jetzige
Zeitung entstand 1872 durch Verschmelzung der drei
Blätter: «Zeitung für Norddeutschland» (1848 begründet),
«Hannoverscher
Courier» (1854) und «Hannoverscher Anzeiger» (1863). Bis 1886 war
der Verlag im
Besitz einer
Aktiengesellschaft. Der Handfeuerwaffen
[* 2] C. ist besonders wichtig als das Organ
Rudolf von
Bennigsens.
Staatsbahnen,
[* 3] die vom ehemaligen hannov.
Staate hergestellten und 1866 auf
Preußen
[* 4] übergegangenen Eisenbahnen
(843,7 km), deren erste Linie von Hannover
[* 5] nach
Braunschweig
[* 6] (42 km) bis Lehrte und Peine 1843 und bis zur braunschw. Grenze 1844 eröffnet
wurde. Die HannoverscheSüdbahn von Hannover über Nordstemmen nach
Cassel (166,3 km) mit Zweiglinie Nordstemmen-Hildesheim
(11,6 km) wurde in den J. 1853–56, die Hannoversche Westbahn von Rheine nach
Emden
[* 7] (134,7 km) 1854–56 und von Löhne über
Osnabrück
[* 8] nach Rheine (94,5 km) 1855 und 1856 eröffnet. (Die
Strecke Rheine-Osnabrück hatte
Preußen gebaut und an Hannover
verpachtet.)
(chines., d. h. «innerhalb
desFlusses») oder
Ke-tschö (d. h. Marktplatz), Hauptstadt von
Tongking,
[* 9] liegt auf dem rechten Ufer des
von den
Gebirgen der chines.
Provinz Jün-nan herabkommenden
FlussesSong-ka oder
RotenFlusses, in einer fruchtbaren Ebene und
wurde im 16. Jahrh. auf der
Stelle oder doch ganz in Nähe der frühern Hauptstadt dieses
Landes gegründet. Von
dieser letztern sind noch die weitläufigen Ruinen eines alten großartigen Königspalastes sowie einige mehr oder weniger
verfallene Baulichkeiten erhalten.
Die breiten
Straßen des umfangreichen heutigen Ha-noi erheben sich terrassenförmig übereinander.
Die Bevölkerung, unter der
sich gegen 20000 eingeborene
Christen befinden sollen, wird auf 150000 Seelen geschätzt und besteht hauptsächlich aus
Annamesen und
Chinesen.
In denHänden der letztern und seit den letzten Jahren auch in denen der Europäer sind
Handel und Schiffahrt,
die
Reis und
Seide
[* 10] sowie chines.
Baumwoll- und Seidenstoffe zum Gegenstande haben. Die Annamesen fertigen Filigranarbeiten aus
Gold- und
Silberdrähten, lackierte, mit
Gold
[* 11] und
Perlmutter eingelegte hölzerne Dosen und Kästchen, Säcke
und
Beutel
[* 12] von Leder,
Körbe, Matten, andere Flechtwerke u. s. w.
VonHa-noi gehenBoote aufwärts bis Lao-kai an der Grenze gegen
Jün-nan in 20
Tagen, seewärts ist beständiger Dampferverkehr. Infolge des
Vertrags von
Saigon wurde der
Hafen
von Ha-noi dem auswärtigen
Handel geöffnet; auch wurde ein franz. Konsul nebst militär.
Bedeckung in Ha-noi zugelassen.
In dem 1882 ausgebrochenen
KriegeAnnams mit
Frankreich wurde Ha-noi von den
Franzosen besetzt
und ist seit 1883 Sitz eines franz. Oberresidenten. (S.
Tongking.)
(spr. anotoh),Hector, franz.
Maler, geb. zu Decize (Depart. Nièvre),
war
Gigoux'
Schüler und unternahm später eine
Reise nach
Algerien.
[* 13] Er starb in Briet. In seinen Bildern verbindet
sich das Landschaftsfach mit dem
Genre in anmutiger
Weise, auch zeigen sie ein gesundes Naturgefühl in der
Auffassung. Gemälde
von ihm sind: Beduinenlager von Laghouat (1855), Die
Quellen von Charency (1861), Die verlassene Hütte
(1864), Die Speisekammer der Füchse (1868), Die Wildfährte (1869; im Luxembourg), Das Opfer
des Nachtmahls (1879),
Die Seerosen (1886), Die Ufer der Loire (1887), Die Schenke (1889).
Abkürzung von
Johannes, hebr. Jehôchânân,d. i. Jehovah schenkt oder ist gnädig.
Mit dem
Namen Hans verknüpfen
sich noch Nebenbeziehungen, die meistens ins Scherzhafte oder Verächtliche übergehen.
Man spricht von einem Großhans und
Kleinhans oder undHänschen, Hans
Dampf
[* 15] in allen Gassen, Prahlhans, Schmalhans, Hanswurst, Hansnarr, Hans vorn
im
Stall, Hans im
Glück, und Grete (zur allgemeinen Namensbezeichnung) u.s.w.
vonCüstrin,
[* 16] s.
Johann, ^[= Name von 23 Päpsten: J. I., der Heilige (523-526), ein Tuscier, wurde von Theodorich, König ...] Markgraf von
Brandenburg-Cüstrin.
(got. und althochd. hansa; mittelhochd.
hansa, hans; mittellat. hansa,) bedeutet ursprünglich «Schar»,
so bei
Ulfilas, dann allgemein
«Vereinigung, Genossenschaft». Später engte sich der
Begriff auf kaufmännische
Verbindungen ein, die sich im In- und
Auslande zu gegenseitigem Schutz und
Beistand zusammenthaten. So findet man z. B.
Hansegrafen
(Vorsteher einer Hansa) in
Regensburg
[* 17] seit 1190 und
Hansen sowohl in
Deutschland
[* 18] wie in England und Nordfrankreich.
Endlich blieb der
Name haften auf jenem deutschen
Städtebunde(Hansa Alemanniae oder Teutonica), der vom 13. bis
ins 17. Jahrh. bestand und über 90 See- und Binnenstädte, Reichsstädte und Landstädte,
von Reval
[* 19] bis
Amsterdam
[* 20] und Middelburg, von Köln
[* 21] bis
Breslau
[* 22] und Krakau,
[* 23] vorübergehend oder dauernd vereinigte. Ein bestimmtes
Anfangsjahr besitzt dieser
Bund nicht; er erwuchs aus einer allmählichen Verschmelzung der
Vereinigungen
deutscher Kaufleute im
Auslande und der
Verbindungen deutscher
Städte in der
Heimat.
Die erstern begegnen uns bereits seit dem Anfang des 11. Jahrh. in England, wo der
Stahlhof (Steelyard, vom
Stählen oder
Färben
von Tüchern) zu
London
[* 24] den Mittelpunkt bildete, während im 12. Jahrh. die Gesellschaft
der deutschen Kaufleute zu Wisby auf der
Insel Gottland eine ähnliche Bedeutung für den Ostseehandel erlangte und insbesondere
die Errichtung des St. Petershofes zu Groß-Nowgorod anbahnte. Als hierauf
Brügge zum Weltmarkt des europ. Nordens erwuchs,
entstand auch hier ein sog. Kontor, das sich zunächst ebenfalls selbständig
einrichtete.
Bei all diesen ausländischen
Hansen war das kaufmännische Interesse das allein maßgebende, und dem entsprechen auch die
Freiheiten und Privilegien, die von den fremden Landesherren erworben wurden. Die
Verbindungen der
Städte in der
Heimat faßten
dagegen, gleich den zahllosen Städtebünden in allen
Teilen des
Reichs, neben den Handelszwecken und Schutzmaßregeln
gegen See- und
Straßenräuber, auch sonstige polit.
Aufgaben ins
Auge
[* 25] und entstanden seit der Mitte des 13. Jahrh.,
¶
mehr
namentlich seit dem Zusammenbruch des Rheinischen Bundes (s. d.), in großer Fülle am Rhein, in Westfalen,
[* 27] Sachsen
[* 28] und an der
Ostsee. Die Gleichmäßigkeit der Interessen bewirkte aber, daß nicht nur manche Städte an mehrern solcher Bünde beteiligt
waren, sondern auch ganze Städtegruppen in ein näheres Verhältnis zueinander traten, und gerade hierauf
übten die ausländischen Kaufmannsgilden einen hervorragenden Einfluß aus. Zusammengesetzt aus Angehörigen aller möglichen
Städte, suchten und fanden sie bei Druck und Privilegienverletzung Schutz und Hilfe in der Heimat und veranlaßten dadurch
sowohl ein immer festeres Zusammenschließen der Städtebünde als auch die allmähliche Unterordnung der auswärtigen Hansen
unter die heimische Hansa. Diese Entwicklung vollzog sich von der Mitte des 13. bis zur Mitte des 14. Jahrh.,
und Lübeck
[* 29] gebührt das Verdienst, sie zielbewußt geleitet zuhaben.
Zum Abschluß gelangte sie aber, als König Waldemar IV. von Dänemark
[* 30] 1361 Wisby eroberte und durch gewaltsame Beeinträchtigung
des Handels die Städte zwang, sich enger zu verbinden. Am vereinbarten die Ost- und Nordsee-
sowie die Binnenstädte des nördl. und nordwestl. Deutschland zu Köln die berühmte «Konföderation»; ein Kriegsbündnis,
das den hundertjährigen Kampf zwischen Lübeck und Dänemark durch einen entscheidenden Sieg glücklich beendete.
In den Friedensschlüssen von 1370 und 1376 mußten sowohl Dänemark als auch das verbündete Norwegen
[* 31] Schadenersatz
und Erweiterung der Handelsprivilegien bewilligen. Gleichzeitig erlangte Albrecht von Mecklenburg
[* 32] mit hansischer Hilfe den Thron
[* 33] Schwedens und bezahlte dafür mit dem großen Privilegium von 1368. Damit beginnt die Glanzperiode der deutschen Hansa. Seitdem
beherrschte sie die Ostsee und den gesamten Zwischenhandel zwischen Osten und Westen des nördl. Europa,
[* 34] und diese Herrschaft aufrecht zu erhalten blieb fortan ihr einziges Ziel. Im Gegensatz zu den süd- und mitteldeutschen Städtebünden
sah sie von jeder aktiven Anteilnahme an dem polit. Leben des Reichs und seiner Teile ab, um sich auf die Wahrung der Handelsinteressen
zu beschränken, und als einzige Trägerin der deutschen Handelspolitik wurde sie eine polit. Macht ersten
Ranges für alle nordeurop. Gebiete.
Trotzdem hat die Hansa niemals eine eigentliche Bundesverfassung ausgebildet. Die Leistungen für Bundeszwecke wurden
in jedem einzelnen Falle vertragsmäßig festgestellt und auch die Einteilung desBundes in drei Drittel (das wendische, das
westfälisch-preußische und das gotländische), später in vier Drittel bez. Viertel (das wendische,
das westfälische, das sächsische, das preußische) hat wesentlich nur für die Verwaltung der Kontore Bedeutung gehabt.
Dagegen war Lübeck, das ohnehin als Oberhof (Appellationsinstanz) für alle nach Lübischem Recht richtenden Städte eine
einflußreiche Stellung einnahm, als der Vorort der Hansa anerkannt. Es berief die Hansetage, auf denen die
«Ratssendeboten», die Abgeordneten der Städte, die Angelegenheiten des Bundes berieten. Auch die innern Verhältnisse einzelner
Städte kamen gelegentlich zur Sprache,
[* 35] insbesondere Zwiste zwischen den Räten und Bürgerschaften; widerspenstige Städte wurden
«verhanset», d. h. ausgestoßen.
Die Abgeordneten waren meist durch Instruktionen beschränkt und mußten die Beschlüsse an den Rat ihrer
Stadt «zurücktragen», sodaß es
von dessen gutem Willen abhing, ob und
wieweit etwas zur Ausführung kam. Am lauesten zeigten sich die Binnenstädte, die keinen unmittelbaren Vorteil von dem ausländischen
Handel hatten. Auch sah die erstarkende Fürstengewalt solche Bündnisse ihrer Landstädte ungern und zwang sie zum
Rücktritt. So gingen im 16. Jahrh. Fast alle deutschen Binnenstädte der Hansa verloren.
Doch schon weit früher war auch zwischen den Seestädten tiefe Spaltung eingetreten. Je mehr sich der Handel entwickelte,
desto mehr wurden im direkten Verkehr der Endplätze die Zwischenstationen übergangen. Die Niederländer fuhren direkt nach
Schweden und Rußland; die preuß.-livländ. Städte begannen nach England, Frankreich und Niederland zu handeln.
Lübeck, dadurch in seiner Bedeutung als Hauptstapelplatz des Ostseehandels bedroht, versuchte dagegen eine Art Stapelzwang
geltend zumachen.
Die Folge war, daß die inzwischen burgundisch gewordenen Niederländer 1423 ein Bündnis mit Dänemark gegen die Hansa eingingen
und dafür von den Städten von der Ostseefahrt ausgeschlossen wurden. Darüber entbrannte ein Seekrieg,
der freilich 1441 durch den provisorischen, aber von Jahrzehnt zu Jahrzehnt erneuerten Frieden von Kopenhagen
[* 36] geschlichtet
wurde, jedoch die allmähliche Entfremdung der holländ. Gemeinwesen vom Reiche mächtig förderte. Der Streit endete nach
dem Sturze Wullenwevers (s. d.) mit dem Siege der Niederländer.
Als thätige Mitglieder der Hansa blieben schließlich fast nur die sogenannten wend.
Städte übrig, die mit Lübeck wesentlich gleiche Interessen hatten, außerdem Hamburg
[* 37] und Lüneburg.
[* 38] Diese waren es fast allein,
die während des 15. Jahrh. in schweren Kriegen gegen die skandinav. Unionskönige die Ostseeherrschaft siegreich behaupteten.Der
letzte und glänzendste Erfolg, die Entthronung König Christians II. und völlige Auflösung der SkandinavischenUnion (1523), ward durch einen Kriegsbund zwischen Lübeck und Danzig
[* 39] errungen.In diesen Kriegen hatte regelmäßig Schweden
und meist auch Schleswig-Holstein
[* 40] auf seiten der Hansa gestanden.
Als es aber 1534 wieder zum Kriege kam (in der sog. Grafenfehde, s. d.),
waren Schleswig-Holstein, Dänemark und Schweden miteinander verbündet; dagegen hielten zu Lübeck nur
Wismar,
[* 41] Rostock
[* 42] und Stralsund,
[* 43] während einige andere Orte Subsidien zahlten. Die Städte erlagen und mußten froh sein, im
Frieden nur einen Teil der frühern Privilegien als Gnadengeschenk wiederzuerlangen. Auch der letzte Krieg, den Lübeck als
Bundesgenossin der KroneDänemark 1563–70 gegen Schweden führte, hatte keinen bessern Erfolg, die Ostseeherrschaft
war für immer verloren.
Die Nationen des Nordens erhoben sich immer selbständiger; die Entdeckung Amerikas und die Auffindung des Seeweges nach Ostindien
[* 44] hatten dem Handel eine andere Richtung gegeben und neue Verkehrswege eröffnet. Die Heringszüge wandten sich um die Mitte
des 16. Jahrh. der Nordsee zu, die schonischen Fischerlager und mit ihnen wichtige Märkte
gerieten in Verfall. Auch der russ. Handel, den die Zerstörung des Kontors von Nowgorod (1494) bereits schwer geschädigt
hatte, wurde für die Hansa. Durch die russ.-poln.-schwed. Kriege um Livland
[* 45] unterbrochen und fiel den Engländern und Niederländern
anheim, die ihn nach Archangelsk ablenkten. Im Westen half es nichts, daß man den Stapel aus dem sinkenden Brügge 1540 nach
dem durch den
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