«Die
Flora des
Bernsteins» (Bd. 1, Lpz.
1883). Eine Zusammenstellung aller bis 1850 bekannter fossiler
Pflanzen mit vollständiger Synonymik lieferte er in
Bronns«Index palaeontologicus» (2 Bde.,
Stuttg. 1848–50).
Heinr. Rob.,
Jurist, Sohn des vorigen, geb. zu
Breslau,
[* 3] studierte daselbst, zu
Berlin
[* 4] und zu
Heidelberg
[* 5] die
Rechte, habilitierte
sich 1863 zu
Breslau für röm.
Recht, wurde 1865 zum ausserord., 1868 zum ord. Professor ernannt und 1874 als vortragender
Rat ins Ministerium für geistliche und Unterrichtsangelegenheiten berufen, wo er das Ressort der
Universitäten verwaltete. Er starb in
Berlin. Göppert schrieb «Beiträge zur
Lehre
[* 6] vom
Miteigentum»
(Halle
[* 7] 1864),
«Über einheitliche, zusammengesetzte und Gesamtsachen» (ebd. 1871),
«Das Princip:
Gesetze haben keine rückwirkende Kraft,
[* 8] geschichtlich und dogmatisch entwickelt» (in den «Jahrbüchern
für die Dogmatik des Privatrechts», Bd.
22,
Jena 1884).
1) Oberamt im württemb. Donaukreis, hat (1890) 44855 (21115 männl., 23740 weibl.) E.,
darunter 6439 Katholiken und 314 Israeliten, in 1 Stadt und 33 Landgemeinden. –
2) Oberamtsstadt im Oberamt Göppingen, rechts an der Fils, in 316 m Höhe, an der Linie
Ulm-Stuttgart der Württemb. Staatsbahnen,
[* 10] Sitz des Oberamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Ulm)
[* 11] und Hauptsteueramtes, hat
(1890) 14352 (6896 männl., 7456 weibl.) E., darunter 1878 Katholiken und 271 Israeliten, Post
zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 12] Reichsbanknebenstelle: zwei evang. und eine kath.
Kirche sowie eine
Synagoge, ein vom
HerzogChristoph 1559–67 erbautes Schloß, königl. paritätische Realanstalt
(Rektor Hertter, 17
Lehrer, 8
Klassen, 327
Schüler, 2 Elementarklassen, 111
Schüler), königl. Paritätische höhere Mädchenschule,
Fortbildungsschule, Frauenarbeitsschule und
Gewerbebank. Göppingen ist eine der bedeutendsten Fabrik- und Industriestädte des
Landes,
besonders in Baumwollweberei, Metallwaren-, Korsett- und Maschinenfabrikation. In der Nähe das seit 1852 zu einer
Irrenanstalt
umgewandelteChristophsbadGöppingen –
Vgl. Pfeiffer,Beschreibung und Geschichte der Stadt Göppingen (Göppingen 1885).
Hauptstadt des Distrikts Gorakhpur der Division
Benares der brit.-ind.
Lieutenant-Gouverneurschaft der Nordwestprovinzen,
liegt unter 26° 44' nördl.
Br. und 83° 24' östl. L., auf dem linken Ufer der hier schiffbaren
Rapti, hat (1891) 63820 (1881: 57922) E., darunter 37710
Hindu, 20031 Mohammedaner, 125
Christen, eine schöne Moschee, Imam-Bara,
die vom Nabob von
Audh im 17. Jahrh. erbaut wurde, und starke Befestigungen.
Die Westseite der Stadt enthält die Kantonnements
der Garnison.
(vom
poln. góra,Gebirge), Gebirgsleute, heißen die Karpatenbewohner in Galizien, zumal die
Polen der
Beskiden
(BezirkNeu-Sandec, Limanowa,
Myslenice u. a.), während die
Polen der
Tatra Podhalanie, die östlich (jenseits
Poprad) wohnenden
Kleinrussen in Lemken (s. d.),
Bojken (s. d.) und Huzulen (s. d.)
sich sondern. Die Goralen sind hoch und kräftig gewachsen, von lebhafter und energischer Art; ihren Haupterwerb bildet
die Schafzucht, daneben steigen sie in die Ebenen (bis nach russ.
Polen undUngarn)
[* 15] als Mäher, Weinleser
u. dgl. herab; aus ihnen rekrutiert sich auch meist der Dorfklerus von ganz
Westgalizien. Die Kleidung der
Männer besteht aus einem langen Überwurfe, groben
Hemde, weißen Beinkleidern und Schnürschuhen
(Kierpzen); die Weiber tragen
Hemd, Mieder, Rock und Vortuch, an Festtagen bunte Stiefel und verzierte Pelze. Die Lebensweise
ist einfach und mäßig.
(spr. -aschda),Marktflecken im
Bezirk
Čajnica des bosn.
Kreises Serajewo, links am Oberlauf der Drina, in 348 m
Höhe, in der Mitte Weges zwischen Serajewo und Plevlje im Sandschak Novipazar, Sitz einer Expositur, einer
Geniedirektion
und eines Platzkommandos, hat (1885) 1226 meist mohammed. E.
(274
Griechisch-, 69
Römisch-Katholische), in Garnison (360 Mann) das 1.
Bataillon des 73. böhm. Infanterieregiments
«Herzog Wilhelm von
Württemberg»,
[* 16] lebhaften Getreidehandel und ist strategisch bedeutend.
1)
Kreis
[* 17] im westl.
Teil des russ. Gouvernements Nishegorod, im S. eben, nach N. zur
Oka zu hügelig, mit vorwiegend
Lehmboden,
hat 3630,6 qkm, 118673 E.,
Ackerbau (Roggen, Hafer),
[* 18]
Wald- und besonders Hausindustrie (Metall-,
Spezerei-,
Seilereiwaren, Gerberei und Lederarbeiten). –
Dorf im
KreisWaldenburg
[* 20] des preuß. Reg.-Bez.
Breslau, 6 km nordöstlich von Friedland (s. d.) und 9 km
südwestlich von Dittersbach (s. d.), in 584 m Höhe, in einem engen
Thale desjenigen
Teils der
Sudeten gelegen, welcher das
Riesengebirge mit dem Eulengebirge verbindet, hat (1890) 948 E., Post,
Telegraph und ist durch die Heilanstalten für Lungenkranke
berühmt. Hier gründete 1854 Dr.
Brehmer (gest. seine Heilanstalt. Seine Methode ist begründet auf der geschützten
Lage im
Gebirge, wo Schwindsucht, wie er nachgewiesen hat, nicht mehr vorkommt; ferner auf steter ärztlicher
Überwachung und Regelung der Lebensweise, dem Genuß von frischer Bergesluft und fettreicher Kost, auf
Abreibungen, Douchen
u. s. w. Die mit der Anstalt verbundenen zweckmäßigen
Anlagen unterstützen die
Heilung wesentlich. Von den ungefähr 700 Patienten,
die jährlich Görbersdorf besuchen, bleiben viele daselbst auch im Winter.
Große erwärmte Wintergärten gestatten
den
Kranken jederzeit
Bewegung. Eine zweite Heilanstalt, von Dr. Römpler, besteht seit 1875. Die Promenadenwege
in einer
Ausdehnung
[* 21] von 7 km werden auch im Winter schneefrei erhalten. Die das
Thal
[* 22]
¶
mehr
umgebenden Tannen- und Buchenwaldberge sind 900‒950 m hoch. Von der Burgruine Freudenberg auf dem RotenSteine bietet sich
eine lohnende Aussicht nach der böhm. Seite des Riesengebirges. Görbersdorf gehört
zum reichsgräfl. von Hochbergschen Majorat und ist in Besitz des Fürsten von Pleß. –
Vgl. Palleske, Der Kurort Görbersdorf (Berl.
1872);
Busch, Die Görbersdorfer Heilanstalt (2. Aufl., ebd. 1875);
Scholz, Die Heilanstalt des Dr. Brehmer
in (in der «Novelle über die zum Verbande des schles. Bädertags gehörenden Bäder», Reinerz 1878).