In
Deutschland
[* 2] kommen zwei
Arten vor: das Wintergoldhähnchen
(ReguluscristatusKoch), mit gelbem Oberkopfe und orangefarbiger
Holle, und das Sommergoldhähnchen
(Regulusignicapillus Lichtenst., s.
Tafel: MitteleuropäischeSingvögelII,
[* 1]
Fig. 3, beim
ArtikelSingvögel), mit dunkelorangefarbigem Scheitel und Hinterkopf.
Beide
Arten leben in Nadelwäldern, sind sehr lebhaft, brüten zweimal in einem kugelförmigen
Neste, leben
hauptsächlich von
Kerbtieren, zwitschern mehr als sie singen und lassen sich nur schwer im
Bauer halten.
1)
Kreis
[* 3] im westl.
Teil des russ. Gouvernements
Kurland,
[* 4] eine von der Windau durchflossene Hochebene, hat 3276,7 qkm (davon
49,2 qkm Seen), 68621 E. (meist Letten, dann Deutsche,
[* 5] Israeliten,
Polen),
Ackerbau, Viehzucht
[* 6] und
Branntweinbrennerei.
Im
Kreise
[* 7] liegen verschiedene Freidörfer der sog.
Kurischen Könige (s. d.). –
2) Kreisstadt im
Kreis Goldingen, 141 km westnordwestlich von Mitau,
[* 8] links von der Windau, an der
Stelle, wo diese einen Wasserfall
(«Rommel») bildet, mit engenStraßen, hohen Häusern und halb verfallenem Schloß, hat (1888) 9192 E.,
Post und
Telegraph,
[* 9] je 1 russ., evang. und kath.
Kirche, 1
Synagoge, 1 deutsches Gymnasium,
Theater;
[* 10] Bürstenfabrikation. – Goldingen, bereits eine kurische
Burg, im 13. Jahrh. von
den deutschen Ordensrittern erobert, wurde bald wegen ihrer
Lage und
Größedie ersteKomtureiKurlands und
herrschte über ein großes Ländergebiet, welches bis 1328 selbst Schloß und Gebiet Memel
[* 11] umfaßte. Goldingen erhielt 1347
Stadtrecht:
das Schloß wurde 1709 zerstört. –
Vgl. Hennig, Geschichte der Stadt Goldingen (Mitau 1809).
Bezeichnung sehr verschiedener Käferarten, die sich meist durch einen grünen oder
bräunlichen Goldglanz auszeichnen und eine sehr verschiedene Rolle der menschlichen Ökonomie gegenüber spielen. Nützlich
ist durch seine unablässige Jagd auf andere
Käfer,
[* 12] Raupen,
Ackerschnecken, Regenwürmer der zu den Laufkäfern (s. d.) gehörende
Goldlaufkäfer
(CarabusauratusL.), auch
Feuerstehler,
Goldhenne,
Goldschmied oder Gärtner genannt (vgl.
Tafel:
KäferI,
[* 1]
Fig.
21). Er ist von gestreckter Gestalt, hochbeinig, von hellgrüner Metallfarbe mit braunen
Beinen, läuft
sehr schnell und läßt beim Ergreifen einen braunen, stinkenden Saft ausfließen.
Kaum schädlich ist der zu den
Blatthornkäfern (s. d.) gehörige
Goldblumenkäfer(Cetonia aurataL.), breit und dick, hinten
quer abgestutzt, der meist in
Blumen sitzt, deren Saft undBlütenstaub er leckt und dessen einem Engerlinge
ähnliche Larve in Mulm und faulem Holz,
[* 13] besonders gern auch in Ameisenhaufen lebt. Teilweise schädlich endlich sind die
Goldlaubkäfer (Chrysomela), eine artenreiche, zu den
Blattkäfern (s. d.) gehörige Gattung kurzer, meist hochgewölbter
Käfer
mit kurzen, schwachen, nur viergliedrigen Füßen und öfters prachtvollem Goldglanze, deren freilebende
bunte Larven ebenso wie die
Käfer besonders
Blätter und junge grüne Pflanzenteile fressen und oft sehr zerstörend wirken.
Stadt im
BezirksamtBerneck des bayr. Reg.-Bez. Oberfranken, 6 km im SO.
von Marltschorgast, 4 km im SO. von
Berneck, links vom
Weißen Main, an der
Kronach, in 404 m Höhe, Sitz eines Forstamtes,
hat (1890) 837 evang. E., Postexpedition und ein Schloß.
als engl. Kronkolonie
CapeCoast genannt, in Westafrika, liegt zwischen Elfenbein- undSklavenküste
in Oberguinea
[* 16] und erstreckt sich 600 km lang von der Tando-Lagune im W. bis
Lome im O., grenzt im N. an Gjaman,
Aschanti, Okwawu
und
Ewe und bedeckt 76145 qkm, mit den Schutzgebieten 100190 qkm.
Oberflächengestaltung. Die gerade Küstenlinie wird von
zahlreichen Felsenvorsprüngen, wie
KapThree Points unterbrochen, einer Hügelgruppe von Granit, Diorit
und Sandstein bis zu 600 m Höhe.
Der Gebirgsstock von Akuapem, von dem
FlusseVolta durchschnitten, sendet nach NW. als
Ausläufer das
Gebirge von Okwawu, das
eine Hochfläche (660 m) umschließt. Dieses
Gebirge fällt in
Terrassen gegen die
Küste ab, nach W. schiebt es sich bis zum
niedrig gelegenen
Aschanti vor und umfaßt dieses auch im S. mit den Adansebergen, die, bedeckt von fast
undurchdringlichem
Urwald, ein natürliches
Bollwerk gegen die engl.
Kolonie bilden. Das
Innere ist also im
W. ein gewelltes Hügelland,
mit isolierten Gipfeln, im O. eine Terrassenlandschaft mit zusammenhängenden Bergzügen. Von den Küstenflüssen sind wichtig:
der
Ankobra, der im Goldlande
Wasaw entspringt, dessen wichtige Wasserstraße bildet und bei
Axim mündet;
der im Oberlauf zwei
Arme bildet und 160 km weit für
Barken schiffbar ist;
der bedeutende
Volta (s. d.) und der Todschi,
welcher nahe der engl.-deutschen Grenze in die Lagune von Quitta fließt, die, 400 qkm groß, eine Menge
stark bevölkerter
Inseln enthält.
Das Klima wirkt auf die Gesundheit der Europäer nicht so verderblich wie das von
Senegambien; doch ist dauernder Aufenthalt
gefährlich. Die Regenzeit währt von April bis
August und von Oktober bis Ende Dezember. Die Jahrestemperatur beträgt an der
Küste 26,7° C.; der kühlste
Monat ist der
August, der wärmste der April. Im gebirgigen Inland sinkt
die Wärme
[* 17] um 3–4°. Charakteristisch ist die dichte Bewaldung des
Binnenlandes; sie erschwert den Verkehr zwischen den
in weiten Rodungen liegenden Ortschaften. Erst nördlich von Akuapem beginnen die Savannen mit jagdbaren
Tieren, wie
Elefanten,
Büffel, Gazellen und Wildschweinen. Die
Wälder bestehen aus
Gummibäumen, aus
Palmen
[* 18] jeglicher Art und aus Riesenbäumen
von 60 m Höhe, «Karkum» genannt; auch der Butterbaum und die Kolafrucht
ist hier zu finden. Auf kultiviertem
Boden gedeihen üppig:
Kaffee, Kakao,
Tabak
[* 19] und
Baumwolle.
[* 20]
Die Bevölkerung zählt einschließlich der Schutzgebiete (1890) 1 ½ Mill. E.; sie teilt sich in
zwei Gruppen, in die der
Akkra oder Ga und der
¶
mehr
Odschi (s. d.). Jene, in den westafrik. Hafenplätzen als Matrosen, Handwerker und Dolmetscher sich verdingend, sind in den
Niederungen und in Bergen
[* 22] am Volta ansässig; diese, die Odschi, bewohnen als Fanti, Dankira, Wasaw, Aschanti, Asen und Akem die
nach ihnen benannten Landschaften. Sie zeichnen sich durch muskulösen Körperbau, veredelte Gesichtszüge und
durch große Intelligenz aus; sie sind befähigt, je nach Gelegenheit, Ackerbau, Viehzucht, Gewerbe und Handel, und mit Ausdauer
das Kriegshandwerk zu treiben.
Obwohl rassenverwandt, lebten sie von jeher in blutiger Feindschaft gegeneinander. Die Fanti, ein Teil der Küstenbevölkerung,
waren stets eifrige Bundesgenossen der Engländer gegen die Aschanti. Tapferer, stolzer und industrieller
sind die mehr landeinwärts im O. wohnenden Krobo, Awuna, Agotime und Krepi. Die englische KolonieCapeCoast ist, der altherkömmlichen
Zusammengehörigkeit der Bewohner entsprechend, in 16 Provinzen eingeteilt. Bemerkenswert sind (von W. nach O.): Ahanta (s. d.),
Dixcove (s. d.) mit Axim, dem besten Hafen an der ganzen in der Nähe der Mündung des Ankobra, der als Wasserstraße
nach Wasaw führt.
Wasaw, das Goldland (von 1866 bis 1880 jährliche Ausbeute gegen 2 ½ Mill. M.), reich auch an Silber, Kupfer
[* 23] und Eisen.
[* 24] Die
wichtigsten Minen waren die von Takwa und Aodua; in jüngster Zeit sind andere an ihre Stelle getreten.
Elmina (s. d.) und Tschama. Fanti mit Cape-Coast-Castle (s. d.). Akem mit der volkreichen Stadt Nsuaem (Oda) am
Berem. Akkra (seit 1875) mit der Festung
[* 25] Christiansborg, der Hauptstadt von CapeCoast, zugleich Baseler Missionsstation und
mit der Stadt Akkra (s. d.). Akuapem, das Gebirgsland, mit der Hauptstadt Akropong (3500
E., Sanatorium) und mit der in fruchtbarster Gegend liegenden Baseler Missionsstation Aburi (6000 E.).
Krobo, das Land derPalmen und Kautschukbäume und mit dem wichtigen Handelsplatz Kpong am Volta, und Awuna mit der Festung Quitta.
Vgl. Karte: Guinea mit Nebenkarte.
Die Distrikte jeder Provinz stehen unter königl. Verwaltungsbeamten. Das Richteramt in minder schweren Fällen
verblieb in den Händen der Häuptlinge. In den nördl. Ländern, Aschanti (s. d.), Brono, Banjaue (mit Salaga), Dagomba (mit Jendi),
macht die engl. Regierung ihren Einfluß durch gelegentliche Abgesandte wirksam geltend. –
CapeCoast ist seit 1874 Kronkolonie, dem Gouverneur steht ein ernannter Legislativ- und Exekutivrat von Beamten und Kaufleuten
zur Seite. Die Armee rekrutiert sich aus angeworbenen Fanti, Kru und Haussa. Bodenkultur, Industrie und
Handel nehmen von Jahr zu Jahr zu. Den wertvollsten Ertrag liefern nicht die Goldminen, sondern die Ölpalmen. Die Einfuhr
überhaupt betrug 1891: 665781, die Ausfuhr 684305 Pfd. St.
Geschichte. Die Europäer haben sich schon früh an der Goldküste festgesetzt, die 1470 der Portugiese
Santarem entdeckt hatte. Diego d'Asambuja landete 1481 mit 700 Mann bei Elmina und baute Fort St. Georg. Die Holländer setzten
sich in Mori (östlich von Cape-Coast-Castle) und anderwärts fest und vertrieben 1637 die Portugiesen. Engl. Abenteurer siedelten
sich ebenfalls an; aber ihre Forts, außer Cape-Coast-Castle, wurden 1667 von den Holländern genommen.
Darauf bildete sich 1672 die Königliche
[* 26] Afrikanische Compagnie von England und baute oder verstärkte Dixcove, Secondi, Anomabo,
Winnebah
(Simpah), Akkra und Cape-Coast-Castle, nahe den holländischen und den seitdem errichteten dän. Forts.
Die Streitigkeiten dauerten fort: 1752 bildete sich die neue Afrikanische Compagnie von Kaufleuten. Währenddessen
nahmen die Fanti das Land des Herrschers von Efutu, auf dessen GrundeCape-Coast-Castle stand, und wurden Nachbarn und Verbündete
der Briten; die Holländer verbündeten sich dagegen mit den Aschanti. Briten und Holländer, auch die Dänen, bezahlten den
eingeborenen Häuptlingen einen Grundzins, die Holländer für Elmina an Dankira, und später an die siegreichen
Aschanti.
Diese hatten 1807 das Land der Fanti unterworfen und verlangten nun von den Engländern den Grundzins. Im Sept. 1817 einigte
man sich. Darauf wurde 1821 die Afrikanische Compagnie aufgehoben und die Goldküste eine Dependenz von Sierra Leone; die Engländer
unterstützten die Fanti und wünschten sie von dem Aschantijoche zu befreien. Der Gouverneur schlug die
Aschantiarmee gänzlich; doch erst 1831 wurde ein Vertrag geschlossen, wonach sämtliche südlich des obern Pra gelegenen
Länder unter brit. Schutz gestellt wurden, ebenso wie Dankira.
Durch Kauf, Tausch und Verträge war bis 1850 die engl. Regierung mit Ausnahme einiger holländ.
Niederlassungen allmählich Herrin der ganzen Goldküste geworden. Mit Holland, dessen Besitzungen an der Küste zerstreut lagen, einigte
man sich schließlich (1872) dahin, daß es seine sämtlichen Besitzungen an der Goldküste gegen
Einräumung besonderer Handelsprivilegien an England überließ. Eine neue Verwicklung zwischen England und Aschanti entstand 1873. Im
Februar überschritten drei Armeen der Aschanti den Pra, und der Elmina-König schloß sich an. Im Juni 1873 rieben
sie die Fantiarmee auf.
England sendete als GeneralgouverneurSir Garnet Wolseley, welcher eine Armee von Eingeborenen organisieren sollte.
Er drang durch den Urwald bis zum Pra vor, lieferte mehrere glückliche Gefechte und zog in Kumase
ein, das der König und die meisten Bewohner verlassen hatten. Die Stadt wurde niedergebrannt, worauf das brit.
Heer, dessen Vorräte gänzlich erschöpft waren, 6. Febr. den Rückzug antreten mußte. Doch erbot sich der Aschantikönig
zur Zahlung von 50000 UnzenGold und zum Verzicht auf die Lehnspflicht der Bundesgenossen der Engländer
sowie auf die Oberhoheit über Elmina und andere Stämme. Er verpflichtete sich zur Herstellung einer Straße vonKumase bis
zum Pra, zur Einstellung der Menschenopfer und zum Schutze des Handels. Die bisher den Aschanti anhängenden Stämme wendeten
sich daraus sämtlich den Briten zu. 1887 wurde die Kolonie zur Sicherung gegen franz. Gelüste am Assini
durch Einverleibung des bisher unabhängigen Sahwi erweitert.