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Kommandant der Kreuzerkorvette Irene machte Heinrich
vom bis mehrere Einzel- und Geschwaderreisen
nach England, ins Mittelmeer und in den deutschen
Gewässern.
Vom Ott. 1890 bis zum Frühjahr 1892 befehligte er die I. Matrosendivision in Kiel. Im Sommer 1892 war er Kommandant des Panzerfahrzeugs Beowulf, im Winter 1892 und während des Sommers 1893 Kommandant des Panzerschiffs Sachsen. [* 2]
Prinz Heinrich
ist seit vermählt mit Irene (geb. II. Juli 1866), der
Tochter des
Großherzogs
Lud- wig IV. von Hessen.
[* 3] Am wurde ihm ein Sohn, Prinz Waldemar, geboren. - Vgl.Lang- guth,
Prinz Heinrich
von
Preußen
[* 4]
(Halle
[* 5] 1892). Heinrich XXII., Fürst Reuß
[* 6] älterer Linie, geb. Sohu des Fürsten
Heinrich
XX., dem er unter Vormundschaft seiner
Mutter, der Fürstin Karoline (gest. folgte.
Nach erlangter Volljährigkeit üoernahm er die Regierung selbst. Er war seit burg-Lippe (geb. gest. aus dieser Ehe entsprossen fünf Kinder, darunter der Erbprinz Heinrich XXIV. (geb. Heinrich XIV., Fürst Reuß jüngerer Li- nie, geb. Sohn des Fürsten Hein- rich 1.XVII., dem er in der Regierung folgte, vermählte sich mit Agnes, Her- zogin von Württemberg [* 7] (geb. gest.
Dieser Ehe entsprossen Erbprinz Heinrich XXVII. (geb. und Prinzessin Elisabeth (geb. seit mit Prinz Hermann zu Solms-Vraunfels vermählt).
Heinrich der Fromme, Herzog zu Sachsen, geb. als jüngster Sohn Herzog Albrechts des Beherzten, wurde 1499 Stellver- treter seines Vaters in Frieslaud, wo er hart be- drängt, aber von seinem Vater befreit wurde. Er erhielt 1500 die Erbstatthalterschaft von Iries- land, verzichtete aber 1505 darauf gegen Über- lassung der Amter Freiberg [* 8] und Wolkenstein, wo er 1536 die Reformation einführte.
Nach dem Tode seines Bruders Georg 1539 folgte er diesem als Herzog von Sachsen und begann hier die Refor- mation. Er starb und wurde in Freiberg begraben. Ihm folgte sein Sohn Moritz. Heinrich, König von Sardini e n, Sohn Kaiser Friedrichs II., s. Enzio. Heinrich II. oder der Fromme, Herzog von Schlesien [* 9] und Großfürst von Polen (1239-41), ein Sohn Herzog Heinrichs I. oder des Bärtigen und der heil. Heowig, Gemahl Annas, der Schwester König Wenzels von Böhmen, [* 10] suchte bei feinem Re- gierungsantritt 1239 zunächst Polen, wo sein Vater 1225 zum Herrscher erwählt worden war, vor den Mongolen zu schützen, und als ihm dies nicht ge- lang, verteidigte er wenigstens seine schles. Erblande. Er fiel in der unglücklichen Mongolen- schlacht bei Wahlstadt oder Liegnitz. [* 11]
Seine Söhne konnten nicht nur nicht Polen behaupten, sondern gerieten auch wegen Schlesien in Streitigkeiten, die damit endeten, daß Boleslaw II. 1248 Liegnitz mit Glogau [* 12] von Heinrich III. gegen Vreslau ein- tauschte, Glogau aber 1251 dem dritten Bruder Konrad überlassen mußte. Heinrich Raspe, Landgras von Thüringen, der zweite Sohn des Landgrafen Hermann I., ver- drängte, trotz aller Vorstellungen des edlen Ritters Walther von Vargula, nach dem Tode seines re- gierenden Bruders, Ludwigs des Frommen, dessen Gemahlin, die heil. Elisabeth (s. d.), samt ihren Kindern und maßte sich die Herrschaft seines Neffen und Mündels Hermanns II. an.
Zwar überließ er diefem, als derfelbe 1239 mündig geworden war, die Landgrafschast Thüringen mit Hessen und behielt nur die Pfalzgrafschaft Sachsen;
allein der plötz- liche Tod Hermanns II. 1241 wurde, vielleicht nicht ohne Grund, dem herrschsüchtigen Oheim, der ihn beerbte, zur Last gelegt.
Mehr als nach innen war Heinrich N. von nun an nach außen hin thätig. Er stand den Böhmen gegen die einbrechenden Mongolen bei;
gleichzeitig wurde er 1242 Reichsverweser für den Sohn Kaiser Friedrichs II., den jungen Konrad. Als der Papst den Kaiser 1245 mit dem Bann belegt hatte, wurde Heinrich R. aus einer größtenteils aus geist- lichen Fürsten bestehenden Reichsversammlung zu Würzburg [* 13] zum König ausgerufen, deshalb aber auch spottweife der Pfaffenkönig ge- nannt. Mittels päpstl. Gelder sammelte er ein großes Heer und brachte seinem Gegner, dem König Konrad, im Aug. 1246 eine Niederlage bei, erkranNe aber während der Belagerung von Ulm [* 14] und starb kinderlos auf der Wartburg.
Mit ihm schloß sich die mit Ludwig dem Bärtigen be- ginnende Reihe der aus frank.
Königsstamme ent- sprossenen thüring.
Ludovinger, und um sein reiches Erbe erhob sich der thüring.
Erbfolgestreit. Heinrich der Glichezare (d. h. der Gleisner), Dichter, wahrscheinlich ein fahrender aus dem Elsaß, verfaßte um 1170 die älteste deutsche Tierdichtung «Reinhart».
Das trockne und ein- förmige Gedicht scheint aus erhaltenen und ver- lorenen franz. Tiernovellen (di-Hnc1i68) nicht unselb- ständig ein episches Ganzes gebildet zu haben.
Von der ursprünglichen Gestalt sind nur wenige Bruch- stücke übrig (hg. von I. Grimm, «Sendschreiben an K. Lachmann über Reinhart Fuchs», [* 15] Lpz. 1840);
da- gegen erhielt sich vollständig eine formale Bearbei- tung des 12. Jahrh., hg. von I. Grimm im «Rein- hart Fuchs» (Berl. 1834) und von Reißenberger (Halle 1886). -
Vgl. Voretzsch, Der Reinhart Fuchs H.s des Glichezaren und der Roman de Renart (Halle 1890);
Büttner, Studien zu dem Roman de 'Renart und dem Reinhart Fuchs (Straßb. 1891).
Heinrich der Teichner, Dichter, der meist in Wien [* 16] lebte und zwischen 1350 und 1377 zahlreiche (über 700) didaktische Gedichte in Reimpaaren ver- faßte, in denen sich ein kenntnisreicher, das Leben ernst, aber sehr grämlich und pedantisch auffassender Mann bekundet.
Religiöse und abstrakt lehrhafte, breite und zerflossene Betrachtungen herrschen vor; auch ist die Einkleidung (entweder Allegorie mit Natureingang, oder Antwort auf eine Frage) ein- tönig;
selbst die satir. Schilderungen der österr. Sitten leiden unter Heinrich des Teichners Humorlosig- keit.
Einzelne seiner Gedichte, an deren Schluß er sich meist nennt, sind gedruckt in Laßbergs «Lieder- saal» (4 Bde., St. Gallen 1820-25). -
Vgl. Kara- jan, Über Heinrich den Teichner (Wien 1855).
Heinrich der Vogler, österr.Fahrender, dich- tete um 1280 in Reimpaaren und im Stil der höfi- schen Poesie «Dietrichs Flucht», eine konfufe, wieder- holungsreiche, unvolksmähige Reimerei aus dem Gebiet der Heldensage.
Nach einer Einleitung über Dietrichs Ahnen, die alle möglichen andern Sagen- helden genealogisch mit diesem verbindet, erzählt sie, wie der vertriebene Dietrich mit Etzels Hilfe sein Reich zweimal dem Oheim Ermanrich abgewinnt, ¶
mehr
anes aber während des Dankbesuchs bei Etzel immer wieder verliert.
Den dritten Sieg Dietrichs schildert dann die «Rabenschlacht», die in den Handschriften, wohl von Heinrich überarbeitet, stets auf H.s Gedicht folgt.
Ausgabe von Martin im «Deutschen Heldenbuch», Bd. 2 (Berl. 1860).