Jakob, Glasmaler, geb. 1407 zu
Ulm,
[* 6] trat 1440 oder 1441 zu
Bologna in den
Dominikanerorden als Laienbruder
ein und starb daselbst 1491. Er soll durch Zufall das aus
Silber gebildete leuchtende
Gelb der
Glasmalerei
[* 7] erfunden haben.
Von
seinen
Glasgemälden sind nur noch einige in
San Petronio zu
Bologna erhalten. Er wurde im 19. Jahrh. selig
gesprochen.
Karl Theod., Schriftsteller, geb. in Kirnbach bei Wolfach
im
Schwarzwald, studierte in dem evang.-theol.
Stift zu
Tübingen
[* 8] und blieb dann 3 Jahre lang im Kirchendienste. Hierauf begab
er sich nach
Stuttgart,
[* 9] veröffentlichte 1838 sein erstes Werk: «Silhouetten aus
Schwaben» (3. Aufl., Stuttg.
1863) und gab 1839‒41 die Zeitschrift «Der Schwäbische
Humorist» heraus. Wegen
Teilnahme an der Revolution von 1848 und
Herausgabe des demokratischen
Blattes «Die Volkswehr» des Hochverrats angeklagt, wurde er erst nach
zweijähriger
Untersuchungshaft 1852 freigesprochen, lebte nun 5 Jahre in Nordamerika
[* 10] und nahm 1857 wieder
Aufenthalt in
Stuttgart, wo er 1876 die
Buchhandlung «Litteratur-Comptoir» gründete und starb.
Von seinen zahlreichen
Schriften sind namentlich die kulturhistorischen und völkerpsychologischen hervorzuheben: «Lebende
Bilder aus
Amerika»
[* 11] (Stuttg. 1858),
«Das Damenregiment an den verschiedenen
Höfen Europas in den zwei letztvergangenen Jahrhunderten» (2
Bde., ebd. 1867‒68; 2. Aufl. 1872;
Neue Folge, 2 Bde., 1870‒72),
«Die Geheimnisse des Eskurial» (ebd. 1870),
«Illustrierte Geschichte der
Deutschen» (4 Bde.,
ebd. 1872),
«Die Maitressenwirtschaft in
Deutschland
[* 14] im 17. und 18. Jahrh.» (2 Bde.,
ebd. 1874). G.s «Sämtliche belletristische
Schriften» erschienen in 6
Bänden (Stuttg. 1843‒44).
Wilh.,Arzt und
Psychiater, geb. in
Stuttgart, studierte in
Tübingen, Zürich
[* 15] und
Paris
[* 16]
Medizin, ließ sich 1839 in
Friedrichshafen als praktischer
Arzt nieder und war 1840‒42 Assistenzarzt in der
Irrenanstalt
Winnenthal. Darauf wurde er nach einem abermaligen Besuche in
Paris 1843 Assistenzarzt Wunderlichs an der Klinik inTübingen,
habilitierte sich zugleich als Privatdocent und wurde 1847 außerord., 1849 ord. Professor der Pathologie in Kiel,
[* 17] 1850 Direktor
der Medizinischen Schule in
Kairo
[* 18] und Leibarzt des Vicekönigs von
Ägypten,
[* 19]
Abbas Pascha. 1852 kehrte er zurück, lebte zunächst
in
Stuttgart und wurde 1854 ord.
Professor der
Medizin und Vorstand der Anstalt für geistesschwache
Kinder in Mariaberg. 1860 ging er als
ord. Professor nach Zürich.
1865 siedelte er nach
Berlin
[* 20] über, wo ihm neben der Irrenklinik auch eine
Station für Nervenkranke und
die Direktion der Poliklinik, welche er indes schon 1867 wieder abgab, zugestanden worden war. Er starb inBerlin.
Außer zahlreichen
Abhandlungen in Wunderlichs
«Archiv für physiol. Heilkunde» (nachmals
«Archiv der Heilkunde») veröffentlichte
er «Pathologie und
Therapie der psychischen
Krankheiten» (Stuttg. 1845; 3. Aufl., Braunschw.
1871) und
«Infektionskrankheiten» (in
Virchows «Handbuch der speciellen Pathologie und
Therapie», Bd. 2, Abteil.
2, 2. Aufl.,
Erlangen
[* 21] 1864). In
Berlin gründete er das
«Archiv für
Psychiatrie und
Nervenkrankheiten». Nach
seinem
Tode erschienen: «Gesammelte
Abhandlungen» (2 Bde., Berl.
1872). –
Übergang der Simplongruppe in den Lepontinischen
Alpen
[* 22] an der Grenze des schweiz. Kantons Wallis
und der ital.
ProvinzNovara und auf der
Wasserscheide zwischen Rhône und Po
(Tosa); ein gut unterhaltener Saumweg zweigt bei
Ulrichen (1349 m) vom Rhônethal ab, steigt durch das steinige Eginenthal hinauf, unter dem
Nufenenpaß vorbei über den flachen
Griesgletscher zur Paßhöhe (2446 m), die eine prächtige Aussicht auf die
Berner Alpen gewährt. Dann senkt sich der Weg
steil hinab bei dem
Weiler Auf der Fruth (1685 m) vorbei, wo die
Tosa ihre berühmten Wasserfälle bildet,
gelangt durch den malerischen Engpaß von Foppiano
(Unterwald) in die zweite
Stufe
(Val Antigorio), wo die Fahrstraße beginnt,
und mündet bei Crevola in die Simplonstraße. Von
Ulrichen bis
Domo d’Ossola dauert der
Marsch 15
Stunden.
Der Griespaß, der leichteste Gletscherpaß der schweiz.
Alpen, war vor Eröffnung der Simplonstraße (1806) der wichtigste Übergang
aus dem Oberwallis nach
Italien.
[* 23]
diejenigen
Maschinen der Mehlfabrikation (s. d.), die mittels eines Luftstroms
Griesebez. Dunste
(Dunstputzmaschine) gleicher Korngröße in schwere und leichte Sorten trennen und aus denselben die
Schalenteile entfernen.