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18W und ebenso in dessen zweitem Ministerium Aug. ' 1886 bis Aug. 1892 erster Lord der Admiralität.
Seit 1868 vertritt er Ealing im Unterhause.
Hamilton (spr. hämmilt'n), James, der Erfin- der der nach ihm benannten Methode, sremde Spra- chen zu erlernen, geb. 1769 zu London, [* 2] ließ sich 1798 in Hamburg [* 3] nieder, wo er unter Anleitung des emigrierten franz. Generals d'Angeli, der sich hier als Sprachlehrer aushielt, nach einer eigen- tümlichen praktischen Methode die deutsche Sprache erlernte. Er ging 1815 nach Nordamerika [* 4] und er- teilte in Neuyork [* 5] Unterricht in der franz. Sprache [* 6] nach seiner Lehrart.
Später kehrte Hamilton nach Europa [* 7] zurück und starb zu Dublin. [* 8]
H.s Sprachmethode unterscheidet sich von der ältern, grammatischen, hauptsächlich dadurch, daß sie den Unfänger mittels einer streng wörtlichen Inter- linearübersetzung ohne sonstige Vorbereitung einen großen Vorrat von Wörtern und grammatischen Formen aneignet und ihn dann auf analytischem Wege in das Verständnis der fremden Sprache ein- führt.
Diese Methode erregte besonders in Ame- rika, England und Frankreich Aufsehen und fand neben heftigem Widerstand auch in Deutschland [* 9] viele Anhänger, die sie namentlich zur schnellen Erlernung fremder Sprachen für den praktifchen Gebrauch empfahlen, und es erschienen mehrfach Lehrbücher der Art für verfchiedene neuere und felbst die alten sprachen.
Die Toussaint-Langen- schcidtschcn Unterrichtsbriefe sind im wesentlichen nach .h.s Methode abgefaßt. -
Vgl. Wurm, [* 10] und Iacotot (Hamb. 1831);
Schwarz, Kurze Kritik der .V.schen Sprachlehrmethode (Stuttg. 1837);
Tafel, Die analytifche Sprachlehrmethode (Tüb. 1845).
Hamilton (spr. hämmilt'n), Patrick, der erste Prediger und Blutzeuge des Protestantismus in Schottland, aus dem mit dem Königshause ver- wandten Adelsgeschlecht der.h., ward 1504 geboren und erhielt schon 1517 die Abtei Ferne. Er studierte zu St. Andrews scholastische Theologie und erhielt 1527 die Priesterweihe.
Der luth. Lehre [* 11] sich zu- wendend, reiste er nach Deutschland, lernte in Wit- tenberg Luther und Melanchthon kennen, sckloß sich in Marburg [* 12] besonders eng an Lambcrtvon Avignon an, schrieb die lat. Thefen über den Unterschied zwischen Gesetz und Evangelium (die Iobn Fritb in engl. Übersetzung herausgab) und kehrte nocb 1527 nach Schottland zurück.
Sofort begann er seine Überzeugung öffentlich zu verkündigen. In einer Disputation mit dem Dominikaner Campbell vertrat Hamilton die Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben, wurde deshalb zum Scheiterhaufen verurteilt und verbrannt. -
Vgl. Lorimer, strick Hamilton, tko tii^t proacli^i' auä inar- t^r ot' tko Hcottisd rstoruilitwii (Edind. 1857).
Hamilton (spr. hämmilt'n), Sir William, Alter- tumsforscher, geb. 1730 in Schottland, war feit l 764 engl. Gesandter in Neapel, [* 13] wo er an den Ent- deckungen in Herculanum und Pompeji, [* 14] vorzüglich an der Ausrodung der verkohlten Papyrusrollen, lebhaften Anteil nahm.
Mit Beihilfe feiner zweiten Gemablin, der berüchtigten Emma Hamilton (s. d.), dewirtte er 1793 den Bund zwischen Neapel und England.
Beim Einrücken der Franzosen 1798 be- gleitete er den König naä) Palermo. [* 15]
Als er 1800 nach England zurückkehrte, verlor er durch Schiff- bruch einen Teil seiner Kunstschätze.
Eine frühere Vasensammlung, bekannt durch Tischbeins 240 Um- risse (4 Bde., Neap. 1791), hatte er dem Britischen Museum verkauft. Er starb in Lon- don, ^eine Forschungen über den Vesuv [* 16] und Ätna [* 17] legte er nieder in «Odsei vati0ii8 on mount Vesu- viu8, 6tc.» (Lond. 1772) und " (^mpi ^kie^i^ei» (2 Bde. mit Atlas, [* 18] Neap. 1760-79).
Die Kunde der alten Vasengemälde wurde von ihm, hauptsäch- lich durch seine «^ntihuit68 6tru8(iu68, Fl6c et r0main68» (4 Bde., Neap. 1766-67; 2. Ausg., Flor. 1801-8), eigentlich erst geschaffen.-Vgl. über seine Sammlungen Kirk, Outline lroui t1i6 ^ur68 kinl coinp03itioii8 upon tiis ßrosk, r0u13.11 anä 6ti'u8cHn VH868 of t1i6 Wt6 3ii- ^v. II. (Lond. 1804). Hamilton (spr. hämmilt'n), Sir William, en^l. Philosoph, geb. zu Glasgow, [* 19] ward in Oxford [* 20] gebildet und 1810 graduiert, nahm seit 1813 eine richterliche Stellung in Edinburgh ein, machte 1817 und 1821 Reisen nach Deutschland und erhielt 1821 eine Professur der Geschichte, 1836 eine solche der Logik und Metaphysik in Edinburgh, wo er starb.
Litterarisch machte sich Hamilton zu- erst durch eine Reihe von Artikeln berühmt, die seit 1829 in der «Näindui-Zk I5evi6^v» und später erwei- tert u. d. T. «Di8cu88i0Q8 0ii pkii080pii^ auä litk- i'Htui-6, eäucatioii 3.nä iniiv6l8it^ i-elorin» (Edinb. 1852; 2. Aufl. 1853) erschienen.
Doch ist er zu einer zusammenfassenden Darstellung seiner Lehre nicht gelangt. 1846 ließ er die Werke Reids mit wertvollen Anmerkungen erscheinen;
eine ähnliche Ausgabe der Werke von Dugalo Stewart in neun Bänden hat er nicht mehr vollendet.
Nach seinein Tode wurden seine «I.6cwi'68 on lo^ics anä inotii- pu)'3ic8» von seinen beiden hervorragendsten Schü- lern Mansel und Veitch 1859-60 herausgegeben. Hamilton befruchtete die Traditionen der fchott.
Schule, der er sich selbst zurechnete, durch die Einflüsse der deutschenPhilosophie,namentlichKants undFichtes. Er geht von einer Untersuchung des Bewußtseins und der darin gegebenen Beziehungen auf Subjekt und Objekt aus, um daraus erstlich eine sich gegen die physiol. Behandlung scharf abgrenzende Psycho- logie zu entwickeln, zweitens eine Lehre von der absoluten Gewißheit der selbständigen Existenz der räumlichen Außenwelt abzuleiten, drittens die Be- schränkung der menschlichen Erkenntnis auf das Be- dingte zu folgern. -
Vgl. über sein Leben Veitch, Nsmoir c"f 3ir William II. (Lond. 1869);
über seine Lehre I. Stuart Mill, Nxamillatwii ok8ir^Vi!1iam H.3 pkil08opli)' (5. Aufl., ebd. 1878);
Veitch, 8ii- William Hamilton' tn" man lni Ki8 i)1nl08opli)^ t^vo 1"o tui'68 (Edinb. und Lond. 1883).
Hamilton (spr. hämmilt'n), Sir William Ro- wan, engl. Mathematiker, geb. in Dublin, studierte daselbst Mathematik und wurde 1827 Professor der Astronomie [* 21] an der Dubliner Universität und ko'nigl.
Astronom für Irland. Er starb zu Dunsink, .h.s Iugendwerke betreffen^ Strahlensysteme (1828) und geometr. , ^ptik. ^cine wichtigste Arbeit aber entbätt die z Einführung der sog. Kräftefunktion in die Dyna- ! mik: «Oii il. ^snor^i metlioä in (i)iuimic8» (l8H4). ! Außerdem fchrieb er: «I^6ctur68 on l^ug.t6i'lli0N8' (Dublin 1853), »Ul6m6iit8 ok liuüwrnil)ii8' (deutsch von Glan, 2 Bde., Lpz. 1882-84). -
Vgl. Graves, I.it'tt ot' ^ir V. II. II. ^' Bde., Dubliu 1882-89).
Hamilton Inlet (spr. hämmilt'n), Eskimo- bai, Fjord an der Nordostküste Labradors in Britisch- Nordamerika, greift mit seiner Fortsetzung, dem Melvillesee, gegen 2401 weit in das Land ein. In lctztern mündet der Grand-Niver oder ¶