Kieselschiefers (Probiersteins)
Striche von dem Goldgehalt entsprechender
Farbe geben. Man vergleicht die
Farbe desStrichs der
zu prüfenden
Legierung mit der
Farbe desStrichs der Probiernadeln, deren Goldgehalt genau bekannt ist. Zur bessern Erkennung
betupft man die
Striche mit einem Gemisch von Salpetersäure und Salzsäure. Um genauere Resultate zu erzielen,
bedient man sich in den deutschen Münzstätten folgender Untersuchungsmethode. Von den beiden
Enden eines Goldbarrens wird
eine
Probe ausgehauen, davon werden 500
mg genau zur Untersuchung eingewogen, dazu kommt, je nach dem zu erwartenden Goldgehalt,
eine wechselnde Menge von
Silber, die das 2½fache von der Menge des
Goldes betragen muß, und außerdem,
je nach dem Kupfergehalt wechselnd,
Blei
[* 2] in der 8–32fachen Menge des
Goldgewichts.
Diese
Probe wird in einer Kapelle in der
Muffel bei Luftzutritt eingeschmolzen und abgetrieben, bis ein reines
Silber-Goldkorn
zurückbleibt, während das Kupfer
[* 3] durch das sich bildende
Bleioxyd verschlackt und von der porösen Kapelle aufgesogen wird.
Das aus der Kapelle genommene
Korn wird zwischen einem kleinen
Walzwerk
[* 4] zu einem
Bande gestreckt, dies zu
einer Rolle aufgewickelt und in einem Kölbchen mit Salpetersäure gekocht, bis alles
Silber gelöst ist. Die saure Flüssigkeit
wird abgegossen, das
Gold
[* 5] mit Wasser gewaschen und nach völligem
Auswaschen ausgeglüht, wobei das
Gold in
Form eines zusammenhängenden Röllchens zurückbleibt, dessen Gewicht den Goldgehalt der
Probe ergiebt.
allgemeiner Metallpunkt, derjenige Wechselkurs, bei welchem eine
Gold-
bez. Edelmetallversendung aus dem
Inlande ins
Ausland oder in umgekehrter
Richtung lohnend wird. Im erstern Falle liegt der Goldpunkt (wenn die Kursnotierung für
eine feste
Summe in ausländischer
Valuta erfolgt) oberhalb des Parikurses, im andern Falle aber unterhalb des letztern. Der
Abstand beträgt in beiden Fällen so viel, als die
Transport-, Versicherungs- und sonstigen mit Metallversendung verbundenen
Kosten ausmachen. Denn solange ein Wechsel auf das
Ausland mit einem geringen
Aufschlage über pari zu
haben ist, wird im größern Verkehr niemand dorthin mittels Metallversendung
Zahlungen leisten. Dagegen wird man, wenn für
ausländische Wechsel nicht einmal der dem untern Goldpunkt entsprechende Preis zu erlangen ist, vorziehen, die Forderung
am
Zahlungsort einkassieren zu lassen und den Betrag bar hereinzunehmen. (S. auch Devisengeschäft und Kurs.)
ein 1685 von
Cassius in
Amsterdam
[* 6] entdecktes Präparat, das erhalten wird, wenn man
eine Lösung von 1
TeilGoldchlorid in eine stark verdünnte Lösung von 1
Teil Zinnchlorür und 2
Teilen Zinnchlorid gießt;
oder indem man Eisenchlorid so lange mit Zinnchlorür versetzt, bis die gelbe
Farbe der Lösung in ein helles
Grün sich verwandelt hat und hiermit die Goldlösung fällt. Je nach dem Verdünnungsgrade der Lösungen, dem Verhältnis
von Zinnchlorür und der Menge der angewandten Goldlösung fällt die
Farbe des Goldpurpur verschieden aus. Er kann gelblich, blau
oder grün werden bei Überschuß von Zinnchlorür, während ein Übermaß von Zinnchlorid rote bis violette
Farbe erzeugt.
Mitunter fällt der in so feiner Verteilung, daß er sich sehr schwer absetzt und
die ganze Flüssigkeit fast durchsichtig
burgunderrot färbt; in letzterm Falle bewirkt ein Zusatz von Salzsäure oder von Kochsalz rasche Klärung.
Über die Zusammensetzung
des Goldpurpur sind verschiedene
Ansichten ausgesprochen, man hat ihn für zinnsaures
Goldoxydul gehalten, nach
andern besteht er aus zinnsaurem Zinnoxydul mit zinnsaurem
Goldoxydul, wieder andere erklären ihn für
Goldoxydul-Oxyd mit
Zinnoxyd. Nach neuern Untersuchungen wird die Färbung durch fein zerteiltes
Gold bewirkt. Der Goldpurpur findet Verwendung zur
Darstellung
des Rubinglases und in der Porzellanmalerei zur Erzeugung von schön roten
Farbentönen, die durch Zusatz
von kohlensaurem
Silber in Rosa abschattiert werden können.
12.
Klasse des
Diel-Lucasschen Apfelsystems (s.
Apfel). ^[= Apfelbaum, eine Art der Gattung Pirus oder Pyrus aus der Familie der Rosaceen (s. d.); die Gattung ...]
(Sel d'or) der Photographen, ein Präparat, das man erhält, wenn man in eine Lösung von unterschwefligsaurem
Natrium eine völlig neutrale Lösung von
Goldchlorid unter beständigem Umrühren eintröpfelt und die Mischung in starken
Weingeist gießt. Das Goldsalz scheidet sich dabei in kleinen weißen Krystallnadeln ab, die abfiltriert, mit
Weingeist gewaschen und bei gewöhnlicher
Temperatur getrocknet werden. Das
Salz
[* 7] ist ein Doppelsalz von unterschwefligsaurem
Natrium mit unterschwefligsaurem
Goldoxydul und wird nur noch selten gebraucht. Öfter bezeichnet man mit dem
Namen Goldsalz auch
das Chlorgoldnatrium.
die auf chem. Wege ausgeführte
Trennung des
Goldes von den dasselbe begleitenden fremden Metallen, Kupfer,
Silber, Platin, Osmium-Iridium. Es kommen dabei hauptsächlich zwei Methoden, die
Affinierung (s. d.) und die Quartation, in
Betracht. Das Affinieren wird nicht allein bei reichen
Goldlegierungen angewandt, sondern es wird ausgeführt,
um noch 0,4 g
Gold in 1 kg
Silber abzuscheiden. Es lohnt sich daher dieser Scheidungsprozeß bei den Silbermünzen, die bis
etwa 1830 geprägt und die alle mehr oder weniger goldhaltig sind. Um das
Gold frei von den Metallen der Platingruppe zu erhalten,
wird es in Königswasser gelöst, durch Eisenchlorür gefällt und mit
Borax
[* 9] geschmolzen.
¶
Die Quartation beruht auf der Löslichkeit des Silbers und der Unlöslichkeit des Goldes in Salpetersäure. Für dieses Verfahren
ist eine Legierung von 1 TeilGold, 3 TeilenSilber oder besser 2 TeilenGold und 5 TeilenSilber erforderlich. Die Quartation ist,
wegen der Verwendung der Salpetersäure, bedeutend kostspieliger als das Affinieren, sie wird daher nur
noch sehr selten ausgeführt. Das dabei in Anwendung kommende Verfahren ist eine in den Großbetrieb übersetzte Goldprobe
(s. d.). Zu erwähnen ist noch die Goldscheidung durch das Chlorgasverfahren
und durch Elektrolyse.
[* 24]
Das in verschiedenen Münzen
[* 25] ausgeführte Chlorgasverfahren besteht darin, daß unreines Gold unter einer Decke
[* 26] von
Borax in einem Tiegel eingeschmolzen und dann mit Chlorgas behandelt wird. Hierbei verflüchtigen sich die fremden Metalle
in Form ihrer Chloride, das Silber geht als Chlorsilber an die Oberfläche, während das reine Gold unter der Chlorsilberdecke
zurückbleibt. Die elektrolytische Scheidung gründet sich darauf, daß das in Plattenform gebrachte Scheidegold als
Anode in ein Bad
[* 27] von Goldchlorid gehängt wird, während als Kathode eine Platte aus hochfeinem Gold verwendet wird. Sobald der
Strom in Wirkung tritt, löst sich reines Gold von den Scheidegoldplatten und schlägt sich auf den Feingoldplatten nieder,
während die das Gold verunreinigenden Platinmetalle schlammförmig sich absetzen.