Hardingstone
(spr. -dingst'n), Stadt in der engl. Grafschaft Northampton, im S. von Northampton gelegen, hat (1891) 6341 E.
(spr. -dingst'n), Stadt in der engl. Grafschaft Northampton, im S. von Northampton gelegen, hat (1891) 6341 E.
(spr. ardŭäng), Jean, franz. Gelehrter, geb. 1646 zu Quimper in der Bretagne, trat früh in den Jesuitenorden und widmete sich mit Eifer und großem Erfolg dem Studium des Altertums. Hardouin starb in Paris. [* 2] Er veranstaltete eine neue Ausgabe des Themistius (griechisch und lateinisch, Par. 1684) und der «Naturgeschichte» des Plinius (5 Bde., ebd. 1685). Großes Aufsehen erregten die «Chronologia ex mummis antiquis restituta» s2 Bde., 1697) und die «Prolegomena ad censuram veterum scriptorum» (1693). Hier stellte Hardouin die Behauptung auf, nicht nur die meisten der für alt gehaltenen Münzen [* 3] seien neuern Ursprungs, auch alle klassischen Werke des Altertums, mit Ausnahme der «Naturgeschichte» des Plinius, der «Georgica» des Virgil und der «Satiren» und «Episteln» des Horaz, seien unter der Leitung eines gewissen Severus Archontius im 13. Jahrh. von Mönchen geschrieben worden. In seinem großen kirchengeschichtlichen Werk «Conciliorum collectio regia maxima» (12 Bde., Par. 1715 fg.) behauptete Hardouin von allen Kirchenversammlungen vor dem Tridentinum, sie hätten nie stattgefunden. Von sonstigen Schriften seien noch erwähnt die «Chronologia Veteris Testamenti» (Par. 1677) und der «Commentarius in Novum Testamentum» (Amsterdam [* 4] 1742). Nach seinem Tode gab der Abbé d'Olivet noch «Opera varia» (Amsterd. 1733) heraus.
(spr. ardŭäng mangsahr), Architekt, s. Mansart, Jules Hardouin.
Baptists, s. Baptisten (Bd. 2, S. 387 a).
die Hard, Haardt oder das Hardtgebirge, richtiger, wie in alten Urkunden, Hart geschrieben, die nördl. Fortsetzung der Vogesen in der bayr. Rheinpfalz von der Lauter im S. bis zur Pfrimm im N. Ursprünglich war der Name beschränkt auf die Gegend von Neustadt [* 5] bis Dürkheim. [* 6] Der Gebirgsstrich zwischen Bergzabern und Neustadt wird als Obere Hardt, der zwischen Neustadt und Dürkheim als Mittlere und der zwischen Dürkheim und Grünstadt als Untere Hardt bezeichnet.
Das Gebirge verflacht sich nach N. und W., während es nach O. steil abfällt. Das vorherrschende Gestein ist Buntsandstein (Vogesensandstein), der vereinzelte Züge aus kegelähnlichen Bergen [* 7] zusammensetzt. Er bildet den zur Rheinebene steil abfallenden, von S. nach N. ziehenden Hauptzug. Manchmal wird er vom Granit (Albersweiler) und vom Basalt (bei Forst) [* 8] durchbrochen. Der westlich zum Westrich abdachende Teil bildet das Zweibrücker Triasbecken zwischen der Grenze des Vogesensandsteins und des Kohlengebirges mit einem Rande von Rotliegendem.
An den Ostrand schmiegen sich weiße kleine Kalkhügel aus der Tertiärzeit an, deren Höhengrenze zugleich die des Weinbaues ist. Da, wo der Buntsandstein in geringerer Stärke [* 9] seine Unterlagen überbaut, bildet er sanfte Hügel und trägt kleine Hochflächen, die durch muldenförmige Thäler geschieden werden. Im S. sind die höchsten Erhebungen der Eschkopf (612 m), der Kesselberg (665 m), der Kalmit (681 m), wie auch die Burgruinen Trifels, Madenburg, Lindelbrunner Schloß, das Hambacher Schloß; im N. erheben sich das Weinbith (555 m), der Drachenfels (571 m); der letzte bedeutende Ausläufer, der Peterskopf, hat noch 495 m. Die nördl. Thäler haben mehr den Charakter des Lieblichen, so das Isenachthal mit der Limburg, [* 10] das Neustädter Thal [* 11] mit Wolfsburg und Frankeneck.
Der Abfall ist hier bedeutend sanfter, und ein wein- und obstreiches, durch mildes Klima [* 12] ausgezeichnetes Hügelland schiebt sich zwischen Neustadt und Grünstadt in die Ebene hinaus; hier liegen die berühmten Weinorte Wachenheim, Deidesheim, Forst und Dürkheim. Im W. und N. dagegen, in den fruchtbaren Gründen der Glan, des Schwarzbaches und der Lauter sowie auf der «Sickinger Höhe» hat sich die Landwirtschaft, die Vieh- und Pferdezucht [* 13] entwickelt. Das Hochland selbst ist wenig fruchtbar und mehr für Forstkultur als für Feldbau geeignet; ungefähr 60 Proz. der ganzen Fläche sind mit Buchen-, Eichen- und Fichtenwaldungen bedeckt. Mit Ausnahme des Lauterthales, wo sich Eisensteingänge finden, ist das Gebirge metallarm; eine Saline (mit Solbad) ist in Dürkheim (s. d.) in Betrieb. Im N. schließen sich jenseit der Pfrimm die Kuppen des Donnersberges (s. d.) an, im NW. streicht zwischen Hunsrück und Hardt das pfälzisch-saarbrückische Kohlengebirge mit dem Königsberg [* 14] (549 m) und dem Potzberg (562 m).
Herm. von der, prot. Theolog, geb. zu Melle im Fürstentum Osnabrück, [* 15] studierte in Jena [* 16] orient. Sprachen und Theologie und ward 1690 ord. Professor der orient. Sprachen in Helmstedt, wo er starb. Er veröffentlichte außer zahlreichen andern Schriften «Antiqua litterarum monumenta, autographia Lutheri aliorumque celebrium virorum ab anno 1517 usque 1546» (3 Tle., Braunschw. 1690-93) und «Magnum oecumenicum Constantiense concilium» (6 Bde., Frankf. 1697-1700), eine großartige, aber nicht mit der nötigen Kritik veranstaltete Urkundensammlung.
Härdtfeld,
s. Härtfeld.
Hardtwald, ausgedehnte Waldfläche (rund 14000 ha) im
Bezirk Oberelsaß, beginnt 6 km nördlich von Basel,
[* 17] 200-250 m
ü.
d. M., und
zieht sich in einer Länge von etwa 30 km, bei einer durchschnittlichen
Breite
[* 18] von 6 km, 1-4 km vom Rhein
entfernt und kaum 25 m über dessen mittlerm Wasserspiegel, bis ungefähr 15 km südlich von
Neu-Breisach durch die Kantone
Hüningen, Landser und Ensisheim hin. Der Härdtfeld
fällt in das Anschwemmungsgebiet des Rheins und der Ill; der
Boden besteht meist aus
Kies, hier und dort mit geringer Lehmschicht bedeckt. Die älteste urkundliche Erwähnung geschieht 896. Der
Härdtfeld
enthält zahlreiche Tumuli und Fundstätten röm.
Altertümer, Reste von Römerstraßen und
Ansiedelungen, mittelalterliche
Burgen,
[* 19]
Kirchen und untergegangenen Ortschaften. Er untersteht zwei Oberförstereien, Hardtwald-Nord und Hardtwald-Süd, deren
Sitz
Mülhausen
[* 20] ist.
s. Pfälzer Weine. ^[= # Weinstock. W. ist das Gärungsprodukt des Saftes verschiedener Obstarten, im engern Sinne desjenigen ...]
arab. Name der Dorneidechse (s. d.). ^[= Der Name ist griech. Ursprungs; die einheimische Benennung war Kemet (kopt., Keme in oberägypt., ...]
s. Hard. ^[= # (Haard), Dorf in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Bregenz in Vorarlberg, ...]
engl. Hurdwar, d. h. Thor des Wischnu (Hari) oder Thor des Schiwa (Hara), auch Gangadwara (Gangesthor) genannt, Stadt im Distrikt Saharanpur der gleichnamigen Division der brit.-ind. Nordwestprovinzen, liegt unter 29° 57' nördl. Br. und 78° 13' östl. L. am südl. Fuße der Siwalik-Höhen und am rechten Ufer des Ganges, der hier aus dem Gebirge heraustritt. Die Stadt zählt (1881) 3614 E., ist berühmt als Wallfahrts- und Meßort. Jährlich kommen daselbst über 2 Mill. Pilger aus allen Teilen Indiens (gleichzeitig oft über 300000) an, um das heilige Bad [* 21] an der Flußtreppe Hari-ka-Tscharan zu nehmen, wobei man ¶
namentlich an geweihten, durch Astrologen bestimmten Tagen das Wasser zu erreichen sucht. In H. selbst finden nur die Reichen Unterkunft, die übrigen Pilger nächtigen in Zelten oder im Freien. Jährlich beim Beginn des Hindu-Sonnenjahres (März oder April) findet eine große Mela oder Messe, alle 11 Jahre eine besonders feierliche, Kumbh-(ka-)Mela genannte Messe, statt, die ein buntes Gewirr von Nationen und Trachten darbietet. Pferde [* 23] aus Kabul, Persien [* 24] und Arabien bilden den Hauptgegenstand des Handels.