namentlich an geweihten, durch Astrologen bestimmten
Tagen das Wasser zu erreichen sucht.
In H. selbst finden nur die
ReichenUnterkunft, die übrigen Pilger nächtigen in Zelten oder im
Freien. Jährlich beim Beginn des
Hindu-Sonnenjahres (März oder
April) findet eine große
Mela oder
Messe, alle 11 Jahre eine besonders feierliche,Kumbh-(ka-)Mela genannte
Messe, statt, die ein buntes Gewirr von Nationen und
Trachten darbietet.
Pferde
[* 2] aus
Kabul,
Persien
[* 3] und
Arabien bilden den Hauptgegenstand
des
Handels.
(spr. ardih),Alexandre, franz. Dramendichter, geb. um 1570 zu
Paris,
[* 4] gest. 1631 oder 1632, war seit 1593 Theaterdichter
einer Provinzialtruppe, die seit 1600 unter Balleran
Lecomte in
Paris (im Hôtel de
Bourgogne) spielte und
für die er bis zu seinem
Tode gegen 600
Stücke lieferte. Eine Auswahl
Tragödien,
Tragikomödien, Pastoralen veröffentlichte
Hardy u. d. T.
«ThéâtredeHardy» (6 Bde., Par.
1624–28; neu hg. von
Stengel,
[* 5] 5 Bde., Marb. 1883).
Es sind naturalistische, von dem Klassicismus der Renaissance stofflich und auch in der Form einigermaßen
berührte
Dichtungen von grober Wirkung und ohne künstlerische Durchbildung, die das Verdienst beanspruchen können, dem
klassischen franz.
Drama, das bisher Schultragödie und Buchdrama gewesen war, durch
Anpassung an die Forderungen und Bedürfnisse
einer für die Öffentlichkeit bestimmten
Bühne von Berufsschauspielern den Weg geebnet zu haben. –
Thomas, engl. Romanschriftsteller, geb. in
einem Dorfe in Dorsetshire, trat 1857 bei einem
Architekten in die
Lehre
[* 7] und bildete sich dann in
London
[* 8] weiter aus und erhielt 1863 für
einen «Essay on coloured brick andterra cottaarchitecture» einen Preis. Später widmete er sich der Romanschriftstellerei
und schilderte in vortrefflicher
Weise die engl. ländliche
Bevölkerung,
[* 9] besonders die seiner heimischen
Grafschaft Dorsetshire. Von seinen
Romanen seien genannt: «Desperate remedies» (1871),
AugustusJohn Cuthbert, engl. Schriftsteller, geb. zu
Rom,
[* 10] wurde auf der
Universität Oxford
[* 11] vorgebildet. K. verfaßte eine große Anzahl
Schriften, namentlich
Reisebilder, von denen genannt seien «A winteratMentone» (1861),
(seiner
arab.
Ableitung zufolge das
«Heilige» oder «Unverletzliche»),
bei den Mohammedanern die abgesonderte Frauenabteilung
der
Wohnhäuser,
[* 12] zu der keinem fremden Mann der Zutritt gestattet ist. Das großherrliche Harem hat insofern
eine staatsrechtliche Bedeutung, als sämtliche in ihm geborenen männlichen
Kinder, und zwar nur diese, unter den bei einer
Thronerledigung vorhandenen aber jedesmal das älteste, zur
Thronfolge berufen sind, gleichviel,
ob der letztverstorbene oder
ein früherer Herrscher der
Vater gewesen. Der Grundsatz der Ebenbürtigkeit der im H. geborenen
Kinder, ob nun
die
Mutter eine
Freie, rechtmäßig Vermählte oder eine Sklavin ist, gilt nicht
nur für das großherrliche Harem, sondern auch
in Privatverhältnissen im
Islam. Der
Apparat der Abschließung, womit der
Orient das Harem umgiebt, Vergitterung der Fenster,
Verschleierung, Eunuchenwache, ist eine Übertragung sassanidisch-byzant. Gebräuche und beruht auf der allgemeinen
Stellung des Weibes im
Orient.
Willem
van, niederländ. Dichter, geb. zu
Leeuwarden, bekleidete mehrere hohe Staatsämter, erlitt
aber große finanzielle
Verluste und machte auf seinem Landhause Henkenshage in Nordbrabant seinem Leben ein Ende. 1742 schrieb
er voll Enthusiasmus für die
Freiheit das lyrische Gedicht «Leonidas», um damit
die
Holländer anzuspornen, sich an dem österr. Successionskriege zu beteiligen. Ausgezeichneter als dieses sind aber seine
Oden, unter denen sich ganz besonders die auf das
Glück sowie die auf das menschliche Leben auszeichnen. Sein großes episches
Gedicht «Friso» (Amsterd. 1741: verbesserte
Aufl. 1785) brachte ihm aller Unvollkommenheiten ungeachtet großen Ruhm.
Eine Gesamtausgabe seiner
Dichtungen hat Westermann (6 Bde., Amsterd.
1824) veranstaltet.
Sein
Bruder, OnnoZwiervan Haren, geb. zu
Leeuwarden, war wie Willem
van Haren ein eifriger
Anhänger des Prinzen von
Oranien
und bekleidete mehrere hohe
Ämter, bis er nach dem
TodeAnnas, derWitwe Wilhelms IV., 1759 den
Hof
[* 13] verließ
und sich auf seine
Güter begab. Er starb Sein vorzügliches Gedicht
«DeGeuzen» (Amsterd. 1772),
das den Aufschwung
der niederländ.
Freiheit in 24
Gesängen feiert, erschien 1769 u. d. T.
«Aanhet Vaderland». Die 5.
Ausgabe, besorgt von
Bilderdijk
(1785),
enthält viele Umgestaltungen des Urtextes. Auch
Dramen schrieb er, von denen
«Agon,
SultanvanBantam»
(1769) das beste ist. Die
Dichtungen beider
Brüder erschienen 1854 u. d. T. «DichterlijkewerkenvanWillem en Onno ZwiervanHaren» –
Vgl.
vanVloten,Leven en werkenvanWillem en Onno ZwiervanHaren (Deventer 1872–74).
Härĕsis (grch.),
Wahl, das Erwählte, besonders eine selbsterwählte Lebens- oder Lehrart, Schule oder
Sekte. Im kirchlichen Sprachgebrauch erhielt das Wort bald den Nebenbegriff willkürlicher Menschenmeinung und wurde seit
Mitte des 2. Jahrh, stehende Bezeichnung für die von dem katholischen, d. h.
allgemein geltenden
Glauben abweichenden
Lehren
[* 15] Einzelner oder ganzer, von der kath.
Kirche ausgestoßener Parteien oder Sekten.
Diejenigen, die sich zu einer solchen
Lehre hielten, hießen
Häretiker. Als
Widerstand gegen die
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