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in Tirol, [* 2] s. Hall [* 3] 1. – 3) Dorf in der österr.
Bezirkshauptmannschaft Görz, [* 4] s. Haidenschaft.
Heiligenlandhubel - He
in Tirol, [* 2] s. Hall [* 3] 1. – 3) Dorf in der österr.
Bezirkshauptmannschaft Görz, [* 4] s. Haidenschaft.
oder Lueg, Aussichtspunkt bei Burgdorf (s. d.) im schweiz. Kanton Bern. [* 5]
Glorie, Gloriola, in der Kunst der Lichtkreis oder Strahlenkranz, der die Gestalt oder das Haupt göttlicher und heiliger Personen umgiebt. Liegt er nur um den Kopf, so heißt er Nimbus, liegt er um den ganzen Körper, Aureole. Die ovale (mandelförmige) Einfassung heißt Mandorla. Bei Ägyptern, Persern, Indern, Griechen und Römern war der als Attribut ihrer Götter, Heroen und Könige auf Statuen, Münzen [* 6] u. s. w. im Gebrauch. Seit dem 4. Jahrh. eignete sich die christl. Kunst denselben an, indem sie ihn den göttlichen Personen der Dreieinigkeit, dann auch den Engeln, Propheten, Aposteln, der Jungfrau Maria und den Heiligen zuteilte. Der Heiligenschein ist, besonders auf ältern Gemälden, als ein nach außen ohne scharfen Umriß sich verlierender Strahlenschein, später als kreisrunde oder elliptische Scheibe, oder, wie meist in der neuern Malerei, nur als eine über dem Haupte der Heiligen schwebende helle Kreislinie dargestellt. Charakteristisches Zeichen für die Göttlichkeit ist das Kreuz [* 7] im Nimbus. – Über die physikalische Erscheinung des Heiligenschein s. Glorienschein.
Arznei, s. Kupferalaun.
Kreiden - Kreis
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Kreis.1) Kreis [* 8] im preuß. Reg.-Bez. Erfurt, [* 9] hat 433,74 qkm, (1890) 38319 (17340 männl., 20979 weibl.) E., 2 Städte, 67 Landgemeinden und 28 Gutsbezirke. – 2) Kreisstadt im Kreis Heiligenstadt, früher Hauptstadt des zu Kurmainz gehörigen Eichsfeldes, links an der Leine, in 266 m Höhe, an der Linie Halle-Nordhausen-Cassel der Preuß. Staatsbahnen, [* 10] Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Nordhausen) [* 11] nebst Strafkammer (beide im ehemaligen Schlosse des kurmainzischen Statthalters), ferner eines Katasteramtes, katholischen bischöfl.
Kommissars und Superintendentur, hat (1890) 6183 E., darunter 1026 Evangelische und 68 Israeliten, Postamt erster Klasse, Telegraph, [* 12] zwei kath. Haupt- und drei Nebenkirchen, eine evang. Kirche (13. und 14. Jahrh.), unter denen die Liebfrauenkirche mit der got. Annenkapelle sich auszeichnet, ein königlich kath. Gymnasium, 1575 gegründet (Direktor Dr. Brüll, 10 Lehrer, 9 Klassen, 231 Schüler), kath. Bürgerschule, ein kath. Schullehrerseminar mit Präparandenanstalt, kath. Kranken- und Waisenhaus, evang. Johanniterkrankenhaus und Hospital für alte Leute; ferner 8 Cigarrenfabriken, eine mechan. Weberei [* 13] und Zwirnerei, Papier-, Nadel- und landwirtschaftliche Maschinenfabrik und Ackerbau. Heiligenstadt bekam 1227 Stadtrechte durch den Erzbischof Siegfried Ⅱ. von Mainz [* 14] und wurde 1802 preußisch.
Wien
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Wien.nördl. Vorort von Wien [* 15] und seit 1890 zu dessen 19. Bezirk Döbling gehörig, am Unterlauf des Grinzingerbaches, hat (1890) 5579 E., eine alte Pfarrkirche (1095), ein Heilbad mit warmen Quellen, ein Beethovenmuseum, einen Beethovenpark mit Büste des Dichters, der hier seinen Lieblingsaufenthalt hatte, und ist eine beliebte Sommerfrische der Wiener. Heiligenstadt ist sehr alt; die Sage verlegt hierher den Aufenthalt des heil. Severinus und den Besuch des Odoaker. In H. wird ein Hauptbahnhof der im Bau begriffenen Wiener Stadtbahn errichtet.
s. Heilig. ^[= Heilige, Heiligung. H. ist in der biblischen und kirchlichen Sprache die Übersetzung des hebr. ...]
Abend, in Deutschland [* 16] der Abend vor Weihnachten, während früher diese Benennung sich ^[] auch auf die Abende vor Neujahr und dem Epiphaniasfest (6. Jan.) erstreckte. Bisweilen werden auch die Abende vor Ostern und Pfingsten so genannt. In England heißt der 31. Oktober, der Tag vor Allerheiligen, Holy Eve
Berg, czech.
Svatá Hora, Wallfahrtsort bei Přibram (s. d.) in Böhmen. [* 17]
Bund (Liga santa), s. Liga.
Christ, s. Weihnachten. ^[= (aus der altdeutschen Formel ze wihen nahten, "zu" oder "an den heiligen Nächten ...]
Kraft [unkorrigiert]
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Kraft.Geist. Das Alte Testament nennt Geist Gottes oder Geist des Herrn den lebendig machenden Odem Gottes, danach im übertragenen Sinne die aus Gott auf die Menschen übergehende geistige Kraft, [* 18] als die Quelle [* 19] der prophetischen Erkenntnis und alles höhern geistigen und sittlichen Lebens. Im spätern Judentum wird der Geist Gottes immer mehr als die Offenbarungsseite des an sich schlechthin überweltlichen göttlichen Wesens gedacht, ja geradezu poetisch personifiziert, wozu in der nachexilischen Zeit die Vorstellungen von der göttlichen Weisheit, dem Schöpferwort und der Herrlichkeit Gottes hinzutreten.
Die älteste judenchristl. Anschauung sah in der Ausrüstung mit dem «Geiste ohne Maß» das specifische Merkmal des Messias. Sofern der Messias durch diesen Geist zum Dienste [* 20] Gottes geweiht war, erhielt der Messiasgeist vorzugsweise das Prädikat «heiliger» Geist (grch. pneuma hagion; lat. Spiritus [* 21] sanctus). Nach der ursprünglichen christl. Vorstellung kam er auf den natürlich erzeugten Menschen Jesus bei der Taufe in Gestalt einer Taube, dem Symbol der Reinheit, herab und machte ihn dadurch zum Messias.
Gefäße, prähistorische
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Gefäß.Nach Paulus bildet der Heiliger Geist oder der Geist Gottes das substantielle Wesen des Sohnes Gottes überhaupt, die irdische Menschheit nimmt dieser nur an, um die Sünde im Fleische zu ertöten, daher der Gekreuzigte in Kraft dieses Lebensgeistes von neuem erweckt wird und nun auch den Seinen den Heiliger Geist und durch denselben die Auferstehung von den Toten mitzuteilen im stande ist. Die judenchristl. Vorstellung dagegen läßt den in Heiliger Geist dem Menschen Jesus nur als in seinem Gefäß [* 22] in unermeßlicher Fülle wohnen.
Letztere Ansicht steigerte sich weiter zu der Vorstellung von der übernatürlichen Erzeugung der im übrigen noch immer wesentlich menschlich gedachten Person Jesu durch den Heiliger Geist, wogegen die paulinische Anschauung den Sohn Gottes vorweltlich dachte und als das himmlische Urbild der vollkommenen Menschheit beschrieb. Beide Vorstellungsreihen wurden in der kirchlichen Lehre [* 23] des 2. Jahrh. ebenso verbunden, wie im Matthäus-Evangelium die Empfängnis vom Heiliger Geist und die Herabkunft desselben auf Jesus bei der Taufe nebeneinander hergehen.
Heiliger Geist
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Seite 58.967.Neben der Lehre vom göttlichen Geiste als dem übermenschlichen Princip in Christi Person bildete sich unter alexandrinischem Einflusse die verwandte Vorstellung vom ewigen göttlichen Wort (dem Logos), das die Welt geschaffen habe und in Jesu Fleisch geworden sei. Da beide Lehrweisen nicht wesentlich unterschieden waren, so konnten viele Kirchenlehrer des 2. Jahrh. Logos und Pneuma als gleichbedeutende Ausdrücke für das Göttliche in Jesu gebrauchen. Ursprünglich waren weder der Logos noch das Pneuma streng persönlich gedacht, aber als ersterer Ausdruck immer allgemeiner zur Bezeichnung der vorweltlichen Persönlichkeit Christi verwendet wurde, begann man den Heiliger Geist vorzugsweise als das übernatürliche Princip alles höhern göttlichen Lebens in den Gläubigen ¶
zu betrachten. Anlaß hierzu gab vorzugsweise das vierte Evangelium, wonach Jesus als der vom Himmel [* 25] gekommene und wieder zum Vater zurückkehrende göttliche Logos den Seinen nach seinem Scheiden den Heiliger Geist, den Geist der Wahrheit, als den Beistand (Parakleten) verheißt, der sie in alle Wahrheit leiten und sie darüber belehren solle, was sie jetzt noch nicht zu verstehen vermöchten. Aber schon in der Anschauung des Urchristentums ist es der Heiliger Geist, der den Glauben erweckt, die Gläubigen von der Sünde reinigt, sie als Gereinigte Gott zueignet und mit neuen Kräften des sittlichen Lebens erfüllt.
Derselbe wird vorgestellt als eine objektive, über dem Menschen waltende und von oben her über ihn kommende Macht, ohne daß jedoch die gelegentlich vorkommende Personifikation des Heiliger Geist dogmatisch zu nehmen wäre. Als das die Gläubigen aus der Welt aussondernde und Gott zueignende Princip ward der in der Heiliger Geistin der Taufformel Matth. 28, 19. vom Vater und Sohn noch unterschieden. Die Summe des christl. Bewußtseins ist hier in dem Glauben an Gott den Vater, an Jesum Christum, den Sohn Gottes, unsern Erlöser, und an den Heiliger Geist als die in den Gläubigen waltende Gottesmacht zusammengefaßt. Als Person war der Heiliger Geist auch in dieser Zusammenstellung noch nicht verstanden.
Erst die Gnostiker (s. Gnosis) des 2. Jahrh. räumten dem Heiliger Geist eine Stelle unter ihren mytholog. Gestalten ein, in die sich für sie die göttliche Wesensfülle auseinanderlegte (Äonen), und in judenchristl. Kreisen fand sich die Auffassung vor, daß der ein Heiliger Geistein Engelwesen sei, obwohl daneben wieder die Engelwelt nur als die Auseinanderfaltung des im H. G. zur Einheit zufammengefaßten göttlichen Wesens erscheint. Die Montanisten (s. d.) endlich bezeichneten den Heiliger Geist oder den Parakleten als den vom göttlichen Logos unterschiedenen Urheber der neuen Prophetie, die der Montanismus verkündigte, und als das die Kirche über die Gottesoffenbarung in der Apostelzeit noch hinaus zur Periode der männlichen Reife führende Princip. So wurde der Heiliger Geist seit dem Ende des 2. und Anfang des 3. Jahrh. auch von rechtgläubigen Kirchenlehrern, wie Irenäus, Tertullianus, Origenes, immer allgemeiner als ein besonderes, vom Logos unterschiedenes Subjekt gefaßt.
Das Verhältnis der drei Personen zueinander aber ward in der Weise strenger Unterordnung gedacht, der Heiliger Geist insbesondere als hervorgebracht durch den Sohn und geringer als dieser. Nähere Bestimmungen blieben bis zum Ende des 4. Jahrh. der Freiheit der einzelnen Kirchenlehrer überlassen. Erst als die volle Gottheit des Sohnes und dessen Wesensgleichheit mit dem Vater kirchlich festgestellt war, erforderte es die Folgerichtigkeit des kirchlichen Dogmas, Gleiches auch vom Heiliger Geist auszusagen.
Konstantinopel
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Konstantinopel.Während das Konzil zu Nicäa (325) noch gar nichts Näheres über den Heiliger Geist festgestellt hatte, entspann sich 50 Jahre später ein heftiger Streit über die Ansicht des Patriarchen Macedonius von Konstantinopel, [* 26] daß der Heiliger Geist nicht Gott, wie der Sohn, daher auch nicht «Herr» genannt oder göttlich verehrt werden dürfe, sondern ein Geschöpf und Diener des Vaters sei. Von den angesehensten Kirchenlehrern der Zeit, einem Athanasius, Basilius d. Gr., Gregor von Nyssa, Gregor von Nazianz als «Streiter wider den Heiliger Geist» (Pneumatomachen) bekämpft, wurden die Anhänger des Macedonius auf der Synode zu Konstantinopel (381) auch kirchlich verdammt.
Dafür bestimmte ^[] die Synode oder das ihr zugeschriebene Glaubensbekenntnis (s. Symbolische Bücher), der Geist sei «Herr», lebendigmachend, vom Vater ausgegangen und ebenso wie der Vater anzubeten und zu verehren. Die Benennung «Gott» und das Prädikat der Wesensgleichheit mit Vater und Sohn wagte selbst diese Synode dem Geiste noch nicht zu geben, doch wurde beides schon damals als rechtgläubige Meinung betrachtet. Ihren letzten Abschluß erhielt die orthodoxe Lehre vom Heiliger Geist im Abendlande durch den zuerst von Augustinus ausgesprochenen Satz, daß der Heiliger Geist auch vom Sohne ausgehe.
Toledo (in Spanien)
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Toledo.Auf der Synode zu Toledo [* 27] (589) kam jene Annahme zuerst in den lat. Text des konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses, das die Worte «qui ex patre procedit» durch den Zusatz «filioque» hinter «patre» vermehrte. Dieser Zusatz ging dann auch in das Athanasianische Glaubensbekenntnis über, wo es heißt: «Spiritus sanctus a patre et filio procedens». Dieses Ausgehen aber dachte man sich als ein Aushauchen von seiten des Vaters und Sohnes (spiratio activa), im Gegensatz zu der Zeugung des Sohnes durch den Vater.
Noch Papst Leo Ⅲ. hatte (809) Bedenken getragen, den Zusatz zum Symbol kirchlich anzuerkennen; aber in der Folgezeit ward er einer der Streitpunkte zwischen der röm. und griech. Kirche. Photius, Patriarch von Konstantinopel, erhob zuerst (867) gegen die abendländ. Kirche die Anklage der Verfälschung des Glaubens, was seit der Kirchenspaltung im 11. Jahrh. ein Hauptvorwurf der Orientalen gegen die Abendländer blieb. Dagegen ist die Vorstellung der lat. Kirche auch zu den Protestanten übergegangen.
Lehrbataillon - Lehren
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Lehren.In der kirchlichen Dogmatik ist die Lehre vom Heiliger Geist ziemlich vernachlässigt. Dieselbe schreibt ihm eine Reihe von Wirkungen (Berufung, Erleuchtung, Heiligung u. s. w.) zu, die jedoch gewöhnlich in dem Kapitel von den göttlichen Gnadenwirkungen behandelt werden. Speciell des Heiliger Geist wurde fast nur in den Lehren [* 28] von der buchstäblichen Eingebung der Heiligen Schrift durch den Heiliger Geist und von dem sog. testimonium Spiritus Sancti internum gedacht, worunter man früher die unmittelbar göttliche Beglaubigung der Wahrheit des Evangeliums im Menschengemüt, später die auf wunderbare Weise vom Heiliger Geist gewirkte Überzeugung vom göttlichen Ursprung der Bibel [* 29] verstand.
Von der seit Mitte des 18. Jahrh. erwachten Kritik ward auch die orthodoxe Lehre vom Heiliger Geist immer entschiedener bestritten. Während der Supranaturalismus zu den unbestimmten Ausdrücken der ältern Väter zurückkehrte, bekämpfte der Rationalismus die Persönlichkeit des Heiliger Geist überhaupt mit philos. und exegetischen Gründen, und sah in ihm nur die unpersönliche göttliche Kraft, die uns sittlich erneuert. Den religiösen Gehalt in der Lehre vom Heiliger Geist hob zuerst Schleiermacher wieder hervor, indem er denselben als den christl. Gemeingeist oder als die die Gemeinschaft der Gläubigen beseelende und in alle Wahrheit leitende göttliche Lebensmacht beschrieb. Hegel deutete die Lehre vom Heiliger Geist dahin um, daß sie nur ein Ausdruck sein sollte für seine Theorie von dem ewigen Göttlichen (dem Vater), das aus seiner Entäußerung in der Welt (dem Sohne) zu sich zurückkehre und so im menschlichen Bewußtsein zu persönlichem Leben gelange. Gott als Geist ist hiernach der im Bewußtsein der endlichen Geister gegenwärtige Gott. Neuere spekulative Theologen sind seitdem bemüht gewesen, den Heiliger Geist ¶