Über den Leib- und Kriegsgürtel der
Römer
[* 2] s. Cinctorium und Cingulum militare;
über den Gurnemanz der kath. Geistlichen s. Cingulum. Im Mittelalter
bildete der ein hauptsächliches
Stück des Frauenschmucks sowie der ritterlichen Kleidung (s. umstehende
[* 1]
Fig.
1).
Solange (in der Zeit vor dem 13. Jahrh.) die Kleider weit getragen wurden,
war der Gurnemanz eng und hatte den Zweck, das faltige Kleid um die Hüfte zusammenzuschnüren.
Als aber die Kleider selbst anliegend,
eng und geschnürt wurden, trug man den Gurnemanz locker auf der Hüfte befestigt (s. Dupfing).
Im 14. und 15. Jahrh. wurde er auch mit Schellen behängt (s.
umstehende
[* 1]
Fig. 2) und so von Herren und Frauen getragen (s. Dusing).
In
Frankreich und
Burgund wurde im 15. Jahrh. der Gurnemanz über
der engen Cotte
[* 3] (s. Cotte-hardie) getragen, an ihm hingen dann verborgen die sog.
«Geheimnisse der
Dame», Nadelkissen, Messerchen, Geldbeutel.
Zum Kostüm
[* 4] des 16. Jahrh. war der Gurnemanz weniger
notwendig. In dieser Zeit lag er wieder eng an und hatte bei den Frauen eine
Tasche oder den Schlüsselbund zu tragen. –
In der Heraldik zählt der Gurnemanz oder die
Binde zu den sog. Heroldsfiguren.
[* 5]
auch
Ringbahnen genannt,
Bahnen, die ein bestimmtes Gebiet, z. B. das Gebiet einer
Stadt gürtel- oder ringförmig umschließen und
Verbindungen der in das Gebiet einmündenden Hauptbahnen untereinander herstellen.
(Zonurus), eine Gattung der Eidechsen
[* 8] (s. d.)
und zwar aus der Ordnung der Kurzzüngler (s. d.), ausgezeichnet durch einen
abgeflachten
Kopf, mit großen Schildern bedeckte
Stirn und Scheitel und einen mit Stachelschuppen gürtelartig besetzten
Schwanz.
Von mehrern nahe verwandten
Arten, die das südl. und östl.
Afrika
[* 9] sowie
Madagaskar
[* 10] bewohnen, ist die bekannteste der
Gürtelschweif
(Zonurus cordylus Merrem), bis 25 cm lang, oben braunrot bis dunkelbraun, unten gelblichweiß mit orangegelbem
Schwanz.
Gipfel der schweiz. Hochebene, 3 km südlich von Bern,
[* 11] ein breiter bewaldeter Sandsteinrücken
mit zwei Kuppen von 859 und 861 m Höhe.
Die Aussicht vom Gurten umfaßt den Alpenkranz des
Berner Oberlandes, die schweiz. Hochebene
mit den Seen von Neuenburg
[* 12] und
Murten und einen
Teil des Juras. Am Gipfel befindet sich ein
Belvedere.
ursprünglich ein Handwerker, dessen
Arbeit in der Verfertigung von
Buckeln, Knöpfen,
Schnallen und Schlössern aus
Eisen
[* 14] und
Messing zur Verzierung oder zum Schließen von Gürteln bestand;
jetzt führen die
Gürtler auch andere, namentlich
Messing- und Bronzearbeiten aus.
Graveur-undBronzewarenerzeuger-Fachschule, eine zu Gablonz gegründete Fachschule,
die durch die Glasindustrie Nordböhmens hervorgerufen wurde. Sie war 1880 unter dem
Namen einer kunstgewerblichen
Fachschule für
Quincaillerie-Industrie gegründet worden; den
jetzigen
Namen erhielt sie 1889. Die Schule zerfällt in fünf
Abteilungen: für Stempelgravieren und Ziselieren, für
Bijouterie (Gürtlerarbeiten) seit 1885, für Zeichnen und keramisches
Malen, für Glassteinschleiferei seit 1888 und für
Ölmalerei ebenfalls seit 1888, und unterrichtet mit
dreijährigem Lehrgang in Geometrie und geometr. Zeichnen, Projektionslehre und Schattenlehre,
Freihandzeichnen, Modellzeichnen und Fachzeichnen, Formlehre und dekorativem
Malen, im Modellieren und in praktischen
Übungen
sowie in deutscher
Sprache,
[* 15]
Buchhaltung, Geschäftsaufsätzen, Schönschreiben und Handelsgeographie. Die Schule wird jährlich
von etwa 50 Tagesschülern, 40 Volksschülern und 200 Fortbildungsschülern besucht. An der Schule sind 13 Lehrkräfte,
darunter 7 Fachlehrer, 2 Zeichenlehrer und 2
Werkmeister thätig. Eine fachliche Fortbildungsschule für
Gürtler, Bronzearbeiter
und Ciseleure besteht außerdem noch im 7. Stadtbezirk von
Wien.
[* 16]
(spr. gürih),Joh.Peter, franz. Moraltheolog, geb. zu
Mailleroncourt
(Franche-Comté), trat 1824 in den Jesuitenorden, studierte 1828‒32 in
Rom,
[* 17] wurde 1833 Professor der
Moral
am Jesuitenkollegium in
Vals bei Le
[* 18] Puy und 1847 am Collegium Romanum in
Rom, kehrte aber, 1848 aus
Rom vertrieben, nach
Vals
zurück, wo er starb. Sein Hauptwerk ist das 1850 zuerst erschienene, seitdem in vielen
Auflagen
verbreitete «Compendium theologiae moralis» (deutsch von Wesselak, Regensb.
1868),
dem 1864 die
«Casus conscientiae» (8. Aufl., Freib. i. Br.
1891) folgten. In seiner
Sittenlehre erneuerte Gury im Anschluß an
Alfons Liguori die altjesuitische Kasuistik und den
Probabilismus.
–
serb.
Musikinstrument, besteht aus einem ovalen, unten gewölbten Körper mit einem Fell als Resonanzboden und
mit einem Handgriff.
Über das Fell und den Handgriff wird eine
Darm- oder Roßhaarsaite gespannt und darüber beim
Spielen
mit einem
Bogen
[* 21] gestrichen. Der Gusle bedienen sich hauptsächlich die blinden Sänger
(Guslari), die je nach
dem Absingen einer
Strophe eine
Kadenz ertönen lassen. Die Gusle wird aus
Ahornholz gefertigt.– Dasselbe Wort ist das russ.
Gusli, eine Art
Zither mit metallenen
Saiten, die mit den Fingern gerissen werden.