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schätzte man die Jahresproduktion zu 1619500 Frs. in Gold [* 2] und 21509880 Frs. in Silber. Außerdem finden sich Eisen, [* 3] Kupfer [* 4] und Blei, [* 5] im Norden [* 6] auch Salpeter, im Süden Soda, warme und Schwefel- quellen. Für Seleuwismutglanz ist hier der einzige bekannte Fundort. Hauptsitze der Gewerbthätigkeit sind Salamanca, Salvatierra (für Baumwolle) [* 7] und Celaya (sür Kasimire, Tuche und Decken). Auch die Fabrikation von Leder, Fayence- und Topfwaren ist ansehnlich. - 2) Hauptstadt Guano oder SantaF? de Guano, 260 km im NW. von Mexiko, [* 8] in 2045 m Höhe, zu beiden Seiten der tiefen, von einem Berg' ftrom durchflossenen Schlucht Canada de Marfil und von 3360 ni hohen steilen Bergen [* 9] umgeben, hat (1892) 52112 E. Guano zeigt noch völlig den Charakter einer Vergstadt. Hervorragende Bauten sind die Kathedrale, die Iesuitenkirche, das 1812 errichtete Münzgebäude, der Regierungspalast und das Thea- ter. Die Stadt besitzt eine Universität, ein Gymna- sium, mehrere Mittelschulen, acht Klöster und eine Kaserne. Im W. liegen mehr als 100 Grubengebäude. Guano ist Sitz eines deutschen Vicekonsuls. - Guano wurde 1554 gegründet; vor der Revolution, welche 1810 in dem Dorfe Dolores Hidalgo bei Guano ausbrach und in ihrer ersten Zeit vorzugsweise im Staate Guano wütete, zählte die Stadt nebst den Vorstädten und den Minen gegen 100000 E. Guanare, Hauptstadt des Vundesstaates Za- mora in Venezuela, [* 10] in schöner Ebene, am Fuße der Anden, hat (1888) angeblich 10880 E., Viehzucht, [* 11] Anbau von Kaffee, Kakao und Zuckerrohr. Guano ist infolge der Bürgerkriege sehr verfallen.
Guanaxuato, f. Guanajuato. Guanchen (spr. -autsch-) hießen die Urbewohner der Canarischen Inseln (s. d.), die bei deren Be- sitznahme durch die Spanier im 15. Jahrh, vorge- funden wurden und von diesen als ein friedliches, aber tapferes Hirtenvolk von großer Milde der Sit- ten, einsichtsvoll und gastfrei geschildert werden. Die Guano waren von hohem, wohlproportioniertem Körperbau und olivenfarbiger Haut, [* 12] hatten lebhafte Augen und glattes, langes Seidenhaar. Ihre Kul- turzustände zeigten sich auf den verfchiedenen In- seln sehr verschieden. Am niedrigsten standen die Bewohner von Gomera und Palma, die ganz nackt gingen, in Höhlen wohnten und sich nur von Wur- zeln und Ziegenmilch nährten.
Die höchste gesellige Entwicklung fanden die Spanier auf Gran Canaria [* 13] vor, wo es 2 Hauptstädte und 33 Ortschaften gab und zwei Staaten bestanden, die sich gegenseitig be- fehdeten. Die Totenbestattung der Guano war jener der alten Ägypter ähnlich, die Mumien der Vornehmen wurden aufrecht sitzend in gemauerten Gräbern oder Höhlen beigesetzt. Die Sprache [* 14] war, wie die er- haltenen Reste bekuuden, ein Dialekt des Verbe- rischen, daher die Guano vom linguistisch-ethnogr.
Stand- punkte dem Stamme der Hamiten beizuzählen sind. F. von Löher sucht in den Guano, gestützt auf eine Reihe von Eigennamen und socialen Einrichtungen, ein aus dem einheimischen Verberstamme und vom Fest- lande nach den Inseln geflüchteten Vandalen ent- standenes Mischvolk. Obgleich die Guano nur mit Hilfe von Fahrzeugen vom Festlande auf die Inseln ge- langt sein konnten, besaßen sie doch bei Ankunft der Spanier weder Kähne, noch kannten sie das Eisen. Auch die verschiedenen Inseln hatten die Verbin- dung miteinander verloren.
Von den Spaniern wurden die Guano nur nach harten Kämpfen unter- worfen, ccker keineswegs ausgerottet. Sie ver- mifchten sich mit den einwandernden Spaniern und gaben ihre Sprache auf, sodaß im 17. Jahrh, nur noch in einzelnen abgelegenen Thälern unvermischte Neste dieses Volks vorhanden waren, wie z. V. bei Guimar auf Teneriffa. Mit Anfang des 18. Jahrh, verschwand die Sprache vollständig; doch hat sich der Typus der in Gomera und an der Südküfte oott Teneriffa noch ziemlich rein erhalten. -
Vgl. Löher, Nach den glücklichen Infeln (Bielefeld [* 15] 1876).
Guanhühner, s. Hockos. Guanidm, Imid ocarbamid, eine organische Vase von der Zusammensetzung O^^g. Guano wurde zuerst durch Oxydation von Guanin (s. d.), dann mehrfach auf fynthetischem Wege erhalten. Es läßt sich seiner chem. Konstitution nach als ein Imido- Harnstoff 0^NH (s. Harnstoff) auffassen. Das Guano ist eine starke, in Wasser und Alkohol leicht lös- liche krystallisierende Vase, die an der Luft zerfließt und Kohlensäure absorbiert. Es verbindet sich mit nur einem äquivalent Säure; die ^alze, besonders das Carbonat, ((Ngl^-II^Ox, krystallisieren sehr gut. Durch Behandeln mit Säuren oder Alka- lien läßt sich Guano zunächst in Harnstoff und Ammo- niak, dann in Kohlensäure und Ammoniak spalten. Durch Einwirkung von Salpetersäure auf Guano ent- steht Nitroguanidin. Guanm, ^II^^O, eine der Verbindungen, die beim Stoffwechsel im Tierkörper gebildet wer- den und zwischen Eiweiß und dessen letztem Zer- fallprodukt, Harnstoff, stehen. Es bildet mit dem Hanthin und dem Sarkin eine Gruppe von nahe verwandten Körpern. Zuerst im Guano entdeckt und nach diefem benannt, wurde es fpäter auch in verschiedenen Organen des Tierkörpers, in der Bauchspeicheldrüse, in der Fleischflüssigkeit u. s. w. nachgewiesen. In einer besondern Krankheitsform der Schweine, [* 16] der Guaningicht, sammelt es sich in größeren Konkretionen im Fleifch derfelben an. Guano verbindet sich fowohl mit Säuren wie mit Basen, wie auch mit Salzen zu krystallisiereuden Salzen. Man kocht zur Herstellung von Guano Guano mit Kalk- milch, bis die durchgeseihte Flüssigkeit nicht mehr gefärbt ist. Den Nückstand, der Harnsäure und Guano enthält, kocht man mit Sodalösung aus, solange die erhaltenen Lösungen noch durch Salzsäure ge- fällt werden. Diefe verfetzt man mit essigsaurem Natron und Salzsäure im Überschuh. Den Nieder- schlag behandelt man mit heißer Salzsäure, in der sich das Guano löst, während Harnsäure ungelöst bleibt. Aus der Lösung krystallisiert beim Erkalten salz- saures Guano aus, das man mit Ammoniak zerlegt. Es ist ein in Wasser, Alkohol und Äther unlösliches amorphes Pulver. Durch salpetrige Säure wird es in ^'anthin (s. d.) übergeführt, das ein Imidoderi- vat des Guano ist.
Durch Kaliumchlorat und Salz- säure wird es in Parabansäure, Guanidin und Kohlensäure zerlegt. Guano oder huano (span.), wertvolles Düng- mittel, das wesentlich aus den mehr oder weniger zer- setzten Exkrementen von Seevögeln besteht und sich teils auf Infeln, teils an den Ufern des Festlandes der regenlosen Zone in Südamerika, [* 17] Peru, in Schichten bis zu 25 em Mächtigkeit zu bergförmigen Massen bis zu (i0 m Höhe gelagert findet. Sein Vorkommen und seine in dortigen Gegenden seit alters übliche Verwendung ist bereits in dem 1604 erschienenen Wert «Oomentai-wL reales» von ¶