das einzelne, selbständig gewordene Organ übertrifft den ursprünglichen Tierkörper an
Masse jetzt um das 10-20000fache!
Die winzigen Anguilluliden oder Älchen
(Aaltierchen,
Anguillulae) leben teils
frei in feuchter Erde oder faulenden
Stoffen,
teils parasitisch in
Pflanzen und
Tieren; doch bringen alle einen
Teil ihres Lebens im
Freien zu. Zu den ganz
freilebenden
Arten gehört das in alter
Essigmutter und in gärendem
Kleister oft in großer Zahl vorkommende Essig- oder
Kleisterälchen
(Anguillula aceta = A. glutinis Ehrenbg.).
Das Genus
Tylenchus besitzt einige, durch ihren Parasitismus an
Pflanzen oft schädlich werdende
Angehörige, z. B. das Weizen-
oder Getreideälchen
(Tylenchus triticiBast.),
[* 2] das seineJugend in eigentümlich entarteten Weizenkörnern,
den sog.
Gichtkörnern, verbringt und in diesen lange Jahre vollkommen ausgetrocknet verharren kann. Werden solche
Gichtkörner
wieder ausgesät, dann erwachen durch die Feuchtigkeit des
Bodens auch die Älchen aus ihrem Schlafe (Trockenstarre), verlassen
ihre Wohnstätte, um sich in benachbarte, gesunde Weizenstengel einzubohren und hier eine aufs neue in
die sich bildenden
Körner hineinwandernde
Brut zu erzeugen.
Durch seine schnelle
Vermehrung sehr gefährlich ist auch der den Älchen nahe verwandte
Rübenwurm oder der
Rübennematode
(HeteroderaSchachtii Schmidt,
[* 1]
Fig. 16), der die sog. Rübenmüdigkeit
erzeugt (s.
Rübennematode). Wegen seiner
Entwicklung durch
Heterogenie (s. d.) erwähnenswert ist das in den
Lungen des Frosches lebende Rhabdonema nigrovenosum Lt. Die
Jungen dieses nur im weiblichen Geschlecht dort schmarotzenden
Wurmes schlüpfen im
Darme ihres Wirts aus und gelangen mit den
Exkrementen nach außen.
In der feuchten Erde entwickelt sich die
Brut zu kleinen, getrenntgeschlechtigen Würmchen (dem durch eine zweite, zähnchentragende
Anschwellung des Ösophagus charakterisierten Genus Rhabditis zugehörig), die sich alsbald begatten
und eine neue Nachkommenschaft erzeugen; diese aber muß, wenn sie sich weiter entwickeln soll, wiederum in den Frosch
[* 3] zurückwandern.
Zunächst entstehen männliche
Würmer;
[* 4] auf einmal aber beginnt der
Hoden dieser Männchen
Eier
[* 5] zu bilden und diese werden mit
dem in desWurms erster Lebenszeit erzeugten und aufgespeicherten
Sperma befruchtet. So wechselt hier eine
parasitische Generation mit einer freilebenden regelmäßig ab. Auf dieselbe
Weise entwickelt sich ein nahe mit dem Rhabditis
nigrovenosum Lt. verwandter
Wurm, der neuerdings als
Ursache der sog.
Cochinchinakrankheit (Diarrhöe und
Dysenterie) des
Menschen
erkannt worden ist, die
Anguillula intestinalis Grassi, deren freilebende Generation schon früher als
Rhabditis stercoralis
Bavay beschrieben wurde. - Als hauptsächlichstes Werk über Haarwürmer ist außer Schneiders «Monographie
der Nematoden» (Berl. 1866) u. a. vor allem zu erwähnen:
Leuckart, «Die
Parasiten des
Menschen», Bd. 2 (Lpz. 1876).
Züge von sehr geringem Querschnitt, die in großer Anzahl dicht nebeneinander in die Seele einer gezogenen
Handfeuerwaffe
[* 9] (s. d.) eingeschnitten waren
und oft nur das
Aussehen von regelmäßigen Schrammen hatten.
Sie waren in der Mitte des 19. Jahrh. bei
Handfeuerwaffen
[* 10] in Gebrauch.
Oft werden
auch
Bogenzüge von geringem Querschnitt, wie sie bei den ältern
Armstrongkanonen benutzt wurden, als Haarzüge bezeichnet.
Michael,
Pädagog, geb. zu Pinkafeld im Eisenburger
Komitat, studierte in
Steinamanger, Fünfkirchen
[* 19] und
Wien,
[* 20] wurde 1834 zum Priester geweiht, 1837 Professor der Geschichte am Lyceum zu Fünfkirchen, 1846 Stadtpfarrer daselbst, 1853
k. k.
Schulrat des
Pester Statthaltereigebietes, 1860
Bischof von
Szatmár und 1862 Wirkl. Geheimrat und Mitglied
des Unterrichtsrates. Von seiten der magyar. Nationalen hatte er 1861 viele
Angriffe zu erleiden, sodaß er längere Zeit
sein
Bistum und das Land meiden mußte. Er starb 1868. Haas
war in deutscher und ungar.
Sprache
[* 21] als
Historiker und
Pädagog thätig.
Sein Hauptverdienst erwarb er sich um
die Hebung des Volksschulwesens in seinem Verwaltungsgebiet; namentlich verdanken ihm
viele Pußtenschulen ihre Entstehung.
Philipp, österr. Industrieller, geb. begründete 1810 in
Wien eine
Weberei
[* 22] von Modestoffen, wozu 1818 eine
Weberei für Möbelstoffe und 1838 eine Fabrik für
Teppiche kam. Das Haus, seit 1850 unter der Firma «Philipp
Haas &
Söhne», erlangte bald Weltruf, und Haas gründete noch Fabriken zu Hlinsko (für
Sammet), Ebergassing
(Weberei und
Spinnerei),
Bradford (für Wollstoffe), in Lissone bei Mailand
[* 23] (für Seidenstoffe), und errichtete an mehrern Orten Europas
Verkaufsstellen. Er starb zu Vöslau, worauf sein Sohn Eduard, Ritter von Haas (geb.
gest. und dann dessen Sohn Philipp, Ritter von Haas (geb. Chef des Hauses ward. Im Nov. 1883 wurde die Firma mit 6 Mill.
Fl.
Kapital in die
«Aktiengesellschaft der
k. k. privilegierten
Teppich- und Möbelstofffabriken vormals Philipp Haas &
Söhne» (Direktor: kaiserl.
Rat Laurenz Gstettner)
verwandelt, mit Fabriken (1893) in
Wien, Ebergassing, Mitterndorf, Hlinsko,
Bradford, Lissone;
(ursprünglich wohl
Ase), auch Hase,
[* 34]Fluß in Hannover,
[* 35] entspringt in 125 m Höhe am Teutoburgerwalde
nahe bei
Borgholzhausen, ist von Quakenbrück an kanalisiert und mündet nach einem Lauf von 130 km bei Meppen rechts in die
Ems.
[* 36]
Gottlieb Haase, geb. 1763 zu Halberstadt,
[* 37] gest. 1824, kam 1798 nach
Prag und errichtete hier eine Buchdruckerei, mit der Papierhandlung, Steindruckerei und Schriftgießerei
verbunden wurden.
Seine
SöhneLudwig Haase (geb. 1801, gest. 1868) und
Andreas Haase (geb. 1804, gest.
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