am bekanntesten sind seine Untersuchungen über die Wärmeentwicklung der Muskeln sowie über die Absonderungsvorgänge in
den Drüsen. Außer zahlreichen Abhandlungen, die zumeist im «Archiv für Anatomie und Physiologie» von Du Bois-Reymond und Reichert,
in den «Studien des Pphysiologischen Instituts zu Breslau» ^[richtig: «Studien des Physiologischen Instituts zu Breslau»] (4 Hefte,
Lpz. 1861-68),
in Pflügers «Archiv für die gesamte Physiologie» sowie in Schultzes «Archiv für mikroskopische Anatomie» erschienen,
veröffentlichte er: «Physiol. Studien» (Berl. 1850),
«Mechan. Leistung, Wärmeentwicklung und Stoffumsatz bei der Muskelthätigkeit»
(Lpz. 1884),
«Physiologie der Absonderungsvorgänge» (in Hermanns «Handbuch der Physiologie», Bd. 5, Tl. 1, ebd. 1880),
«Der
sog. tierische Magnetismus» (1. bis 4. Aufl., ebd. 1880),
«Die Vivisektion im Dienste der Heilkunde» (ebd.
1879),
«Die Vivisektion» (ebd. 1884),
«Beiträge zur Histologie und Physiologie der Dünndarmschleimhaut» (Bonn 1888).
1) Oberamt im württemb. Jagstkreis, hat 458,90 qkm, (1890) 38788 (18071 männl., 20717 weibl.) E., 2 Städte und 27 Landgemeinden.
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2) Oberamtsstadt im Oberamt Heidenheim, am Ostabhang des Aalbuchs, in 504 m Höhe, an der Einmündung des Stubenthals in das Brenzthal,
rechts an der Brenz und der Linie Aalen-Ulm (Brenzbahn) der Württemb. Staatsbahnen, überragt von dem zum Teil verfallenen Schlosse
Hellenstein, ist Sitz des Oberamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Ellwangen), eines Gewerbegerichts,
Hauptsteueramtes, einer Handels- und Gewerbekammer und hat (1890) 8001 (3704 männl., 4297 weibl.) meist evang.
E., Post zweiter Klasse, Telegraph, eine Lateinschule, Realanstalt, Fortbildungs-, Frauenarbeits- und Webschule, Gasanstalt,
Wasserleitung; Fabrikation von Baumwollwaren, ferner von Cigarren, Tuch, Strickgarn, Maschinen (800 Arbeiter), eine Eisen- und
Metallgießerei, eine Messinggießerei, Rot- und Blaufärbereien, chem. und Naturbleichen sowie Töpfereien,
welche nebst andern Ortschaften des Oberamtes das vorzügliche Heidenheimer Geschirr liefern; die bedeutende württemb. Kattunmanufaktur
hat etwa 800 Arbeiter. Auch hat Heidenheim große Schafmärkte und namhaften Kornhandel. - Heidenheim, zum erstenmal 1323 genannt,
erhielt 1356 von Kaiser Karl IV. Marktgerechtigkeit. Das Schloß, welches 1519 durch den Schwäbischen
Bund viel gelitten, wurde 1537 vom Herzog Ulrich neu aufgebaut. In neuerer Zeit ist Heidenheim bekannt geworden durch das Gefecht zwischen
den Österreichern unter dem Erzherzog Karl und General Hotze und den Franzosen unter Moreau und Dehesme, das die Konvention
zu Pfaffenhofen zur Folge hatte. -
3) Flecken im Bezirksamt Gunzenhausen des bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, 12 km
südlich vou Gunzenhansen, in 534 in Höhe, an der Rohrach und am Hahnenkamme, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Ansbach),
Rent- und Forstamtes, hat (1890) 1445 E., darunter 57 Katholiken und 94 Israeliten, Posterpedition, Telegraph, neues Krankenhaus
und eine Mineralquelle im Kreuzgange des ehemaligen, 750 vom heil. Wunibald gestifteten Benediktinerklosters.
Befestigungsüberreste aus dem Odilienberge (s. d.) bei Barr im Unterelsaß, eins der bedeutendsten und
verhältnismäßig besterhaltenen vorgeschichtlichen Denkmäler, welche
in einer Dicke von 1,70 in den Rand
des 833 m hohen Bergrückens umziehen, nur teilweise durch steil abfallende Felsen ersetzt. Die Heidenmauer umfaßt
einen Flächenraum von mehr als 100 ha und hat einen Umfang von 10500 m. Die an manchen Stellen noch 2-3 m hohe Mauer ist nach
innen und außen aus unbehauenen Quadern von Wasgausandstein zusammengesetzt, zwischen denen zur Ausfüllung
kleinere Steine eingefügt sind. Die Steine sind ohne Mörtel aufeinander gelegt, meist miteinander verbunden durch 20-25 cm
lange Eichenklötze, welche die Form sog. doppelter Schwalbenschwänze haben, eine bei Vitruvius
(«Archit.», IV, 7) erwähnte Technik. Die Heidenmauer ist wahrscheinlich 369-375 von den Römern als Zufluchtsort bei den
Einfällen der Germanen errichtet und stand mit der Römerstadt Helvetum, heute Ehl bei Benfeld (s. d.), in Zusammenhang. -
Heidenmauer heißen auch die Überreste einer röm. Gußmauer am sog.
Alten Friedhof in Wiesbaden, die wahrscheinlich eine Verbindung zwischen der Stadt und dem ehemals auf dem sog. Heidenberg
belegenen röm. Kastell beistellte. -
Die Heidenmauer auf dem Kastanienberg nordwestlich von Dürkheim an der Hardt ist ein einfacher Steinwall (18-30 m breit, 2-4 m hoch, 3 km
lang), wahrscheinlich wie der Ring auf dein Altkönig, südöstlich vom Felsberg, german. Ursprungs. Er hat den Stoff zu Coopers
Roman «Die Heidenmauer» (1832) geliefert.
im Volksmunde Bezeichnung für alle alten Befestigungen, die sich in den verschiedensten Gegenden
Europas und besonders Deutschlands aus vorgeschichtlicher Zeit erhalten haben. Oft werden sie auch Schwedenschanzen oder Hussitenschanzen
genannt, da diese beiden Namen sich besonders in verschiedenen Gegenden Deutschlands aus der Geschichte noch lebendig
in der Phantasie des Volks erhalten haben. Unter diesen vorgeschichtlichen Befestigungswerken unterscheidet man hauptsächlich
zwei Arten: die Langwälle oder Landwehren, die sich in geraden oder gewundenen Linien oft viele Stunden lang über Berge, Flüsse
und Ebenen hinziehen und als Grenzwälle aufzufassen sein dürften, und Burg- oder Ringwälle oder Rundwälle, die
gewöhnlich kreisrunde oder ovale kleinere isoliert für sich bestehende feste Plätze bilden.
Die Wälle solcher Verteidigungswerke sind meist nur einfach aus Erde, zuweilen aber auch, und besonders in der ältern Zeit,
mit großer Kunst und Mühe hergestellt, man legte dann abwechselnd Steine, Erde, Holz, andere brennbare Stoffe übereinander
und zündete die letztern an, sodaß der ganze Bau zu einer festen glasigen Masse wurde, den sog. Schlackenwällen,
die für die damalige Kriegskunst unzerstörbar waren. Einzelne bei ihnen gefundene Stein- und Bronzegeräte lassen auf die
älteste german. und kelt. Zeit schließen, obwohl solche Anlagen auch noch in spätern Zeiten benutzt wurden.
Reich ist besonders Österreich-Ungarn an solchen wallartigen größern Befestigungen, wie Stillfried im
Donauthal, oder der Radiste bei Caslau wo die Überreste vieler Jahrhunderte, von der Steinzeit bis in die späte Eisenzeit
hin, erhalten sind. Auch in verschiedenen Gegenden Deutschlands, Belgiens und Frankreichs sind sie bekannt. Charakteristisch
ist ihnen fast immer die runde Form, während z. B. die röm.
Befestigungen meist viereckig angelegt sind. Eine ganz eigene
mehr
Gruppe in diesen vorgeschichtlichen Befestigungen bilden die kleinen slaw. Burgwälle, die sich besonders häufig im nördl.
Deutschland rechts von der Elbe finden (s. Burgwall). Der Zweck aller dieser Anlagen ist wohl ziemlich derselbe, um als Verteidigungspunkt
und Zufluchtsort bei Kriegsgefahren zu dienen, vereinzelte sind vielleicht auch als Burgen von Fürsten
oder Kultusstätten aufzufassen.