als das Körnerwachstum gefördert. In einigen Gegenden nennt man Guiscard auch die über den Stalldung geleitete
Jauche, welche dabei einen Teil der löslichen Substanzen desselben aufgenommen hat. Die Zusammensetzung der Guiscard ist je nach
dem Futter, der Tierart u. s. w. eine sehr wechselnde; im Mittel enthält die unverdünnte Guiscard auf 1000 Teile: 982 Wasser, 18 feste
Stoffe;
in letztern 7 organische Substanz, 1,5 Stickstoff, 0,9 Phosphorsäure, 5 Kali, 1 Natron, 0,5 Kalk u. s. w. –
Vgl. Hartstein,
Die flüssige Düngung (Bonn 1859);
E. Wolfs, Praktische Düngerlehre (11. Aufl., Verl. 1889).
die bei Anlage der Schwemmkanalisation notwendigen Bauwerke, um bei Einführung des Haus- und Regenwassers in die Kanäle das
Hineingelangen von Sinkstoffen (Sand, Schlamm u. dgl.) möglichst zu vermeiden. Da die Zahl derartiger in einem Netz von Entwässerungskanälen
anzulegender Einläufe eine sehr große ist und dadurch die Ausgabe dafür sehr hoch wird, muß große
Sorgfalt darauf verwendet werden, deren Konstruktion so einfach wie möglich zu machen. Man hat zu berücksichtigen, ob viel
oder wenig Schlamm zur Abführung kommt, um danach die Abmessungen zu treffen, ob kälteres Regen- oder wärmeres Hauswasser
einfließt, um event. die Sicherung gegen Einfrieren zu treffen. Ein Wasserverschluß (s. d.) ist stets
anzuwenden.
Die vorstehenden Abbildungen zeigen die Typen von Berlin (Fig. 1) und Frankfurt a. M.
[* ]
(Fig. 2). Ersterer Gully ist aus Stein, letzterer
aus gebranntem Thon hergestellt. Der sich in ersterm sammelnde Schlamm wird durch kleine Bagger herausgeholt, während bei
dem letztern sich der Schlamm in einem Eimer niederschlägt.
der zweite Sohn des numidischen Königs Massinissa, wurde von seinem Vater aus Anlaß von dessen
Zwistigkeiten mit Karthago wiederholt nach Rom geschickt, um die von den karthag. Gesandten gegen Massinissa erhobenen Anklagen
zu entkräften. In Karthago, wo er 152 v. Chr. die Wiederaufnahme der verbannten Freunde des Massinissa verlangen sollte, ward
er nicht eingelassen. Aus Rache überfiel er in dem bald hernach ausgebrochenen Kriege das besiegte und
ohne Waffen entlassene Heer der Karthager treulos und machte den größten Teil desselben nieder.
Nach Massinissas Tode 149 v. Chr. erhielt er durch Scipio, welcher die Verteilung des Reichs unter dessen drei Söhne überkommen
hatte, den
militär. Teil der königl. Gewalt und leistete hierauf den Römern als Reiterführer gute Dienste
gegen die Karthager. Er starb kurze Zeit vor seinem ältesten Bruder Micipsa (gest. 118 v. Chr.), nachdem er 120 v. Chr. neben
seinen beiden Söhnen den illegitimen Sohn seines jüngsten Bruders, Jugurtha (s. d.), als Sohn und Miterben angenommen hatte.
(Gulasch), abgekürzt für Gulyás-hús (Rinderhirtenfleisch), ungar.
Nationalgericht, angeblich so hergestellt, wie die ungar. Rinderhirten in der Puszta ihr Fleisch
zubereiten.
Das Gulyas besteht aus zollgroßen Rindfleischstücken, die samt ihrem natürlichen Fett mit Zwiebeln, Salz, Kümmel
und Paprika weichgedünstet werden.
Reiterei, die aus Eingeborenen des Landes zusammengesetzt ist, im Gegensatz
zu den regulären Spahisregimentern.
Diese Truppen stehen unter dem Befehl arab. Chefs, die von der franz.
Regierung eingesetzt sind;
sie versehen im Frieden den Sicherheitsdienst in den Grenzdistrikten, im Kriege Vorpostendienst
u. dgl. Das Bindeglied zwischen ihnen und der regulären Armee bildet die durch Dekret vom errichtete reguläre
eingeborene Reiterei oder die Chasseurs algériens, die später Spahis genannt wurden.
oder Gomul, Fluß und Paß in Afghanistan in der Landschaft Wasiristan, führt von der westl. Sulemankette über
die östliche nach Dera-Ismail Chan am Indus.
Karl Wilh. von, Geolog, geb. zu Dannenfels in der Rheinpfalz,
widmete sich in München und Heidelberg dem Studium des Bergfachs und trat 1848 auf dem Steinkohlenwerke zu St. Ingbert in der
Pfalz in den praktischen Montandienst. 1851 zur Leitung der geognost. Landesaufnahme nach München berufen, rückte Gümbel 1879 zum
Vorstand der obersten Bergbehörde in Bayern auf. Auch wirkte Gümbel als Honorarprofessor an der Münchener
Universität und als Lehrer an der Technischen Hochschule. 1882 wurde er durch Verleihung des Verdienstordens der Bayrischen Krone
in den ^ Adelstand erhoben. Er ist Ehrenbürger der Stadt München.
Nach ihm als Entdecker wurde von von Kobell ein im Thonschiefer von Nordhalben vorkommendes faseriges, im wesentlichen
aus einem wasserhaltigen Thonerdesilikat bestehendes Mineral Gümbelit genannt, und eine unter den Versteinerungen vorkommende,
zu den Daktyloporen gehörige Koralline trägt von Gümbel den Namen Guembelina. Von der unter seiner Leitung stehenden «Geognost.
Beschreibung des Königreichs Bayern» sind bis jetzt vier umfangreiche Bände, enthaltend das bayr. Alpengebirge und sein Vorland,
das ostbayr. Grenzgebirge, das Fichtelgebirge mit dem Frankenlande und der Frankenjura (Gothaund Cass.
1861–91),