altemLehm. Im Mai oder Juni jedes Jahres ist er umzupflanzen. Zu seinem Gedeihen bedarf der Gümbel nicht nur der Wärme,
[* 2] sondern auch einer reichen Menge von Licht.
[* 3] Sehr gut bekommt ihm öfteres Abwaschen beider Blattflächen mit lauwarmem Wasser.
Wenn, wie häufig, die untern
Blätter gelb werden oder abfallen, so wird dies dadurch verschuldet, daß
der
Abzug des überflüssigen Wassers gehemmt ist. Finden sich Schmarotzerinsekten, z. B.
der Blasenfuß, auf der untern Blattfläche ein, so muß diese mit einer
Abkochung schlechten
Tabaks gewaschen werden. - Gümbel wird
auch oft der
Kautschukbaum (s.
Siphonia) genannt.
das Anfeuchten mit Gummiwasser (Lösung von arab.
Gummi)
bez. mit einer Lösung von
Tragant, Hausenblase oder
Pergamentleim, ein zur Steifung leichter Seidengewebe angewendetes
Appreturverfahren.
nennt man in der
Botanik Intercellularräume (s. d.), die mit
Gummi oder ähnlichen
Stoffen erfüllt sind. Sie finden sich bei zahlreichen
Pflanzen, z. B. allgemein in den Familien der
Marattiaceen,
Cycadeen,
[* 4] bei vielen
Kakteen
[* 5] und
Araliaceen. Sie durchziehen die betreffenden Pflanzenorgane, in welchen sie vorkommen, auf große
Strecken,
und stehen in der Regel mittels
Anastomosen miteinander in
Verbindung. Die chem. Beschaffenheit der in
den Gummigänge enthaltenen
Stoffe sowohl wie die Bedeutung derselben für den Ernährungsprozeß der
Pflanzen bedarf noch der genauern
Untersuchung. Die Gummibildung in den Gummigänge ist ein normaler Vorgang und hat nichts zu thun mit der krankhaften
Umbildung der Zellwände, wie sie bei der Gummosis (s. d.) eintritt.
Gummigutt, Gutti
(GummiCambogiae), der eingetrocknete
Milchsaft mehrerer
Arten von Garcinia (s. d.), besonders
von Garcinia MorellaDesv., gehört seiner Zusammensetzung nach zu den
Gummiharzen (s. d.). Zu seiner Gewinnung macht man vor
Eintritt der Regenzeit (Februar bis April) Einschnitte in den
Stamm und fängt den ausfließenden
Milchsaft
in Bambusröhren auf. Durch Erwärmen am
Feuer erhärtet das in den
Röhren,
[* 6] zieht sich dabei zusammen und wird nach dem Erkalten
als cylinderförmige
Masse (Röhrengummigutti) herausgestoßen.
Früher ließ man den
Milchsaft auch in Kokosschalen erhärten und brachte das in Kuchenform an den Markt,
doch hat diese Art der Gewinnung mehr und mehr nachgelassen. Die Handelsware bildet bis gegen 7 cm dicke
Röhren verschiedener
Länge oder verbogene und zusammengeflossene Klumpen von grünlichgelber
Farbe, welche leicht in gelbrote flachmuschelige
undurchsichtige
Splitter brechen. Zerstoßen liefert es ein gesättigt
gelbes Pulver. Mit zwei
Teilen Wasser
verrieben, bildet es eine gelbe
Emulsion. Es besteht aus etwa 85 Proz. alkohol- und ätherlöslichem Harz und 15 Proz.
wasserlöslichem
Gummi. In ätzenden
Alkalien löst es sich mit roter
Farbe. Hauptproduktionsgegend
sind die Uferlandschaften
von Kambodscha, AusfuhrhafenSingapur
[* 7] (durchschnittlich jährlich 30000 kg im Werte von 150000 M.). Verpackung
in Kisten à 1 Picul (etwa 60 kg). Auch auf
Ceylon,
[* 8] Maisur und
Borneo wird Gummigutti gewonnen, gelangt aber nicht in den europ.
Handel.
- In der
Technik wird Gummigutti als Wasserfarbe zum Gelbmalen, zum
Färben von
Weingeistfirnissen u. s. w., medizinisch als drastisches
Purgiermittel angewendet und ist in das Deutsche
[* 9]
Arzneibuch aufgenommen.
Weichharze, Schleimharze, Halbharze, Gemenge von Harzen und
Gummi, die als trübe, farblose oder gefärbte
Flüssigkeiten aus verletzten
Stellen der Rinde, der Zweige, des
Stammes und der
Wurzeln mancher
Pflanzen austreten und an der
Luft zu teils spröden, teils weichen
Massen eintrocknen. In der lebenden
Pflanze bilden sie meist den
Inhalt der Milchsaftgefäße. Sie sind weder in Wasser noch in
Alkohol vollkommen löslich; an Wasser geben sie
Gummi ab und
lassen das Harz in mikroskopisch kleinen Tröpfchen zurück; von
Alkohol wird nur das Harz gelöst, während das
Gummi darin
unlöslich ist. Meist sind sie gefärbt und finden zum
Teil ihres Farbstoffs wegen Verwendung, andere
enthalten
Bestandteile von mediz. Wirkung und sind daher geschätzte Heilmittel. Hierher gehören
Ammoniak,
Asa foetida, Galbanum,
Bdellium, Myrrhe, Euphorbium,
Weihrauch, Opopanax,
Gummigutti. (S. die Einzelartikel.)
Senegal besitzt die gleiche botan.
Abstammung wie
arabisches Gummi (s. d.) und wird in
Senegambien in den ausgedehnten
Gebieten zu beiden Ufern des
Senegal gesammelt und von den Eingeborenen als Tauschobjekt an die franz.
Niederlassungen abgegeben.
Dort wird es in Säcke zu 80-90 kg verpackt und als «bas du
fleuve» (vom Unterlauf des
Senegal) und «haut du fleuve» (aus dem Oberlande) nach
Bordeaux
[* 10] verschifft, wo es meist einer weitern
Auslese unterliegt. Es bildet kugelige ei- oder auch wurmförmige
Stücke von weißgelblicher bis rötlicher Färbung, löst
sich in Wasser ziemlich vollständig
auf und findet in derTechnik die gleiche Verwendung wie arab.
Gummi.
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