Menow-, Schwedt-,
Stolp- und
Tegeler See, die Unterhavel den
Wann-,
Jungfern-, Lehnitz-, Schwielow-, Wublitz-, Göttin-, Riewendt-,Beetz-,
Breitling-, Plauer und Pritzerber See. An
Inseln sind die Pfaueninsel oberhalb und die die Stadt Werder tragende
Insel unterhalb
Potsdam
[* 2] zu nennen. (S. Karte:
Brandenburg
[* 3] u. s. w.)
Die
Breite
[* 4] der eigentlichen Havel beträgt oberhalbOranienburg gegen 35, bei
Spandau
[* 5] und
Potsdam 60-90, oberhalb
Brandenburg 215-315, von Pritzerbe bis zur Mündung 100-160 m. Schiffbar wird der
Fluß an der Useriner Mühle in dem gleichnamigen
See, nur 24 km unterhalb ihres Ursprungs, flößbar schon 17 km weiter aufwärts. Doch ist die eigentliche Havel weiter
unterhalb auf 30,5 km, zwischen Zehdenick und einem Punkt 2,5 km oberhalb Friedrichsthal, wieder nicht
schiffbar, weshalb man dort parallel mit ihr den 15,8 km langen
Voß-Kanal von Zehdenick bis Liebenwalde und den 13,5 km langen
Malzer-Kanal von da bis Friedrichsthal angelegt hat. Zur Vermeidung von schlechten
Stellen und
Krümmungen des Fahrwassers dient
sodann der Schiffahrt der 14,5 km lange
Oranienburger Kanal von Friedrichsthal bis Pinnow, zur
Umgehung von
Spandau der 12,1
km lange
Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal vom
Tegeler See nach der
Spree, zur
Abkürzung einer großen
Krümmung der Havel der 16 km
lange Sacrow-Paretzer
Kanal.
[* 6] An Zweigkanälen entsendet die Havel ferner:
An Nebenflüssen nimmt die Havel auf: links die
Spree bei
Spandau, die Nuthe bei
Potsdam und die Plaue bei
Brandenburg, rechts den Rhin bei Gahlberg und die
Dosse bei Behlgast.
Als wichtigstes Zwischenglied der Wasserverbindungen von
Schlesien,
[* 7]
Posen,
[* 8]
Pommern
[* 9] und
Mecklenburg
[* 10] durch
Brandenburg nach der
Magdeburger Gegend und nach
Hamburg
[* 11] ist die Havel von großer Bedeutung für die Schiffahrt. Es verkehren auf der mecklenb. Oberhavel
Schiffe
[* 12] von 120, auf der preußischen solche von 150-170, auf der Unterhavel solche von 400 t. Die nachstehende
Tabelle giebt über den Verkehr auf der Havel, wie er sich nach und von den nördl.
TeilenBrandenburgs und nach und von
Mecklenburg, ferner nach und von der
Magdeburger Gegend und endlich nach und vonHamburg 1891 gestaltet
hat, Aufschluß. Es passierten
In der
Wendenzeit wohnten im obern und mittlern Gebiete der Havel die Heveller (s. d.).
Jetzt versteht man unter
Havelland das Land, das von der und der von dem Unterlauf des Rhin und der
Dosse durchflossenen Bodensenke
begrenzt wird. Es zerfällt in die beiden preuß.
Kreise
[* 13] West- und
Osthavelland. (S. die Einzelartikel.)
Der altertümliche
Dom, auf einem
Bergevor der Stadt, 1885-90 renoviert, gehört zu den schönsten
Kirchen der
Provinz. Havelberg war
früher eine wichtige Festung.
[* 20] Im Dreißigjährigen
Kriege wurde es den Dänen von den Kaiserlichen, den
letztern durch die
Schweden
[* 21] unter
Banér, sowie abermals im Juli 1636 durch
Banér den
Sachsen
[* 22] und im Juli 1637 durch
den sächs.
General Klitzeng denSchweden entrissen. 1870 legte eine Feuersbrunst einen großen
Teil der
Stadt in
Asche.
In H. gründete
KaiserOtto I. 946 ein später dem Erzbischof von
Magdeburg
[* 23] untergebenes
Bistum, dessen
Bischof
gewöhnlich 15 km nördlicher in der Plattenburg oder in
Wittstock residierte und welches 1548 aufgehoben wurde. Das Domstift
wurde protestantisch und bestand bis zum königl.
Edikt vom wodurch alle ehemaligen geistlichen
Güter eingezogen wurden. Doch verzögerte sich die wirkliche Aufhebung des Domstifts bis 1819. -
Vgl.
Becker, Geschichte des
BistumsHavelberg (Berl. 1870).
Hauptkanal oder
Großer Hauptgraben, schneidet die
Krümmung der
Havel zwischen
Nieder-Neuendorf (8 km oberhalb
Spandau) und dem Hohennauener See ab. Die durch je eine Schleuse abgeschlossene
Strecke zwischen
Nieder-Neuendorf und Försterei Brieselang heißt Nieder-Neuendorfer
Graben. Der 70,2 km lange Havelländischer Hauptkanal wurde 1718-25 hauptsächlich
zur Entwässerung des Havelländischen Luchs angelegt, wird jedoch auch von Flößen (jährlich etwa 1200) lebhaft benutzt,
während Schiffahrt auf ihm fast gar nicht mehr betrieben werden kann, da für seine Instandsetzung, obgleich er den Wasserweg
Berlin-Hamburg,
bez.
Schlesien-Hamburg, um 35
bez. 52 km verkürzt, nichts geschieht. Unterhalb Nauen zweigt sich aus dem Havelländischer Hauptkanal der
Kleine Haupt- oder Horstgraben (Friesacker
Kanal) nach dem kanalisierten Rhin ab.
(spr. häww'lock),SirHenry, brit.
General, geb. zu Bishops-Wearmouth
¶
mehr
(Durham), trat 1815 in die Armee ein und kam 1823 mit dem 13. Infanterieregiment nach Ostindien.
[* 25] Während des ersten birman.
Krieges (1824) wohnte er im Generalstabe Sir Archibald Campbells mehrern Treffen bei und beschrieb den Krieg in seiner «Historyof theAvacampaigns» (Lond. 1827). 1838 rückte er zum Hauptmann auf,
machte 1839 den afghan. Feldzug mit und veröffentlichte «Narrativeof the war of 1838/39» (2 Bde., 2. Aufl.,
Lond. 1840),
sowie «Memoir of the Afghan campaigns» (ebd. 1841). Bei der Verteidigung
von Dschelalabad gegen Akbar-Chan leistete er die wichtigsten Dienste.
[* 26] Ende 1843 begleitete er die Armee unter Sir Hugh
Gough nach Gwalior, wurde 1844 Oberstlieutenant und kämpfte mit Auszeichnung in den Kriegen gegen die Sikhs bei Moodkee, Ferozeschah
und Sobraon (1845–46). Nachdem er seiner Gesundheit wegen seit 1849 in Europa
[* 27] gelebt hatte, kehrte er 1851 nach Bombay
[* 28] zurück
und wurde zum Oberst und Generalquartiermeister der königl. Truppen in Indien ernannt.
Nach dem Ausbruch des pers. Krieges erhielt er 1856 als Generalmajor das Kommando der zweiten Division, mit der er sich an
dem Zuge nach Mohammerah beteiligte. Im April 1857 nach Kalkutta
[* 29] zurückgekehrt, eilte er auf die Kunde von dem Aufstande der
Sipoys nach Allahabad und übernahm den Befehl über das zum Entsatz von Kanpur und Lakhnau bestimmte Korps.
Er schlug die Insurgenten unter Nena Sahib bei Fatihpur, vertrieb sie 16. Juli aus Kanpur und besiegte, verstärkt durch die Truppen
des Generals Outram, am 25. Sept. die Hauptmacht des Feindes 8 km von Lakhnau.
Dort blieben und Outram mehrere Wochen hindurch den Angriffen des übermächtigen Feindes ausgesetzt,
bis der Oberfeldherr Sir Colin Campbell ihnen 17. Nov. zu Hilfe kam. Wenige Tage darauf, 24. Nov., starb an der Ruhr. Ehe noch die Nachricht
von seinem Tode in England eintraf, hatte die Königin ihn mit dem Titel Havelock von Lakhnau zum Baronet erhoben.
Der Titel ging über auf seinen ältesten Sohn, Henry Marshman Havelock, geb. –