in Pflügers
«Archiv für die gesamte
Physiologie» sowie in Schultzes
«Archiv für mikroskopische
Anatomie» erschienen,
veröffentlichte er: «Physiol.
Studien» (Berl. 1850),
«Mechan. Leistung, Wärmeentwicklung und
Stoffumsatz bei der Muskelthätigkeit»
(Lpz. 1884),
2) Oberamtsstadt im Oberamt Heidenheim, am Ostabhang des
Aalbuchs, in 504 m Höhe, an der Einmündung des Stubenthals in das Brenzthal,
rechts an der
Brenz und der Linie
Aalen-Ulm
(Brenzbahn) der Württemb. Staatsbahnen,
[* 7] überragt von dem zum
Teil verfallenen Schlosse
Hellenstein, ist Sitz des Oberamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Ellwangen), eines Gewerbegerichts,
Hauptsteueramtes, einer
Handels- und Gewerbekammer und hat (1890) 8001 (3704 männl., 4297 weibl.) meist evang.
E., Post zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 8] eine Lateinschule, Realanstalt, Fortbildungs-, Frauenarbeits- und Webschule,
Gasanstalt,
Wasserleitung;
[* 9] Fabrikation von Baumwollwaren, ferner von Cigarren,
Tuch,
Strickgarn,
Maschinen (800
Arbeiter), eine
Eisen- und
Metallgießerei, eine
Messinggießerei,
Rot- und Blaufärbereien, chem. und
Naturbleichen sowie
Töpfereien,
welche nebst andern Ortschaften des Oberamtes das vorzügliche Heidenheimer Geschirr liefern; die bedeutende württemb. Kattunmanufaktur
hat etwa 800
Arbeiter. Auch hat Heidenheim große Schafmärkte und namhaften Kornhandel. - Heidenheim, zum erstenmal 1323 genannt,
erhielt 1356 von
KaiserKarl IV. Marktgerechtigkeit. Das Schloß, welches 1519 durch den Schwäbischen
Bund viel gelitten, wurde 1537 vom
HerzogUlrich neu aufgebaut. In neuerer Zeit ist Heidenheim bekannt geworden durch das
Gefecht zwischen
den
Österreichern unter dem Erzherzog
Karl und
General Hotze und den
Franzosen unter
Moreau und Dehesme, das die
Konvention
zu
Pfaffenhofen zur Folge hatte. -
3) Flecken im
Bezirksamt Gunzenhausen des bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, 12 km
südlich vou Gunzenhansen, in 534 in Höhe, an der Rohrach und am
Hahnenkamme, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Ansbach),
[* 10] Rent- und Forstamtes, hat (1890) 1445 E., darunter 57 Katholiken und 94 Israeliten, Posterpedition,
Telegraph, neuesKrankenhaus
[* 11] und eine Mineralquelle im Kreuzgange des ehemaligen, 750 vom heil. Wunibald gestifteten Benediktinerklosters.
Befestigungsüberreste aus dem Odilienberge (s. d.) bei
Barr im
Unterelsaß, eins der bedeutendsten und
verhältnismäßig besterhaltenen vorgeschichtlichen
Denkmäler, welche
in einer
Dicke von 1,70 in den Rand
des 833 m hohen Bergrückens umziehen, nur teilweise durch steil abfallende Felsen ersetzt. Die Heidenmauer umfaßt
einen Flächenraum von mehr als 100 ha und hat einen
Umfang von 10500 m. Die an manchen
Stellen noch 2-3 m hohe
Mauer ist nach
innen und außen aus unbehauenen Quadern von Wasgausandstein zusammengesetzt, zwischen denen zur Ausfüllung
kleinere
Steine eingefügt sind. Die
Steine sind ohne Mörtel aufeinander gelegt, meist miteinander verbunden durch 20-25 cm
lange Eichenklötze, welche die Form sog. doppelter Schwalbenschwänze haben, eine bei Vitruvius
(«Archit.», IV, 7) erwähnte
Technik. Die Heidenmauer ist wahrscheinlich 369-375 von den
Römern als Zufluchtsort bei den
Einfällen der
Germanen errichtet und stand mit der
Römerstadt Helvetum, heute Ehl bei
Benfeld (s. d.), in Zusammenhang. -
Heidenmauer heißen auch die Überreste einer röm. Gußmauer am sog.
Alten Friedhof in
Wiesbaden,
[* 12] die wahrscheinlich eine
Verbindung zwischen der Stadt und dem ehemals auf dem sog. Heidenberg
belegenen röm. Kastell beistellte. -
Die Heidenmauer auf dem Kastanienberg nordwestlich von Dürkheim
[* 13] an der
Hardt ist ein einfacher Steinwall (18-30 m breit, 2-4 m hoch, 3 km
lang), wahrscheinlich wie der
Ring auf dein
Altkönig, südöstlich vom Felsberg, german. Ursprungs. Er hat den
Stoff zu Coopers
Roman «Die Heidenmauer» (1832) geliefert.
im Volksmunde Bezeichnung für alle alten Befestigungen, die sich in den verschiedensten Gegenden
Europas und besonders
Deutschlands
[* 14] aus vorgeschichtlicher Zeit erhalten haben. Oft werden sie auch
Schwedenschanzen oder
Hussitenschanzen
genannt, da diese beiden
Namen sich besonders in verschiedenen Gegenden
Deutschlands aus der Geschichte noch lebendig
in der
Phantasie des
Volks erhalten haben. Unter diesen vorgeschichtlichen Befestigungswerken unterscheidet man hauptsächlich
zwei
Arten: die Langwälle oder Landwehren, die sich in geraden oder gewundenen Linien oft viele
Stunden lang über
Berge,
Flüsse
[* 15] und Ebenen hinziehen und als Grenzwälle aufzufassen sein dürften, und
Burg- oder Ringwälle oder Rundwälle, die
gewöhnlich kreisrunde oder ovale kleinere isoliert für sich bestehende feste Plätze bilden.
Die Wälle solcher Verteidigungswerke sind meist nur einfach aus Erde, zuweilen aber auch, und besonders in der ältern Zeit,
mit großer Kunst und Mühe hergestellt, man legte dann abwechselnd
Steine, Erde, Holz,
[* 16] andere brennbare
Stoffe übereinander
und zündete die letztern an, sodaß der ganze
Bau zu einer festen glasigen
Masse wurde, den sog. Schlackenwällen,
die für die damalige Kriegskunst unzerstörbar waren. Einzelne bei ihnen gefundene
Stein- und Bronzegeräte lassen auf die
älteste german. und kelt. Zeit schließen, obwohl solche
Anlagen auch noch in spätern
Zeiten benutzt wurden.
Heidentum - Heije
* 19 Seite 58.960.
Reich ist besonders
Österreich-Ungarn
[* 17] an solchen wallartigen größern Befestigungen, wie Stillfried im
Donauthal, oder der Radiste bei
Caslau wo die Überreste vieler Jahrhunderte, von der
Steinzeit
[* 18]
bis in die späte Eisenzeit
hin, erhalten sind. Auch in verschiedenen Gegenden
Deutschlands,
Belgiens und
Frankreichs sind sie bekannt. Charakteristisch
ist ihnen fast immer die runde Form, während z. B. die röm.
Befestigungen meist viereckig angelegt sind. Eine ganz eigene
¶
mehr
Gruppe in diesen vorgeschichtlichen Befestigungen bilden die kleinen slaw. Burgwälle, die sich besonders häufig im nördl.
Deutschland
[* 20] rechts von der Elbe finden (s. Burgwall). Der Zweck aller dieser Anlagen ist wohl ziemlich derselbe, um als Verteidigungspunkt
und Zufluchtsort bei Kriegsgefahren zu dienen, vereinzelte sind vielleicht auch als Burgen
[* 21] von Fürsten
oder Kultusstätten aufzufassen.