Übersetzungen verbreitet. Schopenhauers Übertragung des «Handorakel»
gab Frauenstädt heraus (4. Aufl., Lpz. 1891). Eine Sammlung der beliebtesten
Werke G.s erschien in zwei Quartbänden (Madr. 1664 u. ö.).
Neu abgedruckt wurden «Der Höfling», das «Handorakel»
und der
«Held» in der Madrider «Biblioteca de autores españoles» (Bd.
65). Mit Ausnahme des Kommunionbuchs wurden alle seine mehr weltlichen
Schriften unter dem
Namen seines
BrudersLorenzo Gracian herausgegeben (weshalb ihm oft fälschlich dieser
Taufname beigelegt worden ist) und zwar von dem aragones.
Edelmanne Lastanosa.
oder GraciasaDios, Hauptstadt des Departements Gracias (27816 E., darunter 11910 Eingeborene) der
mittelamerik.
Republik Honduras,
[* 2] 120 km westlich von Comayagua, hat 4000 E.,
Gold-,
Silber- und Opalminen,
Anbau von Weizen, Kartoffeln und
Zuckerrohr. Gracias ist 1536 gegründet und war bis 1544 Sitz der Audiencia von Guatemala
[* 3] und
Nicaragua.
[* 4] – Gracias heißt auch das Nordostkap Mittelamerikas am Karibischen
Meere, an der Ostküste Nicaraguas, am Delta
[* 5] des
Rio
[* 6] Coco, das Columbus entdeckte.
Ag., Algengattung aus der Gruppe der Rhodophyceen (s. d.) mit etwa 30 in
allen
Meeren verbreiteten
Arten. Der
Thallus ist meist dichotom verzweigt und cylindrisch, gewöhnlich von knorpliger Beschaffenheit.
Die Thallusrasen werden mehrere Centimeter lang und sind meist lebhaft rot gefärbt.
BeimKochen quellen diese
Algen
[* 7] stark
auf und erstarren nach dem Erkalten zu gelatinösen
Massen, die reich an nahrhaften
Stoffen, wie
Stärke
[* 8] und Zucker
[* 9] sind. Mehrere
Arten dienen deshalb in Küstengegenden als Nahrungsmittel
[* 10] für schwächliche oder kränkliche
Personen, so besonders
das sog.
Ceylonmoos, Gracilaria lichenoidesAg., das im ind. Ocean häufig vorkommt. Ähnliche Verwendung finden
Gracilariaconfervoides Grev. im
AdriatischenMeere und Gracilaria WrightiiAg. an den austral.
Küsten.
in der span.
ComediaName der komischen
[* 1]
Figur des bald verschlagenen, bald possierlich einfältigen Bedienten,
der gewöhnlich seinen Herrn parodiert.
nannte man früher die
Periode, in der das griech.
Volk und die italischen Völkerschaften
(Römer,
[* 12]
Umbrer,
Osker) angeblich eine engere Einheit gegenüber allen andern indogerman.
Völkern gebildet haben.
Von
dieser vorhistorischen gräco-ital.
Volks- und Sprachgemeinschaft ist die Wissenschaft in neuerer Zeit zurückgekommen, da
sich herausgestellt hat, daß triftige
Gründe für diese
Annahme nicht vorhanden sind. (S.
Indogermanen und
Griechische Sprache.)
einer der gleichen
Teile, in die ein Ganzes abgeteilt wird. In der Geometrie wird der
Umfang jedes Kreises in 360 Grad eingeteilt,
die absolute
Größe eines Grad aber hängt
von der
Größe des Halbmessers ab.
Da man die Winkel
[* 17] durch Kreisbogen
mißt, die aus dem Scheitel von einem Schenkel zum andern beschrieben werden, so giebt man die
Größe der Winkel ebenfalls
nach Grad an. Ein rechter Winkel hat 90 Grad. d. h. seine beiden Schenkel umfassen
den vierten
Teil eines aus seinem Scheitel als Mittelpunkt beschriebenen Kreises.
Ein Grad (°) wird nach altem Brauch in 60 Minuten (’), jede Minute in 60 Sekunden (’’) und jede Sekunde in 60
Tertien
(’’’) geteilt; jetzt giebt man mehr und mehr der Decimalteilung den Vorzug.
Alle mathem. und astron.
Instrumente, mit
denen Winkel gemessen werden, wie das
Astrolabium,
[* 18] der Quadrant, Sextant,
[* 19]
Transporteur u. a., haben diese
Einteilung, und ebenso werden alle
Kreise,
[* 20] die man um die
Himmelskugel und um die Erde zieht, z. B. der
Äquator, die
Mittagskreise,
die
Ekliptik, die
Parallelkreise, die Scheitelkreise, der Horizont
[* 21] u. s. w., in Grad geteilt.
Über die Grad am
Thermometer
[* 22] s. d.;
über den Grad einer
Gleichung s. d. Mit Grad bezeichnet man auch oft den Gehalt von Lösungen
an irgend einem
Bestandteil; so bedeutet 90grädiger
Alkohol eine Lösung von 90
TeilenAlkohol und 10
Teilen Wasser. (S.
Aräometer.)
[* 23]
Charles, elsäss. Schriftsteller und Abgeordneter, geb. zu
Türkheim, im Elsaß, studierte an der
Universität und der École des mines zu
Paris
[* 24] und war seit 1860 bei
den großen Baumwollfabriken
(Herzog + Comp.) zu Logelbach beteiligt, zuletzt als Verwaltungsrat. Er unternahm vielfach
Reisen
durch Europa
[* 25] und in den Mittelmeerländern und stellte wissenschaftliche Forschungen besonders geolog. Art in den
Vogesen,
Alpen,
[* 26] Pyrenäen, dem
Eismeer, der
Sahara und dem Sinaigebirge
[* 27] an. Die Resultate dieser
Beobachtungen legte
er hauptsächlich nieder in den Sitzungsberichten der
PariserAkademie der Wissenschaften, welcher er als auswärtiges Mitglied
angehörte.
Auch socialpolitisch war Grad viel thätig. Er präsidierte 1889 dem internationalen
Kongreß für
Socialpolitik in
Paris und
veröffentlichte zahlreiche volkswirtschaftlicheAbhandlungen in der
«Revued’ Alsace»,
«Revue des Deux Mondes»,
«Économiste français», den
«Annalen des
DeutschenReichs», hg. von Hirth u. s. w. Grad war seit 1876 Mitglied des
Bezirkstags
von Oberelsaß, der ihn 1878 in den Landesausschuß von Elsaß-Lothringen
[* 28] wählte. Seit 1877 war er
Vertreter von Colmar
[* 29] im
Reichstag; er gehörte zu den Protestlern, war jedoch vermöge seiner wissenschaftlich-kosmopolit.
Natur weniger politisch extrem und beteiligte sich hauptsächlich an der
Reform des Zolltarifs im schutzzöllnerischen
Sinne,
später an den socialpolit. Gesetzen. Grad starb in Logelbach. Von seinen größern
Schriften sind hervorzuheben:
«Le
[* 30] foyer alsacien. Légendes et traditions populaires» (Colmar 1862),
«Essais sur le climat de l’Alsace et des Vosges»
(Mülhausen
[* 31] 1870),
«Description des formations glaciaires de la chaînedes Vosges» (Par. 1873),
«Les forêts de l’Alsace et leur exploitation» (Colmar 1877),
«Considérations sur les financeset l’administration de l’Alsace-Lorraine sous le régime allemand»
(Mülhausen 1877),