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die bis dahin geltellde Annahme einer ^enor^tio a6Miv0ca auf engere Grenzen [* 2] zurückführten, waren die Frucht umfassender Untersuchungen am bebrüte- ten Ei [* 3] und an trächtigen Hindinnen, welche ihm sein königl. Beschützer aus dem Windsorpark verabfolgen ließ. Seine «OiM-a oinnia» wnrden von dem Kolle- gium der Londoner Arzte (Lond. 1766; neue Aufl. 1846) herausgegeben; Albinus gab nnr eine Aus- wahl (Leid. 1737) seiner Werke heraus. -
Vgl. West, ll. anä 1ii8 tini68 (Lond. 1874).
Harvey (spr.hahrwe), William Henry, engl. Bota- niker, geb. in der Nähe von Limerick, war Professor der Botanik iu Dublin [* 4] und starb !5. Mai 1866 zu Torquay. Er machte sich um die Kenntnis der Flora des Kaplandes sowie um die Beschreibung der Meeresalgen verdient. Harz schrieb «^li^colo^ia dritanniea.» (Lond. 1846-51),
«I'Ii^. c0i03iI.3,u8tr9.Iic!i» (5 Bde., ebd. 1858-63),
«I^Ioi'H Dubl. 1859-65) und einen »^nsLaurnZ ca^6ii3i3" (2 Bde., ebd. 1859-63). Harveytorpedo (spr. hahrwe), s. Torpedo. Hartvich (spr. härndsch), Mumcipalstadt und .Haupthafen der engl. Grafschaft Esser, auf einer Landzunge an der breiten Mündung des Stour in die Nordsee und durch Zweigbahn mit der London- Norwick-Vahn verbuuden, hat (1891) 8191 E., einen durch Molen geschützten Hafen mit regelmäßigem Dampferverkehr nach Ipswich, Rotterdam [* 5] (Hoekvan Holland), Antwerpen [* 6] (täglich) und Hamburg [* 7] (zwei- mal wöchentlich), Einfuhr von Seiden-, Woll- und Baumwollwaren, Nahrungsmitteln (Eier), [* 8] Früchten und Handfchuhen, Ausfuhr von Wolle, Textilwaren, Kleidungsstücken, Maschinen, Leder- und Metall- waren und Cement.
Der Import hatte 1889 einen Wert von 14,73, der Export von 4,6? Mill. Pfd. St. Im Hafen verkehrten 6873 Schiffe, [* 9] darunter 5061 Dampfer (einschließlich der Küstenschiffahrt). Außer dem Handel ist die Fischerei [* 10] wichtig. Harz, besonders die Südvorstadt Dovercourt, ist auch beliebtes See- bad. Die Stadt ist Sitz eines deutschen Vicekonsuls. Harlvood, engl. Stadt, s. Great-Harwooo. Harz (lat. regina), s. Harze. Gewöhnlich ver- steht man unter Harz schlechthin Fichtenharz (s. d.). Harz (von den Römern NelidocuL, von den Deutschen bis ins Mittelalter Hart, d. i. Berg- wald, genannt), das nördlichste und selbständigste Gebirge Deutschlands, [* 11] das sich in der Form eines stach gewölbten Kreisbogens aus dem Hügellande zwischen Saale und Leine erhebt und bei einer größ- ten Längenausdehnung (von Hettstädt in: O. bis Secsen und Langclsheim im NW.) von 98 km und einer Breite [* 12] (zwischen Vlankenburg im NO. und Wal- kenricd im SW.) von 33 km einen Flächenraum von 2312 (ikui bedeckt, von denen auf Preußen [* 13] 1180 c^cm, auf Vraunfchweig 740 ykin und auf Anhalt [* 14] 110 (ikin entfallen. (Hierzu eine Karte: Harz.) Der Harz ist ein frei sich erhebendes, scharf umris- senes Massengcbirgc mit oft nur stach gewellter Oberfläche, die zwar von einzelnen tiefen'Thälern durchschnitten, im ganzen aber wenig zerteilt ist.
Sein Abfall ist nach N. am steilsten (der Gipfel des Nammelsberges liegt 373 in über dem Marktplatz von Goslar); [* 15] nach W. hin bildet ebenfalls ein deut- lichcs Thal [* 16] die Grenze; nach SW. und gegen ist sie durch einen sich unmittelbar anschließen- den Höhenrücken fast völlig verwischt, und im O., wo am Austritt der Wipper der Gebirgsrand kaum 100 in über dem Flachland liegt, dacht sich der Harz Vrockhaus' Konvcrsations-L^ilon. 14. Aufl. VIII. ganz langsam ab. Man unterscheidet den Ober- und Untcrharz, wozu daun noch die Vorbeuge treten.
Der Oberharz ist der höhere nordwestliche, die Vrockengruppe und die 7 Vergstädte umfassende, der Unterharz der niedrigere südöstl. Teil, obwohl sich weder eine oro- oder hydrographische, noch eine polit. Grenze genau feststellen läßt. Im Oberharz selbst lassen sich drei Unterabteilungen unterscheiden: die Hochebene von Clausthal, [* 17] das zerklüftete Dreieck [* 18] von Andreasberg und das Vrockengebirge. Die Hochebene von Clausthal, im Mittel 580 in hoch, wird von ihren Randbergen nur um ein Geringes überragt. So erreicht im NO. am sog. Hohestieg am linken Ufer der Okcr der Rammelsberg 636 in und die Schalke [* 19] als höchster Gipfel diefes Teils 763 in; im N. erhebt sich^ der Bocksberg zu 725 in, während im SW. der ^tcinthalskopf nur 598 in erreicht und die übrigen Höhen fogar hinter der Durchschnittshöhe zurückbleiben. Im SO. ist die Hochebene von einer Bergkette begrenzt, die etwa von Osterode [* 20] an nordostwärts zum Vrockengebirge zieht und in der Wolfswarte 919 in erreicht.
Die Hochebene schickt drei Flüsse [* 21] zu Thal: nach NO. die Oker, nach N. die Innerste und nach SW. die Söse. Das Dreieck von Andreasberg zeigt ganz entgegen- gesetzt dem Charakter des auch nicht einmal einen Ansatz zur Plateaubildung; überall finden sich neben schluchtcnartigen Thälern schmale Berg- rücken oder abgerundete Kegel, von denen der Ra- vensberg 660 in, der Iagdkopf 714 m und der Reh- berg im N. 894 m erreicht. Nördlich an diefes Dreieck grenzt das Brockengebirge (f. Brocken).
Der Unterharz, den man vom Oberharz durch eine Linie trennen kann, die von Sachsa das Wiedathal aufwärts in das der Vremke und dann das Bodethal abwärts über Elbingerode nach Vlankcnburg führt, ist eine nur durch Flußthäler zerschnittene von NW. nach SO. allmählich an Höhe abnehmende Hochfläche, wie aus den folgenden Höhenangaben hervorgeht: Elbingerode 485 in, Hasselfelde 466 in, Güntersberge 410 in, Ebene zwischen Gernrode und Harzgerode 385 in, Ebene beim Schloß Rammelburg 324 in, zwischen Pans- felde und Tilkerode 292 in und zwischen Harkerode nnd Hettstädt 243 m. Der an das Andreasberger Dreieck sich anschließende Südrand bleibt anfangs hinter dem Oberharz an Höhe wenig zurück; so er- reicht der Große Ehrenberg bei Ellrich 635 in und der Poppenberg bei Ilfeld 599 in. Außer diesen beiden hat der Unterharz nur noch zwei hervor- ragende Erhebungen aufzuweisen, den Namberg oder Vietorshöhe am Nord- und den Aucrberg am Südrande.
Der Unterharz wird in der Rich- tung von W. nach O. von drei Flüssen durch- zogen, von der Bode (s. d.), der Selke (s. d.) und der Wipper (s. d.). Von den Vorbergen des Harz, welche sich dem- selben unmittelbar anschließen oder ihn wallartig umziehen, ist der Höhenzug wichtig, der an der scharfen Nordwestecke des Oberharzes mit dem San- genberge und den Osterköpfen beginnt und sich als Nauer Berge und Heinbera nachN. fortsetzt. Eine dem Nordrande parallel laufende Kette endet bei Goslar, wo sich der völlig isolierte 354ni hohe Suo- mcr Berg erhebt. Bei Blankenburg im NO. wird der Harz von dem 259 in hohen Rücken des Heidel- berges begleitet, der nach SO. in der Teufelsmauer (s. d.) seine Fortsetzung findet und nach mehrfacher Unterbrechung als Gegensteine beiVallenstedt endet. 54 ¶
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Im SO. ist der Harz mit dem Kupferfchieferbergland von Mansfeld zusammengewachsen. Der Südrand, der von dem Kyffhäufergebirge (s. d.) dnrch die Gol- dene Aue (s. d.) getrennt ist, wird von einem 324 ni hohen Bergwall begleitet, der durch seine Höhlen und Erdfällc Interesse erweckt und bei Osterode endet. Im W. endlich schließt sich ein Muschelkalkzug an, der sich bei Münchehof an eine von S. kommende Buntsandsteintette anschließt, die bald darauf mit den Ansängen des Heber [* 23] verschmilzt.
Geologisches. Das Massiv besteht zum größ- ten Teil aus sedimentären, zum kleinern aus erup- tiven Gesteinen. Die Sedimentgesteine gehören im Ostharz der Devon-, im Westharz vorwiegend der untern Kohlenformation an. Das Devon [* 24] kommt in allen ftinen drei Abteilungen vor. Im Unter- harz nimmt das älteste Unterdevon in der Facies des sog. Hercyns mit den Niveaus der Tanner Grauwacke und der untern Wieder Schiefer einen großen Raum eiu; darüber folgt das gemeine Unter- devon in fünf Niveaus, als Hauptquarzit, Oberer Wieder Schiefer, Hauptkiefelschieser, Zorger Schie- ferund Elbingeroder Grauwacke. Im Oberharz tritt Unterdevon zwifchen Oker und Innerste als Spi- riferenfandstein auf; Rammelsberg und Vocksberg, die beiden Kuppen der Clausthaler Hochebene, ge- hören diefem Gestein an. Mitteldevon findet sich in der Elbingeroder Mulde als ^iringocephalentalk, dann zwischen Oker und Innerste als Calceolakalk und Calceolafchiefer und als die Dachfchiefer lie- fernde Goslarer Schiefer, denen auch das groß- artige Erzlager des Rammelsberges angehört, und endlich in dem Diabaszug des Westharzes, welcher sich von Osterode bis Clausthal zieht.
Dem Ober- devon gehören in der Elbingeroder Mulde der Iberger Kalk, der zu zahlreichen Höhlen ausge- wafchen ist (Vaumanns-, Biels-, Hermannshöhle, s. d.) und der Cyprioinenfchiefer am Hartenstein an. Zwischen Oker und Innerste sind oberdevonifch die Intumefcenzfchichten und der Cypridinenfchiefer. Die Kohlcnformation tritt nur im Westharz als unteres Kohlengebirge oder Kulm auf, der von erz- reichen Gangfpaltcn durchfetzt und verworfen ist. Von den Eruptivgesteinen ist zu erwähnen der fchon oben genannte Diabas-(Grünstein-)Zug des West- darzes, Porphyr deckenartig in der Elbingeroder Mulde und Granit am Nordrande des und zwar in drei größern Massen: am Ramberge, am Brocken und im Okerthal. In Begleitung dieser Eruptiv- gesteine erscheinen durch Kontaktmetamorphose um- gewandelt Hornfels und kleinkörniger Marmor. Im Unterdevon des Unterharzes finden sich ferner uu- zählige Vorkommnisse von Diabas. Zu den Flöz- gebirgschichten gehört vor allem die obere Stein- kohlcnformation bei Vallenstedt und bei Ilfeld.
Das Rotliegende umzieht den Harz von Ballenstcdt über Meisdorf, Leinungen, Questenberg, Neustadt, [* 25] Ilfeld, Lauterberg bis zum Glasnerberg bei Ha- hausen, am stärtsten entwickelt bei Mansfeld und bei Ilfeld. Die Zechsteinformation umzieht den ganzen Südrand von Neukrug bei Hahaufen bis in die Grafschaft Mansfeld; ihr gehört die landfchaft- lich so hervortretende weiße Gipsmauer an. Die Triasformation [* 26] bildet am Nordrande ein fchmales Band; [* 27] Jura- und Kreideformation [* 28] kommen nur am Nordrande vor, während Tertiär (Brauukohlcnbil- dung) nur fchwach am Harzrande vertreten ist.
Das Diluvium [* 29] (Schotter und Lehm) kommt im ganzen Harz vor. Nordische Gefchiebe (Granit, Gneis und Kreide- gesteine) werden selbst inbedeutenderHöbe gefunden. Löß zieht sich in den Erosionsthälern bis zu 280 m hinauf. In den Lehmablagerungen der Harzhöhlen finden sich vielfach Knochen [* 30] von Diluvialtieren. Das Alluvium endlich besteht aus weitausgedehn- ten Torfmooren auf dem Brockengebirge und dem Bruchberge und aus den Geröllablagerungen der Thalebene. - In Bezug auf Mineralreichtum steht der Harz nur dem Sächsifchen Erzgebirge nach.
Haupt- punkte des Bergbaues und Hüttenwesens sind außer Goslar die sieben Bergstädte: Clausthal, Zellerfelo, Andreasberg, Altenau, Lautenthal, Wildemann und Grund im Oberharz;
ferner Harzgerode, Elbingerode und Rübeland im Unterharz.
Außer etwas Gold [* 31] ge- winnt man Silber, Eifen, Blei, [* 32] Kupfer, [* 33] Schwefel, Vitriol, Alaun [* 34] und Arfenik. Granit, Diabas, Grau- wackensandstein werden als Baumaterial, Gips [* 35] als Handelsartikel weit verführt. (S. Clausthal.) Klima, [* 36] P flan z e n-u ndTie rw e lt. Das Klima ist rauh, charatteristifch für den Oberharz ist nament- lich der jähe Wechfel der Temperatur im Laufe des Tages, einen Frühling kennt man dort kaum. Der März zeichnet sich durch einen warmen Niederschlag aus, wie überhaupt die Niederschlagsmenge im H. eine bedeutende ist (auf dem Brocken bis zu 1700 min im Jahre und bis 176 mm in einem Monat).
Claus- thal hat 188 Regentage im Jahre. Die mittlere Jahrestemperatur von Clausthal übertrifft die von Stockholm [* 37] (5,7° ('.) nur um ein Geringes. Die Wolkenbildung ist eine oft plötzliche, man rechnet jährlich 87 vollständige Nebeltage und 189 trübe Tage. Die Schneehöhe dagegen erreicht im Mittel noch kein volles Meter. -'Was die Flora betrifft, fo ist der Harz von allen deutfchen Mittelgebirgen als das nördlichste das einzige, dessen Nadelwälder nur aus Fichten bestehen und der Tanne [* 38] entbehren. Mit ihnen wechseln von 800 in an eintönige Hochmoore mit bnfchigem Ried- und Wollgras; die Buche hat schon bei W0 in ihre allgemeine Grenze. Auf der Vrockentuppe kommt die Fichte [* 39] nicht mehr in die Höhe; Heide mit obern Vergpflanzen deckt die Gra- nittrümmer. Die Hochflächen des Oberharzes sind mehr Wiesen- und Weideland, während die des Unterharzes dem Getreidebau dienen. - Der Harz hat eine sehr reiche deutsche Waldfauna, die nament- lich im hohen Harz (Brocken, Umgegend von Schiorke, Clausthal) durch glacialrclikte Elemente verstärkt wird. So findet sich hier eine nordifche Fledermaus- art (V68p6ruA0 ^ii880iii ^clm'liö), eine ganze Reihe nordischer Käfer [* 40] und auch einige formen.
Die Salzgcgcnden um den Harz herum (Afchcrsleben, Eisledcnersee, Artern) beherbergen nicht wenig charakteristische falzliebende (halophile) Infekten, besonders Käfer. Die Bewohner des Harz gehören den verschieden- sten Stämmen all; so trifft man neben Ostfalen und Engern Obersachsen und Franken, Thüringer, Schwaben, Hessen, [* 41] Friesen und Flamländer. Nicht so mannigfaltig sind die Mundarten; der ganze Nestrand, Nord- und Nordostrand des Harz spricht Niedersächsisch, der übrige Teil des Harz Hoch-(Mittel-) Deutfch in drei Mnndarten: südharzisch, mansfel- difch und nordthüringifch. Die Bevölkerung ist nicht dicht; nur etwa 50 E. auf 1 l^m, obgleich der Erz- reichtum schon früh zur Besiedelung einlud. Die Hauptnahrungsquelle für dcn Unterharzcr bildet der Ackerbau. Im Oberharz ist man auf Viehzucht [* 42] und Milchwirtschaft angewiesen. Wichtigste Erwerbs- quelle ist jedoch der oben erwähnte Bergbau [* 43] und ¶