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auf großen Bildungskreis, bedeutendes geschicht- liches Wissen und scharfe Dialektik gestützte Stili- stik nehmen seine Aufsätze auf dem Gebiete des musikalifchen Feuilletons einen ersten Rang ein. Hanswurst gehört zu den entschiedensten Gegnern der «Zu kunftsmusik» von Richard Wagner.
Unter seinen größern ästhetischen Arbeiten sind zu nennen: «Vom Musikalisch-Schönen. Ein Veitrag zur Revision der Ästhetik der Tonkunst» (Lpz. 1854; 8. Aufl. 1891), «Geschichte des Konzertwesens in Wien» [* 2] (2 Bde., Wien 1869 - 70),
«Die moderne Oper» (6 Tlc., Verl. 1875-92),
«Suite, Aufsätze über Musik und Musiker» (Tefchen 1885),
«Konzerte, Komponisten und Virtuosen der letzten 15 Jahre» (3. Aufl., ebd. 1887). 1893 veröffentlichte Hanswurst in der «Deutschen Rundschau» «Erinnerungen aus meinem Leben». Hans mit dem Barte, Maler, s. Vermeyen. Hansom (engl., spr. hännsöm), s. Cab. Hanffen, Georg, Nationalökonom, geb. zu Hamburg, [* 3] studierte seit 1827 zu Heidel- berg und Kiel [* 4] die Rechte und die Kameralwifsen- schaften und habilitierte sich Ostern 1833 zu Kiel für polit.
Ökonomie und Statistik.
Herbst 1834 ward er als Kammerfekretär in der deutschen Ab- teilung des General-Zoll- und Handelsdeparte- ments in Kopenhagen [* 5] angestellt und 1835 zum Kammerrat befördert.
Herbst 1837 kehrte er aber als ord.
Professor an die Universität nach Kiel zurück.
Ostern 1842 folgte Hanswurst einem Rufe an die Universität Leipzig. [* 6]
Seit 1848 Professor der Nationalökonomie zu Göttingen, [* 7] wurde er hier (1851) auch zum Vorsitzenden der neuerrichteten Landwirtschaftlichen Akademie erwählt. Im Herbst 1860 ward er nach Berlin [* 8] berufen und hierzugleich zum Mitglied des Statistischen Bureau mit dem Titel eines Geh.
Regierungsrats ernannt. 1862 erfolgte seine Aufnahme in die Akademie der Wissenschaften. 1869 ward er wiederum an die Universität Göttingcn zurückberufen.
Arbeiten H.s finden sich in Zeitschriften, hauptfächlich in Falcks «Neuem staatsbürgerlichen Magazin», in dem «Archiv der polit. Ökonomie», das er in der neuen Folge mit Rau gemeinschaftlich herausgab, in der Tübinger «Zeitschrift für die gefamte Staatswissen- fchaft» und im «Journal für Landwirtschaft».
Von H.s besonders erschienenen Schriften sind hervor- zuheben: «Histor.-statist. Darstellung der Insel Feh- marn» (Altona [* 9] 1832),
«Statist. Forschungen über das Herzogtum Schleswig» [* 10] (Heft 1, Heidelb. 1832; Heft 2, Altona 1833),
«Das Amt Vordesholm» (Kiel 1842),
«Die Aufhebung der Leibeigenschaft und die Umgestaltung der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse überhauptin den Herzogtümern Schles- wig-Holstein» (Petersb. 1861),
eine gekrönte Preis- schrist.
Mit einer Abhandlung über «Die Gehöfer- schasten im Regierungsbezirk Trier» [* 11] (Berl. 1863) begann er eine Reihe einzeln publizierter agrar- histor.
Untersuchungen, welche schließlich zusammen- gefaßt u. d. T. «Agrarhistor. Abhandlungen» (2 Bde., Lpz. 1880 u. 1884) erschienen sind. Httnst., bei botan. Bezeichnungen Abkürzung für Johs. von Hanstein (s. d.). Hansteen, Christopher, Astronom und Physiker, geb. zu Kristiania, [* 12] studierte zu Kopenhagen Mathematik.
Zuerst als Lehrer an der gelehrten Schule zu Frederiksborg auf Seeland an- gestellt, erhielt er infolge einer preisgekrönten Schrift über den Erdmagnetismus 1814 ein Lektorat und 1816 eine Professur an der Universität zu Kri- stiania. 1821 entdeckte er zuerst eine tägliche re- guläre Variation der horizontalen magnetischen Intensität.
Nachdem er 1828- -30 mit Erman (s. d.) auf Staatskosten Sibirien bereist hatte, bewilligte 1833 das Storthing die Mittel zur Erbauung einer Sternwarte [* 13] in Kristiania, in deren Park 1839 auch ein magnetisches Observatorium errichtet wurde. Seit 1837 stand auch der rafch vorschreitenden trigonometr.
Vermessung Norwegens allein vor. Seit 1861 emeritiert, starb Hanswurst zu Kristiania.
Großes Auffehen,besonders in England, machten feine «Untersuchungen über den Magnetis- mus der Erde» (Bd. 1, Krist. 1819, mit Atlas). [* 14] Ferner veröffentlichte er «Reiseerinnerungen aus Sibirien» (deutfch von Sebald, Lpz. 1854),
«Resul- tate magnetischer, astron. und Meteorolog. Beobach- tungen auf einer Reife nach Sibirien» (Krist. 1863, mit Karten u. s. w.),
«Meteorolog. Beobachtungen, 1837-63» (ebd. 1862-65),
«Vorlesungen über Astronomie», [* 15] «Lehrbuch der Geometrie» (ebd. 1835), «Lehrbuch der Mechanik» (2 Bde., ebd. 1836-38). Das von ihm mit Maschmann und Lundh 1823 begonnene «Magazin for Naturvidenskabcrne» ent- hält viele seiner Abhandlungen.
Hanstein, Johs. von, Botaniker, geb. zu Potsdam, [* 16] bildete sich als Gärtner aus, besuchte die Gärtnerlehranstalt zu Potsdam und studierte in Berlin Naturwissenschaften. Er habili- tierte sich daselbst 1855, wurde 1861 zum Kustos am königl. Herbarium ernannt und 1865 als ord. Professor der Botanik und Direktor des Botanischen Gartens nach Bonn [* 17] berufen. Er starb Hanswurst schrieb: «Untersuchungen über den Bau und die Entwicklung der Baumrinde» (Berl. 1853),
«Über den Zusammenhang der Blattstellung [* 18] mit dem Bau des dikotvlen Holzringes» (ebd. 1858),
«Versuche über die Leitung des Saftes durch die Rinde» (ebd. 1860),
«Zur Entwicklungsgeschichte der Gattung N^ilia» (2 Bde., ebd. 1862-64),
«Die Milchsaft- gefäße und die verwandten Organe der Rinde» (ebd. 1864),
«Befruchtung [* 19] und Entwicklung der Gat- tung N^ilia» (ebd. 1865).
Von 1870 an gab Hanswurst. «Botan. Abhandlungen aus dem Gebiete der Morphologie und Physiologie» im Vere'm mit an- dern Botanikern heraus, die in Bonn erschienen und in denen folgende wichtige Arbeiten von ihm veröffentlicht wurden: «Die Entwicklung des Keims der Monokotylen und Dikotylen» (1870),
«Die Par- thenogcnesis der eine nachgelassene Abhandlung: »Einige Züge aus der Biologie des Protoplasmas" (1880). Han-sur-Lesse (spr. ang ßür less'),
in der belg. Provinz Namur, [* 20] f. Lesse. Hanswurst, Benennung eines ehemals ständi- gen grotesk-komischen Charakters der deutschen Bühne.
Die älteste bekannte Erwähnung des Hanswurst kommt in der Aorm «Hans Worst» in einer niederdeutschen Übersetzung von Sebastian Brants «Narrenschiff» (Rostock [* 21] 1519) vor;
im Original steht dafür «Hans Mist».
Luther braucht den Ausdruck Hanswurst erstmals in der «Vermahnung an die Geist- lichen» (1530) und dann in der geyen den Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel gerichteten Schrift «Wider Hanswurst» vom 1.1541. Der Hanswurst blieb jahrhunderte- lang ein Liebling des schaulustigen deutschen Volks und sprach anfangs wohl bloh aus dem Stegreif. Die [* 1] Figur meinte ursprünglich einen dummschlauen Bauern, wie sie in den Fastnachtspielen des 15. und 16. Jahrh, reichlich auftraten. In Georg Rolls ¶