(vom grch. hálōs, eigentlich [runde] Tenne, dann Rundung überhaupt), eine Art Hof (s. d.), Ringe um Sonne oder
Mond, die einen Durchmesser von 22° haben, bald weiß erscheinen, oft aber auch Regenbogenfarben in umgekehrter Reihenfolge
(das Rot innen) zeigen. Der Halo entsteht durch Brechung des Lichts in den in höhern Regionen der Atmosphäre
schwebenden Eiskrystallen. Häufig zeigt sich ein zweiter Ring von 46°, der ebenfalls der Lichtbrechung in den Eiskrystallen
seine Entstehung verdankt.
Vielfach findet man solche Ringe verbunden mit Streifungen. Namentlich tritt ein Horizontalstreifen auf, der an den Stellen,
wo er die Ringe schneidet, sehr lebhaft leuchtende und gefärbte Lichtflecke hervorbringt, die Nebensonnen
bez. Nebenmonde. Die Streifen sind farblos und entstehen durch Spiegelung an den Krystallflächen. Bei uns sind nur Mondringe
häufig, Sonnenringe mit Nebensonnen oder ein der Sonne gegenüber stehender und mit ihr in gleicher Höhe liegender weißer
Fleck (Gegensonne) zeigen sich dann und wann im Winter bei strengem Frostwetter. In polaren Gegenden
sind aber diese Erscheinungen wegen der Menge der in der Luft schwebenden Eiskrystalle häufig.
Gregor, eigentlich Meltzer, Jurist, geb. 1501 zu Zwickau, studierte in Leipzig die Rechte, machte Quellenstudien
halber zwei Reisen nach Italien, auf deren zweiter er, vom Fieber befallen, zu Venedig starb. Vom
Nürnberger Rat unterstützt, veröffentlichte er seine durch scharfsinnige Kritik ausgezeichneten Ausgaben röm. Rechtsquellen,
nämlich: «Pandectae» (3 Bde.,
Nürnb. 1529),
«Institutiones» (ebd. 1529),
«Codex Justinianeus» (ebd. 1530),
«Novellae Constitutiones» (ebd. 1531; zum erstenmal
griechisch mit lat. Übersetzung),
sowie das «Enchiridon» des Epiktet (ebd. 1529). -
Vgl. Panzer, W. Pirkheimers
Verdienste um die Herausgabe der Pandekten H.s (Nürnb. 1805);
B. Schmidt, Symbolae ad vitam Greg.
Haloandri (Lpz. 1866);
Flechsig, Gregor Haloander (Zwickau 1872).
(grch.), Salzbildner, Bezeichnung für die chem. Elemente Fluor, Chlor, Brom und Jod, da sie
direkt mit den Metallen, ohne Hinzutreten von Sauerstoff, salzartige Verbindungen, die Haloide (s. d.), liefern.
Sie bilden
zusammen eine natürliche Elementarfamilie (s. d.).
Chlor, Brom und Jod bilden innerhalb dieser Familie eine engere Gruppe,
eine Elementartriade (s. d.).
oder Haloidsalze, nach Berzelius' Vorgang in der ältern Chemie Bezeichnung für diejenigen
Salze, die aus Metallen und gewissen nichtmetallischen Stoffen, den Halogenen (s. d.) bestehen, aber keinen Sauerstoff enthalten.
Das bekannteste Haloid ist das Kochsalz, aus Chlor und Natrium bestehend;
doppelte Haloide enthalten einen Salzbildner in Verbindung
mit zwei Metallen, z. B. Chlorkaliumplatin.
ein von Fehleisen angegebener Sprengstoff, der aus 75 Teilen Kalisalpeter, 15 Teilen Sägespänen, 8
Teilen
Holzkohle und 2 Teilen rotem Blutlaugensalz besteht.
(Collum), derjenige cylindrische Teil des tierischen und menschlichen Körpers, welcher den
Kopf mit dem Rumpf verbindet und gewissermaßen den Stiel des Kopfs bildet. Der Hals des Menschen ist nach Alter, Geschlecht und
Individualität sehr ungleich; bei gedrungener, vierschrötiger Statur ist er kurz und dick, bei schmächtigem, lungensüchtigem
Habitus dagegen schmal und lang. Der Hals des Mannes, von dessen vorderer Fläche der Bart noch einen Teil
bedeckt, ist stärker, aber weniger rund als der des Weibes.
Der hintere Teil des Hals heißt das Genick oder der Nacken (s. d.). Begrenzt wird der Hals nach oben durch den Unterkiefer und das
Hinterhaupt, nach unten durch das Brustbein, die Schlüsselbeine, die Schulterknochen und den Rückenteil
der Wirbelsäule. Als Stütze des menschlichen Hals dienen die sieben Halswirbel der Wirbelsäule (s. d.),
welche in ihrem Innern den obern Teil des Rückenmarks enthalten und im Kanal ihrer Querfortsätze die beiden zum Gehirn verlaufenden
Wirbelschlagadern (Arteriae vertebrales) einschließen.
Die fünf untersten Halswirbel sind denen der übrigen Wirbelsäule sehr ähnlich und wie diese untereinander
durch Bänder so befestigt, daß sie nur eine sehr geringe Bewegung nach vorn und hinten sowie eine seitliche Drehung gestatten.
Die beiden obersten Halswirbel weichen jedoch in ihrer Gestalt und Beweglichkeit wesentlich von den übrigen Wirbeln ab.
Der oberste Halswirbel, welcher, weil er den Kopf trägt, Atlas oder Träger heißt, stellt einen Ring vor,
auf welchem der Kopf so eingelenkt ist, daß ihm ausgiebige Bewegungen nach vorn und hinten gestattet sind.
Der Atlas ruht auf dem zweiten Halswirbel, dem Epistropheus oder Umdreher, und kann sich auf diesem weit nach den Seiten
(um seine Achse) bewegen. Diese beiden getrennten Gelenke machen in ihrer Kombination alle Bewegungen des Kopfes möglich. Der
Epistropheus hat am Wirbelkörper da, wo sich bei den übrigen Wirbeln die obere Fläche befindet, einen stumpfen Zapfen (Zahnfortsatz),
um welchen sich der Atlas dreht wie die Thür um die Angel; dieser steckt in einem Ringe, welcher vorn von
dem Körper des Atlas, an der nach hinten gerichteten Seite durch ein festes Band gebildet ist. Durch Bänder (Seitenbänder),
welche von der Spitze des Zahnfortsatzes zu dem Hinterhaupt gehen, ist der Epistropheus an den Kopf befestigt. (S. Tafel: Die
Bänder des Menschen, Bd. 2, S. 359.)
Die äußere Partie des Hals bildet die Haut, welche im allgemeinen dünn, zart und leicht verschiebbar ist. Unmittelbar unter
dieser liegen hinten die Halswirbel und vorn der Kehlkopf, welcher bei magern Personen in der Mitte des Hals einen stark vorragenden,
stumpfwinkligen Vorsprung, den Adamsapfel (pomum Adami), bildet, die Schilddrüse und das Anfangsstück der
Luftröhre, an den übrigen stellen die Halsmuskeln, welche vom Kopfe zu den Brust- und Schulterknochen oder zu den im Innern
des Hals befindlichen Organen gehen. Diese sind oben der Rachen oder Schlund mit der Zungenwurzel und dem Zungenbeine, welcher
in der Mitte des Hals vorn durch den Kehlkopf in die Luftröhre und hinter derselben in die Speiseröhre
übergeht, eine Menge kleiner Muskeln und Bänder, die zur Bewegung und Befestigung dieser Organe dienen, und eine große Anzahl
Lymphdrüsen verschiedener