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Entgasung, besonders der Steinkohlen, entsteht, llber die allgemeinen (Eigenschaften des Grübling, als chem. Verbindung betrachtet, s. Methan. Das Grübling tritt aus den bohlen auf dreierlei Weise in die Grubenbaue: 1) gleichmäßig aus allen Poren der Kohle;
2) nach Art der Gasquellen an ein- zelnen Punkten (Bläser);
3) plötzlich in großen Mengen ohne Nachhaltigkeit, aber oft mit großer Gewalt. Tief im Innern der Kohle hat man Gas- spannungen bis zu 40 Atmosphären gesunden, jedoch nur in sehr dichter, zur Entgasung nicht geeigneter Kohle. Beim Durchdringen der Poren nimmt die Spannung bis zur Kohlenoberfläche naturgemäß so weit ab, daß die Schwankungen des Barometer- standes wesentlichen Einfluß auf die beiden ersten Arten des Gasaustritts haben. Häufig sind die Gase [* 2] beim Austritt aus den Poren in Wasserbläs- chen eingehüllt, deren Platzen ein eigentümliches Geräusch, das sog. Krebsen, verursacht. Am stärk- sten ist die erste Art des Gasaustritts beim Be- triebe der Abbaustrecken (Pfeilerabbau) und Grund- strecken.
Durch Vermischung des Grübling mit dem Sauer- stoff der atmosphärischen Luft entstehen die Schla- genden Wetter [* 3] (s. d.), deren Entzündung heftige Explosionen veranlaßt, während Grübling sür sich allein ruhig mit blauer Flamme [* 4] verbrennt. Grubenhagen, ein znm preuß. Ncg.-Bez. Hildesheim [* 5] gehöriges ehemaliges Fürstentum von 826 ykin, erhielt seinen Namen von dem seit Mitte des 16. Jahrb. nicht mehr bewohnten Schlosse Grübling unweit Einbeck, [* 6] welches aber urkundlich erst 1263 genannt wird und im 13. Jahrh, in den Besitz der Welsen kam.
Die danach benannte braunschw.- wolfenbüttelsche Linie entstand dnrch die Landes- teilung der drei Söhne Albrechts 1286 und erlosch 1596 mit dem Herzog Philipp II. (S. Vraun- schweig, Bd. 3, S. 464 ^.) -
Vgl. Max, Geschichte des Fürstentums Grübling (2 Bde., Hannov. 1863).
Grubenklein, s. Gefalle. Grubenkompaß, s. Hängekompaß. Grubenköpfe, s. Bandwürmer. Grubenlampe, Grubenlicht, die vom Berg- mann beim Aufenthalt in der Grube benutzte Lampe [* 7] ls. Bergbau, [* 8] Abschnitt Beleuchtung, [* 9] Bd. 2, S. 762, und Fig. 26). ' ^S. 785d). Grubenmaß, s. Bergwerkseigentum (Bd. 2, Grubenottern (^rotHliäaL), eine Familie von Giftschlangen (s. d.), zu der die größten und gefähr- lichsten Arten gehören, ausgezeichnet durch das Auf- treten einer tiefen Grude zwischen Nasenloch und Auge. [* 10] Zu den Grübling gehören die Klappers ch langen (s. d.), die Dreiecksköpfe, z.B.
Mokassinschlange (s. d.), 1ii8on0c6p1iHiu8 contoNi'ix ^/o/b^oo/c; Halysschlange (s. d.), der Busch meist er (l^o1i68i8 niutH _Aan und das Genuo I) lz. B. die Lanzcnschlange, s. d., Labaria, s. d., und Iararata, Grubensand, s. Bausand. j.s. d.). Grubenfchlich, s. Schlich. Grubenschmelz, s. Email. Grubentheodolit, ein zum Gebrauch in Berg- werken u. dgl. bestimmtes Instrument, unterscheidet sich von dem gewöhnlichen Theodoliten im allge- meinen nur durch die Verbindung mit einer sehr sorgfältig gearbeiteten Bussole, bei deren Anfer- tigung Eisen [* 11] oder Stahl durchweg vermieden ist.
Als Signale für die Visicrlinien müssen in den dunklen Gruben Lampen [* 12] oder Lichter benutzt wer- den. Eine der verbreiteisten Arten von Grübling ist die des Mechanikers Breithaupt ls. d.) in Cassel. Grubenwäsfer, alle in Gruben vorkommenden Wässer, die teils als Hindernis auftreten, teils zum Betriebe von Maschinen dienen. Sie unterscheiden sich in: Aufschlagwässcr, d.h. solche zum Be- triebe von Maschinen und Wasserrädern u. s. w.; Bergwerks- und Grubenwässer, schlechthin durch den Bergbau erschrotene, d. h. zum Vorschein gebrachte Wässer;
H u b - oder K u n st w ässer, durch Maschinen aus den Tiefbauen gehobene Wässer', Grundwässer, unterhalb eines Stollens aus der Tiefe in die Grubenbaue eintretende Wasserzugänge;
Stollenwässer, durch Stollenbetrieb erschrotene oder anf demselben abgeführte Wässer;
Tagewäs- ser, auf der Erdoberfläche sich sammelnde, von Tage aus sich auf Gängen oder Gcsteinsklüften in die Grube niederziehende Wässer, wie Regen- und Schneewasser;
Ankehr-oder Atzwässer, Wasser zum Auslaugen der Sinkwerke.
Nach österr. und königlich sächs. Bergrecht bilden Grübling unter gewissen Voraussetzungen den Gegenstand bcrgrechtlicher Verleihung. Grubenwetter oder Wetter, beides in der Mehrzahl gebraucht, bergmännischer Ausdruck für Grubenluft. Man unterscheidet gute (frische) Net- ter und schlechte Wetter. Die erstern sind solche, deren Zusammensetzung der atmosphärischen Luft mehr oder weniger gleichkommt, schlechte Wetter solche, die für Gesundheit und Leben gefährlich sind.
Schlechte Wetter wiederum sind entweder matte, d. h. sauerstoffarme, oder böfe, d. h. solcke Wetter, dr: schädliche Gase enthalten wie Kohlensäure, Kohlenoxydgas, Schwefelwasserstoffgas, Gruben- gas u. s. w. Eine besondere Art der bösen Wetter sind Schlagende Wetter (s. d.). über die Wetter- führung s. Bergbau (Bd. 2, S. 761 d). Gruber, Joh. Gottfr., Schriftsteller und Gelehr- ter, geb. zu Naumburg [* 13] an der Saale, studierte zu Leipzig, [* 14] habilitierte sich 1803 in Jena, [* 15] war eine Zeit lang bei der Redaktion der «Litte- raturzeitung» thätig und gab mit Danz die «Cha- rakteristik Herders» (Lpz. 1805) heraus. Bald dar- auf siedelte er nach Weimar [* 16] über, wo er zu Herder, Goethe und Wieland in nähere Beziehungen trat. Hier schrieb er: «Geschichte des menschlichen Ge- schlechts aus dem Gesichtspunkte der Humanität» (2 Bde., ebd. 1806),
«Wörterbuch der Ästhetik, der schönen Künste u. s. w.», Bd. 1 (Weim. 1810) und «Wörterbuch der altklassischcn Mythologie» s3 Bde., ebd. 1810-15)). 1811 erhielt er eine Professur an der Universität zu Wittenberg. [* 17] 1815 wurde er Pro- fessor der Philosophie in Halle. [* 18] Er starb Mit Ersch (s. d.) verband er sich nach Gott- lieb Hufelands Tode zur Herausgabe der «All- gemeinen Encyklopädie der Wissenschaften und dünste», deren erste Soktion er nach Erschs Tode vom 18. Bande an allein weiter führte. Auch wurde er an Erschs Stelle Mitherausgeber der «Allgemeinen Litteraturzeitung». Auf Göschens Veranlassung be- sorgte er die Ausgabe von Wielands «Sämtlichen Werten» (1818-28), der er eine neue, vollständigere Biographie des Dichters beifügte, j Grubefchow.
1) Kreis [* 19] im südöstl. Teil des russ.- poln. Gouvernements Lublin, links am westl. Bug, hat 146i,5 hkui und 86 873 E. - 2) Grübling, poln. Ilrlidies^nv, Kreisstadt im Kreis Grübling, 115 Icin süd- östlich von Lublin, rechts der zum Westlichen Bug ! gehenden Huczwa, hat (1888) 9606 E., Post und Telegraph, [* 20] ein Progymnasium, Brauerei, Damps- Grübling, s. Kartoffel. Imühle. ¶