Flacheisen, wie in umstehenden
[* 1]
Fig. 1
u. 2 (Vorder- und Seitenansicht), oder aus starken Eichenbalken gebildetes
Gerüst, welches
auf einer
Balkenlage
[* 2] im
Glockenturm aufgestellt wird. Die
Bewegung der
Glocke geschieht durch ein Hebelwerk, welches von unten
angezogen wird.
(ital. nota sostenuta), eine Gesangsmanier, die in dem
schnellen Wechsel von
Crescendo (s. d.) und Decrescendo auf einem und demselben
Tone besteht und in der Wirkung dem
Tone der
Glocke nahe kommt.
Nürnberger Künstlerfamilie, deren Mitglieder als Miniaturmaler berühmt waren. Das älteste war
GeorgderÄltere (gest. 1515); sein Sohn
Albrecht soll eine große poet. Begabung besessen und auch als Formschneider
sich ausgezeichnet haben. Den größten
Namen aber erwarb sich
NikolausGlockenton (gest. 1534), der das berühmte Meßbuch für
Albrecht
von Mainz
[* 3] 1524 ausführte, das jetzt in
Aschaffenburg
[* 4] aufbewahrt wird, wo auch ein von ihm illustriertes Gebetbuch sich befindet.
Die
Bibliothek zu Wolfenbüttel
[* 5] besitzt von ihm eine
Bibel
[* 6] mit Miniaturen nach
Dürers Holzschnitten.
(Chasmorhynchus), Gattung der
Fruchtvögel (s. d.). die in vier
Arten das tropische kontinentale
Amerika
[* 8] bewohnt. Die
Tiere haben einen platten, niedergedrückten, weit gespaltenen Schnabel, sind an der
Kehle und den
Wangen nackt.
Die Geschlechter sind in der Färbung sehr verschieden. Eine der bekanntern
Arten ist der Schmied oder
Glöckner
(ChasmorhynchusnudicollisTemm., s. beistehende
[* 1]
Figur), bei der das Männchen schneeweiß ist, das
Weibchen aber graugrün, unten heller mit dunkeln Längsstreifen, mit schwarzem Scheitel und schwarzer
Kehle. Länge 25 cm,
wovon auf den
Schwanz 7 cm entfallen. Die
Tiere haben einen außerordentlich lauten, Glockengeläute vergleichbaren
Ruf, den sie nach Sonnenuntergang erschallen lassen.
Glockentaufe, Feierlichkeit bei Einweihung einer
Glocke. Die in der kath.
Kirche noch gegenwärtig gebräuchliche
Glockenweihe ist erst seit dem 8. Jahrh. üblich geworden. Sie ist
nicht überall gleich;
wesentlich besteht sie darin, daß unter dem
Gesange des
Miserere und des 28. Psalms die
Glocke mit geweihtem
Wasser besprengt, mit heiligem Öl gesalbt, bekreuzigt, mit der Taufformel geweiht und beräuchert wird. Die
Glocke erhält
eine heilige
Person als
Paten und führt deren
Namen. Die
Reformation hat die Glockenweihe als einen
Mißbrauch verworfen; doch findet
auch in der prot.
Kirche bei der Einführung neuer
Glocken eine angemessene kirchliche Feier statt. –
Vgl.
Steffens, Kirchenweihe
und Glockensegnung aus dem röm. Pontifikale
(Essen
[* 9] 1893).
oder
Großglockner, nächst dem Ortler (3902 m) und dem Königsspitz (3857 m) der höchste Gipfel des österr.
Alpengebietes, der zehnthöchste in den Ostalpen (s. d.),
erhebt sich in den
Hohen Tauern an der Grenze von
Tirol
[* 10] und Kärnten zu 3798 m Höhe. Der
Berg, eine der schlanksten Eispyramiden,
gehört nicht dem Hauptkamme an, sondern entsteigt dem 11 km langen Grat, der sich vom Eiskögele (3439 m) südöstlich bis
zur Mündung des Leiterbachs in die Möll unweit Heiligenblut (s. d.)
erstreckt.
Die Ostseite dieses Grats, in dem sich zum letztenmal gegen O. die ganze Großartigkeit der Hochalpen entfaltet, fällt gegen
den mächtigen
Gletscher der Pasterze (s. d.) ab; südwestlich gegen die Oberstufe des Kalserthals
senken sich vom Schneewinkelkopf (3412 m), dem Romariswandkopf (3547 m) und der Glocknerwand (3721 m)
das Laperwitz-, Frusnitz- und Teischnitzkees; südlich hangen vom Glockner und der Adlersruhe (3463 m) das Ködnitz-
und das Leiterkees gegen die gleichnamigen
Thäler hinab.
Der Grat besteht aus
Chloritschiefer, der an der Ostseite von gelblichweißem
Kalkglimmerschiefer unterteuft wird. Der Gipfel
besteht aus zwei durch eine bald felsige, bald übereiste Scharte getrennten
Spitzen, dem Kleinglockner
und dem etwas höhern
Großglockner, mit einem 2 m hohen Kreuz.
[* 11] Die Aussicht erstreckt sich über den ganzen
Kranz der
Alpen
[* 12] vom Ortler bis zum Triglav, nordwärts bis zum
Böhmerwald, südwärts bis zum
AdriatischenMeer. Die Besteigung ist durch Erbauung
von 5 Schutzhütten jetzt sehr erleichtert; es sind dies: das Glocknerhaus auf der Elisabethruhe (2101
m), die Hofmannshütte an der Pasterze (2438 m), die Salmhütte im Leiterthal (2805), an
Stelle der alten, verfallenen Hütte
errichtet, die Stüdlhütte auf der Vanitscharte (2800 m) und die Erzherzog Johannhütte auf der Adlersruhe (3464 m);
Die ersten Versuche zur Besteigung wurden aus Anregung des Kardinals und Fürstbischofs von
Gurk,
¶
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Fürst Salm-Reifferscheid, unternommen. Zwei Heiligenbluter Bauern gelangten bis zur Adlersruhe und 23. Juni bis dicht
unter den Kleinglockner. Am 19. Aug. bezog eine Expedition von 30 Personen unter Leitung des Fürstbischofs selbst eine Unterkunftshütte
im Leiterthal. Die Gesellschaft drang bis zur Adlersruhe, 4 Bauern(24. Aug.) bis zum Kleinglockner vor, wurden
jedoch durch Unwetter zur Umkehr genötigt. Endlich25. Aug. wurde der Kleinglockner (3765 m) von einigen Bauern bestiegen. Am
abermals unter Salms Leitung, wurde eine zweite Expedition unternommen (62 Personen).
Diesmal wurde, 28. Juli, die Spitze des Großglockners selbst von den Heiligenbluter Bauern und Pfarrer Horrasch
aus Dellach erreicht und am folgenden Tage von den Bauern und dem jungen Mathematiker Valentin Stanig nochmals bestiegen. Kurz
nachher gelangte auch der Naturforscher Dr. Schwägrichen auf die höchste Spitze; 1802 fand die dritte Salmsche Expedition
statt, wobei auch der Fürstbischof den Kleinglockner bestieg. Seitdem wurde der Glockner häufiger
bestiegen, unter andern von FranzKeil, der ein Relief, und von Markus Pernhart, der ein Panorama des Berges entwarf. - Mit der
Ausarbeitung eines Glockner-Reliefs in dem großen Maßstabe von 1:2000, wobei der Großglockner ohne Überhöhung eine Höbe
von 1,9 m erhalten wird, ist der Geoplast P. Oberlercher in Klagenfurt
[* 14] beschäftigt. Das Relief wird
eine Länge von 7 m und eine Breite
[* 15] von 3 m besitzen und wird im Landesmuseum zu Klagenfurt aufgestellt sein; es soll 1893 vollendet
werden.