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Einin der «Saturday Review» und als Mitarbeiter der «Times» unter dem Pseudonym «Historicus». Die in der «Times» veröffentlichten Aufsätze sind 1863 gesondert herausgegeben.
Einin der «Saturday Review» und als Mitarbeiter der «Times» unter dem Pseudonym «Historicus». Die in der «Times» veröffentlichten Aufsätze sind 1863 gesondert herausgegeben.
Gebirge in der Rheinpfalz, s. Hardt. ^[= # die Haardt oder das tgebirge, richtiger, wie in alten Urkunden, Hart geschrieben, ...]
(Haard), Dorf in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Bregenz [* 2] in Vorarlberg, an der Südostseite des Bodensees zwischen der Fussach und der Bregenzer Ach, an der Linie Bregenz-St. Margarethen (Vorarlberger Bahn) der Österr. Staatsbahnen, [* 3] Dampferstation, hat (1890) 2183 E., Post, Telegraph; [* 4] eine der größten Fabriken (Türkischrotfärberei und Druckerei) in Vorarlberg, Schiffswerfte, chem. und Zündwarenfabrik, Kunstmühle, Dampfsäge, Brauerei, einen sehr großen Landungsplatz zur Holzausfuhr und Schwefelwasserquellen. Bei Hard siegten die Schweizer im Schwabenkriege. In dem nahen Dorfe Fussach (575 E.) eine Baumwollspinnerei, Türkischrotfärberei und Kattundruckerei.
oder Hardw., bei naturwissenschaftlichen Namen Abkürzung für Thomas Hardwicke (spr. -wick), engl. Generalmajor und Zoolog, der besonders über ostind.
Tiere schrieb.
Landschaft im norweg. Amt Söndre-Bergenhus, 6026 qkm groß, mit etwa 16000 E., berühmt durch ihre romantische, von norweg. Dichtern oft besungene Natur.
Meeresarm im norweg. Amt Söndre-Bergenhus, einer der schönsten norweg. Fjorde durch Vereinigung üppigster Vegetation mit riesenhafter Berg- und Gletscherwelt.
Der Hardanger-Fjord ist über 100 km lang und im Innern vielfach verzweigt;
ein Arm, der tief eindringende Sörfjord, stößt an den mächtigen Gletscher Folgefond (s. d.).
Hochfläche zwischen den norweg. Landschaften Hardanger, Hallingdalen, Numedalen und Telemarken, hat 90-100 km Länge und Breite [* 5] und eine Mittelhöhe von 1250 m. Sie ist öde, Berggipfel fehlen, zahlreich sind die Seen.
ostind. Wegmaß, s. Coß. ^[= franz. Adelsfamilie, s. Brissac.]
Stadt im Gerichtsbezirk Retz der österr. Bezirkshauptmannschaft Ober-Hollabrunn in Niederösterreich, rechts der Thaya, in welche hier die Fugnitz einmündet, in einem von bewaldeten Höhen umgebenen Thalkessel, am Fuße eines Bergkegels mit den mächtigen Resten der Burg Hardegg, die im 11. Jahrh. zum Schutze der Grenze gegen Mähren [* 6] erbaut und während der Bauernaufstände 1597 zerstört wurde, hat (1890) 396 E., eine alte Kirche und Tuchfabrikation. Das Grafengeschlecht, das sich nach der Burg nannte, starb im 12. Jahrh. aus; der Name aber wurde von den vier adligen Geschlechtern, die sich im Besitze der Grafschaft ablösten, festgehalten, zuerst die Grafen von Plagen, dann die von Tybein (Devin), die Burggrafen von Maidburg, endlich die Freiherren Prüschenk von Stettenberg, welchem letztern Geschlechte die jetzigen Grafen von Hardegg angehören. Die Ortsherrschaft Hardegg ging später auf die Grafen Khevenhüller-Metsch über.
Julius Friedrich Karl von, württemb. Generallieutenant und Militärschriftsteller, geb. zu Ludwigsburg, [* 7] wurde in der dortigen Militärschule erzogen und als Lieutenant im Generalstabe angestellt. 1833-43 war Hardegg Erzieher des Kronprinzen (spätern Königs Karl I.) von Württemberg, [* 8] wurde 1843 Major im Generalstabe und hielt während der nächsten sechs Jahre an der Kriegsschule zu Ludwigsburg Vorträge, wurde 1849 zum Obersten und Chef des württemb.
Generalstabes befördert, 1850 Flügeladjutant, 1855 Generaladjutant des Königs und 1859 Commandeur der württemb. Division und Gouverneur von Stuttgart. [* 9] Seine Kränklichkeit nötigte ihn jedoch bald, den aktiven Dienst bei der Truppe wieder aufzugeben; 1864 wurde er zum Bevollmächtigten bei der Bundes-Militärkommission zu Frankfurt [* 10] a. M. ernannt, nahm aber 1865 den Abschied. Hardegg starb in Stuttgart. Er schrieb (anonym): «Grundzüge einer Anleitung zum Studium der Kriegsgeschichte» (Stuttg. 1851),
«Vorlesungen über Kriegsgeschichte» (3 Bde., Stuttg. und Darmst. 1851-62),
«Skizze eines Vortrags über Generalstabswissenschaft») (Stuttg. 1854; 3. Aufl. 1865),
«Die Belagerung von Sewastopol [* 11] nach dem Werke des Generals Niel» (ebd. 1859).
Stadt im Kreis [* 12] Northeim [* 13] des preuß. Reg.-Bez. Hildesheim, [* 14] an der Espolde, am Fuße des Sollings und an der Linie Ottbergen-Nordhausen der Preuß. Staatsbahnen, ist Sitz einer Oberförsterei und hat (1890) 1089 E., darunter 39 Katholiken, Post, Telegraph; Fabrikation von landwirtschaftlichen Maschinen, Leder, Cigarren und Tabak, [* 15] Brauerei und Sandsteinbrüche. Von der in der Stadt gelegenen befestigten Burg Hardeck der Edlen von Rostitz sind einige Mauern und Türmchen erhalten. 1380 eroberte Otto der Quade die Burg, machte sie zu seiner Residenz und verlieh 1383 dem Dorfe Hardegsen Stadtrechte.
s. Harthaknut.
s. Hardesvögte. ^[= in Dänemark Verwaltungsbeamte, welche über die sog. Herreder oder Unterabteilungen ...]
Albert, Theolog, eigentlich Rizäus, nach seinem Geburtsort Hardenberg in der holländ. Provinz Oberyssel Hardenberg genannt, geb. 1510. Er bezog 1530 die Universität Löwen [* 16] und trat hier der scholastischen Theologie entgegen. Deswegen mußte Hardenberg 1538 Löwen verlassen. Er ging nach Mainz, [* 17] 1543 nach Wittenberg, [* 18] und 1544 empfahl Melanchthon Hardenberg dem Kölner [* 19] Erzbischof Hermann von Wied zur Durchführung der Reformation in seinen Landen. Als theol. Ratgeber und zuletzt als Prediger in Kempen stand Hardenberg dem Erzbischof zur Seite.
Als 1547 der Versuch, Köln [* 20] dem Protestantismus zuzuführen, gescheitert war, wurde Hardenberg erster evang. Domprediger in Bremen. [* 21] Seit 1555 entbrannte jedoch zwischen und seinem Kollegen Joh. Timann ein heftiger Streit über die Abendmahlslehre, indem Hardenberg der luth. Ubiquitätslehre widersprach, während sie Timann eifrig verteidigte. Schließlich wurde Hardenberg 1561 aus Bremen verwiesen, ward 1565 Prediger in Sengwarden, 1567 in Emden [* 22] in Ostfriesland, wo er starb. -
Vgl. Spiegel, [* 23] Dr. Albert Rizäus Hardenberg (Brem. 1869).
Friedr. August, Freiherr von, Staatsmann, geb. 1700 in der Grafschaft Mansfeld, wurde 1729 in Württemberg Kammerpräsident unter Herzog Ludwig Eberhard. Durch dessen Nachfolger, den kath. Herzog Karl Alexander, entlassen, wurde Hardenberg, nachdem der Herzog gestorben und der Jude Süß (s. d.) hingerichtet war, 1741 von neuem in württemb. Dienste [* 24] gezogen. Er richtete sein Bestreben darauf, den jungen Herzog Karl Eugen für Preußen [* 25] zu gewinnen und durch die Heirat mit einer evang. Prinzessin die prot. Nachfolge in Württemberg herzustellen. Bei der bald hervortretenden Verschwendungssucht und Mißwirtschaft Karl Eugens lockerte sich das Verhältnis zu dem Minister. Hardenberg trat 1755 in die Dienste des ¶
Landgrafen Wilhelm VIII. von Hessen-Cassel, wurde während des Siebenjährigen Krieges der leitende Staatsmann dieses Landes und zeigte sich eifrig bemüht, das Bündnis mit England und Preußen aufrecht zu erhalten und weiter zu befestigen. 1761 verließ er Hessen, [* 27] da er mit dem katholisch gewordenen Landgrafen Friedrich II., einem launischen und verschwenderischen Fürsten, in Mißhelligkeiten gekommen war. Nach zwei in Zurückgezogenheit verbrachten Jahren wurde Hardenberg in Hannover [* 28] Vorsitzender der Kriegskanzlei mit dem Rang eines Ministers. Er erwarb sich hier für die Hebung des im Kriege schwer mitgenommenen Landes nicht unwesentliche Verdienste. Hardenberg starb 1768. -
Vgl. Ein kleinstaatlicher Minister des 18. Jahrh. Leben und Wirken Friedrich Augusts, Freiherrn von Hardenberg (Lpz. 1877).
Friedr. Leopold, Freiherr von, als Schriftsteller unter dem Namen Novalis bekannt (in lat. Urkunden des 13. Jahrh, bezeichnen sich einige seines Geschlechts nach ihrem Sitze [Großen]-Rode de Novali), geb. auf seinem Familiengute Wiederstädt in der Grafschaft Mansfeld, besuchte seit 1789 das Gymnasium in Eisleben. [* 29] In Jena, [* 30] wo er als Verehrer Schillers freundliche Aufnahme in dessen Familienkreise fand, studierte er (Herbst 1790 bis Herbst 1791) Philosophie, in Leipzig [* 31] (bis 1793) und Wittenberg die Rechte und wendete sich im Sommer 1791 nach Tennstädt, um sich als praktischer Jurist auszubilden. Hier lernte er auf einem benachbarten Gute die noch ganz kindliche Sophie von Kühn (geb. 1783) kennen, verlobte sich mit ihr, wurde 1795 als Auditor bei den Salinen in Weißenfels [* 32] angestellt, verlor aber 1797 seine Braut durch den Tod. Um sich die zu einer Anstellung bei den Salinen nötigen Kenntnisse zu erwerben, besuchte er noch in demselben Jahre die Bergakademie zu Freiberg, [* 33] wo er die stärksten geistigen Anregungen von dem Geologen Prof. Werner erhielt und die Tochter des Berghauptmanns Charpentier kennen lernte, mit der er sich 1800 verlobte. Im Sommer 1799 kehrte er nach Weißenfels zurück und wurde dem Direktorium der Salinen als Assessor beigesellt. Er war zum Amtshauptmann in Thüringen ernannt, als er, von Jugend auf kränklich, im väterlichen Hause in Weißenfels in den Armen seines Freundes F. Schlegel starb.
Hardenberg, der als einer der vollkommensten Vertreter der romantischen Schule gelten kann, war ein hochbegabter und mit reicher Bildung ausgestatteter Dichter. Indessen überwog bei ihm das mystische Gefühlsleben so stark, daß sein an sich höchst scharfsinniger Verstand sich vollständig unterordnete. Daher entwickelte sich bei ihm alles lyrisch, oder er blieb, wie in den geistvollen, oft aber bizarren und dunkeln Fragmenten über Philosophie, Physik, Ästhetik und Litteratur, bei geheimnisvollen Andeutungen und orakelnden Aussprüchen stehen.
Seinen originell angelegten, an den zartesten Phantasiegebilden reichen Roman «Heinrich von Ofterdingen» überlieferte er der Nachwelt als rätselhaften Torso. Den Kern seiner Dichtungen bildet mehrfach das christl. Mysterium, das Hardenberg fast in kath. Farben behandelt. Seine geistlichen Lieder, welche den Anfang eines von ihm beabsichtigten Gesangbuchs bilden sollten, gehören zu dem Schönsten, was wir von religiöser Poesie besitzen (darunter «Wenn ich ihn nur habe», «Wenn alle untreu werden»).
Seine krankhafte, aber an poet. Elementen reiche Sehnsucht nach dem Tode und der Nacht beherrscht auch sein künstlerisches Schaffen, das überall wunderbare Tiefe des Gefühls und phantasievolle Anschauung offenbart. Er selbst stellte die in rhythmischer Prosa verfaßten «Hymnen an die Nacht» am höchsten. Seine «Schriften» wurden von L. Tieck und F. Schlegel gesammelt (2 Bde., 1802; Bd. 3, 1846). H.s «Gedichte» gab Beyschlag (Halle [* 34] 1869) heraus, seinen «Heinrich von Ofterdingen» Julian Schmidt (in der «Bibliothek der deutschen Nationallitteratur des 18. und 19. Jahrh.», Bd. 38, Lpz. 1876), eine Auswahl seiner Werke Dohmke (Lpz. 1892). -
Vgl. über ihn besonders R. Haym, Die romantische Schule (Berl. 1870);
Friedrich von Hardenberg (genannt Novalis).
Eine Nachlese aus den Quellen des Familienarchivs (Gotha [* 35] 1873; 2. Aufl. 1883); Novalis' Briefwechsel mit Friedrich und August Wilhelm, Charlotte und Karoline Schlegel. Hg. von Raich (Mainz 1880); A. Schubart, Novalis' Leben, Dichten und Denken (Gütersloh 1887); J. ^[Just Johann] Bing, Fr. von Hardenberg (Novalis), eine biogr. Charakteristik (Hamb. und Lpz. 1893).
Auch seine beiden Brüder waren poetisch beanlagt. Der ältere, Georg Anton von Hardenberg, geb. zu Schlöben in Sachsen-Altenburg, Oberforstmeister in Hessen, gest. als preuß. Kammerherr und Landrat zu Oberwiederstädt, schrieb unter dem Namen Sylvester Beiträge zu des Folgenden «Dichtergarten» und verschiedenen Musenalmanachen. Der zweite, Karl Gottlob Andreas von Hardenberg, der sich Rostorf nannte, geb. zu Oberwiederstädt, wurde 1807 katholisch und starb als sächs. Amtshauptmann zu Weißenfels. Er schrieb «Die Pilgrimschaft nach Eleusis» (Berl. 1804) und gab den «Dichtergarten» (Würzb. 1807) heraus.
Karl August, Fürst von, preuß. Staatsmann, geb. zu Essenrode im Hannoverschen, aus altem freiherrl. Geschlecht stammend, studierte in Leipzig und Göttingen [* 36] und trat 1770 als Auditor bei der Justizkanzlei, dann bei der Kammer in Hannover ein. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Wetzlar, [* 37] Regensburg, [* 38] Wien [* 39] und Berlin [* 40] besuchte er Frankreich, Holland, England, wurde 1778 in Hannover zum Geh. Kammerrat ernannt und in den Grafenstand erhoben. Als bei einem neuen Aufenthalt am engl. Hofe der Prinz von Wales mit H.s Gemahlin ein Liebesverhältnis anknüpfte, bewog dies Hardenberg, 1782 den hannov.
Staatsdienst zu verlassen und in den des Herzogs von Braunschweig [* 41] einzutreten, woselbst er als Mitglied des Geheimratskollegiums eine ministerielle Stellung erhielt. 1790 wurde er auf Empfehlung des Königs von Preußen von dem Markgrafen von Ansbach [* 42] und Bayreuth [* 43] als Minister angestellt und auch nach der Vereinigung der fränk. Markgrafschaften mit Preußen 1791 in seinem Amte bestätigt, zum preuß. Staatsminister ernannt und in das Kabinettsministerium aufgenommen, mit Beibehaltung der Verwaltung seiner Provinz, um die er sich große Verdienste erwarb. Von den Tendenzen der Aufklärung erfüllt, beseitigte er die alten feudalen Zustände in den fränk. Landen, erweiterte die Machtvollkommenheit der Krone und setzte mannigfache Verbesserungen in Justiz und Unterricht, im Bergbau [* 44] und im Steuerwesen durch. Während des Krieges gegen Frankreich wurde er mit mehrern diplomat. Aufträgen betraut und 1795 nach Basel [* 45] gesandt, wo er 5. April den Frieden zwischen Preußen und Frankreich abschloß. ¶