87 und das
Krankenhaus.
[* 2] Ein Museum enthält die röm.Altertümer der Umgegend. Gloucester besitzt drei Lateinschulen, ein
Irrenhaus und ein Arbeitshaus. Nadelfabrikation,
Glockengießerei, Seifensiederei und Fabrikation von Messerschmiedewaren
sind die wichtigsten Industriezweige; bedeutender ist
der Handel: Ausfuhr der Erzeugnisse der
Grafschaft und Einfuhr von Getreide
[* 3] und Holz
[* 4] für die Fabrikdistrikte der West-Midland-Division. Den Verkehr vermitteln Pferdebahnen im Innern,
die Great-Western- und die
Midlandeisenbahn sowie der Berkeleykanal, der Seeschiffe von der Severnmündung bis zu den Docks
der Stadt gelangen läßt. – Gloucester, das altbrit.
Caer Glowe, die röm.
StationGlevum, später
CastraClaudia, war ehemals stark
befestigt. Unter Eduard I. faßte 1272 hier das Parlament die Gloucesterstatuten ab.
Heinrich III. ward
hier gekrönt. Richard III. führte den
TitelHerzog von Gloucester 1643 hielt sich die Stadt tapfer gegen die Royalisten.
(spr. glöww'r),Rich., engl. Dichter, geb. 1712 zu
London,
[* 7] verband mit seinen Handelsgeschäften litterarische, besonders griech.
Studien.
Schon im 16. Jahre schrieb er ein Lobgedicht
auf Newton und 1737 «Leonidas», ein mit großem Beifall aufgenommenes
Heldengedicht in neunGesängen,
von dem 1770 eine völlig umgearbeitete und vermehrte
Ausgabe erschien (deutsch von Ebert, Hamb. 1778). Als Fortsetzung hinterließ
Glover bei seinem
Tode ein viel schwächeres Epos: «The Atheniad», in 30
Gesängen (3 Bde., Lond. 1787).
Außerdem schrieb er die Gedichte: «London, or the progress of commerce» (Lond. 1739) und
«AdmiralHosier'sghost» (ebd. 1739);
(spr. glöww'rswill),Stadt im County Fulton des nordamerik.
Staates Neuyork,
[* 8] nordwestlich von
Albany,
hat 1880: 7133, 1890: 13864 E. und führt seinen
Namen von seinem Hauptindustriezweig, der Handschuhfabrikation.
Vorrichtung der Schwefelsäurefabrikation, die gleichzeitig zum
Verdampfen der
Kammersäure und zum Denitrifizieren
der
Gay-Lussac-Säure (s. d.) dient, besteht aus einem hohen quadratischen Behälter
von starkem Walzblei, dessen Wandungen
vor der Wirkung der Hitze und Säure durch Verkleidung mit Steinplatten geschützt
sind, und dessen Innenraum mit säurefesten Ziegeln gitterförmig ausgesetzt ist. An seinem obern Ende steht der Gloverturm mit
der Hauptkammer in
Verbindung, während unten die heißen, aus
Kiesen gewonnenen
Gase
[* 9] eintreten. Die Säure
wird durch eine
oben auf dem
Turm
[* 10] angebrachte Verteilungsvorrichtung über die Steingitter verteilt und strömt den heißen
Gasen entgegen, wobei das darin enthaltene Wasser verdampft und zugleich die
Nitrosulfosäure zersetzt. Der Zustrom der Säure
ist so zu regulieren, daß die Säure, die am Fuß des
Apparats abfließt, eine Konzentration von 62°
B. hat.
L'Hérit., eine zur Familie der Gesneraceen (s. d.) gehörige
Pflanzengattung mit nur 6
Arten im tropischen
Südamerika.
[* 11] Es sind krautartige Gewächse mit knolligem Wurzelstocke und lebhaft
gefärbten großen
Blüten. Sie gehören zu den beliebtesten Topfzierpflanzen und sind in zahlreichen
Varietäten in Kultur.
Die wichtigste Art dieser Gattung ist Gloxinia (Ligeria) speciosaKer.
(Brasilien),
[* 12] fast stammlos, mit großen violettblauen, stark
nach unten gerichteten
Blumen, anfangs von ziemlich bescheidener Schönheit, gegenwärtig die Stammmutter einer zahlreichen
Nachkommenschaft, welche wegen schöner Form, prächtigen
Kolorits und interessanter Zeichnung der
Blumen häufig in Warmhäusern
kultiviert wird. Von den ersten Formen hat die in England aus Samen
[* 13] erzogene Gloxinia Tyfiaua
auf die blumistische
Entwicklung der Gloxinia großen Einfluß geübt.
In neuerer Zeit werden vorzugsweise zwei Sorten kultiviert, deren Spielarten regelmäßigere aufrechte (var.
erecta) oder horizontale
Blumen (var. horizontalis) tragen. Das
Kolorit der letztern ist sehr mannigfaltig und besteht in
einer bald zarten, bald kräftigen, oft sehr feurigen, nicht selten sammetartigen Nuance des
Rot oder
Blau. Nicht minder mannigfaltig
ist die Zeichnung. Außerdem sind die
Blumen um vieles größer geworden und auch das Laubwerk hat an
Größe und
Substanz gewonnen
(vgl. Gloxinia Hybrida var. grandiflora crassifolia auf
Tafel: Warmhauspflanzen,
[* 1]
Fig. 3). In neuerer Zeit faßt man alle diese zahlreichen
Spielarten unter dem
NamenGloxinia hybrida zusammen.
Die Gloxinien müssen im Warmhause kultiviert werden und erfordern, wie viele andere Knollengewächse, eine vollkommene Ruhezeit,
welche bei ihnen von Ende Oktober bis Ende Februar dauert, in welcher Zeit mit Beginn des neuenTriebes
die
Knollen
[* 14] in sandige Lauberde in Töpfe gepflanzt und in geschlossener Luft oder wenn möglich auf einem Warmbeet zu kräftiger
Vegetation angeregt werden. Abgesehen von der
Aussaat, werden die Gloxinien vorzugsweise durch
Blätter vermehrt. Zu diesem
Behufe nimmt man kräftig entwickelte
Blätter ab, kerbt auf der untern Seite die Mittelrippe ein und
legt sie flach in eine mit recht sandiger Lauberde gefüllte Schale, wo man sie mit Häkchen befestigt. Nach 6–8 Wochen
haben sich an den Kerben Knöllchen mit
Wurzeln und
Augen gebildet.
1)
Kreis
[* 15] im südöstl.
Teil des russ. Gouvernements
Tschernigow, eben, mit Schwarzerde und
Lehmboden, hat 3091,6
qkm, 130573 E.,
Ackerbau, Vieh-,
Bienenzucht,
[* 16] vortreffliche Porzellanerde (beim Dorfe Poloschek; 1887 wurden 278000 Pud gewonnen),
die kaiserl. Schoschtensche Pulvermühle, mehrere Zuckerfabriken, eine Porzellanfabrik u. a.
–
2) Kreisstadt im
Kreis Gluchow, 288 km östlich von
Tschernigow, am erhöhten Ufer des Esmanj und an der Poststraße von
Moskau
[* 17] nach
Kiew,
[* 18] hat (1890) 17625 E., in Garnison das 19. Infanterieregiment, 11
Kirchen, 2 israel. Betschulen, 1 Gymnasium, 1 Lehrerseminar
und 1 Progymnasium für
¶
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88 Mädchen, 1 städtische Bank, Ackerbau, Kleingewerbe und Getreidehandel. – Gluchow bestand schon im 12. Jahrh.,
kam im 14. Jahrh. an Litauen, dann an Polen und war nach 1708 die Residenz der kleinruss. Hetmane.