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lungen ist. Im Geschichtsunterricht verlangt das nationale Interesse besondere Berücksichtigung der deutschen Geschichte bis in die neueste Zeit, doch soll daneben gerade das Gymnastik die Geschichte des Altertums nicht vernachlässigen.
Die Bedeutung der Geo- graphie wird jetzt richtiger gewürdigt;
die bessere Vorbildung der Lehrer sichert ihr auch im G. eine angemessenere Behandlung.
Bei der Mathematik und den Naturwissenschaften wird es darauf an- tommen, nicht sowohl die Masse des Wissens zu steigern, als die bildende Kraft [* 2] mehr zur Geltung zu bringen.
Von diesen Lehrgegenständen wird sich nichts abdingen lassen, weil sie den Anforderungen der allgemeinen Kultur und der großartigen Ent- wicklung der Neuzeit entsprechen.
Auch die Beibehal- tung des Religionsunterrichts ist notwendig, zumal da die gebildeten Kreise [* 3] mit der histor.
Entwicklung der verschiedenen Konfessionen [* 4] und mit dem Inhalt ihrer eigenen Glaubenslehre bekannt sein müssen, um den Zeitströmungen auf religiösem Gebiete nicht haltlos gegenüberzustehen.
Die Fertigkeiten, Schrei- ben, Zeichnen und Singen, haben die Gymnastik mit andern Schulen gemein, ebenso das Turnen.
ImZeicbnen wird neuerdings mit Recht eine bessere Ausbildung gefordert.
Infolge der Klagen über den Gesundheits- zustand der Schüler hat man auch der Einrichtung der Schulgebäude größere Sorgfalt Zugewendet, und im Interesse der Schulhygieine' wird vielfach die Anstellung eines besondern Schularztes verlangt. Neben den Turnhallen fordert man Spielplätze und Anleitung zu Bewegungsspielen nach cngl.
Muster. In den letzten Jahrzehnten ist in Deutschland [* 5] die Bewegung für Neform des in verschiedenen Richtungen sehr stark geworden.
Unter den sehr mannigfaltigen Bestrebungen treten besonders fol- gende hervor: die Idee der Einheitsschule;
es soll der Dualismus der höhern Bildung, der in der Schei- dung von humanistischem Gymnastik und Realgymnasium liegt, durch eine Vereinigung oder Annäherung der beiden Vildungswege beseitigt oder abgeschwächt werden;
ferner: die Idee der Modernisierung des Gymnastik durch Einschränkung oder gar Beseitigung der alten Sprachen zu Gunsten der Muttersprache, der neuern Sprachen, der Naturwissenschaften.
So- dann beschästigt man sich mit dem Übelstande der überfüllung der Gymnastik und der gelehrten Berufs- arten, dem man namentlich durch Veränderungen des Berechtigungswesens abhelfen möchte.
Eine andere Neformbestrebung ist aus der Überbür- dungsklage hervorgegangen, die auf Verein- fachung und Erleichterung der Gymnasialstudien ausgeht.
Für diesen Zweck wird Verminderung der Stundenzahl und Aufhebung oder Einschränkung der häuslichen Schularbeiten, auch Beseitigung oderVer- einfachung der Reifeprüfung vorgefchlagen.
Andere suchen dadurch zu bessern, daß sie eine verfeinerte Methode des Unterrichts und namentlich eine bessere Konzentration derLehrgegenstände sowie eine gründ- lichere Pädagog.
Vorbildung der Lehrer erstreben. In der letztern Beziehung ist neuerdings (1890) ein entscheidender Schritt von der preuß. Staatsregie- rung gethan worden, indem sie die sog. Gym- nasialseminare eingerichtet hat, zu deren ein- jährigem Besuche die Kandidaten des höhern Schul- amtes vor dem Antritte des Probejahres verpflichtet sind, während in andern Ländern (wie in Baden, [* 6] Elsaß, Hessen, [* 7] Sachsen) [* 8] durch Errichtung von Pädagog.
Seminarien an den Universitäten einem äbnlichen Ziele zugesteuert wird. Im Dez. 1890 tagte auch in Preußen [* 9] eine Versammlung von Sachverständigen zur Beratung von Schulreform- fragen auf persönliche Anregung des Kaifers Wil- helm II. in Berlin, [* 10] und es wurde eine besondere Kommission zur Bearbeitung neuer Schulpläne für die preußischen Gymnastik eingefetzt.
Diese neue Lehrord- nung ist 1891 erschienen;
in demselben Jahre haben auch Württemberg [* 11] und Bayern [* 12] noch vor Preichm ihre Lehrordnungen für die Gymnastik umgestaltet;
in Sach- sen ist die endgültige Fassung einer neuen Lehrord- nung Ende Jan. 1893 veröffentlicht worden.
Der Unterricht in den alten Sprachen, namentlich im Lateinischen, ist nach Stundenzahl und Forderungen eingeschränkt worden, vornehmlich zu Gunsten des Deutschen.
Die in Preußen und Sachsen bestehende Übung im freien schriftlichen und mündlichen Ge- brauche der lat. Sprache [* 13] ist aufgegeben worden. In diesen beiden Ländern hat man auch die Gesamt- zahl der Unterrichtsstunden des Gymnastik herabgesetzt. Am weitesten in diesen modernisierenden Reformen ist Preußen gegangen. (S. auch Mädchengymnasien.j -
Vgl. Paulsen, Geschichte des gelehrten Unter- richts auf den deutschen Schulen und Universitäten (Lpz. 1885);
Schiller, Handbuch der praktischen Pä- dagogik für höhere Lehranstalten (mit der dort an- geführten Litteratur; ebd. 1890);
Jahresberichte über das höhere Schulwesen, hg. von Rethwisch, I-VII (Berl. 1886-92).
Gymnasien, s. Gymnastik. Gymnastik hieß bei den alten Griechen die Kunst der Leibesübungen.
Die Gymnastik war eine staatliche Einrichtung, ein notwendiger Teil der Erziehung, der dem besondern Schutze der Götter, des Hermes [* 14] und Herakles, [* 15] anheimgegeben war.
Lykurg und Solon weisen der in ihren Gesetzen über die Er- ziehung der Jugend eine hervorragende Stellung an. Als treibende Kraft für die Pflege der griechischen Gymnastik wirkte die hohe Bedeutung, die man den Wett- kämpfen bei den örtlichen Festen, besonders aber bei den großen Nationalfesten, beilegte, wie die Ver- ehrung, die man den Siegern in den Olympischen, Isthmischen, Ncme'ischen und Pythischen Spielen entgegenbrachte.
Daneben aber betrieb man auch in den Gymnasien (s. d.) mit der heranwachsenden Jugend täglich gymnastische Übungen.
Hierbei waren die übenden nackt (371111101), was der Gymnastik den Namen gegeben hat.
Die Gymnastik bot im Verein mit der Grammatik und Musik die dem Jüngling un- erläßliche Bildung.
Jede nur einigermaßen bedeu- tende Stadt hatte ihre Übungsplätze, Palä'streti und Gymnasien. In späterer Zeit waren oft die hierzu errichteten Gebäude wahre Prachtbauten.
Pädotriben und Gymnasien hießen die Lehrer, die Alipten (s. d.) hatten das Einölen zu über- wachen, während die Gymnasiarchen, Sophro- nisten, Kosmeten die Aufsicht zu führen hatten. Es lassen sich zwei Richtungen in der griechischen Gymnastik nachweisen, die spartanische, auf Abhärtung des Leibes, Gewöhnung an straffe Zucht und zähe Aus- dauer gerichtet, und die attische, die sich die all- seitige Würdigung der verschiedensten Übungsarten zur Aufgabe gestellt hatte. An Sparta trieben auch die Mädchen gymnastische Übungen.
Insofern die Gymnastik zugleich der Erhaltung und Kräftigung der Ge- sundheit diente, wurde sie vielfach auch von Er- wachsenen beibehalten und von den Ärzten empfoh- len.
Überall, wo hellenisches Wesen Platz griff, fand auch die Gymnastik Aufnahme und Ausbreitung, so in Rom [* 16] unter den Kaisern. In der neuern Zeit hat ¶
Gymnospermen I 1. Welwitschia mirabilis (Welwitschs Wunderbaum);
a weibliche, b männliche Zapfen. [* 18] 2. Cycas revoluta (Palmfarn);
a Endstück eines Wedels, b Fruchtblatt, c Staubblatt vom Cycas circinalis. 3. Taxus baccata (Eibe);
a männlicher, b fruchttragender Zweig, c männliche Blüte, [* 19] d geschlossenes, e geöffnetes Staubblatt, f weibliche Blüte, g Frucht im Längsschnitt, h Blattquerschnitt. 4. Gingko biloba (Gingkobaum);
a Trieb mit männlichen Blüten, b Staubblatt, c Trieb mit weiblichen Blüten, d Frucht. ^[= # (Fructus), die aus den Blüten infolge der Befruchtung der Samenknospen hervorgegangenen Organe. ...] ¶
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