Spreng- und Brandwirkung ausübt. (S.
Geschoß,
[* 2] Bd. 7, S. 906-908.) Gran
[* 3] sind gegenwärtig
nur von länglicher Gestalt und, wenn sie für Hinterladungsgeschützc bestimmt sind, zu ihrer
Führung mit einem
Bleimantel
oder mit Kupferringen versehen. Gran von mehr als vierfacher Länge im Verhältnis zum
Kaliber nennt man Langgranaten, wenn
sie mit Brandsatz gefüllt sind,
Brandgranaten (s.
Geschoß, Fig. 3). In der ersten Zeit der gezogenen
Geschütze
[* 4] nannte man Langgranaten Gran von mehr als doppelter Länge. Von großer Wirkung gegenüber lebenden
Zielen sind die Doppelwandgranaten (s.
Geschoß, Fig. 24) und die Ringgranaten (s.
Geschoß,
[* 1]
Fig. 25). Gran haben meist Perkussionszünder
und große
Sprengladung. Die frühern engl. Segmentgranaten (s.
Geschoß, Fig. 23) waren mit Eisenstücken
(statt Bleikugeln) gefüllte Shrapnels.
Gegen Panzerungen wendet man statt gewöhnlicher gußeiserner Gran solche aus
Stahl oder Eisenhartguß an.
Stahl- und Hartgußgranaten
haben eine scharf zulaufende
Spitze und können den Zünder entbehren, da die
Sprengladung lediglich durch die Erhitzung
des
Geschosses beim Durchschlagen des Panzers sich entzündet. Handgranaten sind runde Hohlgeschosse kleinern
Kalibers und
Gewichts (etwa 1 kg), die mit der
Hand
[* 5] oder dem
Granatgewehr (s. d.) dem Feinde entgegengeworfen wurden. Im 17. und 18. Jahrh.
führte man Handgranaten im Felde mit, und die mit dem Werfen derselben betrautenTruppen hießen Grenadiere,
die sich mitunter auch der
Granatgewehre zum Werfen derselben bedienten. Später verwendete man die Handgranaten nur noch
im Festungskriege. Eine größere Zahl von Handgranaten, die gleichzeitig aus einem schweren Mörser ähnlich einer
Kartätsche
geworfen wurden, ergaben den
Granathagel oder Wachtelwurf. In neuester Zeit spielen namentlich die
Brisanzgranaten (s. d.),
auch
Sprenggranaten genannt, die statt des Schießpulvers einen hoch explosiblen
Sprengstoff als
Sprengladung führen, eine
große Rolle.
ein feldspatfreies Gestein, das vorwiegend aus braunem oder gelblichem, mehr oder weniger feinkörnigem
Granat
[* 6] besteht, wozu sich aber in der Regel noch grünschwarze Hornblende
[* 7] und Magneteisenerz gesellen; in Drusenräumen zeigen
sich manchmal schöne Granatkrystalle. Sehr häufig sind noch andere Silikate, wie
Augit,
[* 8]
Epidot,
[* 9] auch
Quarz, Schwefelmetalle und
Kalkspat
[* 10] hinzugemengt. Der Granatfels bildet untergeordnete linsenförmige Einlagerungen, namentlich im
Bereich der alten krystallinischen
Schiefer, z. B. auf der
HohenWaid im Odenwald, am
Teufelsstein und Klobenstein bei
Schwarzenberg,
bei Ehrenfriedersdorf und
Berggießhübel in
Sachsen,
[* 11] bei Kupferberg sowie zwischen
Abertham und Joachimsthal
auf dem
Erzgebirge, wo die Lager
[* 12] im
Glimmerschiefer stellenweise 15 m Mächtigkeit gewinnen.
die zur Aufbewahrung der
Geschosse auf
Kriegsschiffen besonders eingerichteten Räume
unter der Wasserlinie, meist unter dem Zwischendeck; bei
Feuer können sie ganz unter Wasser gesetzt werden.
IhreErleuchtung
geschieht von außen. Für die Pulverladungen der
Geschütze sind besondere Pulverkammern ähnlich den Granatkammern eingebaut, zu denen
der Zutritt nur mit besondern Vorsichtsmaßregeln (Filzschuhe u. s. w.)
gestattet ist. Getrennt von diesen sind an Munitionsräumen auf den Schiffen noch Aufbewahrungsräume für scharfe Torpedoköpfe,
für verschiedene
Zündungen
[* 14] und Gewehr- und Revolvermunition vorhanden.
Alle Munitionsräume sind außer bei
«Klar-Schiff»
(s. d.) geschlossen und werden durch Posten bewacht.
verkürzte glatte
Kanonen mittlern und großen
Kalibers zum
Schießen von Granaten
[* 15] (s.
Granatgewehre). Bei größerm
Kaliber hießen sie auch
Bombenkanonen (s. d.). Man wollte in Gestalt der Granatkanonen die
Vorteile des Hohlgeschoßfeuers auf die gestreckten
Bahnen der
Kanonen übertragen. In der 12 cm-Granatkanone, um deren Konstruktion
sich unter andern Napoleon III. verdient gemacht hat, hoffte man eine Zeit lang das Einheitsgeschütz
der Feldartillerie gefunden zu haben. Vermöge ihrer geringen Präcision und Tragweite mußten sie den gezogenen
Geschützen
bald das Feld räumen.
die zweitgrößte der nach ihr benannten Gruppen der
Canarischen Inseln, 1667 qkm groß, mit 95 415 E.
in 22 Ortschaften. Die
Insel, von 561 km Durchmesser, ist ein domformiger erloschener
Vulkan; an der Nordostseite schließt
die kleine Halbinsel Isleta von neuerer vulkanischer
Bildung an. Zwischen dem 1950 mhohen Pico del Pozo
de las Nieves, dem 1862 m hohen Nublo und dem 1819 m hohen Saucillo ist der weite, tiefe
Schlund der sog.
Caldera eingesenkt.
Die
Insel vereinigt alle landschaftlichen Schönheiten und Eigentümlichkeiten der
Canaren in sich und ist wegen ihrer Produktion
die wichtigste des Archipels; es gedeihen alle Kulturpflanzen Europas und des
Orients, und die Pflanzungen
sind überall in gutem Zustande. Rindvieh-, Schaf-und Ziegenzucht stehen in
Blüte.
[* 17] Die
Insel besitzt mehr als 100 Seeschiffe
und zahlreiche Fischerboote. Hauptstadt ist Las
Palmas (s. d.) mit 20 756 E.
Der Handel ist lebhaft. Der alte canarische Herrschersitz
ist das Städtchen Galdar (5078 E.).
Andere Orte sind
Telde (9403 E.) und Teror (4125 E.). Gran-Canaria wurde 1478-83
von den
Spaniern erobert.
¶