mehr
Eigen begüterten Landsassen suchen mußten. Er hatte über sie auch den Blutbann. Nach dem Sachsenspiegel wurde er durch das Landvolk gewählt.
t
Eigen begüterten Landsassen suchen mußten. Er hatte über sie auch den Blutbann. Nach dem Sachsenspiegel wurde er durch das Landvolk gewählt.
(frz., spr. gogétt), lustige Scherzreden, Schwänke, heiterer Gesang;
und Magog, Namen eines fabelhaften Fürsten und seines Landes, von welchen der Prophet Ezechiel Kap. 38 und 39 weissagt. Er erwartet, daß am Ende der Tage nach Wiederherstellung Israels ein letzter Ansturm der Heidenwelt auf das Heilige Land und die Heilige Stadt unter Führung dieses Gog stattfinden wird. Indem Jahwe Gog vernichtet, wird erwiesen, daß jener seine Stadt nicht aus Schwäche, sondern um der Sünden seines Volkes willen preisgegeben hat, und hierdurch wird Jahwes Ehre wiederhergestellt. Nach neuern Vermutungen ist Gog Wiederhall des lydischen Königsnamens Gyges (Gugu auf den Keilinschriften). Auch bei arab., pers. und syr. Schriftstellern sowie in der Offenb. Joh. 20, 8. werden Gog u. M. erwähnt, doch hier so, daß sie bloß Namen für barbarische Völker des Nordens sind, wie man denn auch Gog mit den Skythen in Verbindung gebracht hat.
Stadtteil von Leipzig [* 2] (s. d.). ^[= 1) Kreishauptmannschaft, früher Kreisdirektion, des Königreichs Sachsen, wurde 1835 gebildet ...]
ein wildreicher Eichen- und Buchenwald (270 qkm) im Kreis [* 3] Dannenberg des preuß. Reg.-Bez. Lüneburg, [* 4] südwestlich von Hitzacker, ist denkwürdig durch den Sieg der Verbündeten unter Walmoden über die franz. Division Pecheux wobei sich das Lützowsche Korps beteiligte. Das dortige königl. Jagdschloß Göhrde, an der Linie Wittenberge-Lüneburg der Preuß. Staatsbahnen, [* 5] auf welchem 1700 Herzog Georg von Celle [* 6] mit König Karl XII. von Schweden [* 7] und den Generalstaaten Hollands ein Bündnis gegen Friedrich IV. von Dänemark [* 8] schloß, ließ König Ernst August von Hannover [* 9] wiederherstellen.
Karl Theod. von, Agrikulturchemiker, geb. in Jena, [* 10] studierte in Jena und Berlin [* 11] Naturwissenschaften. Er war einige Zeit Assistent am Laboratorium [* 12] in Jena, wurde 1859 Leiter der mährisch-schlesischen agrikulturchem. Versuchsanstalt in Blansko, 1864 Professor der Chemie und Technologie und Lokaldirektor an der landwirtschaftlichen Lehranstalt Tetschen-Liebwerd, 1872 Direktor der landwirtschaftlichen Lehranstalt (Francisco-Josephinum) in Mödling. Gohren schrieb: «Anleitung zu chem. Untersuchungen mit besonderer Beziehung auf Landwirtschaft» (Prag [* 13] 1867),
«Über landwirtschaftliches Unterrichtswesen» (ebd. 1867),
«Die Agrikulturchemie nach dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft und Erfahrung» (2 Tle.; Tl. 1 in 3. Aufl., Lpz. 1872–77),
«Boden und Atmosphäre» (ebd. 1877),
«Methodischer Leitfaden für den chem. Unterricht an landwirtschaftlichen Fachschulen» (Wien [* 14] 1882).
auf Rügen, Dorf im Kreis Rügen des preuß. Reg.-Bez. Stralsund, [* 15] hat (1890) 357 E., Post und Telegraph, [* 16] liegt 20 km östlich von Putbus am Fuße des Nordperd, eines weithin sichtbaren und als Lotsenmarke dienenden Berges, der die höchste Erhebung der weit nach Osten in die Ostsee hineinragenden schmalen Hügelkette, des Göhrener Höwts, der Insel Rügen bildet, ist von Laubwaldungen umgeben und wird als Seebad viel besucht (1892: 3400 Kurgäste).
Goï,
Mehrzahl Gojim (hebr.), bedeutet im allgemeinen «Volk», im besondern Sprachgebrauch die Heidenvölker im Gegensatze zu dem auserwählten Gottesvolk Israel, in der neuhebr.
Rabbinersprache jeden Nichtjuden, Heiden und Christen.
Schabbes-Goi (Sabbat-Goi
) heißt ein
Christ, der für den
Juden die diesem am Sabbat verbotenen
Arbeiten verrichtet.
Goidelisch,
s. Gälisch.
Goisern,
Dorf im Gerichtsbezirk Ischl [* 17] der österr. Bezirkshauptmannschaft Gmunden in Oberösterreich, in 500 m Höhe, rechts der Traun und an der Linie Steinach-Ischl-Schärding der Österr. Staatsbahnen, in reizender Lage, angesichts des Saarsteins und des Ramsauer Gebirges, hat (1890) 1087, als Gemeinde mit 30 Ortschaften 4152 E., Post, Telegraph, eine alte kath. und eine schöne evang. Kirche und ist die größte evang. Pfarre in Oberösterreich (2717 Evangelische). Bei Goisern liegt das in neuer Zeit eingerichtete, dem Forstärar gehörige Valeriebad mit warmen Schwefelquellen. –
Vgl. Locker, Die jod- und bromhaltige Schwefelquelle zu Goisern im Salzkammergut [* 18] (Wien 1884).
Flecken im Distrikt Volta der ital. Provinz Mantua, [* 19] am Mincio, mit 760, als Gemeinde 5378 E. Hier siegten 8. April und die Piemontesen über die Österreicher.
exophthalmique (frz., spr. Göahtr -mick), s. Basedowsche Krankheit.
s. Goi. ^[= Mehrzahl (hebr.), bedeutet im allgemeinen "Volk", im besondern Sprachgebrauch ...]
Leop. Friedr. Günther von, s. Göckingk.
(d. h. Blauer Fluß), der letzte linksseitige Nebenfluß des Kisil-Irmak (Halys) in Kleinasien, entspringt in etwa 1000 m Höhe nördlich von Ilkas-Dagh.
Schon bei Kastamuni verliert er den Charakter eines Gebirgsstroms.
Unfern seiner Mündung wird er durch Felsen eng eingeschnürt, und bildet das strategisch wichtige Défile Kara-Dereh.
(d. h. Blauwasser), der Kalykadnos der Alten, der Saleph des Mittelalters in Cilicien, Fluß in Kleinasien, im Wilajet Adana, entspringt am Geik-Dagh und mündet nach einem Lauf von etwa 200 km im NO. vom Kap Lifan el Kahbe in das Mittelländische Meer. Im G. ertrank 1190 Kaiser Friedrich Barbarossa.
Tepe, asiat. Ort, s. Geoktepe.
oder Göktschaj (d. i. blaues Wasser), armenisch Sewanga, See im Kleinen Kaukasus, im Kreis Nowo-Bajaset des russ. Gouvernements Eriwan in Transkaukasien, liegt in einem Kesselthal 1934 m ü. d. M., umgeben von 4000 m hohen Porphyr- und Lavafelsen, ist 71,4 km lang, bis 35 km breit, 41–120 m tief und umfaßt 1393,29 qkm. Er wird durch zahlreiche Bergflüsse gespeist und hat im NW. einen Abfluß durch die Sanga zum Aras. Im See liegt die Insel Sewanga (1 qkm) mit einem alten armenischen Kloster. Er ist reich an Fischen, namentlich an einer Forellenart.
russ.-kaukas.
Kreis und Kreisstadt, s. Geoktschaj.
Stadt im West-Riding der engl. Grafschaft York, unweit des Colne, im W. von Huddersfield, hat (1891) 9108 E. und Tuchindustrie.
[* 20] (lat. aurum), chem. Zeichen Au, Atomgewicht 196,2. I. Eigenschaften. Gold, das edelste und am höchsten geschätzte Metall, besitzt im kompakten, geschmolzenen Zustande eine ihm eigentümliche gelbe Farbe, die danach «goldgelb» genannt wird; im feinverteilten Zustande, wie es durch chem. Agentien aus den Lösungen seiner Salze abgeschieden ¶
wird, bildet es ein braunes mattes Pulver, das bei feinster Verteilung das Licht [* 22] mit blauer Farbe durchfallen läßt. Kompakt ist es von schönem, hohem Glanz; gleichen Glanz nimmt das Pulver beim Reiben und Polieren an, wobei zugleich die braune Farbe verschwindet. In chem. Reinheit erhält man das Gold durch Auflösen von Münzgold in Königswasser, wobei Chlorsilber unlöslich zurückbleibt, und Einträufeln der geklärten Goldchloridlösung in eine stark verdünnte saure Lösung von Eisenvitriol.
Sind die Lösungen genügend verdünnt, so bewirken die ersten Tropfen der einfallenden Goldlösung eine intensiv blaue Färbung der Flüssigkeit; bei weiterm Zusatz entsteht der braune Niederschlag von fein verteiltem, in mikroskopischen Oktaedern und Würfeln krystallisiertem Metall, der sich nur langsam zu Boden senkt. Bei größerer Konzentration fällt der Niederschlag weniger verteilt und kompakter aus. Der von der Flüssigkeit getrennte Niederschlag wird mit salzsäurehaltigem Wasser gewaschen und entweder in dieser Form unmittelbar verwandt, oder, mit Natriumbisulfat gemengt, im Porzellantiegel eingeschmolzen.
Das spec. Gewicht des geschmolzenen Gold beträgt 19,27, durch Hämmern kann es auf 19,3 bis 19,65 erhöht werden; das gefällte hat ein spec. Gewicht von 19,55 bis 20,7. Im reinen Zustande ist Gold weicher als Silber, aber härter als Zinn. Wegen seiner hohen Weichheit und wegen der damit in Verbindung stehenden leichten Abnutzbarkeit wird Gold nie im reinen Zustande zu Gebrauchsgegenständen verarbeitet, sondern stets in Legierungen mit Silber oder Kupfer [* 23] (s. Goldlegierungen), die eine bedeutend größere Widerstandsfähigkeit besitzen. Es ist das dehnbarste aller Metalle; es läßt sich als Blattgold (s. d.) zu zusammenhängenden Tafeln von 0,00011 mm Dicke, die das Licht mit blauer Farbe durchfallen lassen, ausschlagen.
Eine Beimischung von unedeln Metallen verringert die Dehnbarkeit und Geschmeidigkeit sehr; so genügt ein Gehalt von 1/1900 Blei, [* 24] Wismut, Antimon oder Arsen, um das Gold brüchig und für Münzzwecke ungeeignet zu machen; am wenigsten nachteilig wirken in dieser Beziehung Kupfer und namentlich Silber. Gold gehört nächst dem Silber zu den besten Leitern der Elektricität und der Wärme. [* 25] Beim Erwärmen von 0 bis 100° dehnt es sich um 0,001466 seiner Länge aus; seine specifische Wärme beträgt 0,03244. Es schmilzt bei 1240° C. zu einer grünen Flüssigkeit, die sich beim Erstarren erheblich zusammenzieht, wodurch das Gold zur Anfertigung von Gußwaren untauglich wird.
Beim Schmelzen findet Verdampfung in kaum bemerkbarem Grade statt; in der höchsten Temperatur, die man hervorbringen kann, sowie beim Durchschlagen von starken elektrischen Strömen, auch bei lange andauernder starker Erhitzung, wie im Scharffeuer der Porzellanöfen, kann es dagegen vollständig verflüchtigt werden. Gegen die meisten chem. Agentien zeigt Gold große Widerstandsfähigkeit; es wird vom Sauerstoff nicht angegriffen und behält daher in feuchter Luft seinen Metallglanz.
Gelöst wird es von Königswasser sowie von allen Chlor entwickelnden Mischungen, ebenso von freiem Brom; ferner durch Schmelzen mit Alkalihydrat. II. Vorkommen. Das Gold findet sich in der Natur stets gediegen, und zwar in regulären Krystallen (Oktaedern, Würfeln, Rhombendodekaedern, Ikositetraedern, Tetrakishexaedern), die oft einseitig verkürzt oder verlängert, auch bei einer Zwillingsbildung nach dem Oktaeder verzerrt sind, gewöhnlich aber in der Form von Blechen und Plättchen, haarförmigen Drähten, Körnchen; sekundär als Goldstaub, Goldsand, in losen Körnern, Blecken und Klumpen.
Ganz chemisch reines Gold scheint nicht vorzukommen, indem die Analysen stets einen geringern oder größeren Silbergehalt (1 bis fast zu 40 Proz.), auch eine spurenhafte Beimengung von Kupfer und Eisen [* 26] nachgewiesen haben. Sein Auftreten ist ein zwiefaches: es erscheint einerseits als Berggold auf ursprünglicher Lagerstätte, und zwar hier entweder eingewachsen in Gängen und Lagern von Quarz, die namentlich an die alten krystallinischen Schiefer, das Silur und Devon [* 27] gebunden sind, oder eingesprengt im Gebirgsgestein (z. B. in den ungar.-siebenbürg. Trachyten); andererseits findet es sich als Waschgold oder Goldsand auf sekundärer Lagerstätte in jenen Flußanschwemmungen (Goldseifen) von Schutt und Sand, die aus der Zertrümmerung früherer goldhaltiger Gebirge hervorgegangen sind (Ural, Altai, Kalifornien, Brasilien, [* 28] Australien, [* 29] Neuseeland), auch im Sande fließender Gewässer (Donau, Rhein, Isar, Edder, Schwarza). Auch einige Mineralien, [* 30] besonders Eisenkies, [* 31] Kupferkies und Brauneisenstein, sind ab und zu etwas goldhaltig. Der bei weitem größte Teil alles gewonnenen Gold ist Waschgold, das seinen Namen davon hat, daß es durch Schlämmen (Waschen, Goldwäscherei) aus dem Sande u. s. w. abgesondert wird.
III. Gewinnung. a. Technisches. Je nach dem Vorkommen des Gold und nach der Größe des Betriebskapitals kommen verschiedene Förderungsmethoden in Betracht. Findet sich das Gold im Alluvium, im sog. Seifengebirge, gemischt mit Sand, Lehm u. dgl., so wird bei reichlichem Vorkommen, allerdings unter erheblichem Metallverlust, eine einfache Waschung oder Schlämmung vorgenommen, wobei das leichtere Gestein, Sand u. s. w. fortgewaschen wird, während das schwerere Gold zurückbleibt.
Der einfachste hierbei zu verwendende Apparat besteht aus einer flachen Schüssel, die mit dem goldführenden Material gefüllt, in fließendem Wasser einer steten Drehung unterworfen wird, bei der die Sandkörner über den Rand hinweggespült werden, während die Goldkörner sich am Boden ansammeln. Diesem Zwecke dient in Südamerika [* 32] die Batea (s. Tafel: Goldgewinnung [* 33] II, [* 21] Fig. 2). Da wo sich mehrere an der Goldgewinnung beteiligen, hat man die rascher fördernde Wiege oder Cradle (Taf. II, [* 21] Fig. 7) benutzt, so in Kalifornien und Australien.
Sie besteht aus einem eisernen oder hölzernen Behälter, auf dessen Boden flache Querleisten befestigt sind. Der Behälter wird auf zwei verschieden großen Walzen in schräger Richtung gelagert, oder an Stricken zwischen Bäumen schräg aufgehängt, oder endlich auf gekrümmten Wiegenunterlagen befestigt. Das zu waschende Material wird auf ein am höchsten Punkt befindliches Sieb gestürzt und, während der Apparat in schaukelnder Bewegung erhalten wird, mit Wasser übergossen. Das Wasser führt den feinen Sand fort, während die Goldkörner von den Querleisten zurückgehalten werden; das Gold bleibt hier mit gröbern Sandkörnern vermischt, ist dann aber so angereichert, daß es leicht durch Handscheidung von fremden Körpern zu trennen ist. In der Sortiermaschine (Taf. II, [* 21] Fig. 5) kommt das goldführende Material in einen Behälter, in ¶