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gisch an die Quarzporphyre sich anschließenden etwa 12 km langen Gangzüge von Grant im Leipziger Kreise [* 2] zwischenWurzen, Vrandis, Vencha, Nerchau, welches Vorkommnis auch Augit [* 3] enthält, aus dem derChlo- rit hervorgegangen ist; die mächtigen Gänge im Erzgebirge, die aus der Gegend vonDippoldiswalde bis auf den Kamm streichen, Gänge in der Nach- barschaft von Liebenstein in Thüringen, Vorkomm- nisse bei Gailbach unfern Aschaffenburg. [* 4] Granitz, hügelige Waldlandschaft auf der Ost- seite der Insel Rügen, nördlich von der Halbinsel Mönchgut; der Tempelberg (105 m) trägt das Jagd- schloß Grant des Fürsten zu Putbus, das von seinem 38 m hohen Wartturme eine herrliche Aussicht auf Insel und Meer gewährt.
Granius, Name mehrerer röm. Schriftsteller, über deren Leben und Werke noch mancherlei Zweifel obwalten. Grant Flaccius schrieb zur Zeit des Cäsar über das sog. 5u3?apii-iHQuin und über die InäiZi- taineuta, Bücher sakralen Inhalts im Besitz der Pon- tifices. Außer diefem wird auch ein Geschichtschreiber Grant Licinianus genannt, von dessen Werke über die Geschichte Roms 1853 ein aus 13 Blättern be- stehendes Fragment von Paul de Lagarde in einem dreimal beschriebenen syr. (^oäsx (Palimpsest) des Britischen Museums entdeckt, von Pertz und seinem Sohne entziffert und von letzterm mit Faksimile (Berl. 1857) herausgegeben wurde. Eine kritische Bearbeitung veröffentlichten hierauf (Lpz. 1858) sieben Bonner Philologen.
Der Verfasser, der in der Handschrift selbst genannt ist, war kein Zeitgenosse Sallusts, wie Pertz annimmt, sondern lebte wohl im 2. Jahrh, der Kaiserzeit. Madwig hält das Werk, das seinem Inhalt nach nicht sehr hoch zu schätzen ist, für ein Excerpt des 3. oder 4. Jahrh. Qra.nivoras (lat.), Körnerfresser, in der ältern Systematik Gesamtname der vereinigten Meisen, Lerchen, Ammern und Finken. Granja, s. La Granja. Granmichele oder Grammich ele (spr. -mi- kehle), Stadt im Kreis [* 5] Caltagirone der ital. Pro- vinz Catania auf Sicilien, in 555 m Höhe, hat (1881) 11804 E., Weinbau, Steinbrüche und Töpferei. - Grant wurde nach dem Erdbeben [* 6] von 1693 durch Carlo Caraffa, Fürsten von Butera, an Stelle der zer- störten Nachbarstadt Occhialä erbaut.
Granne (^ri8w), gewisse borstenförmige Fort- sätze an Vlattorganen, finden sich am häusigsten in der Familie der Gramineen [* 7] an den sog. Deckspelzen (?ai63 inferior), wo sie bald an der Spitze, bald auch in der Mitte des Blattes ansetzen; ihre Größe ist hier fehr verschieden, bei dem Federgrase (s. stixa) er- reichen sie die ganz außerordentliche Länge von 30 cm und darüber,bei den meisten andern Gräsern schwankt ihre Größe zwischen 1-5 cm, mehrere Arten besitzen überhaupt keine Grant Bei den Geraniaceen kommen Grant an den Früchten vor, und zwar sind sie hier im trocknen Zustande spiralig oder schraubenlinig ge- rollt, über die die Verbreitung der Pflanzen för- dernde Wirkung der Grant s. Aussaat.
Grannenbrecher, Vorrichtung zur Entfernung der an den Getreidekörnern anhaftenden Grannen (s. d.), in neuerer Zeit meistens mit den kombi- nierten Dreschmaschinen [* 8] verbunden (s. Getreide- Reinigungsmaschinen) . Grano, nach der noch üblichen ältern Geldein- teilung der Philippinischen Inseln ^2 Real oder ^9" Peso (Piaster) ^ 1^4 CentGmo oder Centavo der philippinischen (mit der mexikanischen über- einstimmenden) Silberwährung ss. Adlerdollar). Ferner hieß Grant eine ältere neapolit.
Kupfermünze (s. Baiocco). Endlich ist Grant auch ital. und span. Bezeichnung des Grans (s. d.). Granollers (spr. -noljehrs), Stadt in der span. Provinz Barcelona, [* 9] in einem engen Thale am Con- gost, an den Linien Barcelona-Figueras und Grant- San Juan de las Abadefas (88 km), ist Hauptort der Gegend der Balles, hat (1887) 6208 E., Reste aus der Maurenzeit, wichtige Märkte, Mühlen [* 10] und Weberei. [* 11] Zu den in der Umgegend entspringenden Mineralquellen gehören die vielbesuchten Caldas de Mombuy, Canovellas und La Garraga.
Gran-Parü, s. Para. Gran [* 12] Sasfo d'Italia, Bergkette in den Abruz- zen, auf der Grenze der Provinzen Teramo und Aquila, die höchste Erhebung der Apenninen-Halb- insel. Ihr höchster Gipfel, der Monte-Corno, er- reicht 2921 in. Er ist rings von Schutthalden be- deckt, nur die Ostseite zeigt Reste von Buchenwal- dungen. Er trägt bis in den Juni Schnee; [* 13] auch hat man Spuren ehemaliger Vergletscherung gefunden. Gransee, Stadt im Kreis Nuppin des preuh. Neg.-Bez. Potsdam, [* 14] 32 km im NO. von Neurupvin, an einem See und an der Linie Berlin-Stralsund der Preuß.
Staatsbahnen, [* 15] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Neuruppin), [* 16] hat (1890) 3982 E., dar- unter 34 Katholiken, Post zweiter Klasse mit Zweig- stelle, Telegraph; [* 17] Marienkirche, Franziskanerkloster, jetzt Schule, ein Denkmal der Königin Luise von Schinkel; Eisengießerei [* 18] mit Maschinenfabrik,Stärke- fabrik, Ackerbau, Viehzucht, [* 19] Jahr- und Viebmärkte. Gransee (Grans on), schweiz. Stadt, s. Grandson. ! Grant, Sir Francis, engl. Maler, geb. 18. Jan. ! 1803 zu Edinburgh, studierte seit 1827 an der Scbot- ! tischen Akademie zu Edinburgh.
In den dreißiger Jahren siedelte er nach London [* 20] über und wurde 1851 zum ordentlichen Mitglied der Akademie gewählt. Anfangs malte er besonders Gruppen von Jägern, Pferden und Hunden, engl. Parforcejagden, später wendete er sich der Porträtmalerei zu. Seine Aus- führung ist etwas oberflächlich, aber klar, frisch und ungezwungen. Von denBildnissen sind zu erwähnen: das der Königin Victoria [* 21] (1841), des Feldmarschalls Lord Clyde (1861), des Grafen von Elgin (1862,, Disraelis (1863), Palmerstons (1874). 1866 zum Präsidenten der königl. Akademie ernannt, empfing er bei diefer Gelegenheit den üblichen Ritterschlag. ^ Er starb in London. ! Grant, James, engl. Romanschriftsteller, geb. l in Edinburgh, wurde 1839 Fähnrick ! in einem Infanterieregiment, verließ jedoch die Armee nach wenigen Jahren, um sich litterar.
Thä- tigkeit zu widmen. Seine zahlreichen Romane sind meist der Geschichte der Stuarts und der vaterlän- dischen Geschichte überhaupt entnommen. Sein erster Roman: «II16 romance ok^var or kiFkianäerä in äzmiii» l4 Bde.),
erschien 1845;
eine Art Fortsetzung hierzu bilden: «Hi^1ii3.ii(i6i'3 in LslFiuui» (1847). Von feinen weitern Schriften verdienen Erwäh- nung: «^äv6Qtur63 ok 3.11 aiä6-ä6-camp» (1848: neue Ausg. 1891),
«Nsinoii-Z and aäv6iitiir63 0k 8ir ^V. Xii-Kaläx »k 6ranF6" (1849),
«^lemoii-Z of ! tlis 0H3ti6 ok Näiudiii^Ii» (1850; 2. Aufl. 1862), «Lotii^Eii» (3 Bde., 1851),
«»lans 36wn" (1853), «'Ik6 76l1o^ li-igaw» (1855; neue Aufl. 1878), «N6N10I'iHi8 ol 0lN0Iitl086» (1858), «^Q6 cHVHli6r3 of tortnns 01- Vritisü 1165063 in ¶
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soreign ^vlli'8" (1859; neue Ausg. 1873),
«lii-itisli diitti63 on land lrnd 36ll» (1873) nebst einer Fort- setzung: «I^scent Liitis^ Iiatti68 on land and 86H» (1884),
«01d and ii6vNdwdni'8'!i» (1880),
«ri^iu^ ^vitli ki'6» (3 Bde., 1887),
«I^ovk'g ladoui- ^von» (3 Bde., 1888) und «8c0ti8ii 8o1di6i'3 of fortunL» (1889). Im Dez. 1875 trat Grant zur kath. Kirche über; er starb in London. Grant, James Augustus, Afrikareisendcr, geb. 1827 zu Nairn in Schottland, trat 1846 in die ind. Armee, wo er 1849 an der Schlacht von Gudschrat unter Lord Gough teilnahm, 1857 unter Havelock beim Entsatze von Lakhnau verwundet ward und bis zum Oberst aufstieg. In Gemeinschaft mit Kapitän Speke erforschte er 1860-64 die Nilquellen. (S. Afrika, [* 23] Entdeckungsgeschichte, Bd. 1, S. 191H.) 1868 begleitete er die abessin. Expedition unter Lord Rapier. Er starb in Nairn. Er schrieb: «^ -n^ik aci'038 ^.kricw) (1863), »suminai^ of tlis Hpeice Hiid (^raiit expedition" (im «Journal ok td6 1^0)^1 (^60Zi'ap1iic31 Zociet^», 1872),
«Lo- ta,n^ ot' tds 8psk6 and 6raiit Expedition» (in den Grant, Sir James Hope, engl. General, geb. 1808, trat 1826 als Kornett in die Armee, diente 1840 - 42 unter Elliot und Gough im Opium- kriege gegen China [* 24] und ward dann nach Indien versetzt. Zum Major aufgerückt, kämpfte er in der Schlackt von Sobraon mit gro- ßer Auszeichnung gegen die Sikh, befehligte das 9. Dragonerrcgiment in den Feldzügen 1848 und 1849, zeichnete sich in der Schlacht bei Chillian- wallah abermals aus und wurde zum Oberstlieutenant, zum Obersten be- fördert.
Der ind. Aufstand gab ihm neue Gelegen- heit zur Auszeichnung. An der Spitze eines stiegen- den Korps schlug er die Rebellen am Dschamna, erstürmte die Festung [* 25] Mingundsch, vernichtete 23. März die Schar des Radscha Dschadschlal-Singh bei Kari und erfocht 13. Juni einen glänzenden Sieg zu Nawabgandsch bei Lakhnau, worauf er 29. Juli Faisabad befetzte. Mit der Vorhut Lord Clydes überschritt er 25. Nov. die Gagra und trieb die Neste der Aufständischen über die Grenze von Nepal.
Diesen Erfolgen ver- dankte er die Ernennung zum Generalmajor. Als dann ein neuer Zug gegen China beschlossen wurde, erhielt Grant den Oberbefehl über die Landungstruppen. Nach Eroberung der Ta-ku-Forts befetzte er 25. Aug. 1860Tien-tsin, schlug 18. Sept. das chines.Heer bei Tschang-kia-wan, am 21. zum zweitenmal beiPa-li- tiau und rückte 13. Okt. siegreich in Peting ein. (S. China, Bd. 4, S. 210.) Der hier von Lord Elgin ge- schlossene Friede setzte den weitern Operationen ein Ziel. Grant empfing den Dank beider Häuser des Parla- ments und ward 1861 zum Oberbefehlshaber in Ma- dras ernannt, welchen Posten er 1865 verließ, um das Amt eines Generalquartiermeisters der brit. Armee zu übernehmen.
Diesen Posten vertauschte er 1870 mit dem des Oberbefehlshabers des Lagers von Alderfhot: 1871 wurde er zum Generallieutenant und 1872 zum General befördert. Er starb in Aldershot. Über seine Thätigkeit in Indien hatte Knollys nach G.s Tagebuch veröffentlicht: «Inci- d6nt3 in tlis 86P07 nar 1857-58» (Lond. 1873). Grant, Ulysses Sidney, amerik. General und 18. Präsident der Vereinigten Staaten, [* 26] geb. in Point-Pleasant in Ohio, trat 1839 in die Militärakademie von Westpoint und verließ sie 1843 als Lieutenant im 4. Vereinigten-Staaten-Infan- terieregiment. Grant nahm am mexik.
Kriege (1845 -48) teil und wurde zum Kapitän befördert. 1854 nahm er jedoch seinen Abschied und ließ sich als Geometer in St. Louis nieder, übernahm dann die Bewirtschaftung einer Farm in der Nähe von Et. Louis und trat 1859 in das Ledergeschäft feines Vaters zu Galena in Illinois. Nach Ausbruch des Bürgerkrieges wurde Grant Juni 1861 Oberst des 21. Illinoiser Freiwilligenregiments und im August zum Vrigadegeneral ernannt. Er bemächtigte sich des wichtigen Platzes Paducah am Einfluß des Tennessee in den Ohio und schlug den General Polt bei Belmont am Mississippi, gegen- über Columbus. Eine Folge der Eroberung von Paducah war bald auch die Einnahme von Fort Henry am Tennessee und Fort Do- nelson am Cumberland (16. Febr.). Grant ward zum Generalmajor in der Freiwilligenarmee ernannt, aber bei Pittsburg-Landing (oder Shiloh) von den Konföderierten unter Johnston und Beauregard überfallen und geschlagen, bevor er sich mit General Buell vereinigen konnte.
Erst am folgenden Tage, nachdem Buell zur Verstärkung [* 27] herangerückt war, vermochte er den Feind wieder zurückzutreiben. Grant trat hierauf an die Spitze der Armee von Westtennessee und gewann im Sept. und Okt. 1862 die Schlachten [* 28] bei Yuka und Corinth. nahm er das wichtige Vicksburg (s. d.), dessen starke Befestigungen den Mississippi sperrten. Die Operationen, die zu diesem Siege führten, dauerten länger als ein halbes Jahr und bilden durch die Kühnheit und die Beharrlichkeit ihrer Ausführung ein glänzendes Ereignis in der Ge- schichte des amerik. Bürgerkrieges. Grant wurde zum Generalmajor in der Vereinigten - Staaten- Armee ernannt und trat nach der Niederlage Rose- crans am Chickamauga (Sept. 1863) an die Spitze der unter dem Namen Mississippi-Departement vereinigten Armeen. Er vertrieb den Feind in den Gefechten vom 23. bis aus den Chattanooga (s. d.) behauchenden Höhenzügen von Missionary-Ridge und Lookout-Mountain und zwang ihn zum Rückzug auf Dalton in Georgia, wodurch Kentucky und Tennessee gesichert und Geor- gia sowie der ganze Südosten des Secessionsgebie- tes im Rücken bedroht wurden. Am wurde Grant zum Generallieutenant und Oberbefehls- haber aller Armeen ernannt. Er übernahm im Früh- jahr 1864 den Oberbefehl der Potomac-Armee, mit der er 3. Mai den Feldzug gegen Richmond er- öffnete, wo ihm General Lee gegenüberstand.
Nack den unentschiedenen Schlachten in der Wildnis s5.Mai) und bei Spottsylvania CourtHouse(10.Mai) flankierte Grant den Feind und drang 29. Mai über den Pamunkey vor. Am 30. griff Lee wieder an, um die Linie des Chickahomini zu behaupten, richtete aber nichts aus, und Grant gelang es, obgleich er einige Tage später (3. Juni) bei Cold-Harbor geschlagen wurde, 14. Juni seine Armee über den Iamesfluh zu werfen, Lees Dislocierungsversuche 18. Juni zurück- zuschlagen und die Feldoperationen mit der Be- lagerung von Petersburg [* 29] (s. d.) und Richmond (s. d.) zu schliefen. Erst ergaben sich beide Plätze, und 9. April fiel Lee mit den Resten seiner Armee dem Sieger bei Appomattor Court House in Virginien in die Hände, womit der Krieg sein Ende erreicht hatte. Mit dem Frieden nahm Grant als Ober- general aller amcrik. Armeen sein Hauptquartier in 17* ¶