Philipp, Zeichner und Aquarellist, geb. zu
Stettin,
[* 2] erhielt seine künstlerische Ausbildung
seit 1862 in
Düsseldorf
[* 3] unter Sohn und Lasch. Als erstes Werk veröffentlichte er
Illustrationen zu den altdeutschen
Sprüchen
auf der Wartburg, dann lieferte er für die Klassikerausgabe der Groteschen Verlagsbuchhandlung in
Berlin
[* 4] die
Illustrationen,
welchen später die zu
Shakespeare und
Walter Scott folgten. Für das in
München
[* 5] erschienene Hohenzollernwerk
lieferte er eine große Anzahl Aquarelle. Außerdem schuf er auch Kartons für
Glasgemälde,
Diplome u. s. w. und hatte auf
die Hebung der Kunstindustrie als Vorstand des
Central-Gewerbevereins und des Museums für Rheinland und Westfalen
[* 6] großen
Einfluß. Er starb in
Düsseldorf.
oder Grotto, Luigi, genannt Cieco d'Adria, ital. Dichter, eine der eigentümlichsten
Erscheinungen in der Litteratur der Cinquecentisten, geb. zu
Adria bei
Venedig,
[* 7] erblindete 8
Tage nach der
Geburt.
Trotzdem widmete er sich philol. und litterar.
Studien und erlangte solchen Ruf, daß er 1556, kaum 15jährig,
gewählt wurde, um die Begrüßungsrede an die durch
Venedig reisende Königin
Bona von
Polen sowie an den neugewählten Dogen
Lorenzo Priuli zu halten. 1585 spielte er auf dem Teatro Olimpico in Vicenza den König Ödipus. Er starb zu
Venedig.
Man hat von ihm 24 Reden («Orazioni volgari», 1589,
1604, «Orazioni italiane elatine», 1623; neue Ausg.,
von
Brocchi, 1817),
alte griech.
Abtei, 4 km im
SW. von
Frascati in der ital.
ProvinzRom,
[* 8] wurde 1002 von sicilischen, vor
den Saracenen flüchtenden Mönchen des Basilianerordens gestiftet und enthält alte Mosaiken sowie vortreffliche Fresken
des Domenichino.
Die Klosterbibliothek besitzt viele griech. Handschriften.
(vom ital. grotta,
Höhle, später
Gewölbe),
[* 16] eine von der Natur oder durch Kunst gebildete gewölbte
Höhle von
meist geringer
Tiefe. Als natürliche Grotte bezeichnet man z. B. die
Höhlen von
Adelsberg (s. d.) und die
Blaue Grotte (s. d.)
auf
Capri.
[* 17] Künstliche Grotte. die im
Altertum einzelnen Gottheiten und Nymphen geweiht waren (z. B. Grotte der
Egeria, der Sibyllen), wurden besonders häufig in der Renaissance und der Barockzeit beliebt und dann mit Muscheln,
[* 18] Tuffsteinenu. dgl. ausgelegt. Vorbild hierfür waren die Grotte der Boboli-Gärten
in
Florenz
[* 19] aus dem Anfang des 17. Jahrh.
In denPalästen des 18. Jahrh. liebte man es, den Gartensälen
Wölbungen und Einkleidung mit Grottenwerk dieser Art zu geben. Ein Hauptbeispiel ist der Grottensaal im
Neuen Palais bei
Potsdam,
[* 20] der Sonnentempel in
Bayreuth
[* 21] u. a. Auch jetzt wird diese spielerische Kunstform noch oft verwendet.
Eisenbahnen, hat (1881) 8808 E. und große Schwefelbergwerke. Grotte ist das alte Erbessos,
welches 262
v. Chr. Proviantstation der
Römer
[* 22] war, ihnen aber von dem Karthager Hanno entrissen wurde.
(Astacus s.Cambarus pellucidus Telk.), Höhlenkrebs, ein
Süßwasserkrebs, der die
Gewässer der Mammuthöhle in
Kentucky (Nordamerika)
[* 23] bewohnt und zufolge seines Aufenthaltsortes
farblos, durchsichtig und blind geworden ist.
Arthur von, poln.
Maler, geb. zu Ottyniowice in Galizien, erhielt seine Ausbildung an der Kunstschule
zu Krakau
[* 24] und an der
Akademie zu
Wien.
[* 25] Einen
Namen erwarb er sich durch seine ebenso geistvollen als ergreifenden
und mit packender Wahrheit ausgeführten
Cyklen von Zeichnungen: Warschau
[* 26] im J. 1861,
Polonia, Litthuania, Im
Thale der
Thränen.
Der letztere Cyklus von zwölf größern Kohlezeichnungen, den
KaiserFranzJoseph erwarb, schildert in
tiefempfundenen Bildern das Elend und die Greuel des
Krieges. 1859-66 lieferte Grottger viele Zeichnungen für die Waldheimschen
Wochenschriften «Mußestunden», «Illustrierte
Zeitung», darunter Scenen aus dem
ItalienischenKriege von 1859,
Illustrationen zu
Jókais«Braut des
Teufels» und andern
Romanen.
Auch für die Geschichte
Österreichs von
Alex. Patuzzi zeichnete Grottger eine Reihe von vorzüglichen Bildern.
Grottger starb in
Amélieles-Bains; seinen Nachlaß gab seine Schwester heraus
(Wien 1893 fg.). -
Vgl. die
Biographie (polnisch)
K. Kanteckis (Lemberg
[* 27] 1879).
Elisabeth, Baronin von, Romanschriftstellerin, geb. 29. Okt. zu Dürben
in
Kurland,
[* 28] verlor 1854 gänzlich das Augenlicht, trat 1855 in
Teplitz zur kath.
Kirche über und folgte 1856 ihrer Freundin,
Gräfin
Kuefstein, nach
Wien. Seit 1864 veröffentlichte sie eine Reihe von Novellen,
Romanen,
Lustspielen, Erzählungen
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