kalter, staubiger
oder rauchiger Luft, Erkältungen der äußern
Haut,
[* 15] insbesondere des
Halses und der Füße sowie der
Mißbrauch
alkoholischer Getränke hervorzuheben.
Zerstört ein
Geschwür die Schleimhaut oder die
Stimmbänder, so wird die Heiserkeit dauernd, wie dies bei Schwindsüchtigen häufig
ist, bei denen zu der tuberkulösen Lungenaffektion leicht eine chronische
Entzündung und Verschwärung der Kehlkopfschleimhaut
hinzutritt. Durch
Veränderung der Schleimhaut ist auch die Heiserkeit bei
Krupp und Diphtherie der Luftröhre
bedingt. Bei Anwesenheit fremdartiger Gebilde (Polypen und anderer
Geschwülste) im
Kehlkopf
[* 16] zeigt sich ebenfalls oft hochgradige
Heiserkeit. Eine nervöse Heiserkeit, der keine anatom.
Veränderung des Stimmorgans zu
Grunde liegt und die nur aus krankhaftem Nerveneinfluß
entspringt, findet sich bei gewissen Nervenleiden, vorzüglich bei
Hysterie. Die Behandlung richtet sich
auf
die Hebung der
Ursache. Bei Katarrh ist dieser durch Schonung und Ruhe des Organs, Enthaltung vom Sprechen und
Singen, Prießnitzsche
Umschläge und Anwendung von ätzenden und adstringierenden
Mitteln zu heben, während die
Geschwüre durch örtliche Behandlung
zu heilen, die Polypen wegzuschneiden sind. (S.
Kehlkopf
[Krankheiten].) -
Ochsenhunger (Bulimia), der Zustand, in welchem ein
Mensch an heftigemHunger mit schmerzhafter
Empfindung im
Magen
[* 17] und Ohnmachtsgefühl leidet. Dieser Zustand tritt auf bei chronischem
Magen- und
Darmkatarrh, bei
Magen-
und
Darmfisteln sowie bei Reizung des
Darms durch
Würmer
[* 18]
(Bandwürmer), ist aber auch häufig das Zeichen einer
Nervenkrankheit
und zeigt sich als solches bei
Hysterischen, Schwangern und Gemütskranken, insbesondere Blödsinnigen.
Der
Anfall tritt meist nach längerm Fasten
auf und kann durch Genuß von Nahrung oder durch narkotische
Mittel beseitigt werden; gänzlich beseitigt wird er nur durch
Hebung
[* 19] der
Ursache. Vom Heißhunger verschieden ist die Art des
Hungers,
bei welchem die
Kranken trotz reichlichster Nahrungszufuhr nicht gesättigt werden, z. B. bei hochgradiger
Zuckerharnruhr (s.
Diabetes), nach bedeutenden
Blut- und Säfteverlusten, nach sehr erschöpfenden
Krankheiten.
Ferner unterscheidet sich vom Heißhunger der sog. Wolfshunger (fames lupina), bei welchem
sich der
Appetit auch auf sonst nicht genießbare Dinge erstreckt.
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