506 und verblieb dort bis zum Juni 1815.
Beim Wiederausbruch des
Krieges erhielt er die Oberleitung der seitens der verbündeten
Mächte in
Frankreich eingerichteten Polizei. Von dem
Gedanken der preuß.
Hegemonie in
Deutschland
[* 2] beseelt, beförderte er damals
die Versuche zur
Stiftung eines geheimen
Bundes in den mittelrhein.
Landen, der für dieselbe wirken sollte. 1816 wurde
er Gesandter in der
Schweiz,
[* 3] starb aber schon in
Wiesbaden.
[* 4]
Ludwig, Kupferstecher, geb. in
Dresden,
[* 5] war
Schüler von E. Gruner Krüger in
Dresden und arbeitete 1826–36
in Mailand
[* 6] unter Longhi und
Anderloni. Nach einer Studienreise durch Südfrankreich und
Spanien
[* 7] verweilte
er 1837–41 in
Rom,
[* 8] wo er
Stiche nach
Raffael,
Pinturicchio, Mantegna und
Overbeck anfertigte. 1842 ging er dann nach England,
um die Raffaelschen Kartons in
Hamptoncourt zu stechen, und fertigte dort weitere
Stiche nach Raffaelschen Gemälden. 1857 wurde
er als Professor an die
Akademie und als Direktor des Kupferstichkabinetts nach
Dresden berufen, wo er starb.
Er schrieb: «Die
Basreliefs an der Vorderseite des
Doms zu Orvieto»
(Text von
Braun, Lpz. 1858),
«Lo scaffale, or presses inthe sacristy ofSantaMaria delle Grazie in Milan.Illustrationsof the painted decorations by B. Luini» (Lond. 1859–60),
oder Seladonit, ein feinerdiges Mineral von schwärzlichgrüner oder olivengrüner
Farbe und großer Weichheit,
das sich etwas fettig anfühlt und aus etwa 50 Proz.
Kieselsäure, ferner aus
Eisenoxydul, etwas
Thonerde,
Magnesia und
Kali sowie
etwa 7 Proz. Wasser besteht; es findet sich derb und als Kruste in Hohlräumen
von basaltischen
Mandelsteinen, auch in basaltischen
Tuffen, wo es nachweisbar aus der
Zersetzung von
Augit
[* 9] hervorgegangen ist,
und wird als grüne Anstrichfarbe, auch unter dem
NamenSteingrün, Veronesergrün,Veronesererde,Tirolererde, b enutzt; die
geschätztesten Funde sind die vom
Monte-Baldo bei Verona,
[* 10] von der
Insel Cypern
[* 11] und von
Kaaden in
Böhmen.
[* 12] Schöne etwas kalkhaltige
Pseudomorphosen nach Augitkrystallen enthält der Porphyr aus dem
Tiroler Fassathal.
Julius
Theodor, Forstmann, geb. zu
Halle
[* 14] a.d.S., studierte hier und in Neustadt-Eberswalde,
wurde 1839
Docent der landwirtschaftlichen
Akademie Eldena, noch in demselben Jahre Forstassessor bei der Regierung in Königsberg,
[* 15] 1843 Oberförster
in
Neu-Glienicke, 1846 Forstinspektor in
Danzig,
[* 16] 1849 Inspektionsbeamter in Köslin,
[* 17] 1850 daselbst Forstmeister. 1851 übernahm
er die
Stellung eines Oberforstbeamten in
Danzig, wurde 1854 zum Oberforstmeister ernannt, 1859 Direktor
der Forstakademie Eberswalde,
[* 18] 1866 Oberforstmeister in
Trier.
[* 19] 1878 trat er in den
Ruhestand und starb in
Trier. Er
schrieb: «Der
Preuß. Förster» (Hannov. 1869; 2. Aufl.,
Trier 1883),
Karl, Schauspieler, geb. in
Leipzig,
[* 21] war anfangs für das
Studium der
Theologie
bestimmt, debütierte bei einer wandernden Schauspielergesellschaft und kam 1830 nach
Augsburg,
[* 22] 1833 nach Freiburg
[* 23] i.Br., wo er die
Direktion des
Theaters erhielt. In Hannover
[* 24] wirkte er 1834–42 am Hoftheater unter Holbeins Leitung als erster Charakterdarsteller
und Oberregisseur. Seit Ende 1842 war Grunert am Stadttheater zu
Hamburg
[* 25] engagiert; 1846 erhielt er ein lebenslängliches
Engagement am Hoftheater zu
Stuttgart,
[* 26] wo er starb. Vortreffliches leistete Grunert besonders in der
Darstellung der
Helden und Charaktere
Shakespeares,
Goethes,
Schillers, Lessings und Ifflands. Seine litterar. Thätigkeit beschränkte sich
hauptsächlich auf Einrichtungen älterer
Stücke für die
Bühne sowie auf
Übersetzung und Bearbeitung
von Molières
«Tartuffe» (Stuttg. 1865).
Turban, in mohammed.
Ländern das
Abzeichen der angeblichen Nachkommen des Mohammed, der Scherife (s. d.).
Das
Recht, den Grüner Turban zu tragen, unterliegt der
Kontrolle der
Nakib al-aschrâf, besonderer
Beamten, die über
die
Geburten und Sterbefälle der Scherife
Register führen; sehr glaubwürdig scheint in dieser Hinsicht die Familienüberlieferung
nicht zu sein,
da man hie und da auch
Mohren von reinstem afrik.
Typus im G. T. sieht. Wie dieser also den Scherif bezeichnet,
so der weißeTurban den Schriftgelehrten; da unter beiden Würden die letztere die höher geachtete ist,
so zieht es der dem Gelehrtenstande angehörende Scherif vor, den weißen
Turban zu tragen.
Vorgebirge
(Caboverde), der an der Westküste von
Afrika
[* 30] zwischen dem
Gambia und dem
Senegal, 14°53'5'' nördl.
Br. und 17°34' westl. L., ins
Meer weit hineinragende Gebirgsvorsprung, zugleich die westl.
Spitze des Erdteils. Seinen
Namen hat es von den breiten
Kronen
[* 31] des
Affenbrotbaums
(Baobab), durch welche die sonst blendendweißen oder roten
Küsten hier
grün erscheinen und welche dem Entdecker, dem Portugiesen
Dom Fernandez, 1443 entgegentraten. Umsegelt wurde das
Kap 1445 vom
Portugiesen Cadamosto. In der Nähe die Kapverdischen
Inseln (s. d.).