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kann. In dem letztern findet bereits vor der An- näherung des Pollenschlauchs Zellenbildung statt, wodurch der ganze innere Naum von einem paren- chymatischen kleinzelligen Gewebe, [* 2] dem sog. Endo- sperm, ausgefüllt wird; nachdem dies geschehen ist, werden aus einzelnen oberflächlich liegenden Zellen durch verschiedenartige Teilungen die sog. Archego- nien, früher gewöhnlich Corpuscula genannt, ge- bildet. Letztere stellen nun die eigentlichen weiblichen Organe dar, sind ganz analog den Archegonien der Farne [* 3] gebaut, man kann einen Archegoniumhals, einen Archegoniumbauch und in dem letztern die weibliche Zelle, [* 4] die Eizelle, unterscheiden.
Bei der Befruchtung [* 5] selbst dringt der Pollenscklauch bis zu der Eizelle vor und es treten nunmehr Teilungen in der Eizelle auf; aus dem untern Teile derselben wächst allmählich der Embryo heran; nur in wenigen Fällen wird die ganze Eizelle zur Bildung des Em- bryos verwendet. Da häufig mehrere Archegonien zugleich befruchtet werden, findet man gewöhnlich im unreifen Samen [* 6] mehrere unausgebildete Em- bryonen; die Gynäceum sind deshalb ein Beispiel für die sog. Polycmbryonie (s. d.). Im reifen Samen da- gegen ist in der Negel nur ein ausgebildeter Embryo vorhanden, da die übrigen verkümmert sind.
Ebenso wie die Gynäceum im Bau der Blüte, [* 7] in der Art der Befruchtung als Bindeglied zwischen Krypto- gamen und Angiospermen stehen, so verhalten sie sich auch in der phylogenetischen Entwicklungsreibe der Pflanzen. Schon in der Steinkohlenperiode treten neben den in größter Ausdehnung [* 8] vorhan- denen Farnkräutern zahlreiche unzweifclbafte Gynäceum auf, wie die Gruppe der Cordaiteen, die in dieser Formation schon eine ausgedehnte Verbreitung oe- sitzt. Ferner finden sich noch Eycadeen und andere ihnen nahestehende Formen; von Nadelhölzern treten schon einige Arten auf, die jedenfalls zur Abteilung der Tarinecn zu stellen sind.
In der auf die Stein- tohlenperiode folgenden Dyas sind die Nadelhölzer [* 9] schon bedeutend zahlreicher vorhanden, ebenso auch die Eycadeen, die hauptsächlich durch die Arten der Gattung ^leäuiioZH vertreten waren. Die größte Verbreitung erreichten die Gynäceum wohl in der Trias und der darauffolgenden Juraformation. [* 10] In der Kreide [* 11] treten sie allmählich gegen die nunmehr sich entwickelnden Angiospermen zurück, behalten aber noch eine dominierende Stellung. Erst im Tertiär weichen sie den immer mehr sich ausbreitenden Angiospermen, um sckließlich in den jüngsten Perio- den allmählich auf die oben angegebene Artenzahl der Jetztzeit herabzusinken; aber trotz dieser ver- hältnismäßig geringen Artenzahl stellen sie doch noch einen bedeutenden Prozentsatz der gesamten Pflanzendecke dar.
Die am weitesten verbreitete Gruppe sind die Nadelhölzer. Hierzu Tafeln: Gymnospermen I und II. Zur Erklärung vgl. die Artikel: ^Velnit^ia, (^cas, Eibe, Gingkobaum, der Familie der Nostpilze oder Nredineen (s. d.) mit uur wenigen Arten, von denen drei in Europa [* 12] vor- kommen. Sie leben parasitisch auf Nadelhölzern, vorzugsweise auf Wacholder-(^uniperus-) Arten. Das Mycelium wuchert in der Rinde der Zweige und die Sporenhäufchcn brechen als gelbliche oder braune gallertartige Massen aus der Rinde hervor, die zweizeiligen Sporen stehen auf einein langen ^tiel und werden in großer Menge durch eine bci Einwirkung von Wasser stark aufquellende Gallerte zusammengehalten.
Dieselben treten im Frühjahr auf und verschwinden im Laufe des Sommers, lassen aber stets eine Narbe am Zweige zurück und die Rinde ist an dieser Stelle immer etwas hyper- trophisch aufgeschwollen. Diese Sporenhäufchen stellen die Teleutosporenform des Pilzes dar, eine Uredosorm ist nicht vorhanden, dagegen gehört eine Äcidienform, die auf andern Pflanzen vorkommt, in den Entwicklungsgang dieses Pilzes. Es ist das die früher unter dem Namen Gitterrost (No^wlia) beschriebene Gattung, die auf einigen Pomaceen, wie auf den Blättern der Virn- und Apfelbäume, sowie auf denen einiger Sorbusarten sich findet.
Die Äcidien sitzen auf der Unterfeite der Blätter oder auch an jungen Früchten, bilden ziemlich große orangegelbe oder rote Flecken, die etwas polsterartig verdickt sind; die Acidien sitzen hier zu Gruppen vereinigt beisammen; sie haben eine eiförmige Gestalt und die Peridie öffnet sich bei der (^porenreife gitter- artig durch Längsfpalten, weshalb die Bezeichnung Gitterrost für diesen Pilz [* 13] gewählt worden ist. Zugleich mit den Äcidien erscheinen auf der Ober- seite der Blätter die Spermogonien, und zwar in bedeutender Anzahl. Das Blattgewebe wird durch die Einwirkung des Parasiten allmählich zerstört, die Blätter bekommen eine gelbe Farbe und fallen oft schon im Juli ab. Dadurch wird natürlich die Ausbildung der Früchte unterbrochen, indem die in den Blättern assimilierten Stosse verloren gehen, und es kommt bäufig vor, daß die Früchte dann ebenfalls vorzeitig abfallen. Die häufigste Art ist (^. ku3cum ^)6. (Io(1i80ina, tu8cum Oorc/a), deren Teleutosporenform auf verschiedenen Iuniperus- arten, hauptsächlich auf.Innipei-nL gadina, ^., dem Sadcbaum, vorkommt und deren Acidienform ill063t6iia cHnceliÄta Aebent., Birnrost) auf den Birnbäumen sich findet.
Von einer andern Art, den 0. ciHvai'iakloi'mae Dd, deren Äcidien Mo68t6im penicillata F., Apfel rost) auf Apfelbäumen auf- treten, lebt die Teleutofporcnform auf dem gemeinen Wacholder s. Imiii)6i'u3 communis ^.). N^mnötns, Zitteraal, s. Zitterfische. V^ninüra., Spitzratten, eine Gattung der Insektenfresser, [* 14] s. Igel. Gympie, Stadt in der brit.-austral. Kolonie Oueensland, unweit der Küste am Mary, mit Bris- bane im S. (200 km) und Maryborough im N. durch Eisenbahn verbunden, hat (1801) 8449 E. und bedeutende Goldfelder. Gynäceum in der spätern griech. Litteratur an Stelle des klas- sischen Ausdrucks lF)'NÄi1 gebrauchtes Wort für den innern, hintern Teil des griech. Hauses, der für die Frau mit ihren Töchtern und Mägden be- stimmt war. - In der Botanik bezeichnet man mit Gynäceum bei den Angiospermen die Gesamtheit der weiblichen Geschlechtsorgane in einer Blüte.
Das- selbe besteht aus einem oder mehrern geschlosse- nen, von den sog. Fruchtblättern oder Karpellen gebildeten Gehäusen, in denen die Entwicklung der Samenknospen vor sich geht, und den für die Auf- nahme der Pollenkörner [* 15] und Pollenfchläuche be- stimmten Organcn, die jenen Gehäusen aufsitzen. Derjenige Teil des Gynäceum, welcher die Samenknospen umschließt, wird als Fruchtknoten, Germen oder Ovarium bezeichnet; die demselben aufsitzen- den Organe nennt man Stempel, Pistill oder Griffel; sie tragen an ihrer Spitze die Narben oder Stigmata. Diejenigen Stellen in der ¶