Zwei auch für die Vergleichung sehr lehrreiche
Beispiele von Haushaltungsbudgets eines akademisch gebildeten
Beamten und eines
Packers im Kanton Thurgau
[* 2] giebt die «Zeitschrift für schweizerische
Statistik», 28. Jahrg., S.109 fg. (Bern
[* 3] 1892).
Die innere Leitung der Haússastaaten ist die naturgemäße wirtschaftliche Thätigkeit der Frauen,
und dieselbe ist unter normalen Verhältnissen nützlicher und fruchtbarer als die unmittelbare Mitwirkung der Frauen bei
dem Erwerb. Ein wichtiges
Mittel zur Erzielung und
Führung eines geordneten Haushalts ist das
Rechnungs- oder Haushaltungsbuch.Über die Thätigkeit und Zwecke der Haushaltungsschulen s. d.
Sehr lehrreich sind die Ergebnisse der sog. Haushaltungsstatistik, d. h.
die ziffernmäßige
Darstellung der Haússastaaten des
Staates in ihren verschiedensten Erscheinungen und
Beziehungen sowohl untereinander
wie auch im
Vergleich zu denen anderer
Staaten. Die deutsche
Volkszählung vom versteht unter Haússastaaten «die zu einer
Wohn- und hauswirtschaftlichen Gemeinschaft vereinigten
Personen»; einer solchen werden gleichgestellt die Einzelhaushaltungen
von einzelnen
Personen mit besonderer Wohnung und eigener Wirtschaft und Anstalten.
Es wurden 1890 gezählt:
Gewöhnliche Familienhaushaltungen
9836560
Einzelhaushaltungen
747689
Anstalten
33674
Haushaltungen überhaupt
10617923
Das Verhältnis der Zahl der Haússastaaten zu der von ihnen durchschnittlich umfaßten Kopfzahl stellt sich beispielsweise
in den nachstehend angeführten
Staaten folgendermaßen
dar:
(Membrana,Tunica), am menschlichen und tierischen Körper im allgemeinen jedes flache und dünne, aus gleichartigen
Elementen bestehende Gewebe,
[* 7] das sich leicht von seiner Umgebung trennen läßt. Diese Beschaffenheit besitzen die Gewebe
an der Oberfläche aller Organe, bilden also
Überzüge derselben. Andererseits setzen sie allein ganze
(schlauchförmige) Organe zusammen,
so denDarm
[* 8] und die
Gefäße.
Ihrer Zusammensetzung nach unterscheidet man fibröse, aus
straffem, dichtverfilztem
Bindegewebe gebildete Haut, wie z. B. die harte Hirnhaut, die
Sehnen- und Muskelscheiden, die
Knochen-
und
Knorpelhaut u. a., und seröse, mit reichlichen
Lymphgefäßen versehene Haut, welche die innere Oberfläche gewisser
Höhlen
und röhrenförmiger Organe überziehen und eine klare, eiweißhaltige, zur Befeuchtung der freien
Fläche
dienende Flüssigkeit absondern.
Hierher gehören das Rippen- und
Bauchfell, der
Herzbeutel, die sog. Synovialsäcke der
Gelenke, die
Schleimbeutel und
Sehnenscheiden
u. s. w. In der Regel besitzt die freie
Fläche einer solchen Membran noch ein sog. Epithel, d. h.
einen eigenartigen, aus verschieden geformten, bald cylindrischen, bald plattenförmigen, bald wimpernden
Zellen zusammengesetzten, gefäßlosen
Überzug, und zwar ist die Oberfläche des ganzen Körpers, sowohl die nach außen
wie die nach innen gekehrte, ununterbrochen mit einer derartigen charakteristischen Zellschicht überkleidet.
Die Haut im engernSinne oder die äußereHaut(integumentumcommune) überzieht als allgemeine Hülle des
Körpers die ganze Körperoberfläche gleichmäßig und ist nur an den Körperöffnungen (Mund,
After,
Harnröhre, Scheide,
Auge)
[* 9] durchbrochen, wo sie in Schleimhaut (s. d.) übergeht. Sie besteht
im wesentlichen aus drei deutlich gesonderten, verschiedenartig gebauten Schichten, nämlich aus der Lederhaut, dem Unterhautzellgewebe
und der Oberhaut oder
Epidermis.
[* 10]
Die Lederhaut(corium. cutis, s. die umstehende
[* 1]
Figur:
c) bildet eine durchschnittlich 2–3
mm dicke, aber an verschiedenen Körperteilen nicht gleich starke (an den
Augenlidern,
den
Brustwarzen sehr dünne, an der Handfläche und den Fußsohlen sehr dicke), gefäß- und nervenreiche, durch große Festigkeit,
[* 11] Elasticität und Dehnbarkeit ausgezeichnete Haut, die aus filzartig durcheinander gewirkten Bindegewebssträngen
und elastischen Fasern besteht und gewissermaßen die Grundlage der ganzen äußern Haut darstellt. Unter ihr liegt das Unterhautfett-
oder
¶
mehr
Unterhautzellgewebe, auch Fetthaut (s. d.) genannt (d), welches eine Art Polster für die Lederhaut
darstellt, aus weichem Bindegewebe und Fett besteht und die Lederhaut bald fester, bald lockerer mit den tiefer liegenden
Organen verbindet. Im Unterhautzellgewebe, welches im Durchschnitt 4–9 mm, bei fetten Leuten aber auch 2–3 cm und darüber
dick ist, verlaufen größere Blut- und Lymphgefäßstämme, so wie zahlreiche Nervenästchen, welche
für die Lederhaut bestimmt sind. In der Lederhaut und zum Teil
auch im Unterhautzellgewebe liegen die Hauttalgdrüsen, die Schweißdrüsen und die Wurzeln der Haare
[* 13] (s. d.). Die Hauttalg-
oder Hautsalbendrüsen (glandulae sebaceae) sind kolbenförmige, dicke, kurze Schläuche, die mit einem
fettabsondernden Epithel ausgekleidet und entweder einzeln verteilt sind oder zu mehrern einen gemeinschaftlichen Ausführungsgang
haben. Dieselben münden entweder frei auf die Hautoberfläche oder in einen Haarbalg, zeigen sich nicht an allen Körpergegenden
gleich groß, vorzüglich groß aber an der Nase
[* 14] und den Öhren.
In der Hohlhand und in der Fußsohle fehlen sie. Ihre Bälge sind an der Außenseite mit organischen Muskeln
[* 15] versehen, welche
die die Haut schief durchbohrenden Drüsen aufrichten können und so der Haut das Ansehen erteilen, welche als Gänsehaut (s. d.)
bekannt ist. Das Sekret der Hauttalgdrüsen, der sog. Hauttalg oder die Hautschmiere(sebum cutaneum),
erhält die Haut geschmeidig und erschwert die Benetzung derselben. Die knäuelförmigen, tief in die Unterhautgegend
reichenden Schweißdrüsen (glandulae sudoriparae, s. Figur: e) finden sich allenthalben in der
und dienen der Absonderung des Schweißes (s. d.). Ihr korkzieherförmig gewundener Ausführungsgang,
der sog. Schweißkanal (s. Figur: f), durchbohrt
die Oberhaut und mündet mit einer Öffnung (Schweißpore, g) an der Hautoberfläche.
Die Gesamtzahl der Schweißdrüsen schätzt man beim Menschen auf 2 ¼ Mill. und den gesamten, der Schweißabsonderung dienenden
Flächenraum auf fast 30 qm. Die äußerste, der Oberhaut zugewandte Schicht der Lederhaut
ist nicht glatt und eben, sondern mit zahllosen, dicht gedrängt stehenden feinen Erhabenheiten oder
Wärzchen, den sog. Hautwärzchen oder Hautpapillen(papillae cutis), besetzt, welche zapfenförmig in die weiter unten zu
beschreibende Schleimschicht der Oberhaut hineinragen und mit ihr in inniger Verbindung stehen.
Man unterscheidet zwei verschiedene Arten von Hautpapillen, die sog. Gefäßpapillen, welche ein Netz feinster
blutführender Haargefäße enthalten, und die sog. Nervenpapillen, welche die Endapparate der Gefühlsnerven umschließen.
Besonders in den Hautwärzchen der Handfläche (namentlich an den vordern Fingergliedern) und der Fußsohle,
ferner in der
Zungenspitze, in den Lippen, in der Eichel und dem Kitzler sind zahlreiche derartige kolbenförmige, aus feinen Nervenfasern
gebildete Endanschwellungen der Gefühlsnerven enthalten, die Meißnerschen Tastkörperchen, welche die
Tastempfindungen (Druck- und Temperaturempfindung) vermitteln. (S. Tastsinn.) Von ähnlicher Art sind die sog. Vaterschen oder
Pacinischen Körperchen sowie die Krauseschen Endkolben, welche gleichfalls specifische Endorgane der sensibeln Hautnerven
darstellen.
Drei Viertel der Hautwärzchen an den nervenreichsten Stellen (letztes Glied
[* 16] des Zeigefingers) enthalten
indes nur Gefäßschlingen und keine Tastkörperchen. Eine Quadratlinie Haut enthält etwa im ganzen 400 Wärzchen. Die Lederhaut
ist sehr reichlich mit Blutgefäßen versehen, die unter der Herrschaft des Sympathikus (des sympathischen Nerven)
[* 17] stehen,
bei dessen Lähmung sie sich stärker füllen und so eine stärkere Rötung (z. B. der Wangen), eine stärkere
Schwellung und das Gefühl erhöhter Wärme
[* 18] hervorbringen (s. Erröten).
Bei Reizung des Sympathikus dagegen verengern sich die Blutgefäße der Haut, diese wird blaß, kalt, fällt zusammen. Die Gefäße
der Lederhaut stehen mit den tiefer, aber immer noch oberflächlich liegenden Geweben (Muskeln, Knochen,
[* 19] dem Bauch- und Rippenfell)
in unmittelbarer Verbindung, sodaß ein Blutaustausch zwischen den beiderlei Gefäßbezirken nicht unschwer
vor sich geht. Die Lücken zwischen den festen Gewebselementen bilden, wie in allen andern zusammengesetzten Geweben, die
Anfänge der Lymphgefäße, von denen aus sich diese füllen. Behinderung des Abflusses der Lymphe (z. B. durch eine umgelegte
Schnur) veranlaßt Stockung der Lymphe und Schwellung oder Ödem der Haut.
Die Oberfläche der Lederhaut ist von der Oberhaut oder Epidermis(epidermis, cuticula, s. Figur: a.) überzogen,
welche sich in die Grübchen der Lederhaut (die Hautsalbendrüsen, die Haarbälge, Schweißdrüsen) hinein fortsetzt, die
Wandungen derselben auskleidet und ebenso alle Erhebungen der Haut (Hautwärzchen) überzieht. Die Oberhaut besteht aus
zwei deutlich gesonderten Lagen, aus einer untern Schleimschicht und einer obern Hornschicht. Unmittelbar auf der Lederhaut
liegt eine mehrfache Schicht saftreicher, weicher, rundlicher Zellen (Schleimschicht oder Malpighisches Schleimnetz, stratummucosum, rete Malpighii, s. Figur: b), die von den nachwachsenden Zellen nach der Oberfläche geschoben
werden und je mehr sie sich derselben nähern, desto trockner und platter werden, untereinander verkitten
und so die sog. Hornschicht (stratum corneum, s. Figur: a.) der Oberhaut bilden. Die Zellen der Hornschicht (Epidermiszellen)
schilfern sich beständig von der Oberfläche ab und werden in demselben Maße wieder ersetzt (s. Abschuppung). Sie sind vollkommen
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