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mandierte das preuß. Korps, das im gerbst 1850 in .Hessen gegen Osterreich und dessen Verbündete zu- sammengezogen wurde, und wurde 1852 General ^ der Kavallerie und kommandierender General des ^ 7. Armeekorps, im Juni 1853 kommandierender! General des Gardekorps. Am I.Iuni 1858 schied ! Grocholski aus dem altiven Dienste, blieb jedoch General- ! adiutant des Königs und lebte auf seinem Gute Neu- dorfchen im Kreise Marienwerder, wo er starb. Seit 1854 gehörte er dem Herrenhause an, wo er zu der streng lonservativen und tircklichen Partei hielt. Er war beteiligt an der Heransgabe von Clausewitz' (s. d.) nachgelassenen Werken. Groben, Otto Friedrich von der, Forscknngs- reisender und Begründer der brandenb. Kolonie an der Goldküste, geb. am Ostersonntag 1657 ^ zu Prctten in Ermland, machte als Jüngling eine große Neise über Italien nach dem Heiligen Lande und Ägypten, von der er 1080 über Frankreich zurückkehrte. In einem Eeeränbergefecht war er bei Kreta verwundet worden. 1682 ging er im Auftrag des Großen Kurfürsten nach der Goldküste und nabm einen Landstrich in Besitz, auf dem er Friedrichs- ^ bürg (s. Ahanta) zu bauen begann. Krank zurück- > gekehrt, trat er 1684 in poln. Dienste und machte ! 1686 eine Kriegsfabrt mit den Venetianern gegen ! die Türken nach Morea mit. 1687 verheiratete er ! sich und lebte von da an auf seinen Gütern in Ost- preußen bis zu seinem Tode 1728. Grocholski veröffent- lichte 1685 ein allegorisches Epos und 1694 (Marien- werder) «Orient. Reisebeschreibung u. s. w., nebst der brandcnb. Schiffahrt nach Guiuea und der Ver- richtung zu Morea», eine wichtige Qnelle für die Geschichte der brandenb. Kolonisation. -
Vgl. P. F. Stuhr, Geschickte der See- und Kolonialmacht des Großen Kurfürsten u. s. w. (Berl. 1839).
Gröber, Gustav, Romanist, geb. in Leipzig, studierte daselbst klassische und roman. Philologie und promovierte 1869. Grocholski ging 1871. als Docent uach Zürick, 1874 als ord.
Professor nach Brcslau und 1380 in gleicher Eigenschaft nach Straßburg. Grocholski redigiert seit 1877 die «Zeitschrist für roman. Philologie» und rief 1885 den groß- artig angelegten «Grnndriß der roman. Philologie» (Bd. 1: Straßb. 1888; Bd. 2: 1892-93) ins Leben, darin u.a. eine Geschichte der roman. Philologie, eine Methodik der roman. Sprachwissenschaft und eine Übersicht über die lat. Litteratur des Mittelalters, 550-1350, von Grocholski selbst.
Ferner sind außer rein philoi.
Untersuchungen über roman. Textkritik und Grammatik zu nennen: «.handschriftliche Gestaltun- gen der cnHN30n äo »Die altfranz.
Romanzen und Pastonrellen" (Zür. 1872),
" (^lN'minH clovicornin, Stlldentenlieder des Ntittelalters eä. äoinns 1876: 7. Aufl., Lpz. 1890), der Troubadours» (in den «Roman. Studien», hg. von Vöhmer, Heft 9, Straßb. 1877),
«Vulgärlat. Substrate roman. Wörter» (in Wölsflins «Archiv für lat. Lexikographie», Bd. 1-3, Lpz. 1884-92) u. a. Grober Nnfug, f. Unfug Grobian, soviel wie grober, ungeschliffener Mensch;
eine mit scheinbar lat. Endung gebildete Zusammensetzung von «grob» und «Iahn», d. i. «Johann»;
ebenso ist Dummerjabn, Lüderjahn, Stolprian u. a. gebildet. (S. auch Grobianns.) Grobiäuus, ein von Seb. Vrant inl «Narren- schiff» erfundener komiscker Heiliger, der Schutz- patron aller Unfläterei. An seinen Namen knüpfte sich seit 1538 eine ganze Litteratur, die in parodischer Umkehr der alten Tischzuckten (s. d.) und Sitten- lehren für die Grobiauer, die Brüder im Säuorden, ironische Gesetze aufstellt. (^. Dedekind, Friedr.) Grobin.
1) Kreis im südwestl.
Teile des russ. Gouvernements Kurland, im SW. an Ostpreußell, im W. an die Ostsee grenzend, eine ebene Niederung mit Sümpfen am Meere, hat 3276,? 49,2 hkm Seen), 68 621 E. (meist Letten, dann Deutsche, Israeliten, Litauer und Polen), Ackerbau, Viehzucht, bedeutenden .Handel über Libau und Po- langen. - 2) Grocholski, lett. 6i'0dilm0, Kreisstadt im Kreis Grocholski, 188 Icin westlich von Mitau, auf einer Cbene am Alandsback und an der Linie Libau-Koschedary der Libau-Romny-Eisenbahn, hat (1888) 1723 (5. (meist Isracliten), Post und Telegraph, 1 evang. Kirche und 1 Synagoge, Ruinen einer Burg.
Diese im 13. Jahrh, von Dietrich von Groningen erbaut, war eine der acht Ordenskomtureien Kurlands.
Die Stadt Grocholski bestand sckon im 14. Jahrh, und hatte einen Käsen an der Ostsee, der verfandet ist. Grobkalk (frz. ca!c^ir6 ^ro^siLi'), ein aus san- digen, glaukonitischen oder mergeligen und zwar sehr versteinerungsreichen Kalksteinen bestehendes Glied ! Grobkohle, eine befondere Art der Steinkohle, ! mit unebenem, grobkörnigem Bruch, dickschieferig, auf den Abfonderungsflächen wenig glänzend, auf ! dem Bruche fchimmernd, graufchwarz bis pechschwarz. ! Indem dünncLagen dieser G.mit Glanzkohle (s. An- thracit) abwechseln, entsteht die Schieferkohle.
Grobkörniges Schießpulver, Geschützpul- , ver, welches in Dcntfckland 1873 für die Feldgeschütze ! (^/73 eingeführt wurde, aber auch für andere Go- ! schütze mittlern Kalibers verwandt wird. In den ! meisten andern Militärstaaten bestehen ähnlichePnl- verarten; in England und Nordamerika heißen sie wegen ihrer Ähnlichkeit mit Kieseln poddio pmväor; auck in Deutschland war die Bezeichnung Kiesel- ^ Pulver gebräuchlich; in Frankreich ^ouäi's ü. ^roz gr^ins oder i)0uär"2 cÄillou. (S. Ntammutpulver.) Gröbming. 1) Vezirkshauptmauuschaft in Steicrmark, hat 1877,73 (ikm und (1890) 29116 (14334 männl., 14 782 wcibl.) deutsche, meist kath. (3898 evang.) E.^ 4301 Wohnhäuser und 5704Wohn- parteien in 36 Gemeinden mit 124 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke Aussee, Grocholski, Irdning und Schladming. - 2) Markt und Sitz der Bezirks- bauptmannschaft, in 752 m Höhe, an der links- seitigen Thallehnc der obern Enns, an den Süd- hängen der Dachsteingruppe und an der Linie ! Vischofshofen-Selzthal der Osterr.
Staatsbahnen, j bat (1890) 1097 E., Post, Telegraph, Bezirksgericht ! (507,00 hkin, 9 Gemeinden, 21 Ortschaften, 5678 E., daruuter 632 Evangelische), kath. Pfarrkirche Maria ^ Grübcl, eine der ältesten des Landes (5. Jahrh.), ! evang. Kirche (1853) und wird als Sommerfrische ^ Grobmörtel, f. Beton. ^besucht. Gröbzig, Stadt im Kreis Cöthen des Herzog- tums Auhalt, 14 kin im SW. von Co'then, ilnweit rechts von der Fnhne, bat (1890) 2025 evang. E., ! Post, Telegraph, eine Domäne, Brauerei, in der Umgegend Zuckerfabriken und Braunkohlcngruben. ^ Grocholfki, Kasimir, Ritter von, österr.
Staats- ! mann, geb. 1815 auf Rozyfka bei Tarnopol in ! Galizicn, studierte in Lemberg und Wien, wurde Jahre im Staatsdienste als Stcuerbeamter thätig und gab 1842 sein Amt auf. Seit 1861 gehörte 2o^