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Thea-871
terdirektor, 1860 Theatercensor. Er stard in Rom. [* 2] Schon in seinen ersten dramat. Ver- suchen («Contrasterne», 1816, und «Nosaura»,1817) entwickelte Hauenstein ein Talent, das mehr in die Tiefe ging als der Gewandtheit der Form nachstrebte. Hervor- ragend durch gute Charakterzeichnung sind seine Tra- gödien «Basazet», «Tiberius» (1828; deutsch, Lpz. 1880), «Gregor VII.» und «Don Juan», ferner «Karl den Femtes Död», «Maastrichts Beleiring» (1832; deutsch, Lpz. 1834),
«Svend Grathe» (1841),
«Marsk Stig» (1850),
«Kongens Undling» (1858) und «Henrik af Navarra» (1863). Zwei kleinere dramat. Stücke, «Mren tabt og vunden» (Kopenh. 1851) und «Söstrene paa Kinnekullen» (ebd. 1849),
wurden mit Beifall auch in Teutschland und Schweden [* 3] auf- geführt. Eine Sammlung seiner «Dramatiske Voer- ker» (3 Bde., 1852-59) hat Hauenstein selbst veranstaltet. Durch das episch-dramat. Gedicht «Hamadryaden» (1830; 2. Aufl. 1856) erwarb er sich die Anerken- nung Tiecks und Schuberts. Auch seine «Lyriske Digte» (Kopenh. 1842),
«Lyriske Digte og Roman- cer» (1861) und «Nye Digtninger» (1869) enthalten viel Gelungenes. Ebenso bekundete als Roman- schriftsteller in «Wilhelm Zabern» [* 4] (1834),
«Guld- mageren» (Kopenh. 1836; 2. Aufl. 1851),
«En polsk Familie» (2 Bde.,1839),
«SlottetvedMinen» (2 Bde., Kopcnh. 1845),
«Robert Fulton» (2 Bde., 1853), «Valdemar Seier» (1862),
«Charles de laBussiere» (1860) u. s. w. ein ungewöhnliches Talent. Die autobiographischen «Minder) (2 Bde., Kopenh. 1867 -71) behandeln seine Jugend. In Deutschland [* 5] er- schien »Die nordische Mythenlehre" (Lpz. 1848). Eine Sammlung seiner ästhetisch-kritischen Arbeiten gab er in drei Bänden (1855 - 69) heraus. Nach H.s Tode erschienen «Samlede Ncmaner og For- tällinger» (7 Bde., Kopenh. 1873-74),
«Samlede Digte» kamen 1890 fg. heraus. -
Vgl. G. Bran- des, Danske Digtere (Kopenh. 1877).
Hauchbilder,verschiedenephysik.Erscheinungen. DieeineArtH. oderTaubildcr, 1842vonMoser entdeckt und später von Waidcle erklärt, entstehen, wenn man z. V. ein Petschaft auf eine polierte Me- tallplatte stellt, dasselbe nach einiger Zeit entfernt und hierauf jene Verührungsstellen anhaucht; es zeigt sich dann auf der Platte ein Taubild der Gra- vierung des Petschaftes. Dies kommt daher, das; durch das Aufliegen der Petfchaftfläche verschiedene Änderungen in der Lufthaut (f. Absorption) an der Oberfläche der Platte sich ergeben haben, wodurch bewirkt wird, daß die angehauchten Wasserdämpfe sich an jenen Berührungspunkten und an der frei gebliebenen Fläche der Platte in entsprechend ver- schiedenen Graden kondensieren.
Erhitzt man das Petschaft und jene Platte und befreit sie dadurch von der Lufthaut, so können die Hauenstein nicht zu stände kommen. Anderer Art sind die elektrischen Hauenstein Hauchfiguren, elektrische, s. Elektrische [* 6] Hauck, Albert, luth. Theolog, geb. zu Wassertrüdingen in Mittelsranken, studierte in Erlangen [* 7] und Berlin, [* 8] wurde 1874 Pfarrer in Frankenheim, 1878 außerord., 1882 ord. Professor in Erlangen, 1889 in Leipzig, [* 9] 1891 ordentliches Mitglied der königl. Gesellschaft der Wissenschaften. Er schrieb: «Tertullians Leben und Schriften» (Er- langen 1877),
«Die Vischofswahlen unter den Mero- wingern» (ebd. 1883),
«Kirchengeschichte Deutsch- lands» (3 Tle., Lzp. 1887-93). Nach Plitts Tode trat hauenstein 1881 in die Redaktion der neuen Bearbei- tung der «Rcalcncyklopädie sür prot. Theologie und Kirche» ein, die er nach Herzogs Tode seit 1883 allein herausgab (Bd. 11-18). Haue, Werkzeug, soviel wie Derel (s. d.). Haue, in der Müllerei, s. Mahlmaschinen [* 10] Hauen der Feilen, s. Feile [* 11] (Bd. 6, S. 633H). Hauendes Schwein, [* 12] in der Jägersprache Be- zeichnung sür drei- und mehrjährige Keiler (männ- liche Schweine), [* 13] sonst auch gleichbedeutend mit Hauptschwein (über fünfjähriger Keiler).
Hauenschild, Richard Georg Spill er von, als Dichter bekannt unter dem Namen Max Wal- dau, geb. zu Breslau, [* 14] widmete sich daselbst dem Studium der Rechte, das aber bald gegen neuere Sprachen, Geschichte und Philosophie in den Hintergrund trat. Nachdem er seine Stu- dien in Heidelberg [* 15] fortgesetzt, bereiste er Deutsch- land, die Schweiz, [* 16] Frankreich, Belgien [* 17] und Italien [* 18] und besuchte dann noch eine Zeit lang die Land- wirtschaftliche Akademie zu Proskau, bis ihn die Be- wegung von 1848 auf sein Familiengut Tscheidt bei Vauerwitz in Oberschlesien zurückrief, wo er 20. Jan. 1855 starb. Hauenstein gehörte zu den begabtesten Dichtern aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, deren Werken die Nachwirkungen des Wiener Kongresses und die Iulirevolution, zuletzt das 1.1848, die eigen- tümliche Färbung gaben. Außer der Jugendarbeit «Ein Elfenmärchen» (Heidelb. 1847) erschienen von ihm «Blätter im Winde» [* 19] (Lpz. 1847),
«Kanzonen» (ebd. 1848),
die elegischen Verse «O diese Zeit! Kan- zonen» (Hamb. 1850),
ferner die kleinen Epen «Cor- dula. Graubündner Sage» (ebd. 1851; 2. Aufl. 1855) und «Nahab» (ebd. 1855),
die sich alle durch Pracht der Sprache [* 20] und Wahrheit des Gefühls auszeichnen. Die allgemeine Aufmerksamkeit aber erregten H.s humoristische Romane «Nach der Natur» (3 Bde., Hamb. 1850; 2. Aufl. 1851) und «Aus derIunker- welt» (2 Bde., ebd. 1850). Schriftstellerisches Vor- bild war für sie Jean Paul; in socialer und polit. Beziehung gehören sie der freisinnigsten Richtung an; Hauenstein will Aristokratie und Demokratie in edlem Menschentum vereinigen. Seine Nachbildung der provencal. «Sirvente von Pcyre Cardinal» (Hamb. 1850) bekundet eingehende Studien über das Zeit- alter der Troubadours.
Hauenstein, zweiIurapässe auf der Grenze der schweiz. Kantone Basel und Solothurn. [* 21] Die Straße über den ObernH., 31 kin lang, führt von Liestal (s. d.) als Straßenbahn zu dem alten Städtchen Waldenburg, [* 22] steigt dann als Poststraße zu dem Kurorte Langenbruck aus der Pahhöhe (718 m) hin- auf, senkt sich südwestlich in das Thal [* 23] der Dünnern und erreicht durch die malerische Valsthalcrklus die Station Önsingen der Centralbahnlinie Olten- ^olothurn-Viel. DieUntere Hauensteinstrahe steigt von Liestal südöstlich durch das Thal der Ergolz nach Sissach, wendet sich nach S., erreicht die Paß- höhe (695 m) bei dem Eolothurner Dorfe und senkt sich in Windungen über Trimbach nach Ölten.
Früher eine der belebtesten Poststraßen der Schweiz, dient sie seit Eröffnung der Linie Bafel-Ölten, die zwischen Läufelfingen und Trimbach mit einem 2700 ui langen Tunnel [* 24] (Hauensteintunnel) den Untern Hauenstein durchbricht, nur dem Lokalverkehr. Hauenstein, Stadt im bad. Kreis [* 25] und Amts- bezirk Waldshut, am Rhein und an der Linie Bafel- Schaffhausen [* 26] (Station Albert-Hauenstein) der Vad.Staats- bahncn, bat (1890) 152 E., Postagentur und Fern- sprechverbindung. Hauenstein ist die kleinste Stadt ¶