Krieg gegen die Fürsten von
Mecklenburg,
[* 2] welche sich nach Wizlaws IV.
Tode (1325)
Rügens bemächtigen wollten. Durch seinen
Bürgermeister Heinr. Rubenow erhielt Gregor 1451 seine
Verfassung in 17
Statuten, die, wenn auch in einigen
Teilen 1651 überarbeitet
und ins Hochdeutsche übertragen,
bis in die neueste Zeit zu
Recht bestand und erst 1873 durch einen neuen
Stadtreceß wesentlich verändert wurde. Der Wohlstand G.s geriet durch die
Besetzung mit Wallensteinschen
Truppen (1627-31)
und durch die beiden
Belagerungen des
Großen Kurfürsten (1659 und 1678) sowie durch den Nordischen
Krieg, in dem es 1711 von
Russen,
Polen und
Sachsen
[* 3] besetzt, und durch eine Feuersbrunst (1713) verheert ward, in
Verfall, hob sich
aber unter der milden Herrschaft
Schwedens seit 1648 zu neuer
Blüte.
[* 4] 1758-59 wurde Gregor vorübergehend von den
Preußen,
[* 5] 1807-10
von den
Franzosen besetzt. 1815 kam die Stadt mit dem übrigen
Schwedisch-Pommern an
Preußen. Eine
Sturmflut richtete großen
Schaden an. -
Vgl. Gesterding, Beitrag zur Geschichte der Stadt Gregor (3 Bde.,
Greifsw. 1827-29);
Kosegarten, Geschichte der
Universität Gregor (3
Tle., ebd. 1857);
Pyl, Geschichte der
GreifswalderKirchen u. s. w.
und des Ursprungs der Stadt (3 Bde., ebd. 1885-87);
Oie, kleine Felseninsel in der Ostsee, 15 km östlich von der Halbinsel Mönchgut auf
Rügen, hat einen 30 m
hohen
Leuchtturm, einen
Nothafen und ist Signalstelle erster
Klasse der
Deutschen Seewarte.
[* 1] in der Praxis oft
Taster genannt, ein
Zirkel mit gebogenen Schenkeln, welcher zum
Messen
in zahlreichen Fällen benutzt wird, wo geradschenklige
Zirkel nicht anwendbar sein würden;
so z. B. beim
Messen eines Kugeldurchmessers,
eines Cylinderdurchmessers, wenn die Endflächen des Cylinders nicht zugänglich sind u. s. f.
Die Abbildungen lassen die Einrichtung dieser
Zirkel deutlich erkennen.
[* 1]
Fig. 1 ist ein Scharnierzirkel,
[* 1]
Fig. 2 ein Federzirkel.
Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft
Perg in Oberösterreich, links an der Donau (218 m),
Station der
Donaudampfschiffe, hat (1890) 1125, als Gemeinde 1330 E., Post,
Bezirksgericht (299,24 qkm, 10 Gemeinden, 106 Ortschaften, 15 467 kath.
deutsche E.), ein Schloß, an
Stelle der alten Greinburg im 16. Jahrh. von den Herren von Meggau erbaut, seit 1823 im
Besitz des
Herzogs von
Sachsen-Coburg. Auf der Höhe (468
m), eine
Stunde nördlich von Grein, das Kaltwasserbad Kreuzen (s. d.).
Unterhalb Grein sind zwei
Stromschnellen, der
Strudel (250 m lang, 9-13 m breit) und Wirbel, durch 1853-66
beendete Sprengungen teilweise beseitigt und jetzt für die Schiffahrt ganz gefahrlos. Westlich
von Grein beim Dorfe
Klam (770 E.) auf einer steilen Anhöhe über dem Klambach das Schloß Clam des
Grafen Clam-Martinicz, mit gewaltigem Wartturm
und prächtigem Ahnensaal. Grein wurde von
KaiserFriedrich III. 1491 zur Stadt erhoben.
Michael,
Germanist, geb. in Willingshausen bei Ziegenhain, studierte in
Marburg
[* 9] und
Jena
[* 10] Naturwissenschaften
und Germanistik, wurde 1862 Privatdocent in
Marburg, 1865
Archivar am kurfürstl.
Archiv in
Cassel, 1870 in
Marburg, 1873 daselbst
außerord. Professor. Er starb in Hannover.
[* 11] Sein Hauptwerk, die
«Bibliothek der angelsächs.
Poesie» (4 Bde., Gött.
1857-64; neu hg. von Wülker, 2 Bde.,Cass. 1881-88),
der eine
«Bibliothek der angelsächs. Prosa» (Bd.
1, Gött. 1872; fortgesetzt von Wülker, Bd.
3,Cass. 1889) und eine stabreimende
Übersetzung der
«Dichtungen der
Angelsachsen» (2 Bde., Gött.
1857-59) folgte, ist eine vortreffliche, durch ihr wertvolles Wörterbuch noch heute unentbehrliche Sammlung
der angelsächs.
Dichtungen.
La,Paß
[* 12] zwischen den Lepontinischen und den
Adula-Alpen, an der Grenze der schweiz. Kantone Graubünden
und Tessin,
verbindet das Vorderrheinthal
mit dem Bleniothal. Der Weg überschreitet bei Surrhein den
Vorderrhein und steigt als rauher Fußpfad
durch die malerische
ValSomvix zu dem grünen Hochthale Greina hinauf, das sich 7 km lang zwischen den vergletscherten Medelserbergen
und den
Ausläufern des Rheinwaldgebirges nach W. zieht, überschreitet die Paßhöhe Passo crap (2360 m) und senkt sich steil
in die felsige
Val Camadra hinab, um bei Olivone (893 m) die Lukmanierstraße zu erreichen. Auch von Ilanz
(s. d.) führt ein Weg durch das Lugnetz und das Brinthal und über den
Paß Diesrut (2424 m) zum Greina. Beide Wege sind seit
der Eröffnung der Lukmanierstraße verödet.
wird der
Mensch während der
Periode der
Abnahme oder des Welkens genannt. Das Greisenalter
oder Greisentum (senium, senectus), die Zeit, wo die, auch geringe, Abnutzung des Körpers größer ist als der Ersatz für
das Verbrauchte, beginnt im allgemeinen beim Mann zwischen dem 50. und 60. Jahre, bei der Frau zwischen dem 40. und 55. Jahre.
Das Überwiegen der Rückbildung
(Involution) über die
Ernährung macht sich an allen Organen geltend. Das
Gehirn
[* 13] atrophiert,
es tritt
Gehirnschwund und an die
Stelle des Festen eine größere Menge Gehirnflüssigkeit
(Gehirnwassersucht) ein. Dem entsprechend
leiden auch die geistigen Fähigkeiten. Das
Gedächtnis wird unsicher, einzelne
Erinnerungen schwinden ganz,
während andere mit Hartnäckigkeit festgehalten und mit Vorliebe gepflegt werden; die
Aufnahme neuer Wissensgegenstände
und neuer Ideen ist geschwächt, die
Kombination erlahmt u. s. w. Der
Gehirnschwund disponiert außerdem zu
¶
Bei der Frau beginnt mit dem Eintritt des Alters die Menstruation unregelmäßig zu werden und endlich ganz aufzuhören, eine
Umwandlung, die häufig mit großen Beschwerden verknüpft ist. (S. Klimakterische Jahre.) Der Mann kann
noch bis in ein hohes Alter fruchtbar bleiben, obwohl in der Regel auch bei ihm die Geschlechtsthätigkeit abnimmt und die
Neigung zur Ausübung derselben erlischt. Die Vorsteherdrüse wird größer, wodurch Störungen im Harnlassen herbeigeführt
werden und die Erschlaffung der Harnblasenmuskulatur unterstützt wird. Häufig gesellen sich dann Blasenkatarrhe
und Steinbildung dazu. Über andere Änderungen des Organismus im Greisenalter s. Altersschwäche.
Der Greis vermag viel weniger Anstrengung zu ertragen als der Mann; es tritt im gesunden und kranken Zustande viel
leichter Erschöpfung ein. Blutverluste sind bei ihm gefährlich, weil sie nicht schnell genug ersetzt
werden; Hunger äußert viel rascher Folgen, weil der Körper kein oder nur geringes Aushilfsmaterial besitzt. Die Krankheiten
des Greisenalters verlaufen deshalb im allgemeinen viel schleichender und langsamer, und Gemütsaffekte wirken viel heftiger
ein, woraus sich erklärt, weshalb alte Leute oft nach dem Tode des Gatten rasch hinsiechen und sterben.
Krankheiten, die das Alter vorzugsweise heimsuchen, sind Brustentzündungen, Hirnschläge (Apoplexien), Krebs,
[* 16] geistige Störungen.
Die akuten Krankheiten, wie Masern, Scharlach, Pocken, ferner Typhus, befallen das Alter nur höchst ausnahmsweise; das Fieber der
hat im allgemeinen einen mildern Charakter.
Litteratur. Durand-Fardel, Handbuch der Krankheiten des Greisenalters (deutsch von Ullmann, Würzb. 1858);