Vorliebe hypermetropische
Augen. Bei vorhandener, nicht selten ererbter
Anlage wird der Glaukomanfall häufig durch heftige
Gemütserregungen, anhaltende Schlaflosigkeit,
Excesse und Schwächezustände jeder Art hervorgerufen. Mitunter tritt das
Glaukom auch im Anschluß an andere
Augenkrankheiten
[* 2] (Hornhautnarben, Regenbogenhautentzündung mit umfangreichen Verwachsungen,
Luxation der Linse,
[* 3]
Blutungen der Netzhaut u. a.)
auf und wird dann alssekundäresGlaukom unterschieden.
Früher galt der
GrüneStar als unheilbar; erst
A. von
Gräfe erwarb sich das unsterbliche Verdienst, die
Iridektomie (s. d.),
welche die krankhaft erhöhte
Spannung im Innern des
Augapfels herabsetzt, in die Behandlung des Glaukom eingeführt und dadurch
die Zahl der Opfer, die diese
Krankheit früher forderte, ganz erheblich verringert zu haben. Freilich
muß diese
Operation möglichst frühzeitig vorgenommen werden, bevor es noch zu tiefgreifenden Entartungen des
Sehnerven gekommen
ist. –
ein zur Amphibolgruppe gehöriges und mit der monoklinen Hornblende
[* 6] isomorphes, wie diese nach einem Prisma
[* 7] von 124 bis 125° spaltbares Mineral, das meist säulenförmige
Krystalle ohne deutliche Endformen, auch
körnige
Aggregate bildet von graulich-indigoblauer bis lavendelblauer und schwärzlich blauer
Farbe und kräftigem
Trichroismus.
Auch chemisch gehört es zu den Hornblenden, unter denen es ein an Natron und an
Thonerde reiches
Glied
[* 8] darstellt, vorwiegend
Na2Al2Si4O12; das spec.
Gewicht ist 3,1. Der Glaukophan ist vor dem Lötrohr
[* 9] leicht schmelzbar, von Säuren nur sehr unvollkommen
angreifbar. Bis zu 20
mm lange und 7
mm dicke
Krystalle finden sich in dem
Glimmerschiefer der
InselSyra, wo auch ein fast nur
aus Glaukophan bestehender
Schiefer vorkommt, reichlich in krystallinischen
Schiefern der
Insel Groix im Depart. Morbihan und der japan.
InselShikoku; ferner eingewachsen im Gneis bei
Zermatt, im
Eklogit bei Germagnano in
Italien.
[* 10] Mikroskopischer
Glaukophan findet sich in mehrern krystallinischen
Schiefern. Sehr nahe dem Glaukophan steht der schwarzbraune Gastaldit, eine ebenfalls natronhaltige,
noch thonerdereichere, eisenoxydfreie Hornblende aus Piemont.
(grch.),
Beiname der Göttin
Athena. Da die Eule (grch. glaux) wohl wegen ihrer großen, unheimlich
glühenden
Augen der
Athene
[* 11] heilig war, so hat man das Wort vielfach als eulenäugig gedeutet.
Wahrscheinlich ist aber der
Sachverhalt umgekehrt, die
Athener haben ihr nur um jenes homerischen
Beiworts willen, mit willkürlicher Etymologie, die Eule
beigegeben.
1) GlaukosPontĭos, ein griech. Gott des
Meers, war, wie man erzählte, ursprünglich ein Fischer aus der
böot. Stadt Anthedon.
Als er einst sah, daß gefangene Fische
[* 12] durch Berührung oder den Genuß eines Krautes wieder auflebten,
aß er selbst von dem Wunderkraute und stürzte sich, von göttlicher
Begeisterung erfüllt, sogleich in das
Meer. Nach anderer
Überlieferung that er dies aus Verzweiflung darüber, daß ihm zur
Unsterblichkeit nicht
auch ewige
Jugend
verliehen war, oder aus Verdruß,
weil er die Zweifel, die andere betreffs seiner
Unsterblichkeit hegten, nicht widerlegen
konnte. Er ward zum Meergott.
Als solcher wurde er an vielen Orten, wo Fischfang und Schiffahrt blühten, z. B. auf Delos,
Naxos, am
Kap Malea und andern Orten verehrt. Man schrieb ihm namentlich die Gabe untrüglicher
Weissagung
zu. Seinem Wesen nach steht er dem
Kreise
[* 13] des Dionysos
[* 14] nahe. Von den Schriftstellern wird er als Gott mit weißem schilfbekränzten
Haar,
[* 15] am Leibe mit Muscheln,
[* 16]
Meergras und
Steinen bedeckt und mit großem Fischschweif versehen geschildert. –
Vgl. Gaedechens,
Glaukos der Meergott (Gött. 1860).
2) Glaukos, Sohn des
Sisyphos und der
Merope, Gemahl der Eurymede oder Eurynome,
Vater des Bellerophontes, König von Ephyre-Korinth,
zeugte in Lakedämon mit der Panteidyia die Leda.
Bei den Leichenspielen zu Ehren des
Pelias in Jolkos oder Potniae wurde er
von
Iolaos mit dem Viergespann besiegt und darauf von seinen eigenen
Pferden zerrissen. Zum Unterschied
von dem ihm nahe verwandten Glaukos Pontios wurde er nach dem Orte Potniae in
BöotienGlaukosPotnieus genannt. –
Glaucis(Opusc., Bd. 2, Lpz. 1827);
Völcker, Die Mythologie des Japetischen Geschlechts (Gieß. 1824).
3) Glaukos, Sohn des Hippolochos, Enkel des
Bellerophon,
[* 17] unter Sarpedon Führer der Lykier, die dem Priamos
zu Hilfe gezogen waren. Berühmt ist seine in
Homers Ilias (VI, 119–236) geschilderte Begegnung mit Diomedes auf dem Schlachtfelde,
wo beide
Helden sich an die von alters her zwischen ihren Geschlechtern bestehende Gastfreundschaft erinnern und zum
Zeichen der Freundschaft ihre Waffen
[* 18] tauschen. Glaukos empfängt dabei für seine goldene eine eherne Rüstung.
[* 19] Er
wird später von
Teukros verwundet, von
Apollon
[* 20] aber wieder geheilt und endlich vom Telamonier
Aias getötet. Sein
Leichnam wurde
von dem Scheiterhaufen auf
Befehl des
Apollon durch die
Winde
[* 21] nach Lykien gebracht und dort bestattet.
4) Glaukos
(Glaukon), Sohn des Minos, des Königs von
Kreta und der Pasiphae oder Krete, fiel auf der Jagd nach einer
Maus (nach
andern beim
Ballspiel) in ein Honigfaß und erstickte. Minos befahl dem
Seher Polyeidos aus
Argos, den Sohn zu suchen. Von
Vögeln
wird diesem der Weg gezeigt.
Da er aber den gefundenen
Leichnam nicht wieder zu beleben vermag, wird er
vom Könige in das Grabmal des
Sohnes mit eingeschlossen. Er hatte jedoch gesehen, wie eine Schlange,
[* 22] die von ihm erschlagen
war, durch eine andere mit einem wunderkräftigen Kraute wieder lebendig gemacht wurde. Er ruft nun durch das
gleiche
Mittel den Glaukos ins Leben zurück, und beide werden aus dem Grabmal befreit.
L.,Milchkraut, Pflanzengattung aus der Familie der Primulaceen (s. d.) mit nur
einer Art, Glaux maritimaL., an salzhaltigen Orten, an den Meeresküsten der nördlichen gemäßigten Zone. Es ist
eine niedrige krautartige
Pflanze mit kleinen fleischigen
Blättern und rötlichweißen
Blüten.