Andere bekannte Glykoside sind
Äsculin (s.
Äsculetin),
Arbutin, Helicin, Hesperidin, Koniferin, Myronsäure,
Phlorizin, Quercitrin,
Salicin, Saponin u. s. w. (S. die betreffenden
Artikel.) -
eine organische Säure von der Zusammensetzung C7H10O7, die sich aus
der
Euxanthinsäure (s. d.) beim
Kochen mit verdünnter Schwefelsäure
[* 2] abspalten läßt.
Sie bildet sich auch im tierischen
Organismus und erscheint bei Benzolfütterung von Versuchstieren im
Harn als Phenoläther, aus dem sie ebenfalls abgespalten
werden kann.
der einzige bekannte Doppelaldehyd der
Fettreihe von der Formel CHO*CHO, der sich bei der
Oxydation von
Alkohol,
Aldehyd- oder
Äthylenglykol (s.
Glykol) mit Salpetersäure bildet. Es ist eine amorphe weiße
Masse, die
an der Luft zerfließt, und besitzt alle für die
Aldehyde charakteristischen Eigenschaften. Es neigt sehr zu
Kondensationen;
mit konzentriertem
Ammoniak giebt es eine eigentümliche
Base,
Glyoxalin oder Imidazol, C3H4N2. Man nimmt in demselben
einen Atomring von drei
Kohlenstoffatomen und zwei Stickstoffatomen an nach beistehender Formel
HC - N = CH.
||
HC - NH -
Durch Ersetzung von Wasserstoffatomen leiten sich von dieser
Verbindung zahlreiche
Glyoxaline ab, die zum
Teil auf verschiedenen
synthetischen Wegen gewonnen worden sind.
eine besondere Methode der Ätzung von Stahlplatten. Die im
Ätzgrunde auf gewöhnliche
Weise radierte
Platte wird mit einem 2-3 cm hohen Wachsrand umgeben und mit Vorätzwasser (destilliertem Wasser mit 5 Proz.
reiner Salpetersäure und einem Zehntel seines
VolumensWeingeist) übergossen, bis die radierten
Striche sich braun
färben. Die Platte wird dann mit Spülwasser (destilliertem Wasser
mit dem dritten
Teil seines
VolumensWeingeist vermischt)
abgewaschen und durch Aufblasen von Luft mittels
Blasebalgs getrocknet, worauf man wieder Vorätzwasser aufgießt, bis die
Striche braun erscheinen.
Dann wird die Flüssigkeit abgegossen und durch
Ätzwasser (30
Teile destilliertes Wasser, 15
TeileWeingeist, 6
Teile
reine Salpetersäure, ½
TeilHöllenstein) ersetzt, das die Platte 15
mm hoch bedecken muß. Das
Ätzwasser bleibt auf der
Platte, bis der sich bildende feine Schlamm die ganze
Fläche gleichmäßig bedeckt, worauf die Platte mit reinem Wasser vermittelst
eines weichen Haarpinsels so lange gewaschen wird, bis alle
Striche ausgewaschen erscheinen. Je nach der
beabsichtigten
Tiefe der
Striche wird die Ätzung noch ein- oder mehreremal wiederholt. Flacher zu haltende
Stellen deckt man
durch
Auftragen eines in
Terpentinöl gelösten
Ätzgrundes. Die Ätzung ist bei einer
Temperatur von annähernd 15° C. auszuführen.
Chemiglyphie, ein von
Palmer in
London
[* 4] erfundenes und von
Ahner in
Leipzig
[* 5] vervollkommnetes
Verfahren, Buchdruckgalvanos in Holzschnittmanier so herzustellen, daß die Zeichnung direkt zur Herstellung von Reliefgalvanos
benutzt wird. Hierbei wird eine Kupferplatte mit Schwefelkalium oder Schwefelleberlösung behandelt. Das sich bildende Schwefelkupfer
giebt der Platte einen schwarzen
Grund; nachdem sie mit Wasser abgespült und getocknet ist, wird sie
mit einer schreibpapierstarken Wachsschicht oder einem weißen Radiergrunde aus burgund.
Pech,
Wachs,
Kolophonium,
Walrat und
Zinkweiß überzogen und dann die Zeichnung mit der Radiernadel in den weißen
Grund, wie sie im Druck erscheinen soll, bis
auf den schwarzen
Grund eingeritzt, und es darf auf keinen Fall das blanke Kupfer
[* 6] freigelegt werden. Die
radierte Zeichnung erscheint alsdann tiefschwarz auf weißem
Grunde. Die Platte wird nun graphitiert und im galvanischen
Apparat
eine Hochdruckplatte erzeugt.
hat Owen eine jetzt in mehrere Untergattungen (Chlamydothermium,
Panochthus) geteilte Gattung
riesiger fossiler Panzertiere genannt, welche zwar den heutigen
Gürteltieren in vielen
Beziehungen nahe standen, aber doch
in andern wesentlich abwichen. Sie erreichten die
Größe des
Tapirs oder
Nashorns, hatten einen runden, abgestutzten
Kopf wie
die Faultiere und mit diesen auch einen absteigenden Fortsatz am
Jochbeine gemein. Die
Kiefer trugen nur
wurzellose
Backzähne, die durch tiefe Einkerbungen von beiden Seiten her in rautenförmige Prismen zerlegt scheinen.
Auf dem oben nur sehr dünnen Schädel befand sich eine, wie der übrige Panzer, aus einzelnen Stückchen zusammengesetzte
Deckplatte. Der Hautpanzer, welcher den ganzen Körper vom
Halse bis zum
Schwanze umschließt und nur amBauche
offen ist, zeigte keine
Ringe, wie der Panzer der
Gürteltiere, sondern bildete ein Zusammenhängendes, aus einzelnen, meist
sechseckigen, oft mehrere Centimeter dicken Knochenstückchen zusammengesetztes Schild.
[* 8] Die
Tiere konnten sich also nicht
zusammenrolln, wie die
Gürteltiere. Der
Schwanz stak in einer ebenso gebildeten
Röhre, die bald aus
Ringen, bald aus einem
Stücke¶
mehr
gebildet ist. Die kurzen, stämmigen Füße waren mit großen, zum Scharren geeigneten Sichelkrallen bewaffnet. Die Reste
dieser Tiere, besonders Glyptodon clavipes (s. Armadill und Tafel: Zahnarme Säugetiere II,
[* 9]
Fig. 5), finden sich häufig in den Pampasschichten
Südamerikas. Nach Ameghino dienten die Panzer den vorweltlichen Menschen mehrfach als Wohnstätte. Ganze Skelette
sind jetzt nicht nur in dem Museum von Buenos-Aires, das eine ausgezeichnete Sammlung enthält, sondern auch in verschiedenen
Museen von Europa.
[* 10]