Feindseligkeit gegen
das neueDeutsche Reich
[* 2] zurück, trat für die bestehende Selbständigkeit der bayr.
Krone innerhalb der
Reichsverfassung ein, den Einheitsstaat verwerfend. Nach dem Abgange des
GrafenBray übernahm Hegnenberg-Dux das Ministerium
des königl. Hauses, das des Äußern und den Vorsitz im Ministerrat.Er starb
Ulrich, schweiz. Schriftsteller, geb. zu Winterthur,
studierte zu
Straßburg
[* 3]
Medizin, ward nach einer
Reise durch
Deutschland
[* 4] Landschreiber der
Grafschaft Kyburg, 1798 Appellationsrat
in Zürich,
[* 5] 1805 Senator zu Winterthur und starb daselbst Das Ergebnis einer
Reise nach
Paris
[* 6] (1801) war: «Auch ich
war inParis» (3 Bde., Winterthur 1803–4);
ein trefflicher Sittenroman ist seine «Molkenkur» (3 Bde.,
Zür. 1812; 3. Aufl. 1827; Bd.
2–3 u. d. T. «Suschens
Hochzeit», 1819), worin er anschaulich den Fremdenverkehr in der
Schweiz
[* 7] schildert;
namentlich erregte
aber sein rühmlicher Versuch eines lokalhistor.
Romans, der den
Stoff entschlossen aus naher Vergangenheit nahm,
günstiges Aufsehen: «Salys Revolutionstage» (Winterthur 1814). Seine «Gesammelten
Schriften» erschienen in 5
Bänden (Berl. 1828–30). –
des Dinges (s. d.), im frühen deutschen Mittelalter
die Eröffnung der Verhandlung, bei den
Süddeutschen durch den Priester, bei den Norddeutschen durch den König mit der Formel:
«Ich gebiete
Lust (d. h.
Gehör
[* 8] und Schweigen) und verbiete Unlust». Damit war die Versammlung unter den Schutz und Frieden
des
Gottes Ziu gestellt, der als Schwert- und Kriegsgott zugleich der Gott des
Heers wie des Dinges war.
Die
Störung des Dingfriedens (Unlust) wurde als
Beleidigung des
Gottes durch den Priester bestraft. Man hat mit jener Hegungsformel
das studentische Silentiumgebieten in
Verbindung gebracht. Der Hegung näher liegt, daß heute mit der «Eröffnung
der Sitzung» der Vorsitzende des Gerichts die Ausübung der
Sitzungspolizei in die
Hand
[* 9] nimmt.
(spr. héddj-),Gebirgszug in den ungar.
Komitaten Zemplin,
Abauj-Torna und Saros, zieht zwischen den
Flüssen
Hernad im W. und
Bodrog mit Toplya-Ondawa im O. in etwa 100 km langem, 20–30 km breitem nach W. geöffneten
Bogen
[* 10] von
Tokaj
nördlich bis Eperies. Durch die von der Eisenbahn Kaschau-Satoralja-Ujhely benutzte Einsenkung wird
der Gebirgszug in zwei ungefähr gleichlange
Teile geschieden. Der nördliche, das
Sovarer, d. h.
SalzburgerGebirge, ist höher
(Simonka, 1092
m) als das südliche, die eigentliche Hegyalja. Diese senkt sich von N. (Milicz, 896 m) und W. (Gergely, 798 m)
nach SO., wo das die berühmten
Weinberge von
Tokaj, Tarczal, Keresztur, Mád,
Tallya u. s. w. umfassende
Hügelland nur im
Tokaj-Berge (516 m)
über500 m ansteigt.
Der
Boden dieses
Gebirges besteht in der obern Schicht größtenteils aus verschieden gestaltetem trachytischem Gestein, hat
anmutige Formen und eine üppige
Vegetation. Die Hegyalja
war in frühern
Zeiten stark aufErze abgebaut und ist
jetzt noch der Fundort mancher Halbedelsteine, besonders von Rubinen. Dem vulkanischen
Boden sowie der außerordentlichen
Sorgfalt und Geschicklichkeit, mit der die Einwohner den
Weinbau betreiben, ist wohl hauptsächlich die Güte der Erzeugnisse
zuzuschreiben.
Die
Weinlese beginnt sehr spät (gewöhnlich erst 20. Okt.) und wird unter Festlichkeiten und Belustigungen
begangen. Das mittlere Jahreserträgnis beträgt etwa 225000 hl, wovon an zwei Drittel ins
Ausland ausgeführt werden. Am
süßesten ist der
Tállyaer und Máder, am feurigsten der Tokaier
Wein (s.
Tokaj), weshalb letzterer im
Auslande am meisten
gesucht und das gesamte Erzeugnis der Hegyalja nach ihm benannt wird. Doch wird er
vor derAusfuhr vielfach
gefälscht. Die ersten Reben sollen Kolonisten aus
Italien
[* 11] und
Morea unter
Bela Ⅳ. 1241 angepflanzt
haben. ^[]
(spr. heddjesch, von hegy =
Berg,
Spitze), häufig vorkommender Ortsname in
Ungarn,
[* 12] bedeutet «bergig» oder «gebirgig»,
auch «spitzig».
1)
Kis-Hegyes,
Groß-Gemeinde im
KomitatBács-Bodrog, am Krivajabach, der in den Franzenskanal fließt,
in sehr fruchtbarer Gegend, an der Linie
Budapest-Semlin der
Ungar. Staatsbahnen,
[* 13] hat (1890) 5559 meist magyar. E. – 2)
Kún-Hegyes,
Stadt mit geordnetem Magistrat im
Komitat Jazygien-Großkumanien-Szolnok, östlich von der
Theiß, an der Linie
Kis-Terenne-Kis-Ujszállás
der
Ungar. Staatsbahnen, hat (1890) 8465 magyar. meist reform.
E., Getreidebau und Viehzucht.
[* 14] – 3)
ÜberMezöhegyes s. d.
[* 1] oder Häher
(Garrulinae), eine aus 10 Gattungen und etwa 70
Arten bestehende, in Europa,
[* 15] Nordafrika,
Asien
[* 16] und
Amerika
[* 17] verbreitete Unterfamilie der Rabenvögel (s. d.), welche im Äußern
jedoch mehr den
Würgern gleicht und sich durch einen ganz geraden, an der
Wurzel
[* 18] mit nach vorn gerichteten
Federn umgebenen Schnabel und lockeres, seidenartiges, mehr oder minder buntes, besonders mit
Blau gemischtes Gefieder unterscheidet.
Die Heher sind mehr Baumvögel als die übrigen Rabenvögel.
Hierher gehört der über ganz
Mittel- und Nordeuropa verbreitete, die Laubwaldungen bewohnende
Eichelheher, Holzheher oder
Margolf
(Garrulusglandarius Viell.; s.
vorstehende
[* 1]
Figur), der wegen seines rastlosen Geschreies auch Holzschreier genannt
wird und einer der schönsten
Vögel
[* 19]
Deutschlands
[* 20] ist; er lebt von
Eicheln,
Bucheckern,
Haselnüssen und
Beeren, raubt aber auch
Eier
[* 21] und Nestvögel, welchen letztern er den Schädel spaltet, um das Hirn zu fressen. In listigem und mutwilligem Wesen
gleicht er der Elster,
[* 22] seine
Stimme ist rauh; er besitzt aber die Fertigkeit, die verschiedensten
Töne
hervorzubringen, und lernt in der Gefangenschaft menschliche Worte nachsprechen. Das erwachsene