(1874). Seit 1858 modellierte er die vier Evangelisten und die heiligen Drei Könige für den Turmbau zu
Neustadt-Dresden
in doppelter Lebensgröße.
Für das
Wiener Opernhaus schuf Hafen 1875 die beiden Pegasusgruppen in
Bronze,
[* 2] welche daselbst die
Facade bekrönen;
die Idealgestalten
(Phantasie,
Tragische und Komische
Muse, Heroismus und Liebe) in derLoggia
wurden nach einem 1867 dem Künstler gewordenen
Auftrage 1873 in Bronzeguß vollendet.
Für
Leipzig
[* 3] lieferte Hafen 1883 eine Bronzestatue
von
Leibniz und um dieselbe Zeit die Gruppe
Eva den kleinen
Abel vor Kain schützend.
Bei seinem hervorragenden Lehrtalent übertrug er seine klassischen
Anschauungen auf seine zahlreichen
Schüler,
von welchen nur wenige sich zu eigenartiger Kunstübung durchzuringen verstanden.
Außerdem hat Hafen eine
Unzahl trefflicher
Büsten geschaffen. Hafen war seit 1842 Ehrenmitglied, seit 1848 Professor und Mitglied des
Rats der
DresdenerAkademie;
Christian Friedr. Samuel, der Begründer der
Homöopathie, geb. in Meißen,
[* 6] besuchte die Fürstenschule
daselbst und studierte hierauf zwei Jahre lang in
LeipzigMedizin, wozu er sich die
Mittel durch Erteilung
von Privatunterricht und
Übersetzungen erwarb. 1777 ging er nach
Wien
[* 7] und nahm 1778 eine Hausarztstellung in Hermannstadt
[* 8] an. 1779 nahm er das
Studium in
Erlangen
[* 9] wieder
auf und promovierte dort Während der nun folgenden 10 Jahre
war er als
Arzt thätig in Hettstädt,
Dessau,
[* 10] Gommern und
Dresden, am letztern Orte vier Jahre lang. 1791 praktizierte er in
Stötteritz bei
Leipzig. Im darauffolgenden Jahre wandte er sich nach Motschleben, wo er eine
Irrenanstalt leitete, und von
dort nach
Braunschweig,
[* 11] Wolfenbüttel
[* 12] und Königslutter.
Unzufriedenheit mit dem Zustande der innern
Medizin hatte Hahnemann veranlaßt, schon von Mitte der achtziger
Jahre ab seinen Lebensunterhalt weniger aus der ärztlichen Praxis als aus litterar. und chem.
Arbeiten zu suchen. Bis 1790 erschienen nicht weniger als 12
Übersetzungen größerer und kleinerer französischer und engl.
Werke, teils medizinischen, teils chem.
Inhalts, und außerdem 18 selbständige Werke und
Abhandlungen,
letztere meist als Beiträge zu Crells«Chem.
[* 13]
Annalen», aus seiner Feder.
Anerkennung fanden namentlich folgende Werke: «über
Arsenikvergiftung» (Lpz. 1786),
bekannt als Hahnemannsche Weinprobe, sowie
seine Publikation über eine «Bereitungsart des auflöslichenQuecksilbers» (1789),
welches Präparat
nach ihm als Mercurius solubilis Hahnemanni benannt ist. Bei der
Übersetzung der «Materia medica» des Engländers Cullen
(Lpz. 1790) reifte in ihm der
Gedanke zur
Aufstellung einer neuen Heilmethode. Er wandte sich nunmehr wieder der Praxis zu,
um seinen
Gedanken praktisch zu verwirklichen, und da die nach seinen neuen Vorschriften zubereiteten
Mittel in den
Apotheken nicht zu haben waren, so verabreichte er diese den
Kranken selbst. Hierdurch kollidierte er mit den
Apothekergerechtsamen, und man verklagte ihn überall, wo er sich aufhielt, sodaß er von einem Orte zum andern vertrieben
wurde. 1800 verließ er
Hamburg
[* 16] und
Altona,
[* 17] wo er zwei Jahre lang thätig war.
Hierauf hielt er sich in Machern bei Wurzen,
[* 18] dann in Eilenburg
[* 19] auf, und erst in
Torgau
[* 20] fand er 1802 eine bleibendere
Stätte,
denn dort praktizierte er bis 1810. Inzwischen hatte er in seinem «Organon der
rationellen Heilkunde»
(Dresd. 1810 u. ö.) sein Heilsystem als Ganzes veröffentlicht, womit
der Kampf um die
Homöopathie entbrannte, und Hahnemann zog, um dieselbe Studierenden zugänglicher zu machen, nach
Leipzig und habilitierte
sich dort für seine
Lehre.
[* 21] Dort war er bis 1821 auch als praktischer
Arzt thätig.
Neuer Hader mit den Apothekern veranlaßte um diese Zeit die Regierung, ihm das Selbstdispensieren
seiner Arzneien zu verbieten, und er folgte deshalb einem Rufe des
Herzogs von
Anhalt-Cöthen als Leibarzt, mit dem
Titel eines
Hofrats, nach
Cöthen.
[* 22] Hier blieb er bis 1835, wo er sich zum zweitenmal vermählte, mit einer jungen Französin, Melanie d'Hervilly-Gohier,
und dann nach
Paris
[* 23] ging. Hier fand er eine gewinnbringende Praxis und starb daselbst
Von H.s zahlreichen
Schriften sind noch zu erwähnen: «Fragmenta de viribus medicamentorum positivis» (2 Bde.,
Lpz. 1805),
«Reine Arzneimittellehre» (6 Bde.,
Dresd. 1811
u. d.),
«Die chronischen
Krankheiten, ihre Natur und homöopathische
Heilung» (2. Aufl.,
Dresd. und Düsseld. 1835-39),
Sie wurden mit Reizmitteln zum Kampfe angefeuert und dazu mit eisernen
Sporen ausgestattet. Besonders beliebt war der Hahnenkampf in
Rom,
[* 27] gemeiniglich mit hohen Wetten verbunden. Die christl.
Lehrer eiferten gegen dies Vergnügen, weil es ihnen grausam erschien.
Aus heidn. und altchristl. Zeit haben sich viele Abbildungen des Hahnenkampf erhalten: auf einer Sarkophagplatte
aus den
Katakomben der heil.
Agnes erscheint ein solcher unter den
Auspizien zweier
Genien, auf einer Goldschale werden die kämpfenden
Hähne von zwei
Genien aufeinander losgelassen;
andere
Darstellungen erscheinen auf Sarkophagen zu
Tortona, im Museum des Lateran
zu
Rom, im Louvre u. s. w.;
häufig auf Gemmen,
[* 28] so auf einem Sarder, ehemals zu
Florenz
[* 29] im Museo
Buonarrotti
u. s. w. Auch im Mittelalter und
bis in die neue Zeit ist der Hahnenkampf weit verbreitet, besonders
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