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Erstarrung unter den Eispunkt abgekühlt, so kann Glatteis auch bei Temperaturen über Nullgrad und auf nicht gefrorenem Erdboden sich bilden.
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Erstarrung unter den Eispunkt abgekühlt, so kann Glatteis auch bei Temperaturen über Nullgrad und auf nicht gefrorenem Erdboden sich bilden.
ein Appreturverfahren (s. Appretur) bei Garnen, Geweben und Papieren. Glätten wird auch in der Bedeutung von Polieren (s. d.) gebraucht.
s. Arrhenatherum. ^[= Beauv., Pflanzengattung aus der Familie der Gramineen (s. d.) mit nur drei, vorzugsweise mediterrane ...] [* 2]
(Mustelus laevis Risso), ein bis 1 m lang werdender, namentlich im Mittelmeer nicht seltener Hai von grauer, manchmal schwarz gesprenkelter Farbe, zeichnet sich dadurch aus, daß seine Jungen nicht bloß lebendig geboren werden, sondern auch als Embryonen mittels einer Art Mutterkuchen, wie Aristoteles schon wußte, mit ihrer Mutter verbunden sind.
Auf der Eihaut nämlich entwickeln sich zahlreiche kleine Zotten, die in Vertiefungen der Eileiterwand eingreifen.
hereinnehmen. Glatt hereingeben, s. Deport.
(Gymnorhina), diejenige Gruppe der echten Fledermäuse, deren Nase [* 3] ohne Blattanhänge oder Hautaufsätze ist. Zu ihr gehören die bekanntesten unserer einheimischen Fledermäuse; die Ohrenfledermaus (Plecotus auritus L.), s. Tafel: Fledermäuse II, [* 1] Fig.
2) mit ungeheuern, häutigen Ohren, welche in der Ruhe zusammengefaltet werden, in ganz Europa [* 4] bis an den Kaukasus verbreitet. Die Mopsfledermaus (Synotus barbastellus Keys. u. Blas., s. Taf. I, [* 1] Fig. 1), die in Südeuropa und Afrika [* 5] vorkommende langflügelige Fledermaus (Miniopteris Schreibersii Keys. u. Blas., s. Tafel II, [* 1] Fig. 2) sowie die frühfliegende Fledermaus (Vesperugo noctula Keys. u. Blas., s. Taf. II, [* 1] Fig. 4). Die letztere erscheint bei uns als erste am Abend und zeichnet sich durch ihren gewandten und schönen schwalbenartigen Flug aus. Die kleinste Form ist die Zwergfledermaus (Vesperugo pipistrellus Daub.). Endlich gehört hierher auch die gemeine Fledermaus (Vespertilio murinus Schreb., s. Taf. I, [* 1] Fig. 3) oder Speckmaus, welche in Kaminen und Rauchkammern, wie auf Speichern und unter Dächern warme und trockne Verstecke aufsucht, woselbst sie auch, oft zu großen Gesellschaften vereinigt, ihren Winterschlaf hält. Alle diese Arten sind äußerst nützlich durch Vertilgung schädlicher Insekten. [* 6] Daß sie unsere Speisekammern plündern, ist ein Aberglaube.
s. Pflug. [* 7]
s. Buchdruckerkunst ^[= I. Geschichtliches. Die mechan. Vervielfältigung von Schriftzeichen ist alt, blieb aber bis ...] (Bd. 3, S. 664a).
s. Abputz. ^[= Putz oder Bewurf, bei Gebäuden der Überzug von Kalkmörtel, Cement, Gips oder Lehm, womit ...]
s. Rochen.
s. Schuppen. ^[= # in ihrer Struktur sehr verschiedene Hautbildungen, die wesentlich bei Reptilien, Fischen und ...]
s. Lederfabrikation.
(Leiobalaenida), s. Walfische. ^[= (Mysticete) oder Bartenwale, eine Familie der Waltiere (s. d.), die im erwachsenen Zustand keine ...]
s. Ackerwalze. ^[= ein Bodengerät zum Ebnen des Ackers, zum Befestigen der Ackerkrume und zum Zerkleinern der ...]
Werkzeug für Buchbinder, s. Buchbinderei (Bd. 3, S. 650b).
[* 8]
1) Grafschaft in Schlesien, [* 9] zum preuß. Reg.-Bez. Breslau [* 10] gehörig, umfaßt die Kreise [* 11] Glatz, Habelschwerdt und Neurode mit 1636 qkm und (1890) 172433 E., darunter 164501 Katholiken, 7472 Evangelische, 154 andere Christen und 306 Israeliten. Das Land, ringsum von Gebirgszügen umgeben und nur im Innern von niedrigen Hügeln durchzogen, bildet wie Böhmen [* 12] einen an Naturschönheiten reichen Gebirgskessel (s. Glatzer Gebirge). Derselbe gehört zum mittlern Teil der Sudeten.
Der höchste Teil der umgebenden Ketten ist das Glatzer Schneegebirge mit dem Großen Schneeberge (1427 m) am Südrand der Grafschaft; es bildet eine berühmte Wasserscheide; auf ihm entspringt die Glatzer Neisse (Ostsee), die die Grafschaft von S. nach N. durchzieht, und die March (Schwarzes Meer). Das Land ist reich an Mineralquellen (Reinerz, Cudova, Langenau,Alt-Haide, Landeck). Die Bewohner sind Deutsche, [* 13] nur im westl. Teil an der böhm. Grenze in Brzesowie, Schlaney, Tscherbeney (Straussenei) leben etwa 4000 Czechen.
Die Hauptbeschäftigung ist Landwirtschaft und Viehzucht. [* 14] Umfassend ist auch die Leinen- und Baumwollweberei in den höher gelegenen Bergdörfern, die Tuchweberei und der Kohlenbergbau im Kreis [* 15] Neurode, die Holznägel-, Holzdraht-, Streichholz- und Zündhölzer- und Apothekerschachtelfabrikation in den Kreisen Habelschwerdt und Glatz, die Glaswaren-, Zucker-, Papier-, Cigarren- und Maschinenfabrikation, die Handschuh- und Gamaschenfabrikation, der Betrieb der Mehl- und Sägemühlen, der Kalk- und Sandsteinbrüche und endlich die Cementfabrikation.
Der Handel ist nicht unbedeutend und wird durch die Eisenbahnen Breslau-Mittelwalde, Dittersbach-Glatz, Glatz-Halbstadt und Glatz-Rückers gefördert. – Die Grafschaft hat ihren Namen von der Stadt Glatz. Zur souveränen Grafschaft wurde das Gebiet durch Podiebrad von Böhmen erhoben und verblieb als selbständiges Ganze bis 1742 bei Böhmen. Doch wurde es oft an fremde Fürsten verpfändet. 1742 wurde die Grafschaft Glatz zugleich mit Schlesien von Friedrich II. von Preußen [* 16] erobert und wurde im Frieden zu Breslau und dann 1763 an Preußen abgetreten. Kirchlich gehört das Land noch jetzt zum Sprengel des Fürst-Erzbischofs von Prag. [* 17] –
2) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Breslau (s. d.), hat 527,91 qkm, (1890) 62956 (29999 männl., 32957 weibl.) E., 3 Städte, 82 Landgemeinden und 54 Gutsbezirke. –
3) Glatz, czech. Kladsko, Hauptstadt der Grafschaft Glatz und Kreisstadt im Kreis Glatz, liegt 79 km im SSW. von Breslau, an der Neisse, [* 18] zwischen den Mündungen der Biele und Steine, in 294 m Höhe, an den Linien Breslau–Mittelwalde, Glatz-Rückers-Reinerz (20 km) und Dittersbach-Glatz (51 km) der Preuß. Staatsbahnen, [* 19] ist Sitz des Landratsamtes, eines Landgerichts (Oberlandesgericht Breslau) mit 11 Amtsgerichten (Frankenstein, Glatz, Habelschwerdt, Landeck, Lewin, Mittelwalde, Münsterberg, [* 20] Neurode, Reichenstein, Reinerz, Wünschelburg), eines Amtsgerichts, Zoll- und Steueramtes, Artilleriedepots, Proviantamtes, einer Kreisbauinspektion, Fortifikation sowie der Betriebsbauinspektion der Oberschlesischen Eisenbahn und hat (1890) 13501 (7095 männl., 6406 weibl.) E., darunter 2357 Evangelische und 1221 Israeliten, in Garnison (1407 Mann) das 1. und 3. Bataillon des 38. Füsilierregiments Generalfeldmarschall Graf Moltke und die 3. und 4. Compagnie des 6. Fußartillerieregiments von Dieskau; Postamt erster Klasse mit Zweigstelle, Telegraph. [* 21] Seit Aushebung der Stadtbefestigung und der Außenwerke (1878) beschränken sich die Festungswerke auf die Haupt- oder alte Festung, [* 22] unmittelbar über der Stadt, in die Felsen eingesprengt, mit dem die Stadt um 90 m überragenden Donjon und der Statue des heil. Nepomuk, und auf die kleine Festung am rechten Neisseufer, Schäferberg genannt. Die Festung ist als befestigter Waffenplatz bestimmt, die Verkehrsstraßen und ¶
besonders die Eisenbahn zu beherrschen, und so den Durchbruch einer feindlichen Armee nach Schlesien zu verhindern. Die Stadt erhebt sich in ihrem alten Teile mit engen Straßen bis an den Schloßberg. Seit 1878 sind an Stelle der eingeebneten Festungswerke schöne Stadtteile und Parkanlagen entstanden. Von Gebäuden sind nennenswert: die kath. Pfarrkirche mit herrlichem Geläute, großer Orgel, Gruft mehrerer Herzöge von Münsterberg und Grafen von Glatz und dem Grabmal des Erzbischofs Ernestus (gest. 1364), die kath. Minoritenkirche, die evang. Garnison- (Franziskaner-) Kirche, das nach dem Brande (1886) neu aufgeführte Rathaus mit hohem Turm, [* 24] das Gymnasium (früher Jesuitenkollegium) und Konviktorium, die Kommandantur, das kath. Bürgerhospital, Stadtkrankenhaus, städtische Arbeitshaus, das Kreishaus, Land- und Amtsgerichtsgebäude, die Post, das neue Gefängnis und die neue Kaserne.
Ferner bestehen ein königlich kath. Gymnasium, aus dem 1597 gegründeten Jesuitenkolleg hervorgegangen (Direktor Dr. Stein, 13 Lehrer, 9 Klassen, 312 Schüler), je eine kath. und evang. private höhere Mädchenschule; eine Kommandite des Schlesischen Bankvereins zu Breslau, ein städtisches Krankenhaus, [* 25] kath. Bürgerhospital, ein städtisches Theater, [* 26] Gasanstalt und Wasserwerk. Die Industrie erstreckt sich auf Metallgießerei, Maschinenfabrik, Möbeltischlerei, Branntweindestillation (6 Brennereien), 5 Brauereien, Fabrikation von Schuhen und Gamaschen, 2 Cigarrenfabriken, Brett- und Fournierschneidemühle, 3 Mehlmühlen und Dampfziegelei. – Glatz wurde an der ehemaligen Haupthandelsstraße von Böhmen durch Schlesien nach Polen wahrscheinlich im 10. Jahrh. durch böhm. Fürsten als festes Schloß (auf dem Schloßberge) erbaut, an dessen Fuße sich allmählich ein städtisches Gemeinwesen entwickelte. Im Mittelalter wurde es mehrfach belagert und erobert, 1622 im Dreißigjährigen Kriege. Im Schlesischen Kriege wurde es 1742 durch Kapitulation den Preußen übergeben. Im Siebenjährigen Kriege nahm Laudon 1760 die Citadelle durch Überrumpelung.
Auch 1807 war Glatz, obgleich es durch seinen Kommandanten, den Grafen Götzen, tapfer verteidigt wurde, nahe daran, von den Bayern [* 27] und Württembergern genommen zu werden, als der Friede zu Tilsit [* 28] erfolgte. –
Vgl. Kögler, Chroniken der Grafschaft Glatz (Glatz 1841);
Kutzen, Die Grafschaft Glatz (Glogau [* 29] 1873);
Vierteljahrsschrift für Geschichte und Heimatkunde der Grafschaft Glatz (Habelschwerdt 1881 fg.);
Peter, Kleiner Führer durch die Grafschaft Glatz (ebd. 1882);
Beschreibung des östl. Teils der Grafschaft Glatz (2. Aufl., Landeck 1885).