Nachdem er 1826 auf kurze Zeit in
Petersburg
[* 2] verweilt hatte, machte er den pers. Feldzug mit, wurde zum Gesandten in
Teheran
ernannt und hier 24. (12.) Febr. 1829 ermordet. Greuze schrieb zuerst einige unbedeutende
Lustspiele («Das junge Ehepaar», «Geheuchelte
Untreue»). 1821 faßte er den
Plan zu seinem
Lustspiel«Goreot uma»
(«Wehe dem Gescheiten»),
Hermann, Schriftsteller, geb. in Köslin,
[* 7] studierte in
Breslau,
[* 8] wurde 1850 Redacteur der «Ostsee-Zeitung»
in
Stettin,
[* 9] 1852 der «Lübeckischen
Zeitung», gründete 1853 in
Stettin die
«PommerscheZeitung» und wurde 1859 Mitglied
der Redaktion der «Kölnischen
Zeitung». Er starb in Köln.
[* 10] Grieben veröffentlichte: «Es ist zu spät» (1857),
ein
polit.
Trauerspiel, «Liebfraue» (Stett. 1855),
«Constanter ac sincere! Norddeutsche Frühlings-Terzinen an das deutsche
Volk» (ebd. 1859),
«Zeitstimmen» (Berl. 1870) u. a.
Seine «Gesammelten Gedichte» erschienen in 3.
Auflage (Heilbr. 1884). Auch veröffentlichte er die litterarpolit.
Studie«Dante Alighieri»
(Köln 1865).
[* 11] (lat.
Graecia; grch. Hellas), die Halbinsel, welche sich an den breiten Rumpf der
Balkanhalbinsel
[* 12] südlich
von Macedonien und Illyrien ansetzt und sich zwischen dem
IonischenMeere (s. d.) im W. und dem Ägäischen
Meere (s. d.) im O. (zwischen 19 ⅓ und 24° östl.
L.) mit einer mittlern
Breite
[* 13] von etwa 200 km von NNW. nach SSO. 400 km lang (von 40 ½ bis 36 ⅓° nördl.
Br.) erstreckt.
Die natürliche Nordgrenze ist keine scharfe; man zieht sie gewöhnlich vom Akrokeraunischen
Vorgebirge
im W. über das Lakmongebirge zum Olymp im O. Dazu kommt noch ein Schwarm von
Inseln, welcher die Halbinsel umgiebt: die
Ionischen Inseln
im W., Euböa, die
Cykladen und
Sporaden im O. (Hierzu Karte: Griechenland.)
Die Halbinsel ist durchaus Gebirgsland, in welchem Ebenen nur in geringer
Ausdehnung
[* 14] als Thalbecken, ringsumwallte (daher meist sumpfige) Hochebenen und kleine Deltaebenen auftreten. Die
Gebirge gehören
dem großen Dinarischen Gebirgssystem an, welches den westl.
Teil der
Balkanhalbinsel erfüllt. Die Gesteine,
[* 15] welche sie zusammensetzen,
sind fast ausschließlich, wie in dem ganzen westl.
Teil der
Balkanhalbinsel,
Thonschiefer und Kalke der
Kreide- und Eocänformation; nur im O. (in Ostthessalien, Südeuböa,
Attika, Lakonien,
Cykladen) treten krystallinische Gesteine
(Glimmerschiefer und Marmor) auf.
Die weite
Verbreitung des Kaltsteins trägt wesentlich zum Charakter der griech.
Gebirge bei; er bedingt ihre schroffen Formen,
ihre Wasserarmut, ihre Karsterscheinungen (z. B. die unterirdischen Abflußsysteme),
ihre
Kahlheit und Vegetationslosigkeit. Die Gesteine sind zu
Gebirgen aufgefaltet, welche überwiegend ein
Streichen von NNW.
nach SSO. besitzen; nur in dem östl.
Teile dreht sich ihr
Streichen nach Oberflächengestaltung um und bewirkt so, indem die Gebirgszüge quer
gegen die Ostküste auslaufen, die ungemein reiche
Gliederung dieser letztern im Gegensatz zu der einfacher
gestalteten Westküste. Um diese
Gebirge sind dann lockere Schichten der jüngern Tertiärzeit abgelagert, welche nicht mehr
an der Gebirgsfaltung teilgenommen haben und meist sanft geformte Hügelländer bilden.
Dagegen sind sie von Bruchsystemen der jüngsten geolog. Vergangenheit betroffen worden, an denen gewaltige Versenkungen
und
Hebungen stattfanden, wodurch die heutige Gestaltung wesentlich bedingt wird. Diese
Brüche stehen
stellenweise mit vulkanischen Erscheinungen im Zusammenhang, wie auf den
Inseln des Saronischen Golfes und auf den südl.
Cykladen (Santorin ein thätiger
Vulkan), und geben Veranlassung zu häufigen starken
Erdbeben.
[* 16] Die Zerspaltung des
Landes durch
Brüche, zusammen mit der im einzelnen höchst wechselnden Streichrichtung der Faltengebirge, prägen
G. seine ungemein reiche
Gliederung in Relief und
Umriß auf. Diese Individualisierung und Zerlegung in eine große Zahl kleiner,
gesonderter
Gaue ist einer der für die geschichtliche
Entwicklung G.s wichtigsten Züge seiner Natur.
Die Halbinsel zerfällt in drei natürliche
Abschnitte. Nordgriechenland, bis zu dem Ambrakischen und
Malischen Golf (Golf von
Arta und Lamia) im S. reichend, umfaßt die beiden Landschaften
Epirus im W. und
Thessalien im O. Erstere
wird von parallelen Gebirgsketten mit der Streichrichtung NNW. erfüllt und von
Thessalien durch den Kamm des
Pindos getrennt;
letzteres ist ein Tieflandsbecken, das durch die
Gebirge Olymp, 2985 m (durch die Kambunischen
Berge mit
dem
Pindos verbunden), Ossa und Pelion vom Ägäischen
Meere getrennt wird. Es ist dies das Gebiet des
Flusses Peneios, während
den Epirotischen
Gebirgen die
Flüsse
[* 17] Arachthos und
Acheloos (der größte griech.
Fluß) nach S. entströmen.
Mittelgriechenlandoder das eigentlicheHellas reicht von der Einschnürung der Halbinsel durch die beiden
erwähnten Golfe bis zu dem grabenförmigen
Einbruch der Golfe von
Patras, von
Korinth
[* 18] und des Saronischen
Meerbusens im S.,
zwischen welchen letztern nur der schmale, flache
Damm des jetzt durchstochenen Isthmus von
Korinth zum
Peloponnes hinüberleitet.
Der westl.
Teil Mittelgriechenlands, die Landschaften
Akarnanien und
Ätolien, werden von den Fortsetzungen
der Epirotischen
Gebirge und des
Pindos, parallelen von NNW. nach SSO. streichenden
Ketten, eingenommen. Der eigentliche
Pindos
endigt mit dem
Tymphrestos
(Veluchi, 2319 m), doch erreichen seine südl.
Ausläufer Korax und
Giona (in
Doris und Photis) bedeutendere
Höhen (letzterer mit 2512 m der höchste
Berg des Königreichs). Am
Tymphrestos¶
mehr
verknüpfen sich zwei östlich streichende Gebirgsketten mit dem Pindossystem, die nördlichere, welche Thessalien im S. abschließt,
Othrys, die südlichere Öta und weiterhin Knemis genannt; zwischen beiden Ketten liegt die Thalebene des FlussesSpercheios.
Von der Giona aus zweigt sich eine dritte Bergreihe nach Oberflächengestaltung ab, die Nordküste des Golfes von
Korinth begleitend: Parnaß, Helikon, Kithäron, Parnes, und Pentelikon. Zwischen dieser und dem Ötagebirge liegt die Tiefebene
von Böotien mit dem Fluß Kephissos und dem Kopaïssee eingeschlossen; während sich südlich von Parnes und Pentelikon die
gebirgige Halbinsel Attika nach Südosten vorstreckt.
Der Peloponnes (s. d.) ist eine fast völlig gesonderte Halbinsel. IhrenKern bildet ein großes Hochland
(Arkadien), dessen Gebirge im N. und W., in den Landschaften Achaia und Elis in terrassenförmigen Stufen zu den ebenen Küstensäumen
herabsteigen, im O. und S. dagegen sich in selbständigen Bergketten fortsetzen und dadurch vier besondere Halbinseln (die
argolische, die östlichere und westlichere lakonische und die messenische) bilden, welche dem Peloponnes
seine eigentümlich ausgezackte Gestalt geben, die schon alte Geographen mit der des Blattes einer Platane
[* 20] verglichen haben.
Von den Flüssen ist keiner eigentlich schiffbar, und die meisten sind in der Regenzeit anschwellende, im Sommer gänzlich
austrocknende Gießbäche. Außer dem thessalischen Peneios, dem Spercheios, Acheloos und Kephissos sind
nur noch der Eurotas, Pamisos, Alpheios und der elische Peneios im Peloponnes zu erwähnen. Die Inselgruppen, die G. umgeben,
sind erst in jüngster geolog. Vergangenheit losgelöste Stücke des Festlandes, zu dem sie in ihrem Bau in innigster Beziehung
stehen. Das Gesamtareal G.s in der oben angenommenen Ausdehnung beträgt ungefähr 88000 qkm, wovon 53500 auf
das Festland, ziemlich 22000 auf den Peloponnes, der Rest auf die Inseln kommen.