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dieser Eigenschaften wird der Glümer mit Vorteil zum Plätten, [* 2] Bügeln, Bratrösten, Kochen und Warm- halten u. s. w. benutzt. Die Deutsche [* 3] Glühstosf- Gesellschaft in Dresden [* 4] hat Allcinfabrikation dieser Briquetts und liefert auch die dazu nötigen Apparate, z. B. Fcldkocher, Platt- und Bügeleisen für Haus- halt und Gewerbe, Wagenwärmer, Pferdebahn- heizungen, Bratröster, Tellerwärmer, Fenstercnt- froster (zur Verhütung des Zufrierens von Schau- fenstern) und sonstige tragbare Heizvorrichtungcn zur Erwärmung von Treppenhäusern, Fluren, Veranden u. s. w., wo die Anbringung eines Schornsteins nicht möglich ist.
Glühwachs, Vergolderwachs, dient in der Schmuckwarenfabrikation dazu, goldenen oder ver- goldeten Gegenständen eine rötliche Farbe zu er- teilen. Man erhält Glümer z. B., wenn man zu 6 Teilen geschmolzenem Wachs unter stetem Umrühren das feingepulverte Gemisch von 3 Teilen Grünspan, 1^/2 Teilen Kupferoryo, 3 Teilen Zinkvitriol, ^ Teil Borax, [* 5] 3 Teilen Eisenoxyd und 1 Teil Eisenvitriol fügt. Beim Gebrauch wird das geschmolzene Glümer mit einem Pinsel aufgetragen, worauf die Werk- stücke über Kohlenfeuer bis zum Verbrennen des Glümer erhitzt, in Wasser abgelöscht und mit Essig ab- gebürstet werden.
Glühwein, Negus, Necus oder Nicus, ein durch Erwärmen von Notwein mit Zimmet, Gewürz- nelken und Zucker [* 6] bereitetes Getränk. Glühwurm, Feuerfliege, im allgemeinen mehrere Infekten, die durch phosphorisches Licht [* 7] rm Dunkeln leuchten, besonders die Gruppe der Leuchtkäfer (I^mp^riäae). Von der Gattung Johanniswürmchen (I^inzivi-iZ) kennt man in Deutschland [* 8] zwei Arten, eine größere (I^m^vi-is noctiwca L.), bei der beide Geschlechter gleich stark, und eine kleinere (I^mp^rig 8pl6näiäul3, _^.), bei welcher das Weibchen stärker (und am ganzen Kör- per) leuchtet als das Männchen.
Das ungeflügelte, an dunkeln, grasigen Orten sich aufhaltende Weibchen ist dem Männchen ganz unähnlich, larvenartig lang- gestreckt, einem gegliederten Wurme mit kurzen Beinen ähnlich, woher der Name. Das schöne bläu- lichweißc Licht des Johanniswürmchens kommt aus den zwei vorletzten Ningen des Bauches, welche auch am Tage durch eine geldliche Färbung ausgezeichnet sind. Die gelblichwciße leuchtende Substanz ist in zwei kleinen Säcken unter den Ningen eingeschlossen und besteht aus durchsichtigen Zellen, die von vielen Luftröhren durchzogen sind.
Die nähere Ursache des Leuchtens ist noch nicht hinlänglich aufgeklärt. Bringt man jene Säckchen unter Wasfer, so leuch- ten sie wohl 48 Stunden lang ununterbrochen sort. Die Larven, welche ebenfalls leuchten, fressen Schnecken [* 9] und verpuppen sich in den ausgefressenen Gehäusen. Außer diesen beiden Arten giebt es noch viele verwandte Gattungen. Im tropischen Amerika [* 10] leben zahlreiche Arten von Schnellkäfern, die am Vrustfchilde zwei heller gefärbte Flecken tragen, aus welchen während der Nachtzeit ein sehr starkes Licht ausströmt.
Besonders berühmt ist der Cucujo (s. d.). Glutönsäure, Dextronsäure, Malton- säure, eine organische Säure von der Zusammen- setzung (^1207 ^ (N^OHMIOII^ - 00OII, die bei der Oxydation von Traubenzucker, Nohrzuckcr, Mal- tose, Dextrin und Stärke [* 11] durch Oxydation mit Vrom- wasser erhalten wird. Sie bildet einen in Alkohol fast unlöslichen Sirup; ihre Salze mit den Erd- alkalicn krystallisieren. Durch weitere Oxydation wird sie in Zuckersäure übergeführt. Glukosamm, soviel wie Glykosamin, s. Chitin. Gluköse, s. Glykose. Glukoside, s. Glykoside. Gramineen [* 12] gewisse Vlättchen, die unterhalb der Blütchen stehen; dieselben werden auch als Deck- spelzen bezeichnet. (S. Gramineen.) Glumaci (Glomaci), s. Daleminzen.
Glümer, Adolf von, preuß. General der In- fanterie, geb. zu Lengefeld auf dem Eichsfelde, trat 1831 in das 26. Infanterieregiment, besuchte die Allgemeine Kriegsschule, wurde 1842 -43 zur Garde-Artilleriebrigade und darauf zur topogr. Abteilung des Gcneralstabes kommandiert. 1847-5)1 war er Adjutant der 7. Landwehrbrigade, nahm aber inzwischen 1849 am Feldzuge gegen die Aufständischen in Baden [* 13] teil und wurde 1856 als Major in den Generalstab der 11. Division, 1858 in den des 6. Armeekorps versetzt. 1859 wurde er Commandeur des Füsilierbataillons des 23. Regi- ments zu Neisse, [* 14] dann auch Direktor der dortigen Divisionssckule und bald darauf Oberstlieutenant, aber schon Okt. 1861 Oberst des 1. westpreuh.
Gre- nadierregiments Nr. 6. 1866 wurde Glümer zum Gene- ralmajor ernannt und führte eine Brigade der Di- vision des Generals von Beyer (Main-Armee), die an den Gefechten von Hammelburg, Helmstadt, Noß- brunn und vor Würzburg [* 15] teilnahm. Nach dem Feld- zug wurde G.Commandeur der 32. Infantericbrigade in Trier [* 16] und übernahm das Kommando der )3. Felddivision. Er nahm 6. Aug. an der Schlacht von Spicheren teil, besetzte 7. Aug. Forbach [* 17] und kämpfte hierauf glücklich in den Schlachten [* 18] bei Colombey-Nouilly und Gravelotte (14. und 18. Aug.) sowie in vielen kleinen Ausfallgefechten vor Metz, [* 19] bis er 3. Okt. an die Spitze der großherzoglichen bad. Division berufen wurde. Glümer, der erkrankt war, konnte erst 9. Dez. in Dijon [* 20] das Kommando übernehmen und lieferte bereits 18. Dez. das blutige und sieg- reiche Gefecht bei Nuits.' An den ruhmreichen Tagen des Werderfchen Korps nahm die bad. Division thä- tigsten Anteil. In der Entscheidungsschlacht an der Lifaine (15. bis kommandierte Glümer bei Montbeiiard und hielt diefe ungünstige Stellung gegen alle feindlichen Angriffe.
Nach dem Frieden zum Commandeur der 29. Division in Freiburg [* 21] i. Vr. ernannt, wurde Glümer 1873 Gouverneur der Festung [* 22] Metz, nahm aber bald als General der Infanterie feinen Abschied und lebt in Freiburg i. Vr. Glümer, Claire von, Schriftstellerin, geb. in Vlankcnburg am Harz, Tochter von Karl Wcddo von Glümer, der als polit. Flüchtling an verschie- denen Orten der Schweiz [* 23] und Frankreichs lebte. Als nach Ausbruch der Bewegung von 1848 ihr Vater nach Deutschland zurückkehrte, berief er im Nov. 1848 seine Tochter nach Frankfurt [* 24] und übertrug ihr die Parlamentsberichte für die «Magdeburgische Zeitung», die sie bis zum Tage der Kaiserwahl fortführte. 1851 wandte sie sich nach Dresden. Hier war sie ihrem wegen Beteiligung am Mai- aufstande zu lebenslänglicher Gefängnisstrafe ver- urteilten Bruder Vodo von Glümer zu einem Fluchtver- suche behilflich und wurde deshalb aus Sachsen [* 25] ver- wiesen. Sie lcbte nun in Wolfenbüttel, [* 26] bis sie 1859 nach Begnadigung ihres Bruders wiederum ihren Aufenthalt in «Dresden nahm. Von ihren litterar. Arbeiten sind besonders zu nennen: "Fata Morgana. ¶