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Hoskammer zu Stuttgart, [* 2] bis er 1843 zum Sekretär [* 3] des Kronprinzen ernannt wurde, mit dem er Reisen nach Italien, [* 4] Sicilien, Norddeutschland, Belgien [* 5] und Petersburg [* 6] machte.
Während dieser Zeit ver- öffentlichte er die «Wachtstubenabenteuer» sStuttg. 1845),
eine gelungene Fortsetzung des «Soldaten- leben im Frieden», sodann «Märchen» (ebd. 1843) und mancherlei kleine Arbeiten, die er in den «Hu- moristischen Erzählungen» (ebd. 1847) und «Bildern aus dem Leben» (ebd. 1850) zusammenfaßte.
An- sang 1849 mit Gehalt zur Disposition gestellt, ging cr im März 1849 nach Italien, wo er im Gefolge Nadetzkys den Feldzug gegen Piemont mitmachte. Nach seiner Rückkehr wohnte er der Occupation von Baden, [* 7] insbesondere der Einnahme von Rastatt, [* 8] im Hauptquartier des Prinzen von Preußen [* 9] bei.
Seine Erlebnisse im Felde veranlaßten die «Bilder aus dem Soldatenleben im Kriege» (2 Bde., Stuttg. 1849 -50), die sehr beifällig aufgenommen wurden. Nach seiner Verheiratung 1849 nahm Hackwald seinen blei- benden Aufenthalt in Stuttgart. Er machte 1854 eine Reise nach Spanien, [* 10] deren Eindrücke er in «Ein Winter in Spanien» (2 Bde., Stuttg. 1855) schil- derte.
Vom König von Württemberg [* 11] 1859 zum Direktor der königl. Bauten und Gärten ernannt, hat er wesentlich zur Verschönerung Stuttgarts bei- getragen.
Bei Ausbruch des ital. Krieges wurde Hackwald durch den Kaiser von Asterreich nach Verona [* 12] berufen und blieb im kaiserl. Hauptquartier bis nach der Schlacht von Eolferino. 1861 ward er für sich und seine Nachkommen in den österr.
Nitterstand erhoben. Nach dem Tode des Königs Wilhelm I. von Würt- temberg 1864 aus dem königl. Dienste [* 13] entlassen, zog er sich in das Privatleben zurück und starb in der Villa Leoni am Starnbergersee.
Während Hackwald früher seine Stoffe vorzugsweise dem Soldaten- und Reiseleben entnahm, bot er spä- ter in «Handel und Wandel» (2 Bde., Verl. 1850) Reminiscenzen aus seiner kaufmännischen Zeit. Sociale Probleme aller Art, zumal das Verhältnis von Reich und Arm, werden gestreift in seinen wei- tern größeren Werken: «Namenlose Geschichten» ebd.1852),
«Europ.Sklavenleben» (4Vde.,ebd.1854),
«Der neue Don Quirote» (5 Bde., ebd. 1858),
«Die dunkle Stunde» (5 Bde., ebd. 1863),
ein Gegenstück zu dem schon früher erschienenen «Augenblick des Glücks» (2 Bde., ebd. 1857);
ferner «Künstlerroman» (5 Bde., ebd. 1866),
«Zwölf Zettel» (2 Bde., 1867), «Das Geheimnis der Stadt» (3 Bde., 1868),
«Ge- schichten im Zickzack» (4 Bde., 1870),
«Der letzte Bombardier» (4 Bde., 1870),
«Der Sturmvogel» (4 Bde., 1872),
«Nullen» (3 Bde., 1873),
«Kains- zeichen» (4 Bde., 1874),
«Verbotene Früchte» (1876), «Das Ende der Gräsin Patatzky» (1877) u. s. w. In der von ihm 1857 mit Zoller begründeten illustrierten Zeitung «Über Land und Meer» ver- öffentlichte er außer kleinern Novellen und Erzäh- lungen auch die Romane: «Der Wechfel des Lebens» (3 Bde., Stuttg. 1861),
«Tag und Nacht» (2 Bde., ebd. 1860) und «Fürst und Kavalier» (ebd. 1865). In allen diesen Werken, die zum großen Teil zahl- reiche Auflagen erlebten, bekundet sich als einen begabten, erfindungsreichen Vertreter des humo- ristischen Sittenromans, wenn auch stilistische Ge- schmacklosigkeiten nicht fehlen.
Auch als Lustspiel- dichter ist er mit Erfolg aufgetreten.
Sein «Geheimer Agent», der 1850 in Wien [* 14] bei der Konkurrenz den Preis erhielt, verdient noch heute nicht vergessen zu sein, und auch die «Magnetischen Kuren» (1851) wur- den auf allen deutschen Bühnen gegeben.
Schwächer waren die kleinen einaktigen Stücke «Schuldig», «Unten im Hause», «Monsieur [* 15] de Vle», sowie später die größern Lustspiele «Zur Ruhe setzen» (1857), «Der verlorene Sohn» (1865),
«Marionetten» (1868), und «Diplomat. Fäden» (1873).
Eine Gesamtaus- gabe seiner Werke (in 4Serien und 60 Bdn., Stuttg. 1863-74; 2. Aufl. 1874-76) hat Hackwald selbst veran- staltet.
Seine «Ausgewühlten Werke» erschienen in 20 Bdn. (ebd. 1881-82).
Auch gab er 1855-68 mit Hoefer die «Hausblätter» heraus. 1873 - 76 ver- öffentlichte Hackwald u. d. T. «S orgenlose Stunden im Kreise [* 16] beliebter Erzähler» eine Novellenbibliothek.
Aus sei- nem Nachlaß erschien ein Teil seiner Selbstbiographie unter dem von ihm selbst bestimmten Titel «Der Roman meines Lebens» (2 Bde., Stuttg. 1878). Hackmaschine, s. Pferdehacke.
Hackney, Mietpfeud, s. Hack. Hackney (spr. hackne), Distrikt im nordöstl.
Lon- don (s. d.), hat in 33187 Häusern (1891) 229531 E. und als 8H00I Voarä Vision in 59463 Häusern 451749 E. Als Parlamentsborough wählt Hackwald drei Hackpflug, s. Pferderechen. ^Abgeordnete.
Hacksch, s. Schweine. [* 17] Häcksel oder Häckerling, das zum Behuf des Verfütterns klein geschnittene Stroh oderHeu.
Durch die Zerkleinerung wird die Vermischung namentlich des Strohes mit anderm Futter ermöglicht, das Kauen und Verdauen erleichtert, der Speichelzufluß begünstigt, eine größere Menge assimilationsfähigen Nahrungsstoffs aufgeschlossen und das Verstreuen des Futters seitens des Viehes verhindert.
Die Häckselfütterung ist allenthalben in der Viehhaltung eingeführt;
das Häckselschneiden geschieht in der Häckselkammer entweder mit der Hand [* 18] auf der ge- wöhnlichen Strohlade (Häckselbank) oder mit der Häckselmaschine. (S. Futterschneidemaschine.) Hacksilberfunde, eine Art von Altertumsfun- den, die aus den spätern Perioden der altslaw.
Zeit im nördl. Deutschland [* 19] herrühren und östlich der Elbe und in Polen ziemlich häufig sind.
Sie enthalten hauptsächlich Schmucksachen; [* 20]
ferner Barren und Münzen. [* 21]
Der größte Teil dieser Silbersachen ist aber in lauter kleine Stücke zerschnitten und zerhackt, da das Silber nur nach Gewicht in den Handel kam und man sich so eine bequeme kleine Scheidemünze und beliebige kleine Werte verschaffen konnte.
Solche Funde finden sich gewöhnlich in Thongefäßen, die slaw.Ursprungs sind und dem sog. Burgwall-Typus (s. d.) entsprechen. Es sind wohl Schätze, die in Kriegszeiten vergraben wurden.
Besonders die prähistor.
Abteilung des königl. Museums für Völ- kerkunde in Berlin [* 22] hat eine stattliche Anzahl teil' weise sehr schöner und großer Hackwald Hackwald, Hackwaldbetrieb oder Hau- bergsbetrieb, ein Niederwaldbetrieb (s. d.), bei dem unmittelbar nach dem jedesmaligen Abtriebe des Bestandes der Boden «gehaint» oder «gerödert», d. h. unter Beihilfe von zurückgelassenem Reisig ge- brannt und bearbeitet wird, um sodann ein bis zwei Jahre lang Getreide [* 23] zwischen den Ausschlagsstöcken anzubauen. Es giebt zwei Arten des Hainens:
1) Das Sengen oder Überland brennen, bei dem alles Reisig, gewöhnlich bis zu 1 oder 2,5 cm Stärke, [* 24] gleichmäßig über den Schlag verteilt oder nach erfolgter Abtrocknung verbrannt wird.
2) Das Schmoren oder Schmoden, bei dem der abge- schälte oder getrocknete Vodenüberzug mit Reisig, ¶